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«eirest, Lett»«» »e» BeA»«»« DeranÄvmÄich« »elür 8rt«. — »ruck und Beria«: ««18«»«« t» »t»»,ltl«v4»l-e. s 96. Jahrgang Donnerstag, am 8. Mai 1930 Nr. 106 Unzeigenprett: Dt« 4! MiMmrter brett« Petitzeü« ro Nekchtpfenvkg«. Llnq«sanöl mW Meklmnen SO Retchipfenntg« »leie« »la« ealhilU «e amMch« »ekaaulmachaa-e» »e» Amlshaüplmarmschafl, »es Amlagerichl« «»H »e« Sla-lral» r« Li»»»l»l«»a»e WeitzeritzZeikung Tageszeitung m- Mzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg «.L Bezoglprel«: Für «inen Monat r.20 RM. mit Anträgen, einzeln« Nummern IS Reicht- pf«nnig« :: Gemeinde - Berbanöt - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldi-walde E Rr. 403 :: Postslheckkonto Dresden 12b4g hatte er den Auftrag, Kollegen Krumpolt die silberne Ehren nadel für treue Mitgliedschaft und von der Ortsgruppe ein Geschenk zu überreichen. Hieran schloß sich noch eine persön liche Beglückwünschung seitens aller Anwesenden. In Er ledigung der Tagesordnung brachte Vorsitzender Jünger ver schiedene Eingänge zur Kenntnis, von denen besonders ein Bericht der Dresdner Geschäftsstelle über Neuaufnahmen inter essierte. Der Bund zählt zur Zeit 320000 Mitglieder. Ein erheblicher Zuwachs war gerade in der letzten Zeit zu ver zeichnen. Eine besondere Statistik gibt prozentual über Neu aufnahmen in der Zeit vom l. März bis 2b. April 1930 Aufschluß. Demnach steht Schmiedeberg schon an fünfter Stelle mit l O » o. Der GdA. nimmt heute eine beachtenswerte Macht- und Erfolgsstellung in Staat und Wirtschaft ein. 3m Kampf um die wirtschaftliche Besserstellung und den kulturellen Auf stieg des ganzen deutschen Angestelltenstandes hat der Bund einen besonderen Verdienst. Oelsa. Am Freitag, dem 9. Mai, findet abends 7 Uhr in der Schule Eemeindeverordnetensitzung statt. Tagesordnung: I. Mitteilungen, 2. Talstraßenneubau, 3.-5. Baugesuch des Kriegbeschädigten Bruno Baumgart, des Stuhlbauers Karl Otto, beide für ein Zweifamilienwohnhaus, und der Guts besitzerin Martha Dietrich für Scheunenbau, 6. Vergebung der restlichen Baudarlehnsmittel, 7. Antrag des Gemeindeverord neten Richter auf Aufhebung des Ortsgesetzes über die kosten lose Totenbestattung, 8. Rechnungsablegung 1929/30 über die Volksbücherei und Wahl von Rechnungsprüfern, 9. Wahl von 2 Stellvertretern für die Anstalt für staatliche Schlachtvieh versicherung, 10. Gesuch des Gastwirts Otto Hartmann um Ausdehnung der Schankkonzession auf die neugeschaffene Gast stube, I I. evtl, weiteres und Anträge. -Geising. Beim schönsten Frühlingswetter trafen sich am Sonntag die Sänger der Gruppenvereine der Gruppe Glas hütte vom Elbgausängerbund, um nach einer kurzen Haupt probe gegen i/24 Uhr in einer Stärke von ca. 250 Mann den Freunden des deutschen Liedes Schätze des deutschen Männergesanges zum Bortrag zu bringen. Mit dem Gruppen- sängerspruch: „Auf felsigem Grund, wo die Müglitz rauscht", begann die Reihe der Vorträge, dem sich „Mein ist die Welt" und „Abschied" anschlossen. Es folgten Einzelvorträge. Als Eingang des zweiten Teiles kamen die Massenchöre „Wenn alle Vrünnlein fließen", „Uebermuth" und „Wo gen Himmel Eichen ragen" zum Vortrag, alles Lieder, die für das Bundes fest in Pirna vorgesehen sind. Kantor Uhmann, Bärenstein, bot 4 Tenosolis, wobei er von Kantor Neubert, Geising, auf dem Klavier begleitet wurde. Sowohl die Einzel- als auch Massenchöre, aber auch die Solis fanden begeisterte Zuhörer. Bundeschormeister Büttner wurde anläßlich seines 25jährigen Käntorenjubiläum ein Glückwunschtelegramm abgesandt. Nassau i. E. Bei dem am Dienstag über unsern Ort ziehenden heftigen Gewitter schlug