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Weitzeritz-Jeikmg Tageszeitung un- Anzeiger sür Dip-ol-iswal-e, Schmie-eberg u.A« Bezugspr«!«: Für «1n«n Monat r.29 MM. mit Zutkog«n, einzeln« Nummern 1S N«1cht- pfennig» :: Demelnde-Der-andt-Girokonto Nr. S. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde E Nr. 403 :: Postscheckkonto Dreien 12»« k «L , - «... Aeltrp, Aeir««E Ke« BeDi«»» Siele» »Ian enIHSU Die amttiche« Dekanuturachux-r» Der Amlshauptmaanfchast, De» Amlsgertchl» »D De» SlaDlral» zu DlppolDl»walDe Auzetgenpreil: Dl« « MiMmeter krelt« Petttzell« 20 Neichtpfennig«. Eingesandt und Meklamen M Neichspfennig« DerantwsrUiH« «odaklemr «eNr SeDae« - Druck und Derian ««I Se»« t» «teealdinoal»«. Nr. l 04 Dienstag, am 6. Mai 1930 96. Jahrgang Folgende im Grundbuch« für Naundorf auf den Namen der Gewerkschaft „Sachfen-GWm' in Schmiedebergs eingetragenen Grundstücke sollen , am 24. Zuni 1930, vormittags S llhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 1. Matt 29, nach dem Murbuche 54,8 Nr groß und nach dem VerkehrSwert auf >19250 ÄM. geschützt. — Die Brandoersiche- rungSsumme betragt 26 520 NM.: sie entspricht dem FriedenÄmu- preiS vom Jahre 1914 (Z 1 Les Ge>s. v. 18. S. 4924, GÄM. S. 72). Das Grundstück liegt in Mur Naundorf an Ler iSaubachtalflratze und besteht aus Lagerplatz und Mes«, ist mit GrMochgebäud« nebst Anbauten, Erzniederlage- und Zerkleinerungsge^bünde be baut und besitzt eine Wasserkraft. 2. Matt 74, nach dem Murbuche 28,4 Ar groß und nach dem Berkehrswert auf 900 NM. geschützt. — Dos Grundstück liegt ebenfalls in Flur Naundorf an !der Saubachtolstrahe, ist unbebaut, besteht auS Wiese und enthüst einen Zuführungskanal für L>ie Aus nützung der obenbezeichneten Wasserkraft. 3. Matt 88, nach demMurbuche 25,6 Ar groß und nach dem Berkehrswert auf 800 NM. geschützt- — DaS Grundstück liegt ebenfalls in Mur Naundorf an der Saubachtalstraße, ist unbebaut und besteht aus Maldbodcn und Klürsümpfen. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insb esondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 16). Nachte auf Befriedigung aus den Grundstücken find, soweit sie zur Zeil der Eintragung >des am 21. Februar 1930 verlautbarten Berfleigerungsvermcrks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerunastermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten onzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Di« Recht« find' sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung >des Berfleigerungserlöfes dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusehen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einst weilige Einstellung des Der fahre ns herbei führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Za. 3/12 'Nr. Dippoldiswalde, den 28. April 1930. Das Amtsgericht: Or. Knapp«. Mittwoch, am 7. Mai 1939, mittags 12 Uhr sollen im »asthofe Obercunnersdorf 9 neue Herren-Oberhemden, 8 Männerhemden, 8 Schmledehemden, Tischdecke« und Schürzen öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Freitag, den 9. Mat 1930, abends 8 Uhr WMe SitW im SlMmkdiM z» MMKwM. Dte Tagesordnung hängt im Rathaus« aut. Oertliches und^Sachsisches. DippowlSwÄde. Ein Gewitter zog gestern in der Mittags stunde von Westen her herauf, entlud sich aber nicht über unserer Stadt, nur heftiger Regen fiel. In der 3. Stunde donnerte es nochmals entfernt. Der Regen hielt bis gegen 5 Uhr an. Dippoldiswalde. Tagesordnung zur 7. öffentlichen Stadt verordnetensitzung, Freitag, den 0. Mai 1030, abends 8 Uhr. 1. Kenntnisnahme, Abgabe der Gasversorgung Ostsachsen betr.; 