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Zeitweise Nebenblätter: Landtagrbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der S. S. Staatsschulden und der K. Alters- und Landetkulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brandversicherungsanstalt, BerkausSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 143 1916. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Freitag, 23. Juni abends Bezugspreis: Beim Bezüge durch di« Geschäftsstelle, Große Zwinaerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 8 Marl 50 Pf. vierteljährlich. Einzeme Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.S1»»»,SchriftleitungNr. 14K7L. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzetle oder deren Raum im Ankündigungsteile 8 die 2spaltige Grundzeil« oder deren Raum im amtlichen Teile 7L Ps., unter Eingesandt 11 Preisermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Wir veröffentlichen heute die Verlustliste Nr. 295 der Sächstschen Armee. Die kurz vor Beginn des Druckes eingehende« Meldungen befinden fich auf Seite 8 dieser Ausgabe. In Wolhynien haben die Verbündeten Streitkräfte nördlich von Gorochow, östlich der Linie Lokaczh—«isielin, und bei Sokul weitere Fortschritte gemacht. Auf diesen GefkchtSfeldern nnd bei Kolki sind alle mit der größten Hartnäckigkeit wiederholt«» Gegenangriffe der Russen ge scheitert. Die Verhandlungen zwischen der österreichisch-ungari schen Regierung nnd der deutschen Reichsleitnng über den Petroleum- nndSchmierölliefernngSvertrag stehen unmittel bar vor dem Abschluß. « Die griechische Regierung hat alle Forderungen deS Bierverbandes angenommen. * Ein Geschwader der verbündeten Flotte hat nach einer Havas-Meldung Befehl erhalten, vor dem Piräns zu kreuzen. Zwischen amerikanischen und mexikanischen Truppen hat ein blutiges Gefecht bei Eorrizal stattgefunden. VkmMcher Teil. Ministerium deS Königlichen Hauses. Se. Majestät der König sind gestern 5 Uhr 48 Min. nachmittags nach Wilhelmshaven gereist. Ministerium tetz Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem städtischen Forstmeister Bluhm in Wuischke bei Pommritz das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordeus zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nachstehend aufgeführten Angehörigen der frei willigen Krankenpflege im Felde das Ehrcnkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege zu verleihen: Margareta Martha Oertel aus Leipzig-Marien- brunn, Verlagsbuchhäudler Wilhelm Weicher aus Berlin, Prof. vr. Erich Haenel, Kunstmaler Otto Zocher und stuck. ebom. Rudolf Linst aus Dresden, Sticker Karl Otto Btey aus Ellefeld, Schlosser Hugo Conrad und Tischler F. A. Otto Dehnel aus Dresden, Wirker Ernst Richard Engelhardt aus Lichtenstein, Koch Fritz Gensch und Ingenieur Max Reinhard Hänsel aus Dresden, Tischler Josef Hoffmann aus Radeberg, Lagerverwalter Bruno Lorenz aus Mügeln b. Pirna, Stickmeistcr Max Otto Luft aus Plauen i. V., Kaufmann Salo Maertz aus Annaberg, Lackierer Arthur Mentzfchel aus Mügelr (Bez. Dresden), Werkmeister Alwin Gustav Müller aus Dresden, Zeichner Paul Roscher aus Adorf i. V., Expedient Leopold Schatz aus Frankenberg, Kellner Albin Strudelt aus Reichenbach, Knappschaftskassierer Friedr. Herm. Uhlmann aus Hohndorf, Zeichner Arthur Uhlemann aus Platten, GürtlerJulius Ernst Wiedemann aus Dresden, Frau verw. Margarethe Mörbitz geb. Otto aus Niederlößnitz, Teppichweber