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7 .'s;' Portugal. Lissabon, 29. April. " Nach den ausführlichem Berichten, welche die englischen Blät ter über die gestern erwähnten Verhandlungen in der Kammer der Abgeordneten mitthrilen, enthüllt der Antrag des Ministers, dem Obersten Fontoura, einem der heftigsten Septembristen, ein Kom mando bei der Armee in Algarbien anzuvertrauen, den Plan des neuen Cabinets, sich ganz mit der Septembristenpartei zu identifi- ciren. Obwol der Minister erklärt«, daß die Verwaltung nicht be absichtig«, d«n Baron Santa Maria, rin«n Anhäng«r d«r Cartisten- partei, vom Obtrbefthl« j«n«r Trupptn zu «ntfrrn«n, und Oberst Fontoura nur bestimmt sei, demselben in seinen schwierigen Functio nen beizustthen; so hatte daS ziemlich glaubwürdige Gerücht, Graf das AntaS werd« nach den nördlichen Provinzen abgehen und den Oberbefehl der dort stehenden Mililairdivision übernehmen, doch in Verbindung mit jenem Antrag« allg«m«in di« Meinung verbreitet, das Ministerium hege den Plan, di» ganz« Armee in die Hände der heftigsten Anhänger der Revolutlonspartei zu legen, welche, wie be kannt, di« Dinge auf den Punkt zurückzuführen trachten, wo sie vor dem IZ. März vergangenen Jahres standen, als di« sog«nannt« Ar- senalpartei «in« «ntsch«kd«nd« Nied«rlag« «rlitt. Auch soll d«n Exal- tirtt» von Sriten d«s neu«n MinistiriumS da- Berspr«chen g«g«ben worden sein, sowol da- Arsenalbataillon in der Hauptstadt wie das Bataillon der Handwerker in Oporto wieder zu organisiren. In der Kammer hat sich in Folg« dessen die heftigste Opposition gegen den erwähnten Antrag de« Minister«, welchen man als den Anfang al ler 'dieser Maßregeln betrachtet, erhoben. Der größer« Theil d«rOr- deiroS hat sich dabei mit den Carlisten vereinigt, und man glaubt allgemein, die Minister dürften sich bei der Abstimmung üher diese Frage, welche in einigen Tagen statt finden wird, in der Minorität befinden. > Portugal. — Spante«. — Großbritannien. — Frankreich. (*Paris; 's-Paris.) — Belgien. - Deutschland. ('Leipzig; Hano «er; 'Aus dem Hohnsteinschen; 'Bremerlehe; 'Kiel; 'Bremen.) — Preußen. (A-A-Berlin; .'.Berlin; 'Magdeburg.) - Schweiz. (Lessin; Wallis.) — Montenegro. (Zara; Von der Montenegriner Grenze.) — Türkei. (Konstantinopel.) — Ankündigungen. MW Leipziger Allgemeine Zeitung. WM 3n-undAÄl-nde«. — . . . . Wahrhtit und Recht, Freiheit und Gesetz!» -..-„..ahr für m Raum einer gme l'/, «r. - - t / j , - y-i/r Schlacht, die ich ihm schon bei zwei R«cognoscirung«n angtboten, nicht annehmen würde. Drei Wege führ«» nach Rümales. H«ulr haben die Truppen unter meinen Befehlen, von heldenmülhiger Tapf«rk«it beseelt, über die Soldaten, welche diese Pässe besetzt hielten, den Sieg davon getragen, indem sie die zur Vertheidigung derselben auf gestellten sieben karlistischen Bataillons von den verschanzten Höhen vertrieben. Auf der königlichen Straße in der Vertiefung eines ho hen Felsens, welcher eine beinahe unzugängliche Position bildet, hatte sich der Feind verschanzt, der eine Kanone, welche die Straße be strich, vorn an den Verhauen und Schluchten ausgestellt hatte. Ich ließ acht Stück Geschütz dieser Stellung gegegenüber auffahr«n. Diese Geschütze haben unter dem Commando des Oberbefehlshabers der Artillerie, Joachim Ponte, sieben Stunden lang gefeuert, worauf sich die nicht auf dem Platze gebliebene Besatzung, beinahe all« v«r- wundet, auf Gnad« und Ungnad« ergab und in unser«! Gewalt Waf- f«n und andere Gegenstände ließ. Der Chef des Gen«ralstab«S, Ge neral Leopold O'Donnell, leitete den Angriff auf dem rechten Flügel, General Castakieda den im Cenirum, General de Paula Alcala den auf dem linken Flügel, General Rivero bildet« mit d«r Division der kö niglich«» Garde die Reserve. Ich sende Ihnen ein« Abschrift d«S TagSbe- fehls. Si« können sich dadurch eine Idee von dem glorr«ichen Triumph«, wrlch«n wir davon g«trag«n, bilden und mög«n «instwiilen «in«S ditaillirtern Bericht«- von m«in«r Seit« gewärtig s«in." D«r frag liche Tagsbefehl ist in den schwülstigen und prunkenden Ausdrücken abgefaßt, di« früh«« dergleichen Erlass« dies»« Gemral« b«jond«rS charakteristr««. » — Di« französisch«» Blätter enthalten nun auch die Bulletin- Ma- roto's über die Gefechte vom 25.