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Weiheritz-Jeidmg Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieoeberg «.L Bezugspreis: Für «Inen Monat k-20 MM. mit Zutragen, einzeln« Nummern 18 Milcht- Pfennig« :: DemetnSe - Derdandt - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Nmt DtppolL1Sw<ü-e Nr. 4V3 Postscheckkonto Dresden 128« «riirpr «<»!«»» Auzeigenpreis: Die « Millimeter »reit« Petttzell« !S Metchtpfennig«. Eingesandt und Reklamen 80 Reichtpfennig« Nr. 134 Derantworvich« «sdsckle»! «E S«»«-. -° »mR und Verlag: ««I SeH« t» Mmml-t»»«!-«. Donnerstag, am 12. Juni 1930 96. Jahrgang Kirschenverpachtung. Dl« an der Rabenauer Straße und Talsperrenstrahe anstehen den Kirschennuhungen sollen morgen Freitag, den 13. Juni, im ganzen verpachtet werden. Dersteigernngstermin morgen nachm. 4 Uhr im Rathaussaal. Die Forst- «ad Flur-verwaltung Dippoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Hochsommerliches Meller mit Diel Sonnenschein und Wärme ist nach Pfingsten gekommen, herrliches Heuwetker, Has auch das Wachslum der Feldfrüchte stark förd ert. Schon steht das Wintergetreide in Aehren und ist nahe am Blühen. Auch das Obst steht gut. Die Kirsch- bäume sind übervoll. Ihre Früchte reisen schon, bald gibt es große Ernte. Die Aepfelbäume haben ebenfalls recht gut an gesetzt, weniger die Pflaumen. In diesem Jahre wird es nun aber erst recht offenbar, wie großen «Schaden der strenge Frost 1928/29 ungerichtet hat. Biel Kirschbäume und Nußbäume sind eingegangen, auch der Nußbaum am Schloßdurchgang ist vernichtet und damit ein schönes Bild zerstört. Jetzt verun- schönen die kahlen Aeste die Schloßansicht; eine baldige Ent fernung macht sich notwendig. — lieber den Psingfiverkehr teilt Lie Reichsbahn direktion Dresden mit: Das Pfingstfest 1930 stand von An fang bis Ende im Zeichen echten und rechten Frühlings wetters. Auch der am 1. Feiertag in der 7. Morgenstunde einsetzende Hochnebel hatte keine üblen Folgen, denn es blieb bei, einer Eintrübung mit etwas Nebelnässen. Am Nach- mWag hatte die Sonne doch wieder den Sieg errungen. Es war rechtes Wanderwetter. Dementsprechend war auch' der Berkehr auf der Reichsbahn. Bom Freitag bis 2. Feiertag sind verkauft worden in Dresden-Hauptbahnhof 219747 <1929: 215131) Fahrkarten, Dresden-Neustadt 37 507 (1929: 32388) Fahrkarten, Dresden-Mettinerstraße 12 984 (1929: 13 485) Fahrkarten. Entlastungszüge sind in der gleichen Zeit abgeferkigk worden in Dresden-Hauptbahnhof 122 abfahrende, 115 ankommende, Dresden-Neustadl 107 abfahrende, 89 an kommende. Das Hauptausflugsziel war naturgemäß die schöne Sächsische Schweiz. Die Bewältigung dieses Massen verkehrs bot dank des reichhaltigen Sonn- und Feiertagsfahr plans keine besonderen Schwierigkeiten. Auch das Osterz gebirge haben viele Tausende ausgesucht. Auf der Kipsdorfer Linie sind an beiden Feiertagen gegen 18 000, auf der Alten berger Linie gegen 9000 Personen befördert worden. Dazu waren neben dem an sich reichhaltigen Sommerfahrplan auf der Kipsdorfer Linie acht und auf der Altenberger Linie neun Entlastungszüge nölig. — Zm Wend ischcarsd orfer Forst wurde ein grauer 'Handkoffer, gezeichnet A. S. aufgefunden. An -er gleichen