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Weiheritz-Jettung Lageszewmg m- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, SchMe-eberg «.L ^Bezogiprel«: Für «inen Monat r.2O MM. I mit Zukrageu, einzelne Nummern IS Neicht- A Pfennige :: Gemeinde - Derdandt - Girokonto » Nr. 3. :: Femfprecher: Amt DIppol-ISwal-e E Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12548 -»» »»<> AssrspG Lr88s»A »er «sKirkV Slesr« Bla« errlhiM Ue amMche« Bekasutmschunse» -es Arrrlshauplmannschaft, -er Amksgerichk» sm» -es Sla-lrals zu Dippal-lswal-a — —— IIIII,I,,,,,,,», tz Anzeigenpreis: Die «L Millimeter breit« - Petitzell« LS Neichipfennige. Eingesandt «n» Reklamen SV Reich-Pfennig« DerantwsMchM Rs-lcklemr Uelir Sevar» Dru» «Nb Verlas: Sarll ds NW»»M«o«I-e. MM—" - —— —— Nr. 156 Dienstag, am 8. Juli 1930 96. Jahrgang Saarverhandlungen unterbrochen Wegen Aufbringen von Mässenschutt werden für allen Fähr verkehr gesperrt: 1. Der Malterweg von Montag, den ick, bis mit DonnerÄag, den 17. 'AM; Ümlcüana über ObechäÄich. 2. Die Rabenau—Dippoldiswaldcr Straße von Dienstag, den 16. Auli, biS mit Freitag, den 18.2nli; UMleitnng LberGeiferS- dorf bez. O e lsa—Anton Sw eg—O b« rh« Slich. 3. Der Mühlweg, DippoldiSwalder—Wendischearsdorfer Straße von Freilag, den 18. 3uli, bis mit Mittwoch, den 23. Juli; Umleitung über Oberhäslich. Forstamt MendischcarSdorf. Versteigerung. Mittwoch, 9. Zull, 11 Uhr vormittags, soll In Oberhäslich ein gebrauchtes Grammophon öffentlich und meistbietend gegen Rarzahlung versteigert werden. Svmmelort der Bieter: Gasthof daselbst. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Verbot. Der Rabenauer Grandweg G für alten Durchgangsfahr- verkchr, insbesondere auch für den Verkehr mit Fahrrädern, ver boten. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis zu 150 RM. oder Zaft bis zu 14 Tagen bestraft. Forstamt Stadrat Gemeinderäte Mendischcarsdorf, Rabenau, Coßmannsdors und Lüba», am 1. 3uii 1930. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Gestern nachmittag traten wieder zwei Gewitter auf. Das erste in der 2. Stunde brachte nur einige schwache elektrische Entladungen und geringen Regen, das zweite mit ebenfalls nur fernem Blitzen und Donnern war dagegen von heftigem Sturm und starkem Regenfall be gleitet, der im Nu alle noch im Freien befindlichen Personen völlig durchnäßte. Auch Schloßen sollen hier und da im Regen beobachtet worden sein. Auch dieses Wetter ging rasch vorüber. Es hak endlich die so dringend nötige Abkühlung gebracht. Mährend die letzten Tage am Morgen das Ther mometer schon auf 20 Grad stand, zeigte es heute früh nur noch 12 Grad an, außerdem blieb der Himmel auch den ganzen Bormitbag über bedeckt. Der Barometerstand ist aber ziem lich hoch; mit einer völligen Witterungsänderung ist daher kaum zu rechnen. Dippoldiswalde. Die nach Gelddiebstahl flüchtig gewor dene 15 jährige Haustochter ist in Leipzig aüfgegrifsen und der Fürsorge übergeben worden. — Am 12. 7. eröffnet die Reichspost den Betrieb der neuen Kraftpost Chemnitz — Augustusbuxg — Eppendorf — Mulda—Frauenstein—Hermsdorf—Moldau (Teplitz - Schö naus—Rehefelü—Altenberg—Geising. Damit wird zahl reichen, aus eine unmittelbare Verbindung von Chemnitz nach dem Osterzgebirge (Wesk-Ostverbm-ung) zielenden Wünschen Rechnung getragen. Auf der neuen Kraftpostlinie verkehren täglich zwei durchgehende Fahrten in jeder Richtung. Auf -er Strecke Hermsdorf-Rehefeld-Altenberg werden außer dem Zwischenfahrten ausgeführt. Fahrpreis Chemnitz—Gei sing 5 RM., Rückfahrkarte 8,30 MN.; Chemnitz—Altenberg 4,80 RM, Rückfahrkarte 8 RM.; Chemnitz—Moldau 4,30 R.