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Ä Kageszewmg m- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg «.L «ettrfte Serrvwr » » Le»««»» DermckworlliÄss Aedakiem SeltL — Druck und Derlasr S«rl SeV« t» »rM« Donnerstag, am 6 Februar 1930 Auzeigeapreitr Die 4! Millimeter breit« Petitzetl« 20 NeichSpfennlg«. Eingesandt »md Reklamen w Reich-Pfennig« Nr. 31 eiheritz-Jeitung 96. Jahrgang Niese» Blatt errlhSU »le amlllche« Lekaaulmachuaze« »er Amlshauvlmamtfchast, »es «mlsgerlchl» «t» »es Sladtral» »u Dt»pol»lswal»e f^«^gtp"Ü: Für «iE 8 mit Zutragen, einzelne Nummern 1S Reich-- l 8 Pfennig« :: Demetnide - Verband» - Girokonto f s Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde I E Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 S481 »»ei»»»————«»—«MW»— > « Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Schnee ist bei uns beinahe wieder ver- W schwnnden. Starker Regenfall in vergangener Nacht hat neben I dem Sonnenschein in den letzten Tagen wesentlich dazu beiaetragen. I Es scheint aber, als ob wir bald eine neue Auslage Schnee be- I kommen würden. Dippoldiswalde. 3m Schützenhaussaale wird" heute abend I Senfs-Georgi in einem Vortragsabend des Gewerbe- und I Volk sbdldu n g Sv erei ns sprechen. Ueber Senff-Georgi I schrieb die Vossisch« Zeitung nach seinem letzten Berliner Ams- I treten: „Versteht es dieser Hexenmeister des HumorS wie kein k Zweiter, einen ganzen Abend hindurch die Zuhörerschaft durch W das Br-illamffeu-erwerk seines Witzes, wie seiner fabelhaften E Mimik und Vorlragskunst zu fesseln, zu erheitern und zu BeifallS- U stürmen Hinzureitzen. Witz, Satire, Dialekticherze, kein Gebiet D gibt es, das Senff-Georgi nicht zu meistern scheint. ES war eine Erquickung und Herzensfreude!" Dippoldiswalde. Wie wir schon wiederholt berichteten, plant k der Heimatverein im kommenden Frühjahr an Melle der K grotzen Führer, die nahezu vergriffen sind, Werbeblütter heraus- 8 zugeben, die kostenlos an Verkehrsvereine usw. abgegeben werden Z sollen. Zn einer VorstambSsih-ung wurden kürzlich die letzten ff Fragen dazu erledigt. Neue -Klischees, nach photographischen Auf- zz nahmen Lehrer GötzeiS sind angefertigt, von diesem auch der Text S verfaßt worden. Die Herstellung des Werboblattes kostet Geld, H die Vereinsarbeit kommt allen Kreisen zu Mte, und der Heimoi- x verein verdient! daher mehr als ein anderer! Verein, auch von allen E Kreisen unterstützt zu werden. Wenn daher in nächster Zeit der r geringe Mitgliedsbeitrag von 2 M. eingehoben wird, ist es eigent- ' sich Ehrensache aller, !die Mitgliedskarte sofort einzulösen. Weise s sie niemand zurück. Die Arbeit des Vereins ist solch kleines Opfer Wirklich wert. Dippoldiswalde. Sonntag und Montag, den 9. und 10. d. findet der diesjährige Kir chyemei qchetag statt, zu -dem in j her heutigen Nummer dieses Blattes sowie in der Februar-Nr. i des Kirchlichen Gemeindcblattes all« Gemeindeglieder herzlichst ! eingeladen werden. Beim Gottesdienst, vormittags 9 Uhr, wird ' Pfarrer Mosen seine Abschiedspredigt halten. Die Kirchgemeinde- Versammlung findet Montag- abend im -Saale der Reichskrone statt. Pfarrer Mosen wird -über „Unsere Kirchgemeinde 1914 und heute" sprechen, Oberkirchenrat Michael einen Lichtbildervortrag über den bedeutendsten, jetzt lebenden Maler, Rudolf Schäfer, holten. Zu- gleich findet an diesem Abend die Verabschiedung von Pfarrer Mosen vor der Gemeinde statt. Die Chorvereinigung und- der Bläserchor werden -im Gottesdienst und beim Gemcindeabend mit musikalischen- -Darbietungen erfreuen. Möchten diese kirchlichen Veranstaltungen recht zahlreich besucht sein. Dippoldiswalde. Buntbewegtes Leben herrschte gestern abend im Stadt-Kaffee, fand doch- das Kostümfest, betitelt ,Mne Nacht im Orient", statt, oas am kommenden Sonntag wiederholt werden soll. Die farbenfreudige Dekoration der Gasträume von R. Weber, Dippoldiswalde, -die