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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung an- Anzeiger Kr Dip-ol-iswal-e, Schme-ederg a.L Bezogspr«»: Für «inen Monat 2.20 «M S mit Zutrauen tingln« Nummrrn l» N«ichs- pf«nnig« :: Vem«inde - Verbands-Dlrodoniv Nr. 8. :: F«.nlvr«cher: -Am» Dippolüiswald« Nr. 40S :: P»stlch«chkonti> Dresden 12»« -- -I - - i- «»tSeftr Zett», »eLt«», Vie «1 Millimeter breit« k>»M»ell< 2V Meichtpfennig« Etngesandt und Reklamen Mi RelchSpfennIge Nr. 182 DekaawsMch« U«»«üle«, «Mk »e»«. - »nick «nü D«l«r ««kl ««G« i» Mmwttttwlüe- !' »"»MI I- » " ,11- «I « I» - - — —. - l - —»Mev— Donnerstag, am 3. Juli 1930 96. Jahrgang Wegen Bauarbeiten wird die Forststraße „BLrenburger Weg" von Km 0,4 bis 0,830 vom 4—1V. Juli 1SSV für de« Durchgangsfahrverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt oder den Falkenhainer Flügelweg— Maldidylle—Oberbü-enburg. A ll/27 Ailg. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 28. Juni 1930. Versteigerung. Freitag, am 4. Ju>> d. I.. nachm. 3 Uhr, sollen in Ruppendorf 1 Ausziehtisch, 1 KLchentisch, 1 Herrenzlmmertisch, 2 Spiegelscheiben, 1 Bild uud Tischlinoleum öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Biete. : löasthof Ruppendorf. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts -Dippoldiswalde. Versteigerung^ Freitag, am 4. Juli, vormittags 10 Uhr, sollen im gerichtlichen Bersteigerungsraum 2V Stück wollene Damen Strickjacken, 2« Stück wollene Herren-Strickjacken öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In den jetzigen heißen Tagen ist ein er- fri-schendes Bad angenehm und das Bad im Rölligteich findet denn auch außerordentlichen Zuspruch; tagsüber von Kindern, abends von Jugendlichen und Erwachsenen. Nun sind in letzter Zeit dort Badenden zweimal Uhren gestohlen worden. Die ganze Einrichtung des Bades läßt verschließbare Ka binen oder besondere Abgabestellen für Wertsachen nicht zu. Es seien daher die Badenden gewarnt, Uhren, Geld und Wertsachen mit dorthin zu nehmen, andernfalls dürfen sie sich nicht beschweren, wenn sie Berluste erleiden. — bs^mptiaea alba. In paradiesischer Schönheit en hebt voni Juli bis in den August die Wasser- oder Seerose, die prächtige blznnpbara aibu, ihre wundersamen Blüten über den Spiegel stehender oder sachte fließender Gewässer, in denen schlammige, Grund ruht. Waagrecht liegt der lange, fleischige, ost armdicke Wurzeisiock der Wanze im Schlamm- g-unde. Je nach der Hohe des Wassers treibt er kürzere oder längere Blatt- und Blütenstiele zur Oberfläche. Früh- margens gegen 7 Uhr öffnen sich die herrlichen, großen Blüten, die schönsten, die bei uns von Wassergewächsen über haupt hervorgebracht werden; nachmittags um 5 Uhr schließen sie sich wieder und senken sich auf den Wasserspiegel, über den sie sich vorher cmporgereckt hatten. Geschlossen ist die Llütenknospe wenig auffällig inmitten des Kreises der sie umgebenden, saftigen, kraftstrotzenden Blätter, denn die Blätter der Blutenhülle sind nach außen ebenfalls grünlich gefärbt uud tragen so eine vorzügliche Schutzfarbe. Sie hüllen die zahlreichen inneren Blüten blätter, die n leuchtendem Weiß stiahlen, ein. Den Uebergang der Vlütenblätter in Stauk^ gesäße kann man bei den Seerosen sehr schön beobachten. D,e langstieligen Blüten sind von jeher sehr beliebt sür Tcauerkränze, und soweit sie gärtnerischer Züchtung ent stammen, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Vielfach aber neiden auch die wenigen Seerosen, die in Sachsen noch in Gewässern und Teichen der freien Natur Vorkommen, oft sogar dort erst wieder angesiedelt worden sind, von gewissen losen Blumeniäubern eingesammelt, wobei ost genug auch der ganze Wurzelstock