-Mark, Rückfahrkarte, 7,20 RM., Chemnitz—Teplitz- Schönau 6,30 RM., Rückfahrkarte 10,60 RM. '— Alle Freunde der Flurnamenforschung seien dar auf aufmerksam gemacht, daß der Landesverein Sächsicher Heimatschutz zugleich im Namen der Historischen Kommission für Geschichte von jetzt an einen Sächsischen Flurnamen- Sammler herausgibt. Dieses kleine Mitteilungsblatt soll vor allen über die Fortschritte des Flurnamensammelns in Sachsen Rechenschaft geben, aber auch allgemeine Fragen der Flur- Namenforschung behandeln, kleine Aufsätze über Flurnamen bringen und fortlaufend über das Schrifttum berichten, das sich mit den Flurnamen beschäftigt. Die erste Nummer im Umfange von 12 Seiten liegt vor. Weitere Nummern sollen je nach Bedarf in halb- oder vierteljährlichen Zwischenräumen folgen. Reinholdshain. Durch die üble Gewohnheit vieler Kraft fahrer, Kurven zu schneiden, kam es Montag mittag hier in der Kurve der Bezirksstrahe Dippoldiswalde—Kreischa zu einem Unglücksfall. Ak der inneren Seite der Kurve gingen mehrere Schulkinder und die dreijährige Hanni Lörick, die vom Einkauf kamen, als ein Kraftradfahrer von Dippoldis walde her nahte, und die Kurve schnitt. Er überfuhr die kleine Lörick, die blutende Verletzungen am Kopfe erlitt, fo daß sie der herbeigerufene Sanikätsrat Dr. Voigt mit nach Dippoldiswalde nehmen und die Munde nähen muhte. Der Motorradfahrer stürzte auch; richtete sich aber wieder auf, bestieg fein Rad und fuhr davon, ohne sich um das Unheil zu kümmern, das er angerichtet hatte. Kurz entschlossen schwang sich -er Schlosser Karl Hennig, der den Vorgang beobachtet hatte, auf fein Rad und verfolgt« den Täter. Es gelang H. Parks, 8. Juli Die Unterbrechung der Saarverhandlungen ist zur Tat lache geworden. Eine amtliche Mitteilung wurde veröffent lich, der zufolge die deutsche und die französische Abordnung für die Saarverhandlungen in den letzten Tagen festgestellt haben, daß nach wie vor in wesentlichen Punkten ernsthafte Meinungsverschiedenheiten bestehen. Wan habe daher im gegenseitigen Einvernehmen be schlossen, die Verhandlungen zu unterbrechen. Die Regie rungen würden die Verhandlungspause benutzen, um nach zuprüfen, wie in der Grubenfrage und in der Iollfrage eine Regelung gefunden werden könne. Die Verhandlungen sollen im Oktober wieder ausgenommen werden. Wie wir zu dem Lommunique über die Unterbrechung der Saarverhandlungen erfahren, handelt es sich bei den ernsten Meinungsverschiedenheiten im wesentlichen um die französische Forderung einer Beteiligung am Betriebe der Kohlengruben nach der Rückgliederung des Saargebiekes. auch, die Polizeinummer des Motorrades festzustellen, so daß der Flüchtling nunmehr verfolgt un-zur Rechenschaft gezogen werden kann. Es handelt sich um den Obermelker 3gnaz Brendler aus Obercunnersdorf bei Klingenberg. Es ist un verantwortlich, wie Brendler gehandelt hat. Das Rad ist in zwischen sicher gestellt worden. Poffendorf. Montag früh wurde auf der Poisentalstraße, unweit der Mordgrundbrücke ein junger Mann aus Welsch- Hufe bewustlos aufgefunden. Sein Fahrrad sowie eine Akten tasche lehnten an einem Straßenbaum. Irgendwelche Ver letzungen wurden an dem jungen Mann nicht festgestellt. Er wurde mittelst Kraftwagen dem Krankenhaus Freital zu geführt. pollenüorf. An der Kurve bei der Apotheke fuhr Mon tag früh ein aus Dresden kommender