Stelle lagen Frauen-Kleidungsstücke, Stoffreste, Gtoffgamaschen, Handschuhe, Korsettstäbe verstreut umher. Annehmbar sind die Gegenstände Reste von Diebesgut. Sach dienliche Meldungen erbittet der Gendarmerieposten Dippol diswalde. — Gestern feierte Ler Geheime Konsistorialrat i. R. von Zimmermann, der sich gegenwärtig außerhalb Dresdens aus- hälk, seinen 80. Geburtstag. Im Jahre 1876 wurde er Diako- nus in Dippold iswalde, 1879 Archidiakonus in Leis- niS, 1885 Pfarrer in Hohenstein-Ernstthal, 1890 Bereins- geistlicher beim Stadtverein für innere Mission und Hilfsgeist licher an der Evangelischen Hofkirche in Dresden, wo zur Zeit seiner Tätigkeit das Bereins auf Ler Zinzendorfftraße gebaut wurde. 1899 wurde er Superintendent in Rochlitz, 1910 Bortragender Rat im Evangelisch-lutherischen Landes- Konsistorium. 1921 ging er in den Ruhestand. Seine beiden Söhne sind im Weltkriege gefallen. Dresden. Bor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dres den begann am Mittwoch vormittag Lie Hauptverhandlung gegen 22 Angeklagte, denen sämtlich zur Last gelegt wird, sich im vergangenen Jahre an einem in Weinböhla wohn haften Schulmädchen unsittlich vergangen zu haben. Es sind zahlreiche Zeugen geladen. Die Verhandlung dürfte 3 Tage in Anspruch nehmen. Dresden. Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden sprach nach mehrstündiger Berhandlung den deutschnationalen Stadtverordneten, Schöffen- und Kirchenvorstand von Pirna, daselbst wohnhaft, «Heinrich Arthur Legler, vom Bergehen nach 8 176 Abs. 3 frei. Das Gericht konnte sich^don den be lastenden, teils aber auch widerspruchsvollen Angaben der noch nicht 14 jährigen Schulze und deren Baker nicht über zeugen. Der Angeklagte spIÄt seit Jahren im politischen Le ben eine große Rolle. Stolpen, 11. Junk. Am unüberwachten Bahnübergang auf der Straße Stolpen—Hohnstein wurde heute früh ein in Richtung Hohnstein fahrender Personenkraftwagen von dem Reparations - Anleihe aufgelegt Ausgabekurs SO, in Frankreich 98 A. — Laufzeit 35 Jahre. — Deutschland erhält 400 Millionen Mark. — ZeichnungSfrisk: Donnerstag und Freitag. - Berlin, 12. Ju»^ Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer hat mme mehr den «ertrag über die nene Reparationsanlethe, die 1200 Millionen M. flüssig machen soll und damit eine der größten Transaktionen der Finanzwell da« stellt, unterzeichnet. Dentschland hat einen Anteil von SS Millionen Mark übernommen; Zeichnungen müsse» Donnerstag und Freitag erfolgen. Bon dem Anlethtt erlös erhält Dentschland ISO Millionen M. für dis Post und 240 Mill. M. für die Reichsbahn. Die Verteilung der Anleihe auf die großen Märkte ist wie folgt geregelt wordem Deutschland zeichnet 36 Mill. M., Amerika 98,23 Millionen Dollar, Frankreich 2515 Millionen Franken, England 12 Millionen Pfund, Holland 73 Millionen Gulden, Italien 110 Millionen Lire, Schweden 110 Millionen Kronen, Schweiz 92 Millionen Schweizer! Franken. Ein kleiner Teil der Anleihe wird in Po« tugal und in Südslawien untergebracht werden. Der Gesamtbetrag der Anleihe einschließlich aller Unkosten beläuft sich auf 340 bis 345 Millionen Dollar, de« Nettoerlös macht 300 Mill. Dollar aus. Der Zinsfuß der Reparationsanleihe