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- er n. 1916 Nr. 252 Amtlicher Teil. (Fortsetzung de» amtlichen Skiles in der 2. Beilage.) Nichtamtlicher Teil > Vom Königlichert Hofe nische Heeresleitung dadurch zll mindern, daß sie auf eine End unlernehnten, hinwies. Sie vermag damit aber nur eine» Kriegs-Wochenschau. kk. Der recht gehabt - ;en Ay rf ie b (X. Dl.) Se. Majestät der König besichtigte gestern Abordnungen einer sächsischen Infanterie-Division, die an verschiedenen Orten Aufstellung genommen hatte und der Sc. Majestät Seine Anerkennung für ihre auf verschiedenen Kriegsschauplätzen gezeigte Tapferkeit auSsprechen konnte. Auch gestern begab Sich Se. Majestät, wie schon TagS zuvor, in die vordersten Stellungen und nahm die dor tigen Einrichtungen mit Interesse in Augenschein. vcr tS- Ministerium deS Königlichen Hauses. Das Königliche Hoflager ist heute von der Villa in Wachwitz nach dem Residenzschlosse verlegt worden. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Kommerzienräten Tobias und Hinrichsen in Leipzig den Titel und Rang als Geheimer Kommerzienrat und dem Gemeindevorstand Fischer in Heidersdorf das Ehrenkreuz zu verleihen. Tie kurz vor Beginn -es Druckes eingehenden Meldungen befinden sich auf Seite8 dieser Ausgabe. schwachen Trost zu spenden, weil sich jeder sagen muß, daß die russische Heeresleitung doch gewiß schon in der Dobrudscha mit größeren Truppenmassen den Rumänen dem augenblicklichen Stande der Schlacht v r Verdun ein größerer oder kleinerer Geländegewiun völlig belang los ist. Nur eine wirkliche Durchbrechung und daran Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Troße Zwingerstraße 1«, sowie durch die deutschen Postanstalten 8 Mark SO Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktag-. —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 212SK,Schriftl«itungNr. 14S7S. der wichtige Vulkanpaß gestürmt. Die militärische Lage Rumäniens ist nun außerordent lich gefährdet. Mit den eroberten Pässen beherrscht General v. Falkenhayn die Zugänge zu der rumänischen Tiefebene, und mit Constanza und Cernavoda hat sich Generalfeldmarschall v. Mackensen in den Besitz der Orte gesetzt, deren die in der Dobrudscha operierende rumänisch- russische Armee als Verpflegungsstützpunkte bedurfte. 20 000 qkm rumänischen Bodens sind von den Truppen der Mittelmächte und ihrer Verbündeten besetzt. Tie im Lande eingetretene Bestürzung suchte die rumä- lichen Vorseldkampfen herrschte bis zum 19. Oktober Ruhe. Man konnte den Eindruck gewinnen, als fest umrissener Form die wirklichen Friedensbedingungen der Verbündeten bekanntgäbe. Und was die von Grey beabsichtigte Wirkung seiner Rede auf die Neutralen anlangt so ist sie, wie aus einer Äußerung des „Nieuwe Courant" hervorgeht, auf die niederländische Presse aus geblieben. Von allen Seiten wird hier auf den unver änderten Mangel an tatsächlichen Handhaben für die Herbeiführung des Friedens in englischen Ministerreden Hingewiescn. Mit dem Liede des ewigen Friedens will Sir Edward Grey vielleicht besonders die Amerikaner locken, weil er der Traum vieler ideal gesinnter Ameri kaner ist. Aber auch sie werden nicht an seine Möglich keit glauben, solange England noch mit brutaler Faust c ie Tyraunei auf dem Meere ausübt, die es sie ja selbst fühlen läßt. Uns aber berührt in seinem Plane von dem Fnedensbunde vor allem, was er nicht ausspricht, aber was er nach seinen vorausgegangenen Ausführungen meint, der Bund soll gegen uns gerichtet sein. Es soll ein Bund sein, in dem England die Vorherrschaft uno die Vor mundschaft über die übrigen Völker führt, während