losgerissen wird. Dieter Frevel ist strafbar, denn die Wasserrosen fallen unter die Pslanzenjchutz- voordnung, die der Erhaltung unserer schon seltener ge wordenen Arten der heimstchen Flora dienen soll. Einsichtige Menschen werden daher diese bolanijchen Seltenheiten schützen, nicht schädigen. Schon das Abreißen oder Abjchuciden der Blüten wird bestraft. — Tagesordnung zur 8. Sitzung des BezirkSauS- f u fses der AiMÄnmpstnameschaft Dippoldiswalde Donners tag, den 10. IM, vorm. 11 Uhr, im Sitzungszimmer des RalhaufeS zu Lauenstein. OeffeMiche Sitzung: Mitteilungen. — Ergebnis der Aurder- und Echrvetnezwisch-enzählung am 2. 0. 1930. — Ab rechnung über den Betrieb der Bezirks-Kroftwogeulinie Mppol- öic-walde—-Kreischa auf die Monat« Oktober 192g,April 1630. — Meiterbelrieb der vorgen. Kraftwagenllnte tm Sommerhalbjahr 1030. — Gesuch der Gemeinden des Miiglitz- uud Gvl-tleubala-les an die Abgeordneten d-eS Reichstages und Sächsischen Landtages um dte Inangriffnahme der Talfperrenbauten. — Fortsetzung der in Reinholdshain im Rechnungsjahre 1030/31 zu erhebenden Ge meinde Zuschläge zur staatlichen Gewerbe- und Grundsteuer. — Desgl. für Quohren und Nassau. — -Satzung sür den Zweckver- band „HeimbürginneNbezirk Schmiedeberg-. — Einspruch des Ge- meindewerordneten Rud. Orgus, SchllMwih, gegen die- dortigen Gemeinde-Ausschuh^Wahl«n. — Gesuch der Gemeinde Falken hain um Aufnahme -von Darlehen der werleschafsenden ErwerbS- losensürsorae und aus Pri-va-lhand zum Bau einer Wasserleitung und einer Abwässer-Schleuse im Orts!« ii „Waididyll«'. — Gesuch der Gemeinde Pretzschendorf um Genehmigung zur Verwendung «lner außerordentlichen Kapital-Einnahme der Gemeinde. — Er satzwahl von Grundstücksschätzern. — Erlaß einer Bekannt machung über die Bekämpfung von Bienenseuchen. — 40. Nach trag zur Gemeindest«uerordnung für Hermsdorf b. Dippoldis- Mussolini sür Rheinlandrüumung 1923 London, 2. Juli. Im Hinblick auf die Räumung des Rheinlandes schreibt der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele graph", er könne jetzt eine bemerkenswerte, aber der Oeffentlichkeit bisher nicht bekannte Tatsache mitteilen: Bereits am 3. April 1S2Z, also vor mehr als sieben Jahren, habe Mussolini der britischen Regierung die Zu rückziehung der alliierten Armeen aus dem gesamten be setzten Gebiet vorgeschtagen. Das sei kurz nach der Ruhr- besehung gewesen. Mussolini sei zu seinem Vorschlag« veranlaßt worden, durch die Besorgnis, Italien würde in folge des deutschen passiven Widerstandes keine Repara tionskohle mehr erhalten können. Ferner habe er be fürchtet, daß die französischen Rationalisten darauf be stehen würden, das Ruhrgebiet und das Rheinland dauernd in der Hand zu behalten, um eine militärische und industrielle Oberherrschaft über Europa zu erlangen. Im März 1923 habe Mussolini In Mailand di« Lage M dem belgischen Außenminister Jaspar besprochen ur» sm Programm aufgestellt, das völlige Räumung bes Ruhras biets und des Rheinlands, Festsetzung der Reparationen aut so Milliarden Mark, ein kÄlweises Moratorium für vtei Jahre, Auflegung innerer und internationaler d-utscher All» leihen bei einer gewissen Aufsicht Über die deutschen FiuE- zen vorsah. Jaspar habe sich im allgemeinen mit diesem Borschka« einverstanden erklärt, und Mussolini habe ihn darauf ou«k den italienischen Botschafter m Lonvon der oritischen Regte» rung unterbreiten lasten. Diese sei aber besorgt gewesen wegen der Rückwirkun gen solcher Vorschläge auf poincarL und die französische M fentliche Meinung, und auch die belgische Regierung W schwankend geworden. Infolgedessen sei aus Mustolias kühnem plan nichts geworden. waldc. — Ordnung -der Schul spar Kosse zu Dittersdorf. — Be schwerde