2. Kenntnisnahme, Rückvergütung der staatlichen Kraftwagen verwaltung betr.; 3. Kenntnisnahme, Ablehnung der Reinigung der Vorsperre betr.; 4. Vorschüsse auf staatl. Wohnungsbau darlehen; 5. StelloeUretung von Mitgliedern gemischter Aus schüsse; 6. Herstellungen im städtischen Doppelhause an der Rabenauer Straße. — Nichtöffentliche Sitzung. Dippoldiswalde. Durch verschiedene schwerwiegende Gründe etwas verspätet, hielt gestern der H e i m a t v e r e i n in .Stadt Dresden' seine Hauptversammlung ab. Sie hatte, das sei vorausgesagt, einen kläglichen Besuch; von 347 Mit gliedern waren 8 anwesend. Hatte wirklich niemand mehr eine Stunde Zelt, zur Hauptversammlung zu kommen und auch damit (nicht nur durch MrWedsbeitrag) sein Interesse an der Vereinsarbeit zu dokumentieren und dem Vorstande für seine geleistete Arbeit zu danken. Es spornt nicht gerade zur Weiterarbeit an, wenn sich in der Hauptversammlung so wenig Mitglieder sehen lassen (das gilt übrigens auch für andere Vereine. D. R.). Der Vorsitzende, Insp. Braune, er stattete zunächst den Jahresbericht. Geschaffen wurde auf dem Obertorplatz (Bassin) eine Bank, gebaut wurde der Zu gangsweg zum oberen Weg in der Eichleite über die Höhe des Steinbruchs hinweg, eine Anzahl Bänke wurden in der Eich- leite ausgestellt, dort auch ein Sandkasten für einen Kinder spielplatz geschaffen. In der Wendischvarsdorfer Heide wur den an den Bänken Papierkörbe angebracht, in der Barbara kapelle eine Tafel erneuert usw. 40 Bänke sind bisher vom Verein ausgestellt worden, 6 davon wurden durch rohe Hand beschädigt und mutzten ausgebessert werden. Die Schutz- Hüften find im vergangenen Fahre dank der in ihnen ange brachten ermahnenden Berschen, sauber gehalten worden. An fünf Stellen wurden im Winter unsere Singvögel gefüttert. Eine Rede Brünings Dortmund, 5. Mai. Auf dem Provinzialparteitag der westfälischen Zen trumspartei nabm nach dem Reichswirtschaftsminister Dr. Stegerwald der 4---? .zskanzler Dr. Brüning das Wort. Er gab zunächst »»»s Lebersicht über die Geschichte der Kabi nettsbildung und -^e dann weiter: „Das Kassensanierungs programm ist angenommen; doch werden wir in kürzester Zeit und immer wieder in der Regierung den Kopf zerbre chen müssen, wie wir die Sanierung der Arbeitslosenversicherung durchführen. Diese Sanierung muß in den nächsten Wochen noch genau so angepackt werden, als wenn das Kabinett Müller noch bestände. Minister Severina hat vor 14 Tagen eine Rede gehalten, als ob die Auflösung des Kabinetts Müller zurückzuführen sei auf sehr sorgfältig überlegte Pläne und daß sie letzten Endes nichts anderes zum Zwecke gehabt hätte, als den berühmten Panzerkreuzer V. Ich muß geste hen, ich habe in den letzten Monaten sehr viele andere Sor gen gehabt, als mich überhaupt um den Panzerkreuzer B zu kümmern. Was der Reichsrat beschlossen hat, ist nichts anderes, als daß ein Vierteljahr früher mit dem Bau des Panzerkreuzers B begonnen werden soll. Weder die Sozial demokraten, noch eine andere Partei kann in Wirklichkeit nachweisen, daß bei uns nicht der ehrliche Wille gewesen ist, die große Koalition solange wie möglich zu halten. Die Re gierung soll eine Rechtsregierung sein, nach Behauptung der Sozialdemokraten; aber gerade sie haben sich fast in Ue bereinstimmung mit dem Führer der Deutschnationalen Volkspartei, Herrn Hugenberg, auf das Schärfste gegen die ses Kabinett ausgesprochen. Weiterhin hat Graf Westarp, der Führer des gemäßigten Flügels der Deutschnationalen, neuerdings ebenfalls erklärt, daß es nicht möglich sei, diese Regierung zu unterstützen, da man die oppositionelle Hal tung auch