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Dienstag Nr. 221. 8. August 1848 «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz U-ve-bliS Nordhausen. Ruhestörungen. Lodi. — Das Gerücht von der burger Grcnzbezirke. Die Ocsterreicher in der Ver- das Recht als eine e» Vaters ls zusaw" llnq auf- tführer. Perskne» ermit im iescs JahuS nur 12 w.- rder hat sich lüsse» mder- nsercs , feit neuen Schutz Prell für da» Biertel- jahr 2 Thlr. — Insertionlgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. die Bezahlend nigkstderur^e Die Bereinig! Art. 14 Di früheren Zah Tilgung der ser Ansprüche Seiden Lhal zu befestigen! cm auf achl der anuriknl verden zollfrei t worden sind! waren, solle» on den innerD Iren; 3) voV eben; 1) all! lührten WaM ncui Orte geD vor, so zahlet alle WaaniV Art. I!». Alli Zollstätten »V >ll nach taD > DiffcrenurM h UntcrhMD all, daß denD stcn SlantenD orci Monaten» scn. Unruhen in Danzig. Kesterreich. r^Vien. Die Stimmung. Rcichsversammlung. Die rum- Beispicl von Toscana, wo seit I83V keine Hinrichtungen stattgefunden und die Zahl der schweren Verbrecher sich fortwährend vermindert habe, um zu zeigen, daß die Anwendung der Todesstrafe nicht das Mittel sei, die Zahl der Verbrechen zu verringern; in einem Lande sei die To desstrafe auf das Verbrechen der Brandstiftung gesetzt worden, aber die Brandstiftungen hätten trotz dem nicht ab-, sondern zugenom men, und von Denen, die sich dieses Verbrechens schuldig gemacht, seien die meisten bei der Hinrichtung von Personen, die derselben Missethat wegen zum Tode verurtheilt worden, zugegengewesen; und seitdem wisse er, welches Schicksal die Frage von der Abschaffung der Todesstrafe haben werde (Bcifallruf); insbesondere aber müsse er sich für die Aufhebung der Todesstrafe bei politischen Vergehen erklären; durch Hinrichtung wegen politischer Vergehen werden nur Märtyrer ge schaffen, aus dem Blute der Märtyrer steigen neue Feuerzeichen empor; und wie häufig werden Denen, die politischer Thaten wegen den Tod auf dem Schaffot erleiden müssen, später Monumente errichtet! Das Jahr 1848 habe eine große Schuld ausgelöscht aus dem Schuldbuche der Geschichte; viele Männer, welchen patriotische Bestrebungen für das Wohl und die Größe des Vaterlandes schwere Verfolgungen zu gezogen, sehe er jetzt vor sich, hier in diesem Raum als Vertreter des Volks; die Regierungen suchen wieder gut zu machen, er hoffe und wünsche nur, daß ihre Rene aufrichtig und dauernd sei; er wiederhole, er stimme für Abschaffung der Todesstrafe im Allgemeinen und even tuell für Abschaffung der Todesstrafe bei politischen Vergehen. (Leb hafter Beifall.) Abg. Wigard: Die Erklärung, daß die Ehre und das Leben des Menschen unverletzlich seien, müsse allerdings in die Grund rechte ausgenommen werden durch die Abschaffung der Strafen, welche diesem großen Grundsätze der Humanität widerstreiten; eine große Lücke würde es sein, wollte man hier eine Auslassung belieben und diese Fragen lediglich in das Criminalrecht verweisen; schon früher sei die Abschaffung der Todesstrafe, der körperlichen Züchtigung, des Prangers, der Brandmarkung, dieser Schandflecke der Gesellschaft, in deutschen Ständeversammlungen angeregt worden, als wir noch unter dem alten stipgg. Dik Z-ltunz nschiinttägltch Abend«, zu beziehe» durch alle KoMmter de« 3»- und «»»lande«. Ministerium vervollständigt. Der schleSwigsche und italienische Krieg. Zstankkurt a. M. Der Gcwerbecongreß. s-Dresden. II. Kammer, die bhcmnitz-Riesaer Eisenbahn, die Kirchcnverfassung, das Petitionsrecht des