verschiedenen Kostüme, die wie immer im Stadt-Kaffee ansprechende Tanzmusik und vor allem die be- grützenSwerte Maßnahme, datz diesmal in zwei Teilen getanzt wurde srote und weiße Tanzbändchen), rief bald «ine recht fröhlich« Feststimmung hervor, di« nur allzufrüh durch di« Polizeistunde ihr Ende -erreichte. Dippoldiswalde. Am Mittwoch! abend hielt der DHV. im Ortsgruppenheim „Goldene Sonne" -seine Monatsversammlung ab. Kollege Kloppmann hielt -einen Lichtbildervortrag über !daS rheinisch-westfälisch« Industriegebiet, während Kolleg« Dietzel Wichtiges über die Frage mitteilte: „Was ist zum bevorstehenden Kündigungstermin zu beachten?" Den verschiebeneu geschäftlichen Mitteilungen folgte «in geselliger Teil, der bei den zahlreich An wesenden ebenfalls anfproch. — Die Gewinnliste der 10. Corola-Geld-lokterie, gezogen am 20./27. Januar, liegt in unserer Geschäftsstelle Mr Einsichtnahme aus. — Freimarken. Künftig werden die Freimarke zu-. 10 Rpf. in rotvioletter und die Freimarke zu 20 Rpf. in stlber- grau-er Farbe hergestellt werden. — 3n Steinach bei Jöhstadt verstarb Forstmeister Or. Möller im SS. Lebensjahr. Er war der erste Forstmann der Tharandter Hochschule, der den Doktortitel erwarb. Or. Möller war einige Zeit auch Verwalter des Höckendorfer -Sluatsforstreviers bevor dieses oufy-eteilt und anderen Revieren zugewiesen wurde. Oelsa. Infolge -der Glätte fuhr auf der Seifersdorser Straß« am Dienstag «in Auto in den Straßengraben. Da es sich mit ebener Kraft nicht herausarbeiten konnte, mußte man «inen Last wagen als Vorspann benützen. Dresden. Im- Städtischen Säuglingsheim auf der Wormser Straße verstarb eines der dort untergebrachten kleinen Kinder unter verdächtigen Erscheinungen. Auf Anordnung der Staats anwaltschaft wurde die Sektion des! Kindesleichnams vorgenommen, und dabei im Magen des Kindes «ine Nähnadel vorgesunden, bie- auch den Tod -herbeigcführt hatte.- Selbig« stammte von der be treffenden Kindesmutter und dürfte in einem unbeobachteten Mo ment von dem Kinde aus der Schürze oder Bluse herausgezogen, in den Mund gesteckt und verschluckt worden sein. Inwieweit hier eine strafbare fahrlässige Tötung vorliegt, wird die Untersuchung ergeben. Dresden. Der im 20. Lebensjahre stehende ungelernte Ar beiter Jeschke wurde vom Amtsgericht wegen -Widerstands, Be amte nbeleidigu na und Körperverletzung zu einem Monat Gefäng nis verurteilt. Der Angeklagte war fett längerer Zeit erwerbslos and sollte der Landwirtschaft zugewie-sen -werden. Eins solche Be schäftigung lehnte er aber ab, weil ihm dies« Tätigkeit nicht -u- sogte. Nach- den bestehenden Vorschriften war die Erwerbslos« n- kontrollkart« mit einem Stempelaufdruck- „Landarbeit verweigert" Zu versehen, was zugleich dl« Entziehung der weiteren Unter stützung zur Folge hatte. In der betreffenden Fvchabteilung war Jeschke am fraglichen Tage dieserhalb in große Erregung geraten, auf die sogenannte Hlbfertigungstasel gesprungen und hatte unter groben Schimpfworten die Rückgabe seiner Kontrollkarte ge fordert. Es kam dabei zu einem Handgemenge, in dessen Verlaufe «in Angestellter des Arbeitsamtes vom Angeklagten auch gebissen worden ist. Dresden, 5. Febr. Das Amtsgericht Radeberg hat im Kon kursverfahren über -das Vermögen der Seidemann-Röderla-l- Werke G.mbH. in Liegau—Augustusbad eine Gläubig« rversamm- lung einberufen, die über den Antrag des Konkursverwalters ge hört -werden soll, das Verfahren «inzustellen, weil eine den Kosten des Verfahrens entsprechende Konkursmasse nicht vorhanden ist. Dresden. Der Rat beschloß, von der von den Stadtverord neten gewünschten Erhöhung der R-uheslandsunterstützung für die Stadihebammen in Rücksicht auf die Finanzlag« und auf die ab lehnende Haltung der Staatsregi-erung zur Zeit obzufehen: ferner wurde die Entschließung auf dinen Antrag des Zentralverbandes der Arbeitsinvvliden und Witwen Deutschlands auf A«nderu-ng der Richtlinien über Einkommensan-rech-nung bei Bemessung der Fllrs-orgeleistungen in Rücksicht auf die finanzielle Auswirkung zunächst auf ein Jahr vertagt. Endlich genehmigte -der Rat ein Abkomm«n mit der Reichsanskatt -für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, mit dem die lieber nähme -des Arbeibs- nachweisge-bäudeS nebst Inventar auf die R-eichsanstalt zu regeln ist. Kötzschenbroda. Hier starb Generalmajor a. D Max Einert. 