in Zukunft von Fall zu Fall aufrechterhallen würde. Ich glaube im übrigen, daß man im deutschen Volke doch in sehr starkem Maße einsieht, daß nach der Demission des Kabinetts Müller die Zelt zum handeln endlich gekommen sein mutz und nicht zum ewigen Verhandeln oa über dem Verhandeln der Kredit Deutschlands nach der finanziellen und politischen Seite unterminiert worden wäre. Das Parlament, wenn es Sinn hat, ist nicht dazu da, Aai- tationspolitik der Parteien zu treiben, sondern das Parla ment ist dazu da, die Verantwortung zu übernehmen für das ganze Volk und für seine Zukunft. Wenn man Gesetze macht, durch die entscheidende Aufgaben gelöst wurden, und dann in einer so schwachen Koalition der Mitte von den Grund linien dieser Beschlüsse wieder abweichen muß, so führt das dahin, daß immer wieder eine gerade Linie der Gesundung und der Aufwärtsentwicklung des deutschen Volkes unter brochen wird. Wir haben ein Interesse an der Konsolidierung der Dinge auf lange Sichte. Wir werden uns bemühen, »in Programm aufzuslellen und unter allen Umständen zur Annahme zu bringen, das die Grundlage für die Wiederaufwärtsentwicklung des deutschen Volkes in den nächsten fünf Jahren bringen muß." Dr. Brüning führte weiter aus: „Die Versuche, m den Provukttonsländern der neuen Welt, unter allen Umstän den mit staatlicher Unterstützung, in nächster Zeit um jeden Preis Getreidemengen nach Europa zu bringen, zwingen Deutschland zu außerordentlichen Maßnahmen gegen Ueber» raschungen. Was der Landwirtschaf not lut. ist nicht die Hoffnung auf übermäßige Preise, sondern die Erwartung auf stabile Preise auf lange Sicht. Das ist das wichtigste Moment I Es ist nicht so, als ob die Maßnahmen der Reichsregierung etwa eine einseitige Bevorzugung der Großgrundbesitze oder des östlichen Grundbesitzes bezwecken. Das Hauptproblem ist nun einmal das Problem des Rog genpreises und davon hängt viel ab. Die gesamte Landwirt schaft im Osten, nicht nur die Großgrundbesitze, sondern auch die neuen Ansiedler befinden sich in seelischer Depression Wir stehen vor der Tatsache, daß die Kaufkraft der Landwir schaft sinkt, und daß das Arbeitslosenproblem wegen der Gefährdung der Existenz der Landarbeiter nicht nur nicht gemildert, sondern sogar verschärft wird. Wir werden von unseren Parteifreunden im Osten mit vollem Recht auf die steigende Gefährdung der deutschen Ostlande aufmerksam gemacht. Wir haben das größte Interesse daran, daß in den mei sten msnschenarmen Gegenden des Ostens durch eine verant wortungsvolle Gesamtpolitik eine gesunde Siedlungspolitik für die Zukunft gesichert wird. Unser Programm gilt nicht einseitig für den Osten. Was wir wollen ist, durch ein lang sichtiges Programm die Wirtschaft schrittweise wieder zur Erholung zu bringen, um dem Problem der Arbeitslosig keit aus den innerxolitischen und wirtschaftlichen Verhältnis-, senMeraus Herr zu werden. Eine der ersten Mrbeiten,§diel >dieMeichsregierung> zu- erledigen hat, ist die Sorge, daß' wirs pon.'der ungeheuren^ Last der schwebenden Schuld in eine ! langfristige umgewandelt wird. «v. Schulden dürfen in Zukunft von öffentlichen Körper, schäften nicht mehr so wie in der Vergangenheit gemacht werden. Es ist besser, den Mut zu haben, im entscheidenden Augen blick auch etwas Unpopuläres zu tun, als die Dinge aufzu schieben und schließlich zur Katastrophe treiben zu lassen. Die Reichsverschmelzungsbeslrebungen bedeuten keinen Zweck der heutigen Regierung und sie haben mit der Zentrumspartei nach keiner Richtung hin irgend etwas zu tun. Selbstverständlich haben wir den Wunsch, daß auch die jetzt