der Blitz in das Wohn haus des Gutsbesitzers Martin ^Schlesier Nr. 60 und zündete. Das Feuer griff rasch um sich. Die elntreffenden Feuer wehren des Ortes und der Amgebung vermochten das Feuer auf seinen Herd zu beschränken und die Nebengebäude zu retten. Das Mobiliar konnte fast vollständig gerettet werden. Immerhin erwächst noch dem Brandgeschädigten, der unglück licherweise infolge eines Leidens sich in Gottleuba befindet, erheblicher Schaden durch Bernichtung von landwirtschaft lichen Geräten und auf dem Boden des Wohnhauses lagern den Futtermittel und Stroh. Bad Schandau. Als am Sonnabendnachmittag der Tisch ler Mehnert aus Krippen kurz vor dem Bcchnhof Krippen zum Fenster des letzten Wagens des fahrenden Zuges heraus schaute, spritzte ihm eine Flüssigkeit ins Gesicht, die stark ätzte. Der Berichts war an der Stirn durch die ätzende Flüssigkeit verbrannt worden. Auch die Augenlider sind stark entzündet, so daß W. sie kaum öffnen kann. Die Augäpfel sind unver letzt. Es besteht Hoffnung, dem Bedauernswerten das Augen licht zu erhalten. Die Reichsbahn betreibt in Gemeinschaft mit der zuständigen Gendarmerie die Untersuchung, insbeson dere die Suche nach dem unbekannten Tater, der in unver antwortlichem Leichtsinn die starkätzende Flüssigkeit aus schüttete. Zittau. In Frankfurt a. M. war dieser Tage eine weib liche Person erschossen aufgefunden worden, in deren Hand tasche sich ein Kinodillet mit dem Namen Gertrud Naumann aus Zittau befand. Das junge Mädchen hatte Selbstmord im Auto eines angesehenen Frankfurter Kaufmannes verübt, der sie wegen eines Revolverdiebstahls auf die Polizeiwache bringen wollte. Die hiesige Polizei hat die Tote inzwischen identifiziert. Der Name Gertrud Naumann ist unrichtig. Es handelt sich um die am 28. Dezember 1912 in Niederoderwitz geborene Hertha Bräuer aus Ebersbach, deren Baier, der Heizer Alwin Bräuer, die Tote mit Bestimmtheit als seine Tochter wiedererkannte. Das Mädchen war am 16. April aus der elterlichen Wohnung verschwunden und hatte Nach barn erklärt, daß sie nach Heidelberg fahren wolle: es werde noch einmal ein schlimmes Ende mit ihr nehmen. Bor ihrem Weggang hatte sie ihrer Mutter 40 Mark entwendet. Königshain. An einem in schnellem Tempo unseren Ort passierenden Biehtransportwagen öffnete.sich plötzlich, ohne daß es der Wagenführer merkte, die Tür, so daß während der Fahrt nach und nach ein Schwein und drei Kälber auf die Dorfsttaße fielen und erheblich verletzt wurden. Erst in Claußnitz konnte der Kraftwagenführcr von einem ihm nach folgenden Kraftwagensührer über das Mißgeschick, das ihn betroffen hatte, verständigt werden. Elstra i. Sa. Seine eigene Todesanzeige aufgegeben hak in der hiesigen Zeitung am 9. April der Geschäftsinhaber Karl Th. aus Talpenberg bei Elstra. Kürzlich wurde jedoch festgestellt, -atz er wohlgemut am Leben ist. Th. wollte sich dadurch seiner Unterhaltspflichten entziehen. Die Sache wirb noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Wetter für morgen: Meist schwache Winde aus Nord bis West. Nur lang sames Nachlassen von Bewölkung und Niederschlägen. Wei terer Temperatur-Rückgang. M- Vd MmWMMttW. Staatssorstrevier BSrensel». (Rehefelder Teil.) Mittwoch, am 14. Mai 1930, vormittags 10 Uhr, im Gasthaus „Zollhaus" am Bahnhof Hermsdorf-Rehefeld. 28 362 8t. st. Klötze, 7/14 cm 1292 km: 9757 St. st. Klötze, 15/44 cm — 1448 km: 504 St. bu. Klötze, 15/39 cm — 62 km; 1733 St. fi. Baumpfähle: 5,6 cm, Nadelholz-Klötze geschnitzt: von nachmittags 2 Uhr an: ca. 9 rm Nutzscheile, 500 rm Brennscheite, 160 rm Brennknüppel, 30 rm Zacken und 30 rm A«ste. Ausberettet in den Abt. 101—103, 105, 106, 120, 123, 125—129, 134-137, 140—144, 147—150, 152 bis 156, 160, 161, 164—166, 175, 179, 184. Entfernung zu den nächsten Verladestationen 2—7 km. Forstamt Barensels. Aorsttasse Dresden. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bor der Meisterprüfungskommission der Gewerbekammer Dresden haben vor einigen Tagen die Meisterprüfung abgelegt und bestanden Sattler Rudolf Nitzsche im Sattler- und Tapezierer-Handwerk und Stell macher Markin Nobis im Stellmacher-Handwerk. — Zum Kampf gegen die Sendestörungen. Es wird noch mals darauf hingewiesen, daß die von der Reichspost festge setzten Hauptempfangszeiten folgende sind: werktäglich, von 16,30 bis 18,00 Ahr und 19,00 bis 22,00 Uhr, an Sonn- und Festtagen von 11 bis 13 Uhr, 16,30 bis 18 Uhr und 19,00 bis 22,30 Uhr. In diesen Zeiten ist von der Benutzung von Stör gerät — also Hochfrequenzheilgeräten und Kleinmotoren usw. — abzusehen, sofern diese nicht durch Einbau eines Stör- schutzapparakes stör fr ei gemacht worden sind. — Am Sonntag Jubilate, 11. Mai, wird mit Genehmi gung der obersten Kirchenbehörde in den Gemeinden des Landes eine freiwillige Kirchenkollekte für die Posaunen mission, Abt. des Landesvereins für Innere Mission, ge sammelt. Die Sächsische Posaunenmission, zugleich Zentrale des im Ev.-luth. Iungmännerbund bestehenden Landesver bandes der Posaunenchöre, hat die Aufgabe, die Posaunen sache im ganzen Lande zu fördern. Ihr Hornsextett dient mit Posaunenfeierstundcn (130 im Jähr 1929), regt zu neuen Chorgründungen an und weist den bestehenden Ckören Wege zu eigenem Missionsdienst. Die Sächs. Posaunenmission bietet für diesen Zweck reichhaltige Programme für Po saunenmissionsabende und Posaunenpredigtgotlesdienste, stellt neues Notcnmaterial fortlaufend zu billigen Preisen be reit, bringt in einem Bierkeljahrsblatt in die Hand jedes Blä sers unentgeltlich die Besprechung brennender Fragen und die Mitteilung neuer Erfahrungen aus dem Gebiete. Im Laufe der letzten Jahre sind wertvolle alte Bläsernoten in Neudrucken zugänglich gemacht worden. Die alte Sitte regel mäßigen Turmblasens ist in etwa 70 sächsischen Gemeinden eingeführt. Endlich ist eine Klärung des Berhältnisses zur Kirchenmusik ungebahnt worden mit dem Ergebnis, daß die Posaunenmusik grundsätzlich auch im Gottesdienste Anerken nung gefunden hat. So hat die sächsische Posaunenmission «ine wachsende, immer erfolgreichere Tätigkeit im Sinne der öffentlichen Mission der Kirche entfaltet. Dies kann sie je doch nur, wenn ihr die hierfür nötige Unterstützung durch die Gemeinden auch weiterhin zuteil wird. Dies ist der Sinn auch der diesjährigen Jubilate-Kollekte. — In einem Teil der Presse ist in den letzten Tagen ver schiedentlich der Befürchtung Raum gegeben worden, daß die neuen Agrarzölle unter allen Umständen eine erhebliche Teuerung der Lebensmittel mit sich bringen müßten. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer weist auf eine Aus lastung der .Germania' hin, die diesen Befürchtungen mit oller Entschiedenheit entgegentritt und bekanntgibt, daß die gegenwärtige Zollregelung nur den alleinigen Zweck verfolge, eine lästige und überflüssige Auslandseinfuhr einzudämmen, die für den Fortbestand unserer Landwirtschaft eine stete Quelle der Gefahr bedeute. Man könne die Sache betrach ten wie man wolle, Las Gesetz zum Schutze der Landwirt schaft sei nicht gegen die Berbraucherschast geschaffen. Es stelle eine Nobmahnahme dar, die als Ganzes eine Ueber- gangsregelung bilde. Schon die beiden vorhergehenden Agrarvorlagen hätten bewiesen, daß Zollerhöhungen, wie sie die Geschichte der deutschen Agrarzölle bislang in einem der artigen Ausmaße nicht