beträgt 5Vr"/i>, der Ausgabekurs in Frankreich 98, in den übrigen Ländern 90°/o. Die Höhe des französischen Ausgabekurses hängt damit zusammen, daß das fran zösische Schatzamt den Anleihezetchnern besonders Steuervergünstigungen zugesagt hat. — Der deutsche Abschnitt genießt als einzige Steuervergünstigung oen Fortfall der 10«/aigen Kapitalertragssteuer. — Ms entstehende große Differenz gegenüber den andern LS»» dern soll der französischen Staatskasse zum Ausgleich für den Steuerverzicht zusließen. Der Uebernahmekurs seitens der Banken bewegt sich um 86»/o. Die Laufzeit der Anleihe beträgt SS Jahre, endet also 1SKS. Die Tilgung erfolgt zu pari. Ab 1S3S bereits hat die deutsche Regierung das Recht, die A»» leihe zu pari zurückzuzahlen. Außerdem ist ein doppel» teS Riickkaufsrccht geschaffen worden, einmal zugunsten der deutschen Regierung, zweitens zugunsten der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (B.J.Z.), die auf Berlangen der deutschen Regierung die Anleihe ans dem Tilgungsfonds zurückkaufen muß. Die Anleihestücke sind nicht interchangeabel, sind also kein Objekt der internationalen Börsenabitrage. Die deutsche Beteiligung in Höhe von 36 Mill. M. wird von dem Reichsanleihekonsortium übernommen werden. Deutschland befriedigt. Bezüglich der Höhe des Zinsfußes ging man von vornherein, wie deutscherseits erklärt wrrd, von dem grundlegenden Gedanken aus, daß der Nominalzins der lleHe unbekannt. zskursen be- Anleihe fei Natürlich gilt diese Vereinbarung nur für dis 800 Mill. M. der Young-Anleihe, die den Gläubigern zufließen, während der Dienst sür das Anleihedrittel, das an Reichsbahn und Reichspost geht, unabhängig vom Reparationstransfer sich vollzieht. Endlich stellt die deutsche Regierung mit Seung» tuung fest, daß der auf Reichsbahn und Reichspost ent fallende «nleiheteil ohne jegliche Rebensicherheit aus» gestattet ist und als einzig- Sicherheit die Unterschrift des Deutschen Reiches trägt. ver Young-Anleihe ein Wegweiser für die künftigen deutschen Ausländsanleihen werden mutz und richtete sich deshalb sogleich auf einen niedrigen Ausgabe kurs ein. Die Form der Anleihekonstruktion hält man in deutschen Regierungskreisen für befriedigend. Man verweist aus die Dawes-Anleihe, wobei der Vergleich zugunsten der Young-Anleihe aussällt. Der Nomi zins der Dawes-Anleihe betrage 7-Vo, derjenige stünde kaum ein Unterschied. Die zu 105«V» rückzahlbar, die Young Das für die Young-Anleihe gescha recht ab 1935 sei bei der Dawei Keine Mehrbelastung aus AnletheerlSsr Ueber die Verwendung der Anleihebeträge durch Reichsbahn und Reichspost erhält man wenig erfreu» liche Auskünfte. Von der Reichsbahn hören wir. daß das Unternehmen den Anleihebetrag dringend Mu die Vermögensrechnung benötige. Die Reichsbahn müsse andernfalls Befürchtungen für ihre Bilanz im Jahrs 1930 hegen, da die Einnahmen im lausenden Lahrs empfindlich zurückgegangen seien. Die Mindereinnah men gegen das Vorjahr beliefen sich bis jetzt aus 250 Mill. M. Der Berwaltungsrat der Reichsbahn ist zu SV»«» abend nach Berlin cinbernfe«, um über die Verwen dung des «nleihea«teile« «Schluß z» fasse«. Rach diese« Aeußer«ngen hat -S also nicht den «uschet«, daß