getrennten Parteien, wie z. Z. Windthorsts, wieder geeinigt werden, das heißt, Bayrische Volksvartei und Zentrumsvartei, und hoffentlich stehen wir in kurzer Frist vor einer Arbeitsgemeinschaft der beiden Fraktionen im Reichstag. Die Regierung muß dem Reichstag neue Aus gaben stellen. Die Regierung mutz führen. muß für die Vorlagen kämpfen und muß sich dafür ein- setzen. Wenn die Parteien nicht in ihrer Mehrheit bereit sind, die Konsequenzen der verfassungsmäßig verankerten Demo kratie zu ziehen und die Verantwortung wirklich zu tragen, so ist das für ein Land aesäkrlicb. Hierbei wurde von Friseurmeister Böhme, der mit Hermann Rothe das Füttern durchgeführt hat, lobend und mit Dank er wähnt, daß lm vergangenen Winter auch vielfach von pri vater Seite den Vögeln Futter geboten wurde. Der Jahres bericht führte dann noch verschiedene Museums-Eingänge auf und erwähnte, daß in dankenswerter Weise Dr. Ing. Krug die Münzsammlung geordnet hat. Die Mitgliederzahl ist von 263 im Jahre 1926 auf 347 lm letzten Jahre dauernd gestiegen. Anschließend an den Bericht dankte der Vorsitzende den städtischen Körperschaften für ihr dem Verein bewiesenes Entgegenkommen un- jederzeitige Berücksichtigung seiner Wünsche. Die Iahresrechnung wies bei 1071 M. Einnahme un- 815 M. Ausgabe einen Bestand von 256 M. am Jahres ende nach gegenüber einem kleinen Minus zu Jahresbeginn. Geprüft wurde sie von Insp. Schumann und Schuhmacher- meister Jäckel. Sie wurde richtig befunden und -er Kassierer entlastet. Im Prüfungsbericht hob Jäckel die große und un- ! eigennützige Arbeit des Vorsitzenden und Kassierers Braune " hervor und dankte ihm dafür, während anschließend Inspektor Schumann dem Vorsitzenden und Gesamtvorstand namens der sind die Arbeiten bereits ausgeführt. Soweit das geschehen, wurde der Vorstand entlastet, im übrigen das Ävbeits- programm genehmigt. Desgleichen auch die Mitglledschast des Vereins beim Verkehrsverein für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge. Am Lie Erneuerung der Betfäule be müht sich auch der Heimotschutz und soll dessen Stellung nahme erst noch abgewartek werden. Von außenstehender Seite war dem Verein nahegelegt worden, den durch Lie An lagen am Taubenberg führenden Weg an der Bahn entlang nach Malter weiterzuführen. Schlecht gerechnet würde diese Arbeit mindestens 3000 M. kosten, die aufzubringen der Ver ein nicht in Ler Lage ist. Gebeten wurde der Stad trat, den durch das von Rechtsanwalt Bunner erpachkete Stück Wald an der Talsperre führenden, jetzt unzugänglichen Weg bald möglichst wieder Ler Allgemeinheit zugänglich zu machen, auch eine Wegemarkierung über den Schwarzen Bornweg nach Paulsdorf zu schaffen. Mit Dankesworken Les Vorsitzenden an seine Helfer wurde die Versammlung nach 1'/-stündiger Dauer geschlossen. Weller für morgen: Nachdruck verbot«»! Keine wesentliche Witterungs- und Temperaturänderung. Teils aufklaren-, teils wolkig, Neigung zu örtlichen Gewit- städtischen Behörden dankte. Er bedauerte dabei, daß die Stadt infolge der bedrängten Verhältnisse den Verein nicht noch mehr unterstützen kann, versprach aber, daß im Rahmen des Möglichen der Heimatverein auch weitere Unterstützung finden werde. Wahlen fanden nicht statt. Im Arbeitsplan fürs neu« Jahr hatte -er Vorstand die Herausgabe eines Werbesplattes, den Bau einer Schutzhülle, Aufstellung dreier Bänke, Reparaturen, Anbringen von Schildern, Erneuerung der Betsäule an der Bahnhofstraße vorgesehen. Zum Teil > kern oder strichweisen gewitterartigen RegenfäLen dabei sork- . bestehend. Vorwiegend schwache Luftbewegung veränder licher Richtung.