wir zur Knechtschaft verdammt sind. Aber auch wir wollekl leben „in freier Luft und im Lichte der Freiheit". Es ist dasselbe, wofür wir kämpfen. Nur verstehen wir die Freiheit anders, wir wollen das Recht der sreien Selbst entfaltung wie alle übrigen Völker unter voller Wahrung ihrer Rechte und Eigenart. englische Minister in klar und Teile unserer Torpedobootsstreitkräfte stießen durch die Straße Dover —Calais bis zur Linie Folkestone — Boulogne vor und versenkten mindestens elf Borposten dampfer und zwei bis drei^Zerstörer oder Torpedoboote. Ter Reichstag hat gestern in allen drei Lesnngen mit allen Stimmen gegen die der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft die neue Kreditvorlage von zwölf Milliarden Mark bewilligt. * vr. v. Koerber hat die Bildung des österreichischen Ministeriums überuommen. sein, wenn der ", en »er «er en iu. le- sei. nd in ln- iea »aß der ge- Ut- »eit en. Lr- der sen »ier Dresden, 28. Oktober. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wvhnte gestern vor-Inische Heeresleitung dadurch zu mindern, mittag mit Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin die Zusage der russischen Heeresleitung, eine Ent^ Freifrau v. Finck einer Schwesternprüfung im Carola- lastungsoffensive in Wolhynien und der Bukowina zu Hause bei. i " " ' .... Beauftragt mit der Oberleitung (und'preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat DoengeS in Dresden. Sonnabend, 28. Oktober abends 'N ch !N re ie !N Westminster Gazette" schreibt, es würde sehr gut Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Bertoaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters- und LandeSkulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-BrandversicherungSanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Politische Wochenschau. Briand, Lloyd George, Asquith und auch der neue russische Minister des Innern Protopopow haben ge- prochen, uns prahlend die völlige Vernichtung angedroht und jede Friedensvermittlung abgelehnt. Nun hat auch noch Sir Edward Grey vor ausländischen Pressevertretern eine große Rede gehalten. Er hat unsere Niederwerfung nicht plump hervorgehoben, sondern das, was er sagen vill, angesichts der Tatsachen, die gegen ihn sprechen, lugerweise verschwiegen und läßt zwischen den Zeilen esen. Nur sucht er wieder unter den bekannten Ent- tellungen und Verdrehungen mit geflissentlichem Nach- )ruck nach alter Geflogenheit die Schuld am Kriege auf Deutschland ^«schieben. Die schon so oft vorgebrachten Legenden von den angeblichen Ursachen des Krieges wer- )en darum nicht wahr, weil er sie beständig wiederholt, sondern man neigt eher zu der Vermutung, daß er kein reines Gewissen hat. Zu den längst aktenmäßig klar gestellten falschen Behauptungen über den englischen Konferenzvorschlag, den Schiedsgerichtsvorschlog des Zaren und den angeblichen Bruch der Neutralität Belgiens hat er diesmal die neue hinzugefügt, daß zur russischen Mobilisierung erst die (unrichtige) Meldung eines Berliner Blattes den Anstoß gegeben habe. Dabei läßt er die Tatsache, daß am 20. Juli bereits 13 russische Armeekorps mobilisiert hatten, völlig außer acht. Es ist weiter durch das Urteil eines gänzlich Unparteiischen, des ehemaligen belgischen Gesandten in Petersburg, be wiesen worden, daß auf die Kriegsrüstungen Rußlands nicht eine deutsche Zeitungsmeldung, wohl aber die Ver sicherung Englands, daß es sich an Rußlands Seite stellen werde, wenn es zum Kriege komme, eingewirlt hat. Aus den Greyschen Wahrheitssälschungen können wir erkennen, was der im zweiten Teile seiner Rede von ihm angeregte