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Weiheritz-Jeibmg Tageszeitung mö Anzeiger für Dippol-isroal-e, Schmie-eberg «.L Mefe» BUM enl-M Ue amMch« Bekauutmachueg«- »er §l«t«tzaÜPrmmmlchast, »es «mtssericht, -e» Ste-lrer» zu Dippoltlswalt» D«ankwsMiÄM ModM«si SeW NrhlMo --- Druck und D«Ia«r Gari N«H«* i» Nr. 146 Donnerstag, am 26 Juni 1930 96. Jahrgang Bezugspreis: Für einen Monat 2.28 AM mü Zutragen, einzelne Nummern 1i Neicht- pfennig« :: lbem«iwöe - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernjpr«ch«r: Amt Dlppolöiswalör Nr 483 :: Postscheckkonto Dresden 12 84S Die Botschaft der Reformation Hauplfeier in der Barfüßer-Kirche. — Mahnruf an die Gewissen. - dem kirchliche» Apparat sich die 1 innere Freiheit g nd gegenüber aber Heuke wegen schwerer innerer Verletzungen nach einem Dresdner Krankenhause überführt worden. liuckau. Ausgerechnet am Johannesabend mutzte ein Gewitter auftreten und die vom Turnverein angesetzte Sonnen- wendseier im Freien stören, doch schnell war Ersatz geschaffen und die Teilnehmer zogen sich auf den Saal des Gasthofes zurück, nachdem bereits das Feuer zum Erlöschen gebracht worden war. Dort hatten sich auch noch Mitglieder des T.B. Glashütte eingefunden und nach kurzen Begrüßungs- worten des Vors. Trepte ergriff der von Dresden auf Wunsch des Vereins herbeigeeilte 2. Gauvertreter Zacharias das Wort und deutete das Johannesfeuer als Ausdruck des Aufloderns der Liebe, der Stärke, des Edelsinns und des Opfermutes für Haus und Familie, für di« Deutsche Turnerschaft und das Deutsche Vaterland. Reicher Beifall lohnte den Turnerführer und Vors. Trepte als auch Vors. Adolf, Glashütte, dankten für die lehrreichen Worte. Mit dem Schlußgesang „Ein Ruf ist erklungen" und einem Gut Heil auf die D. T. endete die Feier. Glashütte. Bei Eintritt der Dunkelheit am Dienstag ver anstaltete der hiesige Touristenklub (e. B.) anlätzlich der Sonnen wendfeier das Abbrennen eines Höhenfeuers auf seinem Grundstück, um das sich, wie alljährlich, eine große Menschen menge versammelte; hatten doch die Bergbrüder allerhand Brennbares, Pappen,* Holz, Oellappen usw. zusammgetragen, um wieder riesige Flammen emporlodern zu lassen. Doch diesmal verursachte der Wettergott eine empfindliche Störung. Gerade als der Vorsitzende Paul Günther seine Sänger das Lied „O herrlicher Wald" anstimmen ließ, kündete heftiger Sturm das Nahen eines Gewitters, so daß die Besucher des Grundstücks fluchtartig davonliefen. Die Bergbrüder, teils froh, unter sich zu sein, denn fast jedes Jahr bringt der starke Andrang vor allem der Kinder den Anpflanzungen Schaden, ließen sich nicht stören, brannten den mit viel Schweiß zu sammengetragenen Haufen ab und verbrachten noch einige Stunden in schönster Harmonie in der Hütte, während draußen der langersehnte Regen einsetzte. Iohnsbach. Zu einer feierlichen Gedächtnisstunde gestaltete sich auch diesmal wieder die kirchliche Feier auf dem Fried hof am Johannesabend. Wohl die meisten Gräber waren von den Angehörigen der darin schlummernden mit Blumen- dann noch „Die Abendglocken rufen" stimmungsvoll, vortrug. In ernsten eindrucksvollen Worten gedachte Pfarrer Pollack der Verstorbenen aus dem vergangenen Jahre. Chorgesang und ein gemeinschaftliches Lied beendete die eindrucksvolle Feier, worauf die Sänger am Kriegerdenkmal auch den Helden aus dem Weltkrieg noch zwei Lieder „Heilge Nacht o gieße Du" und „Heilig, heilig" widmeten. Dresden. Der frühere Amtshauptmann von Stollberg, Karl Schnirch, der bekanntlich rm Disziplinarverfahren zu einem Verweis