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r ver- «rttrsta L«ir»»ß DerankwsMi-« A«-a»le«r Selir Jet« ---- Druck und Verlas: L«? 8et«v l« Weile 96. Jahrgang Mittwoch, am 23. Juli 1930 Frau- lDimsleiPpMeliteiMM wieöep epgebnislos ; vcw gage- r für Inter' höre auL doch Zank-- hr?* 1» feierte die Schützengesellsch^sten als eine Vereinigung von noch eins: Es kommen sich auch Menschen gegenseitig näher, ^und- ent- nicht litt« folgte nssen, allein eine Lüren Zofe hlisch mme viel- nken» Hause )ame. ocken hin- hen.E lß sie e Sie^ uns: e sich, dresse. die sich sonst vielleicht nicht nahe kommen, oder Entzweite finden sich wieder. Etwas bleibt davon auch hängen. Und das ist gut so, denn Nichtverstehen und Uneinigkeit gibt's leider im Uebermah. Ailes in allem: Jedem ein „Gut bekomm's!" Nehme jeder das ihm Wertvollste mit weg und behalte es in der Erinnerung. : der i die - der Lehn letzki pokal (gestiftet von Riemer, Dresden) für die höchste selbst geschossene Ringzahl in aufsteigender Linie <31) ging in die Hände von Arthur Schwarz über und wird, da das zum zweiten Male der Fall ist, nunmehr dessen Eigentum. Zum Schluß fand Vorsteher Schwind nochmals verdiente Worte des Dankes an alle, die zum Gelingen des Festes bei getragen haben, ermahnte die jetzigen und gewesenen Könige, das Album nicht zu vergessen, und schloß mit einem Hoch auf Könige und Marschälle, auf Preisträger und das gute Gelingen des Festes überhaupt, wie ja manches Hoch im Verlauf des Aktes bereits erklungen war. König Hinkelmann ; der hnen Ich >enso inea^ Mrtp ' war war eine n sie > ein tte er nncm rmc» avon- . Ich regen, U>zeig«vprti«: Die U Millimeter breit« § Ptkitzell« 29 Relchtpfennige. Eingesandt »nd - Reklamen S0 Reich-Pfennig« nmer, ätsel» 1. Männern der Arbeit, die die Urzelle einer Wirtschaft sei, und König Heinrich den guten Schützengeist, der auch weiterhin so bleiben möge. Auch diesmal wurde gleichzeitig auf eine Preisscheibe geschossen. Die Schießergebnisse waren wesent lich besser als die auf die Fe st scheibe. Die l8 Prämien er schossen sich: W. Martin mit 55 Ringen, K. Martin mit 54 Ringen, Dersch, Karl Heinrich, Rahnefeld, Heerklotz mit je 51 Ringen, Otto Heinrich mit 49 Ringen, Kothe mit 48 Ringen, Johannes Langer mit 47 Ringen, Görner—Tharandt mit 45 Ringen, Wendler mit 43 Ringen, Pollicke—Tharandt mit 41 Ringen, Weber, Nietzold, Arnold, Arthur Schwarz mit je 40 Ringen, Rud. Eidner mit 3b Ringen und Philipp mit 35 Ringen. Der Umzug über den Festplatz bildete gewisser maßen den Schluß des offiziellen Teils für die Schützen gesellschaft. 3m Anschluß versammelten sich die Schützen wieder in der Halle, um zu Lasten der neuen Regierung noch eins zu trinken. — Seins sehr große Anziehungskraft bewies auch diesmal das Feuerwerk am Abend, das wieder sehr, sehr gut gefiel und mit Recht. Zum Schönen kam ein humoristischer Einschlag, z. B. der „v-Wagen mit Rückfahr karte", die Flachgeschosse usw. Und dabei ist's kostenlos für die Zuschauer. Auch daran soll man denken. Nach Schluß traten viele den Heimweg oder die Heimfahrt an. Andre aber und gar kein so geringer Teil — lenkten ihre Schritte nochmals nach dem Festplatze zu diesem, zu jenem Zwecke, aber jedenfalls alle mit dem Wunsche, noch einmal zu kosten, — Vorüber ist das Vogelschießen, verrauscht sind die Fest tage. Noch einige Tage Arbeit, auch für die Schützen. Und die Aue hat wieder ihr Alltagsgesicht, ihr Wert als Bleich- plan freilich ist gefallen, auf einige Zeit wenigstens. Auch die diesjährige Vogelwiese hat wieder bewiesen, daß dieser alte Brauch ein Wirtschaftsfaktor gar nicht so geringer Art ist auch heute noch, ja heute gerade erst recht. Und weiter hat der Verlauf bewiesen, daß die während des Festes ost gebrauchte Redewendung „Volksfest" eben