Robert Wilfert aus Rodewisch, Tischler Julius Franz Wrann aus Dresden, Feilenhauer Max Philipp aus Frankenberg, Kaufmann Arthur Otto Leuschke aus Dresden, vr. meck. Walter Hentschel auS Seifhennersdorf, appr. Arzt Erich Back haus auS Leipzig, Kunstmaler vr. jur. Roderich Müller aus Sckandau, Malermeister Hermann Großer aus Königstein, Monteur Karl Kaden auS Chemnitz, Elektro techniker Alfred Kamper aus Leipzig, Handlungsgehilfe Herbert Mai und Lehrer o»nä. pkil. Hugo Stökner aus Leipzig, Fabrikarbeiter Richard Nöbel aus Geithain, Schneider Wilh. Josef Becker aus Pirna, Kaufmann Oskar Gustav Böhm aus Dresden, stuck, jur. Gottfried Haubold aus Niederwiesa, Kaufmann Kurt Hoppe aus Riesa, Kaufmann Eugen Kaempffe auS Dresden, Eisen dreher Alfred Kirsten aus Wurzen, Markthelfer Herm. Franz Lätzer aus Plauen, Schneider Paul Lux aus Löbau, Barbier Friedr. Wilh. Leßmann aus Dresden, Stud. Kirrt Müller aus Lunzenau, Strumpfwirker Oskar Rich. Scheidhauer auS Burkhardtsdorf, Bers.-Vertr. Otto Lippmann aus Dresden, Schuhmacher Karl August Zie schang aus Preske, Kaufmann Johannes Voigt aus Freiberg, Steindrucker Hermann Schmitt auS Leipzig, Steinarbeiter Rudolf Mühlstüdt aus Mittweida. Leibläger Franz Herm. Roge aus Meisdorf a. Harz, Fabrik direktor vr. ptul. Schäfer au? Leipzig, Buchhalter Martin Oskar Reichelt aus Plauen i. V., Korrespon dent Konrad Reichel aus Leipzig, Fahrstuhlführer Wil helm Otto Sommer aus Dresden, Zimmermann Karl Otto Lempe aus Freiberg, Zimmergehilfe Ernst Herm. Oskar Röseberg aus Kamenz, Fabrikant Gustav Adolf Arthur Spindler aus Tharandt, - Fabrikarbeiter Gustav Max Kühne aus Großenhain, Durchnäher Gustav Herm. Förster aus Seifhennersdorf, Tischlermeister Franz August Fuchs aus Falkenstein i. B., Sticker und Musiker Julius Reinhard Schönfelder aus Falkenstein, Graveurmeister Georg Henker aus Glauchau, Korb machermeister Johann Karl Krause aus Frankenberg, Stickmaschinenbesitzer Franz Albin Müller aus Falken stein, Postbote Willy Arnold aus Dresden, Bäcker Friedr. Robert Eckert aus Unterscheide, Bäckermeister Ernst Arno Fritzsche aus Colditz, Fabrikarbeiter Ajax Richard Hickmann aus Copitz b. Pirna, Schneider meister Otto Friedrich Ludewig aus Hohudors Bez. Chemnitz, Zimmermann Emil Bruno Nitzsche aus Sieg mar b. Chemnitz, Klempner Friedr. Anton Richter aus Lichtenstein, Blätterfabrikant Ewald Erwin Schrö ter . aus Rückersdorf, Geschäftsreisender Emil Richard Tutzschky aus Wilsdruff, Schuhmacher Friedr. Moritz Rob. Uhlmann auS Siegmar, Strumpf wirker Maximilian Weber aus Burkhardtsdorf, Schwester Maria Döhler aus Berlin-Pankow, Wasch meister Max Richter aus Berlin-Hohenschönhausen, Schwestern Frieda Held und Christine Kattermann aus Heidelberg, Oberschwester Maria Richter aus Wies loch, Schwestern Regina Fahr aus Heidelberg, Julie Geiger aus Pforzheim, Julie Häfner, Marie Holz- schuh, Babette Schäfer, Milly Wittmer aus Heidel berg, Lucie Jänecke aus Hittfeld und Charlotte Rosenthal aus Schüttdorf, Oberschwester Frau Marie Körting aus Hannover, Schwester Anna Tauben- bergcr aus Heidelberg, Krankenschwestern Frida Kaiser aus Grenzachhorn und Emilie Pernisch aus Scauß- Engadin, Kaufmann Paul Max Schuffenhauer aus Voigtsberg b. Olsnitz i. B., Vorarbeiter Arno Wünsch aus Reicheubrandt, Steindrucker Hermann Beyerste dt aus Leipzig-Alt-Schönefeld, Xylophonmacher Hermann Dölling aus Markneukirchen, Ofensetzer Oskar Engert aus Naunhof, Zimmermann Paul Gerhardt aus Meerane, Depotarbeiter Arthur Hähnel aus König stein a. E., Buchdrucker Paul Hickmann aus Dresden, Tischler Otto Liebing aus Leipzig, Kaufmann Georg Legler z. Zt. Eisenberg S.