und einem Gehaltsabzug von vier Monaten verurteilt worden war, ist nunmehr von der Regierung in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. — Ms auf Hilferufe aus einer Holzgarage in der Trini- tatisstrahe Hausbewohner herbeieilten, fanden ste den 21- jährigen ledigen Zugmaschinenführer Hans Lilienthal schwer verletzt auf. Er hatte einen Beckenbruch und einen links seitigen Oberarmbruch und muhte in hoffnungslosem Zu stande in das Iohannstädter Krankenhaus gebracht werden. Die Untersuchung der Polizei hat ergeben, dah der Zug- maschinenführer die Maschine in Betrieb setzen wollte. Er hatte den ersten Gang des Getriebes eingeschaltet; als der Motor zündete, setzte sich die Maschine in Betrieb und ging über den vor ihr stehenden Führer hinweg. Da die Maschine mit dem Kühler gegen die Rückwand der Garage stand, rannte die Maschine gegen diese und drückte sie ein. Gleichzeitig war beim Anfahren noch eine große Oelkanne defekt gewor den, die auslief, so daß die Räder der Maschine keinen Widerstand mehr fanden und sich am Orte drehten; dadurch wurde weiteres Unheil verhütet. Elsterberg. Ein unerwartet schnelles Ende an der Besih- freude eines Motorrades muhte ein hiesiger Einwohner er leben. Am Montag erst kaufte er sich ein Motorrad, mit dem er Mittwoch früh die erste Fahrt unternahm. An der gefährlichen Ecke beim Felbschlößchen in Sachswitz, die schon so vielen Fahrzeugen aller Art zum Verhängnis geworden ist, fuhr der Motorradfahrer direkt in ein entgegenkommen des Auto hinein, wobei das Motorrad in Trümmer ging, während der Fahrer immer noch das Glück hatte, ohne nen nenswerte Verletzung davonzukommen. Das Entscheidende, was die Reformation gebracht habe, sei nicht ein theologisches Lehrsystem, sondern eine neue Frömmigkeit gewesen, wie sie in der reformatorische» Rechtfertigangslehre zum Ausdruck komme: „Bor Gott gerecht ans Gnade» um Christi willen durch den Glauben." Fn dieser Frömmigkeit liege nicht n«r die Herlsg vißheit, sonder» auch di« was der Gesamtprotestantismus in Deutschland und in der ganzen Welt der Glaubenstat Suchers verdanke, die in der Augsburgischen Konfession ihre erste amtliche Ausprägung gefunden hat. durch den Vorsitzenden der damit beauftragten Gtz lehrten-Kommission, Universitätsprofessor W. MeAl mann-Berlin. Zum Schluß verlas Vizepräsident und ger I>. Burghart- Berlin die Hauptartikel der 8 burgischen Konfession. Die zahlreich versammelte meinde bekräftigte dieses Bekenntnis durch Sen GetzMl des Luther-Liedes: „Ein feste Burg HA MtPLU Got t." Zu besonders sichtbarem Ausdruck komme die- neue Frömmigkeit in der evangelischen Auffassung vom Gottesdienst, in dem Gedanken des allgemein« Priestertums der Gläubigen, in der Erhebung des SM tags und des Berufslebens Zu vernünftigem GotE dienst. Die Rede klang aus i» einen Appell an Vas g» gcnwärtige Geschlecht, an Vie deutschen evangelifchle« Kirche» in aller Welt, an Vas dentsche Bglk »uv M jeden einzelnen, sich auf Vas Erbe Ver WeformatkO zu besinne,, unv mit ihrer Botschaft in VU veraM wortungsbcwußten Aufgaben ver heutigen WettMM Ernst zu machen. In kurzen Worten bekannte üch dann sine ausländischer Kirchenvertreter Kt dem u Wert der Botschaft des Augskmrgifchen und zur Verbundenheft aller evangelisch Grasvevsteigerung auf den Kunstwiesen längs der Wilden Weißeritz auf dem Staats- ! forstreoter Bärensels — Rehefelder Teil — am Mittwoch, dem ! 