gekannt habe, die Ermäßigung des LebenshalkungSindex nicht verhindert habe. Schmiedeberg. Mit der letzten Monatsversammlung der Ortsgruppe vom Gewerkschaftsbund der Angestellten (GdA.) am Mittwoch, dem 6. Mai, war eine besondere Feier ver bunden. Es galt der Ehrung eines lieben Kollegen, Paul Krumpolt—Schmiedeberg, der nunmehr 25 Jahre lang dem Bunde als Mitglied angehört. Ortsgruppenvorstand Jünger gab zunächst seiner Freude Ausdruck über den außerordentlich zahlreichen Besuch der Versammlung und nahm sodann Ge- legssiheit, dem Jubilar die Glückwünsche des Bundes sowie von der hiesigen Ortsgruppe zu übermitteln. Vom Bunde Einigung Liber die Osthilfe Berlin, 8. Mai. Das Reichskabinett setzte gestern nachmittag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning und in Anwesenheit des Reichsbankpräsidenlen Dr. Luther die Erörterung über da» Osthilfegesetz fort. Die Beratungen führten zu einer grundsätzlichen Linigung, aus Grund deren die endgültigen Gesetzesent würfe von den Ressorts unter Führung des Reichsministe riums des Innern in den nächsten Tagen vorgelegt werden sollen. Das Reichkabinett wird alsdann am nächsten Mitt woch über die endgültige Gestaltung des Gesamtprogramms Beschluß fassen. Wie wir hierzu noch erfahren, besteht die grundsätzliche Einigung ungefähr in folgendem: Dem Reichstag wird so bald wie möglich ein Rahmengesetz zugeleitet werden, das in sechs Gesetze unterteilt ist, die die einzelnen Fragen der Osthilfe besonders regeln. Das Gesamtprogramm der Osthilfe erstreckt sich auf einen Zeitraum von 5 Iahren. Die Ausführung richtet sich natürlich nach den jeweiligen Etatverhältnissen. Es ist deshalb nötig, daß in jedem Jahr ein besonderer Voranschlag gemacht und ähnlich wie beim Bau eines Panzerschiffes immer eine Rate in den Etat ein gestellt wird. Das erste Stadium der Durchführung bildet das Sofort-Programm, über das dem Reichstag gleichzeitig mit dem Rahmengesetz ein Entwurf zugehen wird. Damit bleibt es also bei dem bereits angekündigten Iunctim zwischen Osthilfe und parlamentarischer Verabschie dung des Etats. Dazu schweben noch Erwägungen in der Richtung, die Erledigung dieser Dinge auch mit der Fraae ver Ne form der Arbeitslosenversicherung zu verbinden. Daraus ergibt sich, daß in Regierungskreisen offenbar die Absicht besteht, auch die Arbeitslosenversiche rungsreform so bald wie möglich in Angriff zu nehmen. Diese Verkoppelung würde also bedeuten, daß das Kabinett, sich für beide Probleme eine Mehrheit sichert. Dazu kommt noch, daß die Frage der finanziellen Mittel für die Osthilfe natürlich stark davon beeinflußt wird, wie weit sich Ein-' sparungen auf anderen Gebieten, also auch durch die viel besprochene Arbeitslosenreform, herbeiführen lasten. Interessant ist an der Kabinettssitzung schließlich noch, daß auch der Reichsbankpräsident an ihr teilasnommen hat. Der Grund dafür liegt natürlich in der finanziellen Seite des Problems. Aus der amtlichen Mitteilung, die über diese Kabinettssitzung ausgegeben worden ist, geht schließlich noch hervor, daß das Reichsministerium des Innern nunmehr endgültig als federführend für die Osthilfe bestimmt ist. Im Interesse der Beweglichkeit soll eine feste zeit liche Begrenzung oder eine genau umschriebene örtliche nicht erfolgen. Alle'Gerüchte, die von einer Ausschal tung bestimmter Landesteile wissen wollen, sind also gegenstandslos. Znnachst handelt eS sich um eine möglichst schnelle Finanzierung des ersten Jahres, wobei in Uebereinstim mung mit allen bisherigen Erklärungen neu« Haus haltsmittel nicht herangezogen werden. Schon jetzt stehen für 193« mindestens 12« Millionen Mark zur Verfügung.