-A., Kaufmann Willy Marschner aus Neustadt i. Sa., Oberfärber Theophil Maisch aus Glauchau, Schlosser Alfred Nieghorn aus Hof i. B., Schlosser Paul Sauerteig aus Leipzig, Geschäftsgehilfe Edwin Schneider aus Burgstädt, Zeichner Ernst Unger aus Brambach, Eisenbohrcr Max Uhlig aus Eibenbcrg, NadelmacherMaxViertel aus Burck hardtsdorf, Schueider Alwin Werner aus Bischofswerda, Knopffabrikant Anton Osburg aus Bärenstein, Spinn- meistcr Ernst Bruno Elling aus Harthau, Stanzer Ernst August Dittrich aus Neustädtel b. Schneeberg, Maschinen- arbciter Max Donath aus Rieder-Oderwitz, Muster meister Hermann Eckstein aus Falkenstein i. V., Buch binder Kurt Griete aus Bautzen, Arbeiter Walter Jähnig aus Döbeln, Kaufmann Richard Mann aus Dresden, Agent Felix Rau aus Limbach, Tischler Ernst Schoor aus Dresden, Gärtner Paul Uhlig aus Lim bach, Rundstuhlarbeiter Bruno Wagler aus Oberfrohua, Instrumentenmacher Richard Weller aus Markneukirchen, Elektromonteur Johannes Zocher und Handlungsgehilfe Alfred Karl Gustav Vogel aus Dresden, Fabrikarbeiter Gustav Kretzschmar aus Leipzig, Buchhalter Rudolf Moosig aus Oberfrohna, Hutmacher Richard Grosche auS Dippoldiswalde, Bergarbeiter Hermann Funke aus Oberwürschnitz, Maurer Gustav Burk aus Bautzen, onnck. tbeoi. Wilhelm Laible aus Rothenburg ob der Tauber, Arbeiter Max Mitte aus Kleinrückerswalde, Kaufmann Hans Moderegger aus Meißen, Handlungs gehilfe Kurt Pietsch aus Markranstädt, Maler Hugo Reißmann aus Dresden, Maler Oswald Schütz aus Deuben, Krankenpfleger Friedr. Wilhelm Siegert aus Gorbitz, Heizer Ernst Arnhold aus Mügeln bei Oschatz, Malermeister Otto Benndorf aus Grimma, Schneider Paul Jung aus Schirgiswalde, Maurer Emil Loos aus Marienberg, Maler Ernst Arthur Wünsch aus Naunhof, Kaufmann Ernst Walter Hudetz aus Chem nitz, Frijeur Kurt Böttcher aus Döhlen, Schneider meister Konrad Greb und Schlichtmeister Hermann Hoff mann auS Zittau, Tischler Georg Heller und Zeichner Arthur Uslaub aus:Plauen i. V., Kaufmann Alfred Hertel aus Oelsnitz i.B., Geschäftsgehilfe Rudolf Por sche aus Bautzem Koch Richard Rocktäschel aus Dres den, Friseur Max Scholze aus Radeberg, Stepper Ernst Alfred Döhler aus Rodewisch, Buchhandlungs vertreter Max Georg Lindner aus Wiesa i. E., Schuh- machermcistcr Clemens Beckert auS Freiberg, Alberti- nerin Rosa Neubert aus Dresden, Zigarrensortierer Ernst Blau aus Frankenberg, Albertinerinneu Johauua Fischer, Johanna Paul, Frida Ostermann und Liuda Katharina Heinze aus Dresden und Dentist Adolf Wild aus Eythra. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der t. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hof«. Dresden, 23.Juni. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg wohnten gestern nachmittag 6 Uhr im neuen Rathause einer Sitzung des Arbeitsausschusses der Kriegsorganisation Dresdner Vereine bei. Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg nahm heute nachmittag 5 Uhr an einer Sitznng des Ausschusses für Volksküchen im nenen Rathause teil. Bestandsaufnahme. Von dem Präsidenten des Kriegsernährungsamtes v. Batocki. In den fünf Wochen meiner bisherigen Amtstätig keit sind mir neben vielen vernünftigen und praktischen Ansichten und Ratschlägen so viele unbedachte und un vernünftige Auffassungen über die Lcbensmittelfragen entgegengetreteu, daß ich es für nützlich halte, der Öffentlichkeit meine Ansichten und Absichten fortlaufend in einer Reihe kleiner Aufsätze zu unterbreiten. Ich will damit nicht sagen, daß meine Ansichten unter allen Um ständen richtig oder gar allgemein gültig sind. K itik ist in den das deutsche Volk so besonders lebhaft be schäftigenden Ernährungsfragen besonders nötig und für jede vernünftige Kritik bin ich dankbar, ob sie in der Öffentlichkeit oder brieflich gefchieht. Freilich sollte bei der Kritik in der Öffentlichkeit stets daran gedacht werden, daß das feindliche Ausland auf jede Presseäußerung lauert, die es mißbrauchen kann, um die Siegeshosfuungeü und Kriegslast ihrer Leute anzufachcn. Auf briefliche Kritiken und Vorschläge jedem zu antworten, ist nicht möglich. Jeder kann aber sicher sein, daß alle ver nünftigen und brauchbaren Meinungsäußerungen nicht in den Papierkorb wandern, sondern gebührende Beachtung finden werden. Heute will ich meiue Meinung über die Frage der Bestandsaufnahme von Lebensmitteln aussprcchen. Die nächsten Aufsätze sollen die Fragen der inländischen Grenz sperren, Kartoffelversorgung, Butter und Fettvcrsorgnug, Fleischversorgung, Hausschlachtung, Kettenhandel u. a. be handeln. Die Frage einer allgemeinen Aufnahme der Lebcus- mittelbestände nicht nur in Gewerbebetrieben, sondern auch iu deu Haushalten beschäftigt die Öffentlichkeit leb Haft. Manche versprechen sich davon den Erfolg, daß massenhaft gehamsterte Nahrungsmittel zutage treten nnd der Allgemeinheit zugeführt werden könnten. Das ist nach den bisherigen Erfahrnngen nicht anzunehmen. Selbst die mit großen Erwartungen begrüßte Bestands aufnahme der Fleischwaren und der Flcischkouservcn in den Gewerbe- und Handelsbetrieben hat in ganz Deutsch land zusammen nur ganz geringe Mengen ergeben, weil die Konserven seinerzeit zum weit überwiegeuden Teile für Heereszwecke verbraucht worden sind. Ist hiernach auch die Hoffnung, in den Privathaushalten durch eine Bestandsaufnahme große Mengen von Nahrungsmitteln für die Volksernährung flüssig zu machen, übertrieben, so hat der Vorstand des Kriegsernährungsamtes trotzdem die Vornahme einer solchen Aufnahme in Stadt und Land beschlossen unter Ausdehnung auf die Vorräte im Besitz der Kommunen und Bezirkseinkaufsgeiellschaften. Tie Vorbereitungen werden getroffen. Soll die Auf nahme aber möglichst richtig und vollständig werden, dann muß alles sorgsam und gründlich vorbereitet werden. Nichts ist verfehlter als oberflächliche Auf nahmen, wie sie so oft während der Kriegszeit für einzelne Waren oder in einzelnen Bezirken und Orten erfolgt sind. Sie belästigen nur das Publikum und die Behörden nnd haben kein praktisch brauchbares Ergebnis. Die Bestandsaufnahme wird, um sie gründlich vorbereiten zu können, erst in mehreren Wochen erfolgen können. Sie soll dann später während der Kriegsdauer in angemessenen Zeit räumen wiederholt werden und damit alle bisher üblichen Einzelbestandserhebungen entbehrlich machen. Ganz geringfügige Mengen der einzelnen Waren müssen, um überflüssiges Schreib- und Rechnungswesen zu ver meiden, von der Aufnahme selbstverständlich freibletben. Aber auch darüber hinaus wird nicht daran gedacht, die durch die Aufnahme festgestcllten Mengen etwa alle fortzunehmen und zu vorteilen. Dagegen werden sie