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Obenauer Ameiger und Zeitung für Seifersdorf, »roß- und Kleinölsa, Obernanndorf, Hainsberg, Eckersdorf, Eoßmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Donnerstag, den 28. Oktober 1897. 10. Jahrgang. last' die Monate November »uei». Iinmtliche Zeitungsboten Bestellungen auf diese re abst. (Rnchdvucl ve>do«e».) Ich habe diese traurige Existenz satt. Ich hege lebhaften Wunsch, mich ans den Fessel» meiner jetzigen i ind brechen sollte! (Fortsetzung folgt.) 1. das und Sie fand sie sich noch immer in derselben Stellung mit dem Briefe auf ihrem Schooße, nachdem sie ihn zweimal ge- lalitäb Pf., bei sind zi> len. ! eberu, en, mit stet nur Dualität endet a» > Pfund a (Böh- Willy Arend, unstreitig unser bester Fahrer, bezieht neben einem festen Gehalt von 12000 Mark, welches ihm die Opel-Fahrradwerke zahlen, noch für jeden Sieg 600 bis 1000 Mark, je nach Große und Bedeutung des Rennens. Außerdem fährt Arend die Hannoverschen Excelsiorreifen; auch von dieser großen Fabrik bezieht er 6000 Mark fest und außerdem noch Sonderpreise für jeden Sieg. Arend gewann außerdem noch 23 000 Mark an Preisen. Hierzu kommen dann noch die festen Bezüge, die leider noch viele Rennbahnleituugen zahle», damit der Fahrer überhaupt nur erscheint. Arend hat im ganzen in diesem Jahre trotz zahlreicher Niederlagen etwa 60000 Mark verdient. Viel ungünstiger gestalte» sich die Einnahmen bei unsern besten Dauerfahrern Gerger und Fischer; sie haben etwa 20- bezw- 15 000 Mark verdient, hatten hiervon aber ihre zahlreichen Schrittmacher selbst zu bezahlen. Das pekuniär erfolgreichste Tandempaar waren Büchner-Seidl, die ihre Einnahmen theilen und sich auf etwa 18 000 Mark pro Mann beziffern. — Ein friedlich seines Weges gehender Mann wurde in Dortmund von drei jungen Burschen angerempelt und erstochen. — Von Wilddieben erschossen wurde der König liche Förster Komm in Lip lacken bei Königsberg. Der Ermordete hinterläßt Frau und sieben unerzogene Kinder. wohl- ln or- igsteu Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich der illustrirten Beilagen „Gute Geister" u. „Zeitbilder" sowie des illustr. Witzblattes „Seisenblasen" 1,50 Mk. <s ! -m , --r . Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswiirtige Inserenten 15 Pf. Tabellarische Inserate werden doppelt berechnet. Annahme von Anzeigen siir alle Zeitungen. bis llOi. 5.85 per neueste» iße und bis leweben, o- unll iltKN „Todt?" „Ja," rief die Baronin, „und ich bin Wiltwe! Ist nicht herrlich? Eine Wittwe mit gutem Einkommen frei, um mich wieder zu verheirathm! Haha! Sage» alle», daß ich zu betrübt sei, um irgend jemand sehen 7. neu. — Dresdner Schlachthofbericht. Montag, den 25. Oct. Anstrieb: Ochsen 282, Kalben und Kühe 218, Bullen 190, Kälber 262, Schafe 1016, Schweine 1900. Preise wurden sür 50 Kilogr. Schlachtgewicht wie nachstehend gehalten: Ochsen: erste Sorte 68 bis 70 Ml., zweite Sorte 63 bis 66 Mk., dritte Sorte 59 Mk. Kalben und Kühe: erste Sorte 63 Mk., zweite Sorte 60—62 Mk., dritte Sorte 56—58 Mk. Bullen: erste Sorte 62 Mk., zweite Sorte 60 Mk., dritte Sorte 56 Mk. Geschäftsgang langsam. Kälber: erste