rerschiedener Kreischaer Grundstücksbesitzer gegen ihr« Heranziehung zu den orksgesetzl-jchen Schreufengebühren. — Wie deraufhebung -des in der G!a-dt AÄenberg bestehenden Ortsgesetzes über die uuenigelt-tich« Tolenb-eslattung. — Desgl. -in Oelsa. Ber kaus von Gemeindeland in Fürslenw-alde an den Hausbesitzer Ka-rl Philipp -daselbst. — Verkauf von städtischem Land in Geising an den Schützenhausbesitzer Tradel daselbst. — Gem-emdelandver- äußerung in Ruppendorf an den Gutsbesitzer Fr. Herm. Klinkichk daselbst zwecks Grenzregelung. — Nichtöffentliche Sitzung. — Zu Beginn der gestrigen Monaks-versammlung des D. H. V. gedacht der Vertrauensmann der 11. Wiederkehr des 28. Juni, des Tages von -Versailles. Der D. H. V. hatte sich zur Aufgabe gestellt, jedes Jahr in allen Ortsgruppen über die Folgen von Versailles sprechen zu lassen und seine Mitglieder immer wieder aufzurütlsln: «Vergeßt den Schänd- vertrag von Versailles nicht.' Im weiteren Verlaufe der gutbefuchtcn Versammlung wurde -über den Ver-ban-stag in Köln berichtet und aufgefordert zur Teilnahme am 5. -Sachs. Kaufmannsjugendtag, der am 2. und 3. August in Meißen siattfindek. Diesem Rufe werden viele Jungimufleute der hiesigen Ortsgruppe folgen. Glashütte. In legier Zeit waren mehrere Motorspritzen zur Besichtigung hier, da die Stadt einen Beförderungswagen für die hiesige Motorspritze anzuschaffen beabsichtigt. Auch am Freitag hatten die interessierten Kreise Gelegenheit, zwei solcher Wagen zu besichtigen. Wie wir hören, ist man im Stadtverordneten-Kollegium nach lanaen Vorberatungen nunmehr doch noch zu der Ansicht gelangt, daß beim Ankauf eines Motorspritzen-Transportwagens nur der Typ der Firma Flader, Jöhstadt, wie er seinerzeit vorgesührt worden war, in Frage kommen kann. So ist der Kauf am Freitag abend mit großer Mehrheit, in Anwesenheit von Sachverständigen und auch Anhören der Vertreter mehrerer Lieferfirmen auch be schlossen worden, nur nicht wie ursprünglich, mit einem 40-P8-, sondern mit einem 60-?8-Opelmotor und einigen sich nötig machenden Abänderungen, in der Erwartung, daß sich der Wagen dadurch nicht wesentlich verteuert. Kreisvertreter Müller—Schmiedeberg trisft sodann die letzte Entscheidung. — Mittwoch nachmittag l/23 Uhr riefen Alarmsignale die Freiw. Feuerwehr nach der ehemaligen Hölleringschen Holzstoss - Fabrik, unterhalb der Schüllermühle, wo ein Brand, dessen Ursache noch nicht aufgeklärt ist, den Dachstuhl des Fabrikgebäudes vollständig vernichtet. Dresden. Von amtlicher Stelle wird der Sächsischen Staats zeitung geschrieben: 3m Wahlkampf ist in einzelnen Blättern die Behauptung aufgestellt worden, es komme vor, daß das Justizministerium sich bei seinen Gnadenentschiießungen von parteipolitischen Rücksichten leiten ließe. Das Justizministerium hat zunächst davon abgesehen, auf diese Angriffe zu ant worten, weil es sich dabei um für jedermann erkennbare, einer ernstlichen Widerlegung unwerte Verdächtigungen seiner Beamten handelte. Nachdem die Behauptung auch nach der Wahl wiederkehrt, sieht das Justizministerium sich genötigt, sie vor der Oesfentlichkeit zurückzuweisen. In dem Falle, der zur Unterlage der Behauptung dient, ist die Bewährungssrist übrigens bewilligt worden, nachdem der Prüfungsausschuß des Landings das Gnadengesuch des Gefangenen, nicht etwa ein Gesuch der Liga für Menschenrechte, der Regierung zur , Berücksichtigung überwiesen hatte. Dieser Beschluß galt nach 8 45 der Eeichäftsordnung des Landtags als Beschluß des Landtags selbst, da ein Antrag aus Beschlußfassung in einer Vollsitzung innerhalb der geordneten Frist nicht gestellt worden war. i Dresden. BomErtrinken gerettet Am Montag- j ^bend gegen 7 Uhr fiel an der Ueberfähre in