Bund der Neutralen wirklich bezwecken soll, der angeblich allen Völkern nach dem Kriege den Frieden sichern soll. "Als Aufgabe dieser Vereinigung bezeichnet er, darauf zu sehen, daß in Zukunft die Verträge gehalten werden und daß jedes weitere Aushilfsmittel versucht wird, bevor der Krieg zum Ausbruch kommt. Tie Äußerungen Greys über diese internationale Friedensgemcinschaft haben schon in englischen Kreisen nicht allenthalben Zustimmung gefunden. Die hochkonservative „Morning- post" spottet sogar darüber und meint: „Wir brauchen mutige Männer, keine Visionäre und Idealisten, die sich auf Kosten des Laudes Traumbildern hingeben." Die Ankündigungen Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 80 Pf. die 2spalnge Grundzeit« oder deren Raum im amtlichen Teil« 76 Pf., unter Eingesandt ILO Pf. Preisermäßigung aus GeschüstSanzeigrn. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. tätigkeit auf der ganzen Front von Rasowa bis Tuzla reger geworden war, am Morgen des 19. Oktober einen großen Ansturm gegen die ganze rumänische Hanptstellung. Nun folgte Schlag auf Schlag. Der 20. Oktober brachte bereits Tuzla, den linken Flügelstützpunkt des Gegners in unseren Besitz. Nach äußerst heftigen Kämpfen waren bis zum Abend dieses Tages die deutschen, bulgarischen und türkischen Truppen an vier Stelle»! in die bereits im Frieden vorbereitete, gut ausgebaute feindliche Haupt stellung eingebrochen. Am folgenden Tag ging die verbündete Armee von neuem zum Angriff vor und durchstieß iu einer Frontbreite von 25 km das Zentrum der feindlichen Stellung, nahm Topraisar und Cobadinu und verfolgte den geschlagenen Gegner. Der 22. Oktober sah die deutschen und bulgarischen Truppe»! in Constanza einrücken und am 25. Oktober fiel Cernavoda in die Hände der Verbündeten. In den Verteidigungskämpfen haben die Rumänen und Russen große Mengen an Menschen und Kriegsmaterial eingebüßt. Aber auch an der siebenbürgischen Front wurden die Rumänen in der vergangenen Woche vom Mißgeschick verfolgt. Ten Brennpunkt der Kämpfe an der Nordfront bilden die Kämpfe an der Dreiländerecke, wo Ungarn, Rumänien und die Bukowina zusammenstoßen. Besondere Heftigkeit hatten die Kämpfe bei Kirlibaba und Torna Watra, wo die Rumänen in Gemeinschaft mit den Russen sich gegen die Absicht unserer Heeresleitung, zwischen die rumänischen und russischen Streitkräfte einen trennenden Keil einzutreiben, verzweislnngsvoll wehren. Auf jeden Fall sucht die rumänische Heeresleitung die Bahnlinie Bukarest — Czernowitz in ihrem Besitz zu erhalten. Westlich der Dreiländerecke sind die Verteidigungsgesechte der Rumänen erfolglos gewesen, denn am 23. Oktober mußten sie Predeal, die höchste Erhebung des Tömöser Passes, den Verbündeten nach erbittertem Kampfe über lassen. Die Bedeutung des Passes von Predeal wird richtig von dein Londoner Mitarbeiter des „Corriere della Sera" eingeschätzt, wenn er einige Tage vor der Ein nahme Predeals schreibt: „Der Paß von Predeal sei der einzige Zugang, der, wenn er in den Händen der Feinde wäre, für Rumänien eine schwere und unmittelbare Ge fahr bedeute." Zwei Tage nach dem Fall Predeals wurde auch von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen ich ergebende Umfassung und Anfrollung der deutsche» Westfront könnte die allgemeine Kriegslage in» Westen entscheidend beeinflussen. Daß dieser Fall nicht eintritt, mrauf wird die deutsche Heeresleitung nach wie vor bedacht sein. An der russischen Front kann die Lage als voll- tändig ausgeglichen gelten und gestattet den Mittel nächten, im Osten mit geringeren Kräften auszukommen, alls sie in der