Sorte 76 Mk., zweite Sorte 72 Mk., dritte Sorte 68 Mk. Geschäfts gang mittel. Schafe: erste Sorte 70 Mk., zweite Sorte 63 Mk., dritte Sorte 55 Mk. Geschäftsgang mittel. Schweine: erste Sorte 67 Aik., zweite Sorte 65 Mk., dritte Sorte 62 Mk. Geschäfts^, mittel. öl' euuög- >en voll " Holz. wesens, lvie die ergreifenden 1831 im vorige» Jahre ein- gangeiie» Bittgesuche darthu», fehle». — Ei» höchst bedauerlicher Unfall ereignete sich heute Mittwoch Vormittag auf der Obernauudorfer Straße. Der ca. 20 Jahre alte Knecht des Herrn Boteufuhrmann Schubert von hier war mit noch mehreren anderen Fuhr leuten unterwegs, wobei er wahrscheinlich an einem größeren Stein gestolpert und unter seinen Wagen zu liege» kam. Bei dem Unfall wurde ihm ein Ohr abgequetscht; außer dem soll er schwere innere Verletzungen davongetragen haben. Der Verunglückte wurde besinnungslos nach seiner Behausung gebracht. — Am Mittwoch früh voriger Woche kam das sechs jährige Mädchen des Maurer Franke in Somsdorf, das eben erst aus dem Bett kam, einer brennenden Spiritus- flamme so nahe, daß das Hemd, mit dem das Kind be kleidet war, Feuer fing. Die Kleine trug auf der einen Seite ziemliche Brandwunden davon, doch waren dieselben nach ärztlichem Ausspruche keineswegs tötlich und Wohl nur infolge des furchtbaren Schreckens starb das Mädchen bald danach. In einem unbewachten Augenblick war das bedauernswerthe Kind auf den Tisch, wo der brennende Spirituskocher stand, gestiegen, um sich aus der auf einem Brett über dein Tische befindlichen Zuckerdose ein Stückchen zu holen. — Auf dem Bahnhöfe Klingenberg-Colmnitz entgleiste am Sonnabend Nachmittag gegen 2 Uhr die Vorspannmaschine eines von Dresden nach Chemnitz ver- kehreudeu Güterzuges. Andere Folgen, als daß die Strecke Miugenberg-Eole Krone auf kurze Zeit nur eingleisig be fahren werden konnte, hatte der Unfall nicht. Die Ent gleisung währte nur etiva eine Stnnde. — Was ein deutscher Rennfahrer verdient, davon haben nur die wenigsten Menschen eine Ahnung. „Ein Brief von dem Baron Engelbert?" fragte die Gesellschafterin, während sie nach dem schwarzgeränderten Briefe blickte. „Nein, er ist von dein Arzte Grützner," antwortete die Baronin frohlockend. „Sie könne» nicht errathen, was da drin steht. Baron Engelbert ist todi!" Nummer 125 r - zu können. Lassen Sie die Glocke in der Kirche läuten und lassen Sie eine Todesanzeige ins Blatt einrücken. Ich bin Wittwe und der Vormund der Erbin dieses Besitzthums. Sie müssen auch an meine Stieftochter schreiben, daß ihr Vater gestorben sei, und auch an Karl von Schwarz. Eine Wittwe — und ohne ein Verbrechen begangen zu haben! Die Erbin in meiner Hand, mit deren Besitzthum ich thun kann, was ich will! Deine Zukunft, meine liebe Marie, wird an die meinige gekettet sein, und Du sollst ein Schick sal haben, wie Dein Vater Dir nie bestimmt hat! Endlich stehe ich auf dem Gipfel des Glückes!" 