Militairs, die Einkommensteuer. Dresden. Die Huldigung des Mi- litairs. Sendung an den General Wrangel, s-Leipzig- Zusammenkunft höchster Staatsbeamten von Sachsen und Thüringen in Betreff der Cen tralgewalt. * Leipzig. Das Verbrüdcrungsfest zwischen Civil und Mili- tair. üLeipzig. Der Ostmarkcnverein. Arbeitervcrsammlung. München. Der AuSmarsch nach Schleswig Holstein. Der Huldigungsact. Hanno ver. Die Huldigung. Generalordre an die Armee. — Adresse einer Volks versammlung in Emden. Göttingen. Die Unruhen. Stuttgart. Ar meebefehl in Betreff der Huldigung. Karlsruhe. Die Expedition nach Schleswig-Holstein. Vom See. Die politischen Flüchtlinge. Kassel. Kncchtschaftssystcme seufzten. „Decretircn Sie nun, meine Herren, mit Einem Worte, daß eine neue Zeit auch für daS Criminalrecht in dieser Beziehung cingetrctcn sei, die Zeit der Humanität, die Verwirklichung des Grundprincips der christlichen Lehre, der Menschenliebe!" (Bravo.) Abg. Siemens ist gegen die Aufnahme dieser Bestimmungen in die Grundrechte des Volks; die Nothwendigkeit der Abschaffung der Todes strafe sei noch nicht klar nachgewiescn; davon sei er überzeugt, obwol auch er glaube, daß die Anwendung der Todesstrafe möglichst beschränkt werden solle. Abg. Hcisterbcrgk: Er sei der Ansicht, daß die Strafe jederzeit menschlich sein müsse und nicht unmenschlich; die Verbrecher müssen freilich gestraft werden; aber den Hals abschneiden zur Strafe, das sei unmenschlich, sei eine Brutalität; man möge ja bedenken, daß die Verbrecher nicht immer gesunkene, verlorene Menschen seien und daß ihnen mit dem Leben auch die moralische Sühne und Wiederaufrichtung abgeschnitten werde; nicht minder gebiete die Humanität die Abschaf fung der körperlichen Züchtigungen; der Hasclstock, die ncunschwänzige Katze, die Prügelmaschine seien nur für die armen Teufel da, denRouc treffen sie nicht; er habe sich gefreut, als er in den Zeitungen gelesen, daß selbst in den Donaufürstcnthümern in Folge der letzten Umwälzung die körperliche Züchtigung für abgeschafft erklärt worden sei; er befürchte freilich, daß die Russen das Versäumte bald nachgcholt haben werden. (Gelächter.) „Ich wende mich nicht blos an Ihr Herz, auch an Ihren Verstand. Schaffen Sie die körperliche Züchtigung ab! Der Stock schlägt des Menschen Ehre todt, und was dann übrig bleibt, das ist die Brutalität!" (Beifall.) Abg. Wcrnher: Er werde für die Erhal tung der Todesstrafe spreche» und stimmen; die Todesstrafe sei, nach seiner Ueberzcugung, eine tiefe, menschliche Nothwendigkeit (Gelächter); auch der Krieg, dieses noch weit schrecklichere Mittel des Staats, die Bedingungen seiner Existenz durch Aufopferung von Menschenleben zu wahren, sei nicht ganz zu entfernen, dieses Mittel mache sich geltend, wenn die Nothwendigkeit dazu eintrete; und eben so wenig, wie dieses Mittels, werde der Staat des jus glsckii entbehren können. Abg. Schaffrath: Hier handle cs sich nicht um eine politische Par- Die Stände, das Lehn - und Meiergesetz. Darmstadt. Die Huldigung. Gerücht vom Friedensschlüsse mit Dänemark. Mainz Kaufmann Städel fmgelaffen. Braunschweig. Die Huldigungsfrage. Geheime Zusammen kunft Abgeordneter deutscher Fürsten. Schwerin. Lumultscenen in Kraase und Groß-Dratow. Die Reformvereine. Hamburg. Die Huldi gung. Greis. Die Arbeiter. Preußen. Berlin. Die Huldigung. Die Truppen. Die Juden. Habeas- corpusacte. — Ansprache des Bürgcrwehrcommandeurs von Berlin. Pa rade. — General v. Williscn. Graf Oriola. Graf Pourtales. — Oberst- D e l a « d. ^/rankturt a. M., 4. Aug. Nach Eröffnung der heutigen