Polizeihauptwachmeister mit seinem Motorrad ein aus dem Gasthof kommendes Auto an. Der Kraftwagen wurde dabei leicht, das Motorrad schwer beschädigt. Der Motorradfahrer erlitt Fleischwunden an beiden Oberschenkeln; er wurde mittelst Kraftwagen nach seiner Wohnung in Dresden qebracht. polkenckork. Sonntag nachmittag verletzten sich auf dem Festplatze anläßlich des Schulfestes drei Personen dadurch, daß beim Ausfüllen eines Spirituskochers in einem Würstchen stand dieser auf noch nicht geklärte Weise explodierte. Glück licherweise sind die Verletzungen nicht schwer. kärenltem (Bez. Dresden). Die große Not der Gemeinden des Müglitztales veranlaßte die stark besuchte Konferenz sozial demokratischer Gemeindeverordneter, die am vergangenen Sonntag in Bärenstein stattfand, folgende Forderungen auf zustellen, die nun endlich von den zuständigen Stellen im Reiche, besonders auch von der sächsischen Regierung beachtet werden möchten: 1. Die Wohlfahrtserwerbslosen sind von den Arbeitsämtern bevorzugt zu vermitteln. Den Gemeinden sind Mittel für die Grundförderung zur Vornahme produk tiver Erwerbslosenmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. 2. Der neue sächsische Finanzausgleich, der dem sächsischen Landtage demnächst vorzulegen ist, muß auf die leistungs schwachen Gemeinden mehr als bisher Rücksicht nehmen, ins besondere ist zu fordern: a) Erhöhung der Zuweisungen an den Lastenausgleichsstock zu Lasten des Staates, b) erhöhte Zuweisungen aus der Kraftfahrzeugsteuer zur Förderung des Gemeindestraßenbaues, c) stärkere Berücksichtigung der Kopf zahl bei den Zuweisungen der Steuern, ci) Enllastung der Gemeinden von Aufwendungen, die ihrer Natur nach Staats aufgaben sind. 3. Inangriffnahme des Talsperrenbaus im Muglitz- und Gottleubatale. Zückllsck-Änimalck. Ein Marienbader Hotelier hat in Sächsisch- und in Böhmisch-Zinnwald beim Grenzstein an der Kunststraße beiderseits der Reichsgrenze weite Liegen schaften erworben, um ein großes neuzeitliches Gasthaus zu errichten. Das Gebäude soll getrennte Parkplätze auf deutscher und tschechischer Seite und eine eigene Zufahrtsstraße von der Teplitzer Seite erhalten, sodaß der Grenzübertritt für Autos vermieden wird. Der Platz bietet eine weite Fernsicht über das Osterzgebirge, die Sächsische Schweiz und ganz Ost sachsen bis zu den Höhen bei Kamenz und Löbau. Tharandt. Der Sturm, -er am Sonnabendnachmittag dem Gewitter voranging, hat hier allerhand Schaden ange- richtek. Hinter dem Gta-tba- wurden vier Bäume auf die Schienen geworfen, die von hilfsbereiten Einwohnern zersägt und beseitigt wurden, so daß der Zugverkehr nur kurz« Ver spätung erlitt. In einem Grundstück an der Hohen Straße Die Verhandlungen waren im übrigen durchaus noch nickt zum Abschluß gelangt, und es bestand auf deutscher Seite der Eindruck, daß in allen übrigen Fragen wohl eine Einigung hätte erzielt werden können. In der entscheiden den Frage aber gab es für die deutsche Delegation kein Nach geben, und sie hatte gegenüber dec französischen Delegation zum Ausdruck gebracht, daß sie auch fernerhin an ihrem Standpunkt festhalten werde. Die wirtschaftliche Begrün dung der Franzosen, daß sie Kohlenlieferungen nötig hätten, wird von deutscher Seite für nicht stichhaltig erachtet und zwar schon deswegen nicht, weil man auf deutscher Seite gerne bereit war, langfristige Kohlenlieferungsverträge ab zuschließen. Der Bedarf an Kohlen bedingt jedoch durckaus nicht eine Beteiligung am Betriebe der Gruben, die diese Kohlen liefern sollen. Bet der Ablehnung dieser französischen Forderung hat die deutsche Delegation das Saargebiet ohne Unterschied der Parteien und Berufsstände hinter sich. wurde -le Gartenlaube sreischwebend den steilen Berg hin- unkergetrieben und total zerstört. 