5. Das Testament. Die Kunde von dem Tode des Barons Engelbert, und noch dazu so bald nach dem seines Sohnes setzte ganz Pommern in Aufregung, denn der Baron war einer der bekanntesten Männer, und es gab viele, die ihn persönlich gekannt und hochgeschätzt hatten und sein schmerzliches Schicksal betrauerten. Die Dieiistleute beklagten den Tod des Barons auf richtig, denn sie wußten, daß sie nie wieder eine» so gütigen Herrn bekommen würden. Sie setzten zwar große Hoffnungen auf seine Tochter, doch sie sagten sich betrübt, Fräulein Marie würde sich eines Tages verheirathen, und es könne auch sein, daß sie einen harten, tyrannischen Herrn bekämen. Baron Engelbert besaß fast das ganze Dorf und hatte das Geld zur Erbauung der kleinen Kirche gespendet, in welcher jetzt die trauernden Dorfbewohner sich ver sammelt hatten, um der Andacht beizuwohnen, die zum Gedächtuiß des Barons gehalten wurde. Die Baronin Engelbert befand sich nicht unter den Andächtigen; nur ihre Gesellschafterin, die in tiefe Trauer gekleidet war, hatte sich eingefunden. Die junge Wittwe saß allein in ihrem Zimmers be weinte den Todten, wie man sagte und lehnte jeden Trost ab. Viele der anwesenden Frauen vergossen Thränen; aber Frau Altmann, die Gesellschafterin lächelte unter ihrem doppelten Trauerschleier. Sie wußte, daß die Frau Baronin Engelbert in einem kostbar eingerichteten Zimmer, mit einem französische» Romane beschäftigt, auf dem Sofa lag und nicht eine Thräne die schwarzen Augen der Baronin getrübt hatte seit Empfang der Nachricht von des Barons Engelbert fchrecklichem Schicksale. Nachbarn und Freunde drängten sich hinzu, um der juugen Frau Trost zuzusprechen. Die erste Woche hieß es, sie sei untröstlich und wolle niemand sehen; aber als eine Kiste der eleganteste» Trauer kleider nach der letzten Mode aus Berlin kam, empfing die Baronin Besuch. Sie stellte sich, als wäre sie durch den Tod ihres Gatten ganz gebrochen, und ging wochenlang nicht aus; doch endlich, als mau in sie drang, es ihrer Gesundheit wegen zu thun, fuhr sie des Morgens spazieren. Frau Allmann hatte sogleich an die Tochter des Barons Engelbert geschrieben. Der Brief war ganz kurz abgefaßt, er enthielt nur diese schreckliche Nachricht, ohne ein Wort des Trostes. Ungefähr eine Woche später, als keine Antwort von Marie kam, schrieb die Baronin selbst einen sehr rühren den Brief voll Versicherungen des Mitgefühls; sie schilderte auch ihre eigene Trauer als herzzerreißend und erklärte sich gänzlich gebrochen an Körper und Geist. Sie schloß ihren Brief mit der falschen Angabe, daß Mariens verstorbener Vater den Wunsch geäußert habe, seine Tochter solle noch ein Jahr länger in der Schule bleiben, und da die Wünsche eines Tobten heilig seien, habe sie ihre eigenen persönlichen Gefühle in dieser Ange legenheit geopfert und eingewilligt, Marie noch ein Jahr unter der Obhut ihrer vortrefflichen französischen Lehrer zu lassen." „Jetzt ist das Mädchen ein Jahr lang fern gehalten," bemerkte die Baronin, als sie den Brief versiegelte. „Dann wird sie nicht hier sein, um zu spioniren, was ich thue, bis das Trauerjahr um ist und ich dann thun kann, was mir beliebt." Dec Brief wurde abgeschickt, und Marie war verur- thcilt, in der Schule zu bleiben — wenn auch ihr Herz cht. mgSwvrt, te Bcach- md Vcr- seMlichste > es vor bring der vohl elli roch de» geringe Ilich der so ver- Thonms- üttel vo» ersterem r Boden» bessere» khomas- Zenlner «gemittet Aussicht bedeutend Knochen nif nniß sichersten oerhaupt Aus Nah und Fern. !