2. Juli 193V. Zusammenkunft: 1 Uhr nachmittags an der soge nannten Thiele-Mühle (jetzt Bruno Kempe) für die dortige Wiese, 3 Uhr nachmittags am Kohlgrundweg — Weißeritzwiesenweg Abt. 169 für die Wiesen unterhalb Rehefeld. Forstamt Bürenfels. Forstkasse Dresden. l Die Festrede hielt der Leipziger UniversittttSkhrer «cberreichnng der vom deutsche» evangelisch«» KWchW, Gehermer Krrchenrat ausschnß Vera,»stattete» Neuausgabe der schrifte» der evangclisch-lucherischeu Kirche Professor Dr. Nendtorff über „Die Botschaft ddr deutschen Reformation". Et führte aus, das Augsburger Bekenntnis sei geschicht lich betrachtet das Bekenntnis der Kirche deutscher Reformation. Luther sei mehr als der Begründer eines nenen äußeren Kirchentums, das seinen Namen trage. j schmuck versehen worden. Zahlreich hatten sich auch wieder j die Angehöiigen eingefunden und mit einem gemeinschaftlichen Gesang wurde die Feier eröffnet, worauf der Männergesang- ! verciu Süngerlusl „Neber den Sternen" und zum Schluß Bekanntmachung. Die KIrschennuhungen der Ruppendorf—PaulShawer und Ruppendorf—Beerwalder Straßen sollen Sonnabend, am 28.ZunI, nachmittags 3 Uhr, im Erbgerichtsgasthof, unter den vorher brkanntgegebenen Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Ruppendorf, am 26. Zant 1938. Münzner, Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Pädagogische Verein Dippol diswalde tagte am Sonnabende in der Gastwirtschaft „zur Post" in Schmiedeberg. Unter den Eingängen, die Vorsteher Riecke vorlegte, befand sich ein Rundschreiben des SLV. betreffs der bei- tragssrelen Mitgliedschaft der stellenlosen technischen Lehrerinnen und ein Hinweis desDresdner Presseausschusses zur größter. Vor sicht bei Maßnahmen, die irgend welchen Anstoß erregen könnten. Dann wurde Bericht erstattet von Glöckner über naturkundliche Studienwanderungen. Geplant ist die Einfahrt in ein Kohlenberg werk. Anmeldung an Matthes, Hausdorf. Weschke berichtete über Besprechungen im VezirkSlehrerrat und über seine persön lichen Eindrücke von der Kasseler Vertveterversammiung des DLV. Erfreulich für ihn und alle sächsischen Lehrer war die Wahrnehmung, wie weit Sachsen und Hamburg inSchulsachen den übrigen deutschen Ländern voraus sind. Von höchstem Interesse war sodann ein Vortrag des Lehrers Fritz Süß, Sadisdorf, über „Form und Art der akademischen Lehrerbildung an dem Päda gogischen Institut der Technischen Hochschule Dresden." AuS eig nem Erfahren und Erleben zeigte er an Karten mit bildlichen Dar stellungen, womit und wie sich die Lehrerstudenten selbständig, wissenschaftlich beschäftigen müssen, wie ihr Arbeiten kontrolliert und beurteilt wird. In Gruppen müssen die von den Dozenten ge stellten Fragen bearbeitet und die Ergebnisse dann abgeliefert wer den. Von wesentlicher Bedeutung ist die Einführung in die Praxis. Hierzu stehen die 17 Klaffen der Institutsschute und mehrere Stadt schulen zur Verfügung. Die Dozenten der praktischen Fächer sind zugleich InftitutStehrer. Erft stundenweise, dann wochenlang wird von den "Studenten hospitiert und unterrichtet, ja in ihren Ferien haben ste eine Klasse selbständig zu führen. Dozent, Klaffenlehrer und hospitierende Studenten üben Kritik auS. Jedem Studenten wird ein Kind zur Beobachtung seiner seelischen und körperlichen Veranlagung und Entwicklung anvertraut. Wohl genießt auch der Lehrerstudent, wenn auch etwas beschränkt, akademische Freiheit; ober wenn es dann zum Schluß des 6. Semesters ins Staats examen geht, ja dann rächt «S sich, wenn die Freiheit sich nicht in Selbstzucht umgeseht hat. Auch wird schon lange vorher zum Lehrerberuf Ungeeigneten der Rat erteilt, vom pädagogischen Stu dium abHutehen. Zum Schluffe dankte Kolleg« Süß dem Säch sischen