doch nicht bloß eine Redensart ist. Freilich mitmachen muß man. Und Wetter für morgen: 3m allgemeinen Fortbestand des wolkigen bis zeitweise aufheiternden, tagsüber gemäßigt warmen.Wetters, tags über verstärkte Bewölkung, Dunslbildung und örtlich etwas Regen wahrscheinlich. Schwache bis mäßige Winde aus südlichen, später aus westlichen Richtungen. Oertliches und Sächsisches. WppowtSwalde, 23. Juli. Der Schützenfest-Dienstag, an dem, wenigstens tagsüber, das Vogelwieseln etwas abebbt, brachte wieder schönstes Wetter und bringt der Gesellschaft alljährlich den König auf die Scheibe und die „Regierungs- Uebergabe". So auch gestern. Nachdem das Schießen wegen Mangel an Andrang eingestellt worden war, auch die Kinder belustigung ihr Ende gefunden hatte, versammelten die Schützen sich um b Uhr in ihrem Zimmer. Vorsitzender Schwind gab zunächst bekannt, daß der Vorsitzende der Kreischaer Schützen gilde (Lehmann) als Gast hier weile, warf einen von Be friedigung getragenen Rückblick auf die verflossenen schönen Festtage, erwähnte das wohl als Wirkung der Hinterlader zu betrachtende, auch Heuer sehr rasche Fallen des Vogels und gab offiziell das Schießergebnis bekannt: Baumeister Hinkelmann König auf den Vogel, Vrauereivertreter Rube sein Marschall (das bereits gestern verkündete Ergebnis hin sichtlich des Vogels enthält einen nicht von uns verschuldeten Fehler: Das Schwanzkleinod erschoß sich Weber, nicht Wesely),- König aus die Scheibe Karl Heinrich (Rahnefeld, der den besten Schuß abgegeben hatte, machte von seinem Ablehnungs rechte Gebrauch), Willy Marlin sein Marschall. In ernst humoristischer Weise mit manch gutem und gutgemeintem Wort schlossen die Abgabe und Ueberreichung der Insignien und Abzeichen und der verschiedenen Prämien in üblicher Weise sich an, wovon doch einiges besonders erwähnenswert ist. Die Göll-Prämie (Marschall auf den Vogel, Rube) ist nunmehr 25 Jahre alt. Die Prämie für den Marschall auf di« Scheibe ist neu von der Gesellschaft gestiftet und wurde erstmalig verliehen (W. Martin). Die Prämie auf die höchste selbstgeschossene Ringzahl (48) erhielt K. Martin. Der Wander- Nr. 169 Wese» LlaA erühSU -le amlltche« SekaantmachuRg«, -er «mlshaüvlman«schast» te, Umlsgerichk« im» »es SKdlnü» ,u DippoMswalr, Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung mW Anzeiger für DWoMswal-e, Schmieoeverg «. A Versteigerung. Freitag, den 28. Juli d. I., vor«. 9 Uhr, sollen in Reichstädt ca. 34 Scheffel anstehendes Getreide fRoagen, Hafer, Sommerweizen) öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung Versteigert werden. Sammelvrt der Bieter: Safthof z« de« Linden daselbst. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts MppoldiSwatde. 1 »erogSpreiS: Für einen Monat x mU Zutragen, einzeln« Nummern 1» Reich», k 8 Pfennige :: Gemeinde - Verband» - Girokonto I k Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde I f Nr. 403 :: Postscheckkonto Dr-Sden 12 343; s» Talsperre im Gottleuba- und Müglitztal und für den Bau des Südllüaels des Mittelland-Kanals verlausen. Finanzminister Dr. Hedrich führte in einer längeren Rede aus, daß die Abänderung der Regierungsvorlage im Haushaltsausschuß die Erhöhung des ordentlichen Etats um 5,86 Millionen RM und des außerordentlichen Etats um über 18 Millionen RM bedinge. Dazu träten noch die Sum men, die auf die vom Haushaltsausschuß A angenommenen weiteren Anträge schon jetzt in den Etat eingesetzt werden sollen. Hierfür wären 40 bis 50 Millionen RM im Anleihe weg zu beschaffen, endlich noch ein Betrag von rund 20 Mil- lnionen RM für die Uebernahme der schwarz-gelben Stra ßen auf den Staat. Würden diese Anträge zum Beschluß er hoben, so würde das eine vorherige Festlegung der noch zu wählenden Regierung bedeuten. Es