3m Stadtteil Grohopitz enttstan- an verschiedenen Grundstücken Gebäudeschaden. Lichkenfiein-Callnberg. Einen unerwarteten Fun- machte man in Heinnchsork beim Abbruch einer Man- in einem alten Wohnhaus«. Unter dem Fußboden im Erdgeschoß fan- man 650 Mark in Gol- aus -er Vorkriegszeit. Der Besitzer war nicht wenig überrascht Hber -en goldenen Fund. Oelsnih i. E. Von einem an -er Bahnhofstraße sichenden Personenkraftwagen lösten dieser Tage zwei Personen aus Uebermut die Bremsen. Der Wagen setzte sich alsbald in Bewegung, fuhr rückwärts die abschüssige Bahnhofstraße hinab, wobei er auf den Fußsteig geriet und schließlich an -er Gartenmauer -es Postamts zum Stehen kam. Glücklicher weise kamen Personen dabei nicht zu Schaden. Die Uebel- käter konnten aber ermittelt werden und dürften eine exem plarische Stra fe zu erwarten-haben. Limbach. Anläßlich des hier veranstalteten Arbeiter- sportlerkages kam es am Sonnabendabend gegen 22 Uhr vor dem Hauptquartier -er Limbacher Nationalsozialisten, dem „Deutschen Haus", zu einer schweren Schlägerei Mischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Ein geschlossener Zug von etwa 120 Kommunisten griff in die Schlägerei ein. Kom munisten versuchten, in das Lokal einzu-ringen, was aber im letzten Augenblick von -er Polizei verhin-ert werden konnte. Es wurden zahlreiche Fensterscheiben eingeschlagen. Ein Na tionalsozialist, namens Segel, wurde bei der Schlägerei durch Messerstiche schwer verletzt. Gegen 2SV- Uhr wurde aber mals ein geschlossener Zug Kommunisten von rund 50 Teil nehmern (hauptsächlich Chemnitzer) in -er Peniger Straß« angetroffen un- mit Hilfe des inzwischen aus Chemnitz «in- getroffenen Ueberfallkommandos zur Wach« gebracht. Dier davon, darunter -er Kommunistenführer Delling, Lhemnitz, sin- dem Amtsgericht zugeführt worden. veknltz i. V. Beim Auftreten eines heftigen Gewitters schlug der Blitz im benachbarten Planschwitz in die Antenne eines Gutes, als der Besitzerssohn gerade im Begriff war, die Antenne zu erden. Er hatte den Erdumschalter bereits um gelegt, wurde aber vom Stuhle ins Zimmer geschleudert. Nur einen Augenblick spätere Erdung hätte genügt, um den jungen Mann zu töten. Werdau. Ein recht tragisches Ende sand «in sechs Mo nate altes Kind eines jungen Ehepaares im Nachbarort Leub nitz. Es war von der Großmutter vor Weggang an ihr« Ar beitsstätte in ein großes Bett gelegt worden, damit das Kin- besser ruhen sollte. Ais die Mutter nach einer geraumen Zeit einmal nach dem Rechten sah, muhte sie zu ihrem größ ten Entsetzen wahrnehmen, -ah das Kin- unter -ie Zudecke gerutscht und dabei erstickt war. Der Arzt konnte nur noch den Tod des Kin-es feststellen. kack Elfter. In Mühlhausen stürzte ein 20 jähriger Guts- besitzerssohn, der im Begriff war, junge Tauben zu holen, in der Scheune etwa 3 m ab. Er konnte sich noch ins Zimmer begeben, wurde aber von Gehirnkrämpfen befallen und starb bald nach dem Unfall. Wetter lün morgen: Kein« wesentlich« A«nd«rung des Witterungscharakkers.^ Molkig bis zeitweise aufheiternd, noch gering« N«igung zur Unbeständigkeit. Nachts kühl, tagsüber gemäßigt warm, im Flachland in den Mittagsstunden mäßig warm. Westliche Winde in vorwiegen- mäßiger Stärke. i