Lehrerverein für feine Bemühungen um di« aka demische Lehrerbildung und bat um wettere Unterstützung. Nach längerer» reger Aussprach« dankte Vorsteher Riecke dem Vor tragenden für seine ausführlichen Darstellungen und versicherte, dah die Lehrerschaft auch weiter die Belange der Lehrerstudenten nach Kräften fördern werd«. — Entziehung des Führerscheins. Zur Zeit stellen nvr die zum Geschäftsbereich des Justizministeriums gehörigen Behörden bei Vernehmungen Beschuldigter fest, ob sie sich im Besitze eines Führerichains befinden und welche Behörde ihn ausgestellt hat. Für die Beurteilung der Frage, ob die Erlaubnis zur Führung eines Kraftfahrzeuges zu beschränken oder zu entziehen ist, sind jedoch auch Bestrafungen von Wichtigkeit, die die Polizeibehörden im Wege der Strafver fügung verhängt haben. Daher hat das Ministerium des Inneren jetzt die Polizeibehörden angewiesen, l. die gleichen Feststellungen bei Uebertretungen vorzunchmen, die im Wie derholungsfall die Einschränkung oder Entziehung des Führer scheines rechtfertigen können, und zweitens in den Strafmit- teilungen an die für die Einschränkung oder Entziehung des Führerscheins zuständigen Behörden (das sind in Sechsen die Amtshauptmannschaften und die staatlichen Polizeiämter — Polizeipräsidien und Polizeidirektionen—, in deren Be zirk die Bestraften wohnen), die Behörde mit anzugeben, die den Führerschein ausgestellt hat. — Die Pressestelle der La nd w i r tsch a f ts k a m m e r macht darauf aufmerksam, daß bei der Obsternte auf der Straße stehende Leitern und Leiterstützen wieder leicht ange fahren werden können. Es ist angebracht, auf der Pflückcr- sette eine kleine Schranke mik einer Fahne hinzustellcn, wie es auch beim Staatsstraßenbau allgemein üblich ist. Die Kosten für den Anstrich in weiß-roter Farbe sind so gering, daß kein Obstbauer diese Ausgabe scheuen sollte. Reichstädt. Gestern mittag wollte sich der bei Gutsbesitzer > Richter (früher Camillo Grumbt) bedienstete Schweizer Willi Hönicke von seiner Wohnung ins Dorf begeben und benutzte dazu sein Fahrrad, lieber die Lenkstange hatte er ein Paar Schuhe gehängt. Auf dem abfallenden Wege fielen diese s herab und kamen ins Vorderrad. Dadurch kam H. zu Fall j und blieb schwer verletzt liegen. Mit Kraftwagen wurde er ins Stadtkrankenhaus Dippoldiswalde gebracht, Ist von dort ivettee tüt' morgen: Zeitweise auffrischende Winde von veränderlichen Richtungen; zumeist stark bewölkt, etwas Temperatur-Rückgang. Zeitweise Niederschläge und Gewitterneigung. — Augsburg, 26. Juni. Die 4«V-Jahrfeier der «ngsburgischen jttmftkfivu erreichte mit einem Festakt i« der historische,» Barfitßer-- Kirche ihre» Höhepunkt. An der Feier nahmen die kirchlichen Führer des evangelische» Deutschland »«d Abgesandte ausländischer Kirchen aus 24 Ändern teil. Die Reichsregierung wurde durch ReichSjustizmiukster Dr. Bredt, die bayerische StaatÄregierung durch Kultusminister Dr. Goldenberger vertreten. Die aus ländische» Kirchenführer erschienen zum Deis im Ornat, alle geistlichen Würdenträger mit ihre»» Amts-Fnsig- nien. Die evangelische Geistlichkeit Augsburgs zog ge schlossen in ihrer Amtstracht in die Kirche ein. Auch die Bevölkerung Augsburgs nahm an de« Feier lebhaftesten Anteil. Für die Jugend, die schut frei hatte, sanden schon am frühen Morgen in vier Kirchen Festgottesdienste statt. Die Feier in der Barfüßer-Kirche wurde von dem Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchen ausschusses, Dr. Kapler, eröffnet. Redner wies dar auf hin, daß die Feier dem Gedächtnis dessen dstene,