-29. April. Sie sind au- seinem Hauptquartiere Manzanera datirt. Nach denselben hätte Espartero bei dem Sturm auf den Paß von El Moro Z2 Bataillons und 1200 M. Reiterei, unterstützt von einer zahlreichen Artillerie, in« Feuer geführt und erst nach einem den ganzen Tag, 27. April, dauernden Gefechte sei es ihm gelungen, sich der von vier Batail lons Karlisten vertheidigten Stellung zu bemächtigen. Di« Christi nes hält«n dabti lOOO M. an Todt«n und Verwundet«« verlor«»; di« Karlisten hingegen nur 8 Todt« und 8S Verwundet«. Das l«hte Bulletin Maroto's vom 30. April lautet wie folgt: „Mit Anbruch des Tage« griff di« feindliche Armee unsern auf di« Lini« von Rama- l«S gestützt«» und durch zw«i guipuzcoanisch« und «in navarresisch«« Bataillon und durch die Truppen unter dem Befehl« deS Brigadins Andochaga v«rtheidigt«n richten Flügel an. Di» Rebesit» wurden nicht allein verjagt, sondern aus den Verschanzungen geworfen, die sie am Abend zuvor vor unsern Linien errichtet; sie haben «inen schrecklichen Verlust erlitten. Auch vor unsrig« ist stark und um so schmerzlicher, als der Brigadier Tarragua« schwer verwundet ist, sowie d»r Commandant Vbero des fünft«» guipuzcoanischen Bataillons, je- doch nur leicht. Wir habt» m«hr« Gefangene äemacht, deren An zahl ich noch nicht kenne. Di« Truppe» Sr. Majestät, deren Ta- pf«rk«it aus dem Blut erkannt wird, welches sie hochherzig verspritz en, haben sich, abgesehen davon, daß sie den Feind, welcher sie mit 0 viel Streitkräften umzog«»/ zurückgewvrfen, der ersten Lini« be mächtigt, welche die Rebellen gest«rn besetzt Hütten. Ich bitte Sie, »S dem Könige zur K«nntniß zu bringen." Äayonne, 6. Mai. D«n Nachrichten, welche von den ver bannt»» und flüchtig«» Karlist«» üb«r di« Kri»gs«r«igniffe in Na varra und Guipuzcoa v«rbr«it«t w»rd«n, ist w«nig zu trauen, da bei d«m Haff« geg«n Maroto j«d«S G«rücht, welches von einer Niederlage dieses Generals Meldung thut, freudig von ihnen geglaubt und wei ter getragen wird. Nach diesen Nachricht«» hätte Maroto am 30. April, nachdem RamaleS von Espartero genommen worden, seinen Rückzug ang«tr«ten; am 2. Mai wär« der Erst«r« von d«m christinischen Ober- b«fthlshab«r aufs mue ang«griff«n und aufs Haupt geschlagen, und in Folge dieser Niederlage von seinen eignen meuterischen Truppen getödtet worb»». — Don Carlos hatte am' 2. Mai Durango noch Spanien. Madrid, 2. Mai. I» dem Ministerrathe, welcher grstern statt fand, wurde kein Beschluß hinsichtlich der Auflösung der Cort«-- g«faßt. Der Minister des Auswärtigen und der Marineminister hatten wegen Krankheit nicht an den Berathungen Theil nehmen können. Der Erstere scheint sich dieser Maßregel nach d«r drohenden Sprach«, die in der Adresse der Nationalgard», der Provinzialdeputation und d«r Municipalität von Madrid geführt wird, auf das äußerst« wid«rs«tz»n zu wollen, indem er sie für eine feig» Nachgiebigkeit erklärt und überzeugt ist, daß di« R«gi«rung unwiederbringlich verloren ist, wenn sie sich die Hände binden läßt. — Das ofsiciell« Organ der Regierung enthält «ine königliche Ordonnanz, worin den Generalintendanten aufgetra gen wird, di« Eintreibung der allen Granden Spanien« und den Gutsbesitzern Castiliens auferl«gt«n Grundsteuer, wovon selbst die in Cuba, Portorico und den Philippinen angesessenen nicht befreit sind, zu bewerkstelligen. " — Dit Gacetad« Madrid enthält nunmehr daS an den Kriegs- Minister gerichtet» Bulletin Espartero's über das Gefecht am 27. April und di« Erstürmung d«r Position von El Moro durch di« christini- schen Truppen. Dafftlb« lautet: „Sir haben durch mrinr frühern Depeschen «fahr«», daß von d«r Anhöhe der Straß« von Tornos an die Rebellen Verhau« angtlegt hatten, um den Durchmarsch aufzuhalten. Nachdem ich fünf demselben zerstört, ließ ich im Angesicht« d«r von Maroto zusammtng«zog«nen Str«itkräft« m«hre Recognoscirungen vornehm«», um «inen W«g zu wähl«», her die wenigsten Schwie rigkeiten darböt«, damit ich mich der Communicationen versichern und meine» weitM Plan ausführen tönn t«, im Falle der Feind di«