die Reichsbahn de« Anleihe betrag sür «e»e Bestell««» gen heranziehen ka««. Bon der Reichs Po st wird mit- geteilt, daß das Anleih-geld lediglich z«r Abdeck««- der bei den Postscheckkonten aufgenommene« kurzen Schuld verwendet werden könnte. Zuge, Ler 5,50 Uhr ab Stolpen in Richtung Neustadt fährt, gerammt und etwa 34 Meter weit geschleift. Die Maschine drückte den Magen schließlich nach links -ie Böschung hinab. Seltsamerweise kamen Personen nicht zu Schaden. Der Ma terialschaden ist beträchtlich. Leipzig. Am 1. April dieses Jahres ist Lie Gemeinde Knautkleeberg nach Leipzig einverleibt worden; dieses Knaut kleeberg gehört aber postalisch heute noch zum Nachbarort Knauthain, auf dessen Flur auch Las Postamt liegt, dessen Dachtraufen aber in die Knautkleeberger Kanalisation mün den. Nun ist nichts selbstverständlicher als der Wunsch der bisherigen Knautkleeberger, auch postalisch und nicht nur po- ! Misch als Leipziger angesehen zu werden. Doch die Post sagt nein. Es gebe, so sagt Lie Oberpostdirektion Leipzig, «inen - Paragraphen 6 im Postgesetz, dessen Bestimmungen verböten, l Knautkleeberg wegen der Lage seines Postamtes in den Leip- l ziger Orkstarif einzubeziehen; eine Umbezirkung des Post- s grundstücks aber komm« «bensowenig in Frage. Nun ist der j Rat der Stadt Leipzig gezwungen, Lie baldige zwangsweise Umbezirkung LeS Postgrundstücks Knauthain gemäß Para graphen 131 und 133 der Gemeindeordnung zu beantragen. Daß dieser Antrag von Erfolg begleitet sein wird, unterliegt keinem Zweifel; daß er trotzdem notwendig ist und durch - geführt werden muß, wirft ein begeisterndes Licht auf Lie Tatsache, daß alte behördliche Schwächen noch nicht ausge- rottet sind und daß in einer Zeit wie der gegenwärtigen um Selbstverständlichkeiten und Erleichterungen des Berkehrs Paragraphenmensuren geschlagen werden können. Chemnitz. Als auf der Aeußeren Iohannlsstrahe ein Kraftwagenführer seinen Benzintank entleerte, kam er mit dem nach der Beleuchtung führenden Kabel an «ine undichte Stelle. Dadurch entstand Kurzschluß unL Has Benzin entzün dete sich. Die emporlodernden Flammen nahmen ein der artiges Miesenausmaß an, daß der wertvolle Wagen vollstän dig verbrannte. Der Chauffeur erlitt 'bei den Löschungsver suchen erhebliche Brandwunden an den Händen. Olbernhau. Am 1. Pfingstseiertag weihte der Turnklub e. B. Olbernhau, ein nur mittelgroßer Berein, sein herrlich am Bruchberg gelegenes Schwimmbad in Anwesenheit der Behörden, der Turnkreisvertreter und 2000 Zuschauer. Der Bad bau wurde in den Jahren 1928—30 in der Hauptsache aus eigener Kraft durch lausende von Len BereinSmitgliedern freiwillig geleistete Arbeitsstunden und durch ein im Berein eingeftihrles Sparsystem ermöglicht. DaS Bad ist 66 Meter lang und 25 Meter breit und faßt 2700 Kubikmeter Wasser. Dauernd geregelter Ab- und Zufluß -es von 5 Bergquetten gespeisten Beckens sorgen für reinstes, kristallklares Wasser. Der in den nächsten Jahren geplante Ausbau eines im Zu sammenhang mit dem Schwimmbad «»gekauften Grund stückes für Spiel- und Sporkzwecke wir- in Olbernhau ein regelrechtes kleines Stadion entstehen lassen. Mester kür morgen: Nachdruck verboten k , Keine wesentliche Aenderung.