der Nähe der Saloppe ein neunjähriger Knabe i» die Elbe. Er konnte von einem Reichswehrsoldaten vom Ertrinken gerettet werden. Dresden. Brandin derDresdncrHerde. Aus bisher noch unaufgeklärter Weise entstand am Weißigerweg in der Dresdner Heide ein Brand, durch den ein Hektar mannshoher Fichten- und Kiefernbestand vernichtet wurde. Den Bemühungen der zahlreich heranaekommenen Feuer wehren und der Forstpolizei gelang es, den Brand bald ein iudämmen. Dresden. Zu dem Wa-ldbrand im Kreis Meißer Hirsch der Dresdner Heide wird noch ergänzend gemeldet, daß ans Dresden außer der Bem-fsfouerwehr auch 12V Mann der Sipo erschienen waren, die die Brandstätte «-sperrten. Der Brand wurde mit sechs Motorspritzen- bekämpft, die das Wasser aus der in der Nähe fließenden Prießnitz entnahmen. Erst gegen V-18 Uhr war der Brand gelöscht. Dresden. HäufungderSelb st morde. Kurz hin tereinander wurde die Sanitätsabteilung der Feuerwehr nach drei verschiedenen Stellen zu Sauerstosfhilfeleistungen gerufen, die eine 69 Jahre alte Ehefrau, eine 4Sjähriae Ehe frau und eine 21jähriges Dienstmädchen betrafen. Alle drei Personen hatten sich in selbstmörderischer Absicht mit Gas vergiftet. Während in den beiden ersten Fällen der Tod be reits eingetreten war, konnte das Mädchen ins Leben zurück gerufen werden. Dresden. Aus dem Fenster gestürzt. Nachts wurde vor dem Hause am See 28 ein 35Zähriger Handlung» Gehilfe in bewußtlosem Zustande aufgefunden und in -k Krankenhaus gebracht, wo er kurz nach der Einlieferung starb. Es wurde festgestellt, daß er beim Herauslehnen aus dem im zweiten Stock befindlichen Fenster einen Schwindel- anfall erlitten hatte und auf die Straße stürzte. Radeberg. Einen schweren Tag hatte am Mittwoch bis hiesige Feuerwehr. In mühseliger Arbeit hatte sie am Nach mittag mitgeholfen, den ausgedehnten Waldbrand in der Dresdner Herde zu bekämpfen. Da wurde sie abends in der 7. Stunde wieder alarmiert. Gewaltige Rauch-masten stiegen zum Himmel empor. Im Hofe -er seit 1V- Jahren stillgelegten Hirsch'schen Glasfabrik war das langgestreckte Pappdach -er Stallungen in Brand geraten und gleich -arauf standen die angrenzenden Schuppen ebenfalls in Helten Flammen. Die Feuerwehren griffen sofort planmäßig ern und konnten nach zwei Stunden jede -Gefahr für die umliegenden Gebäude be seitigen. Die arbeitslosen Glasmacher halfen nach besten Kräften -beim Löschen. Das Feuer ist durch Kinder ent standen, die in den verlassenen -Schuppen mit Feuer gespielt hatten. Der entstandene Schaden ist nicht groß. Sebnitz. Der im vorigen Jahre in Angriff genommene Bau eines eigenen Verwaltungsgebäudes der Stadtbank nähert sich dem Ende. Das Gebäude steht an der König straße und stößt unmittelbar an -ie Adca-Bank an. Durch großzügige Um- und Anbauten ist ein der heutigen Zeit an- gepaßtes Verwaltungsgebäude entstanden. Die bisher im Rathaus innegehabten Räume werden der Stadt und der Steuerbusse Angewiesen werden, währen- die Wohnungen in den oberen Stockwerken der Stadtbank schon bezogen wur den, wird in den nächsten Tagen auch die Verlegung der Stadtbank, der Sparkasse -und der Girokasse nach den neuen Räumen vor sich gehen. Zwickau. "orsichtbeimObstgenuß. Ein Schwei ßer aus Kirchberg hatte Erdbeeren gegessen und ' -rz darauf ein Glas Bier getrunken. Er bekam heftige Schmer zen und mußte in das Krankenstifi Zwickau transportiert werden, wo er nach zwei Tage langem qualvollem Leiben verstarb. Mttep lan morgen: -Sehr warm und teilweis« -schwül. Vorwiegend he-i-ker, SMch gewitterartige Störungen auf West- und Süd-Westdeutschland be schränkt, möglicherweise noch den- westlichen Gebietsteil Mittel deutschland berührend. Schwache bis mäßige Minde -veränder licher Richtung.