Verteidigung bleiben. Am Stochodbogen >aben sich russische Heeresteile in fruchtlosem, verlust- eichem Ansturm abgemüht. An der Narajowka fetzten ich die deutschen Truppen in den Besitz des westlichen lfers. Offenbar muß die russische Heeresleitung zuviel lräfte nach der Dreiländerecke abgeben und kann des halb nicht in der gewohnten alten Weise ihre Anstürme egen die deutsche Front sort etzen. (Abgeschlossen am 27. Oktober.) Unheil witternde General Malleterre hat M Hilfe gekommen wäre, wenn cs in ihrer Macht ge- wenn er in einem Aufsatze des „Temps" standen hätte. Natürlich fehlt es nicht an Stimmen in in der vorigen Woche prophezeite, daß der Generalfeld. Rumänien, welche die Verantwortung für die militärischen Marschall v. Hindenburg gegen Rumänien einen furcht- Mißerfolge von Rumänien abwälzeu wollen. So sagt baren Schlag vorbereite. Schneller aber, als er vielleicht beispielsweise die „Jndependance Roumaine": Die Vcr- geglaubt hat, ist seine Voraussagung in Erfüllung ge- antwortung für die Ereignisse in der Tobrudschafront gangen. Der bisherige Verlauf des rumänischen Feld- liegt le: der verbündeten Heeresleitung, der rumänische zuges hat sich so rasch abgewickelt, daß man es kaum für Generalstab ist für die dortigen Mißerfolge nicht ve» möglich hält, daß die rumänische Kriegserklärung erst vor antwortlich. etivas über zwei Monaten erfolgt sei. Neben den Vorgängen auf dem rumänischen Äriegs- Seitdem die verbündeten Russen und Rumänen sich schauplatz nehmen die Ereignisse auf dem westlichen Kriegs- Mitte September auf die vorderste Stellung Tuzla— schauplatz in erster Linie unjer Interesse in Anspruch. Cobadinu—Rasowa zurückgezogen hatten, kamen die Nach zwei Schlachttagen von höchster Kraftentfaltung, Kämpfe in der Dobrudscha im allgemeinen zum Stehen, dem 22. und 23. Oktober, haben nördlich der Somme Zwar mußten rumänische Vorstöße in der Nähe der die Franzosen und Engländer, die um jeden Preis einen Donau und südlich der Linie Cobadinu—Topraisar wieder- Durchbruch zu erringen suchten, eine schwere, blutige holt abgeschlagen werden, aber abgesehen von diesen ört- Niederlage erlitten. Die Angriffe an der Somme wurden durch gleichzeitige Angriffe bei Verdun unterstützt. Unter dem moralischen Drucke, den die Bestürzung über die rumänischen Niederlagen bei den Verbandsmächteu hervor gerufen hat, entschloß sich die französische Heeresleitung, um die Stimmung zu heben, einen sorgsältig vorberei teten Angriff auf das Fort Touaumont auszusühren. Es gelang ihnen auch, bis vor die Tore des brennenden Forts vorzustoßen, das ihnen von unseren Truppen überfl.ssen wurde. Es wird den Gegnern nur möglich sein, sich einen moralische»! Erfolg gutzu'chreiben, der vielleicht auch genügt, um die Niedergeschlagenheit der Fra» zosen zu beheben, aber mehr als moralischen Wer hat die Besitznahme des Forts Touaumont nicht, da bei wolle die Armee Mackensen sich in dem Raume zwischen dem Schwarzen Meere und der Donau lediglich auf die Abwehr der gegen sie gerichteten feindlichen Vor stöße beschränken. Die Tobrudscha-Offensive schien be- endet, das Festhalten der ihr gegenüber gesammelten ru sisch-rumänischen Kräfte ihr einziger Zweck. Anscheinend haben auch die Gegner die Lage so beurteilt, denn die rumänische Heeresleitung hat starke Teile ihrer in der Dobrudscha eingesetzten Kräfte von dort weggezogen, um sie an den Grenzpässeu ihrer Nordwestfront gegen die hereinbrechende deutsche Heeresgruppe des Generalfeld- marfchallS v. Falkenhayn einzusctzen. Wider Erwarten begann Generalfeldmarschall tz. Mackenfen, nachdem am 18. Oktober die Artillerie-