> — Zur Neformationskollekte für den Gustav- ölf-Verein. Am Neformationsfest wird in den evan- Üschen Kirchen unsres Sachsenlandes eine Kollekte für i Gustav-Adolf-Verein eingesammelt werden, der sich die ifgabe gestellt hat, die Evangelischen, welche in katho- lhen Ländern wohnen, zu unterstützen. Schon die Dank- rkeit für die Segnungen der Reformation und eines auf's sie geordneten Kircheuwesens, dessen wir uns in Sachsen reuen, legt es jedem sächsischen Evangelischen ans Herz, f an dem Werke mit seiner Liebeshilfe zu betheiligen, s die Loosuug ausgegeben hat: „Lasset uns Gutes thun jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen, steht doch zwischen dem Reformativnswerke Luthers und „ Gustav-Adolf-Vereine ein so inniger Zusammenhang; cm, der sich seines evang.-lnther. Glaubens freut, bietet ' Gustav-Advlf-Verein Gelegenheit, auch evangelische Liebe üben an denen, die gern mit uns das eine, reine, selig- chende Gotteswort hören und wir an dem Altäre der ^söhnung das Mahl der Gnade, so wie es der Heiland gesetzt hat, feiern möchten, denen aber noch die Mittel r Unterhaltung eines geordneten evangelischen Kirchen- itung entgegen. Abonnementspreis für beide Monate 1 Mk. Werwegenes Spiet. Roman von F. Siemers von Ostermann. und Dezember hmen alle Postanstalten und Briefträger, sowie stiger Hin- ts 6 >e zu ziehen, um frei zu fein, um mich wieder zu ver- lathen." „Sie können schon eine Woche nach der Zurückkunft 2 Varons frei sein," erwiderte Frau Altmann- „Er kd ja bald zurückkehren." „Im September werde ich frei sein," dachte die ironiu mit leuchtenden Auge». „Eine Witlwe mit Mgzigtausend Mark jährlich! O, wenn »ur ei» guter ist dieses Werk ausführen wollte und meine Hände von sein Verbrechen unbefleckt ließe!" Es schien auch, als ob ei» böser Geist ihr Gebet »vrt hätte! Vierzeh» Tage später kam ei» zweiter schwarzgerün- 1er Brief a» die Baronin Engelbert. Die Handschrift war ihr unbekannt. Doktor Grützner kündete de» Tod des Barons Eiigel- 1 an. Der Arzt bestätigte, daß der Baron alle Norbe- ltmgen getroffen habe, nm nach Pommern zurückzu- jren, und vor seiner Abreise noch einmal auf die Berge Ziegen sei. Er habe einen schmalen, wenig betretenen kg eingeschlage», habe aber eine» Führer bei sich ^abt. Einige Stnnden später, ungefähr zu der Zeit, wo er »e heimkehreu sollen, kam der Führer fehr schnell llickgeeilt und erzählte höchst erregt, daß Baron Engel- ü einen Fehltest gethan und den Abgrund hinunter- Itiirzt sei. Der Arzt fügte noch hinzu, daß sich sogleich eine Ge schäft aufgemacht habe, um den Schauplatz des Unglückes Ansuchen, doch sei es nicht möglich gewesen in die Schlucht sobzugelangen, aber man habe an einem etwas tiefer Eidlichen Felsvorsprung eine große Blutlache gesehen, ° vermuthen lasse, daß der Graf beim Absturz sich tödt- h verletzt habe. Dies war der kurze Auszug des Briefes, welcher be ugte, daß der Wunsch der Baronin Engelbert erfüllt k sie Wittwe war. Sie saß gerade im Gesellschaftssaale, da ihr der Brief wachst wurde. Als ihre Gesellschafterin sich ins Zimmer schlich, be-