dürfte der künftigen Regierung nichts anderes übrig bleiben, als einen Defizit- Etat vorzulegen. Noch sei die Finanzlage Sachsens uner schüttert, aber bei der Annahme der Anträge würde man jede Grundlage unter den Füßen verlieren. — Abg. Gün ther (Wirtschv.) und Abg. Claus (Dem.) stimmten der Regierungsvorlage zu. — Vizepräsident Eckardt gab dann bekannt, daß die nächste Landtagssitzung am Mittwoch, den 23. Juli, vormittags 11 Uhr, stattfinden soll. Auf der Tages ordnung steht die erste Beratung der Notverordnung über die Aenderung des Wohlfahrtspflegegesetzes und des Ge setzes über die Verwaltungsrechtspflege. — Nachdem noch verschiedene Redner ihre Wünsche zum Arbeitsbeschaffungs programm geäußert hatten, wurde die Beratung abgebro chen und die Abstimmung auf die Mittwochsitzung verscho ben. Vor Schluß der Sitzung entstand auf der Tribüne ein ungeheurer Lärm. Cs wurden wiederholt „Rot- Front"-Rufe laut. Trotzdem der Präsident den Tribünenbe suchern jede Beifalls- oder Mißtrauenskundgebung verboten hatte, hielt der Lärm noch bis zum Schluß der Sitzung an. Der nationalsozialistische Auflösungsantrad Lie nationalsozialistische Landtagsfraktion hat folgen den Antrag eingebracht: „Die Unmöglichkeit, eine dem Wil len der Mehrheit des sächsischen Volkes entsprechende anti marxistische Regierung zu bilden, die dem Lande und dem Landtag für ihre Entschlüsse und Handlungen voll verant wortlich ist, beweist wieder einmal mit aller Deutlichkeit, daß die Parteien der Mitte ihre eignen parteipolitischen Belange dem Volkswohl voranstellen. Wir erblicken hierin einen Ver stoß gegen die Pflichten eines aus dem Willen des Volkes gewählten Parlaments und beantragen deshalb: Der Land tag wolle beschließen: Der Landtag löst sich auf." Jie HllktMMiuOr MM mWet? Am 22. Juki gegen >/29 Ahr abends wurden die wegen dem Ranbuberfall auf den Hartmannsdorfer Bürger meister gesuchten verdächtigen Personen Häußer und Brauer in der Nahe des Gasthofes in Oberfrauendorf von der Gendarmerie Dippoldiswalde festgenommen und dem Amtsgericht Dippoldiswalde zugeführt. Der Fabrikbesitzer Paul Walther in Schmiedeberg beabsichtigt, die Wirtschafts- und Spüladortwässer des auf dem Flurstück Nr. 177 des Flurbuchs für Kipsdorf geplanten Einfamilienwohn hauses nach Klärung in einer Frischwasser-Zauskläranlage, Bau art Oms, auf Flurstück Nr. 176 des vorgenannten Flurbuchs in den Pöbelbach einzuleilen. Dl« Unterlagen können während der Dienststunden an hiesiger Amtsstelle eingesehen werden. Gemäß ß 33 Absatz 1 des Wassergesetzes wird dies mit der Aufforderung bekannt ge macht, etwaige Einwendungen gegen dieses Vorhaben binnen zwei Wochen, von dem auf das Erscheinen gegenwärtiger Be kanntmachung folgenden Tage ab gerechnet, bei der unterzeich neten Behörde anzubringen. Einwendungen, die nach Ablauf dieser Frist erhoben werden, bleiben, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen', wegen Fristversäumnis unberücksichtigt. Dippoldiswalde, am 21. Zull 1930. Die Amtshauplmannschast. SWWsW m MeliWeii. I. Zwecks Feststellung und Bekämpfung von Bienenseuchen sFaulbrut, Nosema, Milbenseuche, Steinbrut usw.) sind für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde im Benehmen mit den zuständigen Bienenzüchtervereinen sachkundige , Imker als Seuchenworte bestellt worden. Jeder Bienenstand ist durch den zuständigen Seuchenwart wenigstens einmal im Iahre zu untersuchen. Der Untersuchungszeitpunkt ist mit dem Sland- desiher zu vereinbaren, erforderlichen Falles vom Seuchenwart zu bestimmen. Um Seuchenverschleppungen zu vermeiden, hat der Standbesitzer seine Völker selbst vorzuführen. II. Die Seuchenwarte, die sich im Besitz amtlicher Ausweise befinden, sind jederzeit zum Betreten und Untersuchen jedes Bienenstandes des ihnen zugeteilten Bezirks — auch derjenigen Imker, die Bienenzüchtervereinen nicht angeschlossen sind — be rechtigt. Ihnen ist Zutritt zu gewähren und jede gewünschte Auskunft zu erteilen. Bei Feststellung von Seuchen oder von Seuchenverdacht können sie Wabenmaterial, tote und lebende Bienen entnehmen. Zur Berechnung von Kosten sind sie nicht befugt. Die Seuchenwarke sind von jedem gehäuft auftrekenden Sterben unter den Bienenvölkern von den Besitzern bez. deren Stellvertretern umgehend in Kenntnis zu sehen. III. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis zu 150.— RM., Hilfsweise Haft bis zu 14 Tagen bestraft. G. 1 Ts./30. Amlshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 18. Iuli 1930. Auf Blatt 329 des hiesigen Handelsregisters, betr. die Firma Blanke-Werke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Dippol diswalde, ist heute eingetragen worden, daß dem Ingenieur Io hannes August Bernhard Alfred Blanke und dem Kaufmann Walter Albert Blanke, beide in Ulberndorf bei Dippoldiswalde, Prokura erteilt worden ist und daß jeder die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen vertreten darf. 329 Hand. Reg. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 16. Iuli 1930. Dresden. 3.« der Landlagssitzung am Dienstag wurde die Wahl zum Ministerpräsidenten wiederholt. Der erste Wahlgang war ungültig, da 97 Stimmen abgegeben worden waren, der Landtag aber nur 96 Abgeordnete zählt. Die Wahl wurde deshalb wiederholt. Im zweiten Wahlgang wurden 9b Stimmzettel abgegeben. Es erhielten Reichslirgs- abgeordneker Lipinski (Soz.) 32, Landtagsabgeordneter Dr. Weber (Wirlschp.) 31, Landtagsabgeordneler Dr. Fritsch (Aal.-Soz.) 14, Abgeordneter Rennner (Komm.) 13, Reichstagsabgeoroneter Dr. Külz 3, Minister Dr. Richler 2 Slimmen und Landtagsabgeordneler Lasse (Volks.-Nal.) 1 Stimme. Da wiederum keiner der Kandidaten die abso- i lute Mehrheit erreicht Hal, ist die Wahl ergebnislos geblieben. Vor Eintritt in de Tagesordnung beantragte der Abge- ! ordnete Renner, einen kommunistischen Antrag auf die Ta gesordnung zu setzen, nach dem der Landtag nach Erledi- ! gung der dringenden Vorlagen zur Arbeitsbeschaffung sich auflösen soll. Da dagegen Widerspruch erhoben wurde, wurde der Antrag nicht verhandelt. In der nun folgenden mehr als dreistündigen Aussprache gab als erster Redner der wirtschaftsparteiliche Abgeordnete Dr. Wilhelm einen Rückblick auf die bisherigen Bemü hungen der Rechtsparteien über die Bildung einer Regie rung. Der nationalsozialistische Abg. Dr. Fritsch gab eine Erklärung ab, in der es heißt, daß die Demokraten und Volksnationalen das Zustandekommen einer nationalen Re gierung in Sachsen verhindert hätten. Der Redner wurde von der Tribüne verschiedentlich unterbrochen. Als Dr. Fritsch wegen der Polizeizuschüsse an Thüringen die Reichs regierung angreift, wird er zweimal zur Ordnung gerufen. Die Unruhe im Hause hielt auch während der Ausfüh rungen des sozialdemokratischen Abgeordneten Edel an, der sich gegen die Kommunisten wandte und erneut den Reichstagsabgeordneten Lipinski zum Ministerpräsidenten vorschlug. Abgeordneter Lasse von den Volksnationalen wies die Angriffe des nationalsozialistischen Abg. Dr. Fritsch zurück. Die Volksnationalen seien im Gegensatz zu den Na- tionalsozalisten eine reichstreue Partei und träten für eine Volksgemeinschaft ein. Abg. Siegert (Deutschn.) erklärte, daß eine Große Koalition nicht dem Willen der Mehrheit des Volkes entspreche. Es folgte dann die Abstimmung. — Das Haus wandte sich darauf der Beratung der Regierungsvorlagen über das Arbeitsbeschasfungsprogramm zu. Von den Berichterstattern wurden die Anträge der einzelnen Ausschüsse begründet, die u. a. die baldige Bewilligung der Mittel für den Bau der