I Sitzung der deutschen Nationalversammlung theiltc der Prä- I jident mit, daß der Abg. Ree aus Offenburg seinen Austritt aus die- I ser Versammlung angezcigt habe. (Derselbe gehörte zur äußersten Lin- I len, die wie auch die Linke in der letztem Zeit überhaupt eine nume- I risckc Verminderung erlitten.) Der zweite Vicepräsidcnt Abg. ».Hermann I erstattet hierauf im Namen des Bureau, dem gestern von der Versamm lung gefaßten Beschlusse gemäß, Bericht über die eingereichten Urlaubs gesuche; als daS Bureau noch gestern an die Ansuchenden die Einla dung erlassen habe, sich über die Motive weiter zu erklären, habe cs ! sich gezeigt, daß fünf der Ansuchenden bereits abgereist gewesen (Hei terkeit); das Bureau sei der Meinung, daß man für jetzt nock einmal die nachgesuchtcn Beurlaubungen summarisch bewilligen möge, daß aber für die Zukunft dieses summarische Verfahren wegfallen werde; bis jetzt sei im Ganzen an 121 Mitglieder Urlaub ertheilt worden, und von diesen seien noch 67 von Frankfurt abwesend; eS zeige sich indeß, daß auch ander« Mitglieder, ohne Urlaub zu nehmen, in den Sitzungen fehlen; bei der letzten namentlichen Abstimmung hätten 107 Mitglieder gefehlt. Das Bureau stellt den Antrag: an die abwesenden Mitglieder, deren Urlaub abgeläüscn, eine Auffoderung zu erlassen, daß sie sich so fort darüber erklären möchten, ob sie nach Frankfurt zur Theilnahme an den Arbeiten der Nationalversammlung zurückzukehrcn beabsichtigen oder auszutreten wünschen, in welchem Falle die Ersatzmänner einberu fen sein würden. Abg. Eisenmann meint, man solle wegen der über schrittenen UrlaubSbewilligungcn die betreffenden Regierungen benach richtigen zum Bchufe des Einhalts der Diäten. Die Versammlung genehmigt den Antrag des Bureau. Ebenso wird das Bureau beauf tragt, wegen Ergänzung der Mitgliedcrzahl der Ausschüsse Vorschläge zu machen. Auf der Tagesordnung steht: Fortsetzung der Bcrathung über die Minoritätserachten zu dem h. 6 des Entwurfs der Grundrechte. Mehre Stimmen rufen nach Abstimmung. Der Präsident bemerkt, cs seien noch mehre Redner eingeschrieben in Bezug auf die Strafakten, welche durch die. Grundrechte verbannt werden sollen. Zuerst erhält der Abg. Mittcrwajer das Wort. Er erklärt sich auf das entschiedenste für die Abschaffung der Todesstrafe; in einigen Ländern habe man die öffentliche Hinrichtung durch eine geheime erseht ; von Manchen sei diese ir Weise Veachtung lieutenant Griesheim. 6 Halle. Das Fest zu Ehren des Reichsverwesers. * Magdeburg. Die Huldigungsfeier. n Äreslau. Reue Unruhen in Schweidnitz. »Aus der Provinz Preus- Abdankung des Kaisers. Linz. Die Provinzialstände des Landes ob der Gnns beschließen eine freie Volksvertretung. 51 Aus Deutsch-Böhmen. Die Czechen. Die Wahlen, -epesth. Die ungarisch-illyrischc Frage. Die ungarischen Militairangelegenheiten. Der Erzbischof von Karlowitz. Handel und IFnbufkrie. Deutsche Allgemeine Zeitung Ueberblick. Gesetzgebung sich schäme, die Todesstrafe zu vollziehen (lebhafter Bei- Keutfchland. »Frankfurt a. M. Die Grundrechte, die Nationalver- fall); die Abschreckung sei das alleinige Motiv, welches zur Rcchtfer- sammlung hebt die Todesstrafe auf. 8 Frankfurt a. M. Das Reichs- tigung der Todesstrafe würde angeführt werden können; er weise auf dos tcifrage, sondern um eine Frage der Menschheit; lassen wir doch bei so wichtigen Fragen die doctrinairc Schulmeisterei, die da sage, daß sic Einrichtung hoch gepriesen worden, aber sic sei nur ein Beleg, daß die! nicht in die Grundrechte gehören; nachdem eine Autorität, die eine eu-.