1861 in Leipzig geboren, trat er beim Bataillon 12 als Leutnant ein. Bei Kriegsbeginn rückte er als Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 139 aus, trat dann als Kommandeur in die 46. Reserve-Jnfanterie-Brigadc ein und wurde 1917 zuui Generalmajor ernannt. Er führte zuletzt die 47. Landwehrdivision bis zum Lchluh des Krieges. Grimma. Ein UmierfuchmngSg-esangem-er, der wegen--einer Dieb stahlssache i-m hiesigen Ger-ichtsgefängniS uutergebracht war, ver schluckt« am -Sonntag nach dem Mittagessen Messer und Gabel sowie einige Nägel und Schrauben, deren er in- feiner Zell« habhaft werden konnte. Er mußte nach Leipzig zur Operation gebracht werden, durch dis es gelang, den Magen von den unverdaulichen Gegenständen zu befreien und den Mann aus -Lebensgefahr zu retten. Er hatte -das Unsinnige getan, um aus -der Hast zu kommen. Leipzig. Der 28 Jahre alt« Maschinenschlosser Max Bahmann auS Plauen, der in- der Nacht zum 29. Januar in Plauen den Ver treter Engelhardt aus Leipzig ang«rempelt und d«rart mit Faust- fchiägen bearbeitet hat, daß EngeHardt im Krankenhaus starb, ist in Landau jPfalz) festgenommen worden. Leipzig. Am Mittwoch nachmittag wurden in Leipzig wieder von- der KPD. veranstaltete Erwerdslosendemonstrationen adg«- halten. ES -ist aber nicht zu Zwischenfällen gekommen. Ruhe und Ordnung wurden- nirgends gestört. Leipzig. ES ist «in Charakteristikum gerade der Textillnsol- - venzen der letzten Zeit, daß- auf einem ost außerordentlich geringen Lig«nkapital erstaunlich hohe Schulden aufgebaut werden, «in Zeich«n, daß namentlich die Warenlieferanten es immer noch sehr häufig an der nötigen Vorsicht fehlen lassen. So wurde z. B. in einer- GläubigerversamMlung der in Schwierigkeiten- geratenen Herrenkonfektionsfirma Hermann Barmaper in Berlin It. „Kon fektionär" mitgeteil-t, daß -die Firma 1924 ein Eröffnungs-Kapital von 6300 RM. hatte. In der heutigen Versammlung wurden nun mehr Passiven von 3-38000 RM. ausgewiesen, denen nur Aktiven von 116 000 RM. gegenüberst-ehen. Auf Warenschu-lben entfallen 224 000 RM. Ein Vergleichsvorschlag von 33 N wurde abge«hnt: das gerichtliche Vergleichsverfahren wird beantragt. Augustusburg. Ein mit drei Erwachsenen befetzter R-od-el- schMen, der die steile Straße vom Markte herobaefahren kam, fuhr auf der Chemnitzer Straße den in den 70er Jahren stehenden Rentner Bergt so unglücklich an, daß der alte Mann mit dem Hinlerkopf auf das Pflaster aufschlug und mit einer sehr schweren Gehirnerschütterung vom Platze getragen werden mutzte. — Kurz darauf fuhr ein 16 jähriges Mädchen- mit -dem Rodelschlitten in der Nähe des „Ratskellers" -in ein dort -haltendes Auto und trug komplizierte Beinverletzungen -davon. Flöha. Im benachbarten Plaue - Bernsdorf ist in einer der letzten Nächt« in -der Näh« des Ilhlepacks der Geschirrführer Hädrich von -drei unbekannten Tätern aus dem Hinterhalt über- fallen, zu- Boden geworfen und mit den Fäusten, wobei man ihm Mund und Augen zuhielt, bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen worden. Die Wegelagerer haben dem Ueberfv-llenen auherd«m einen Geldbetrag aus der Tasche gestohlen. In Bedacht -der Tot stehen drei Einwohner -aus Chemnitz-Ebe rSborf, von denen zwei erwerbslos sind. Zschopau. Der 6.12 Uhr auf der Krumhermersdorfer Psarr- skraße nach Zschopau verkehrende PostomnibuS geriet unterhalb der Hosgüt-er ins Rutschen. Der Führer des Magens übersah sofort -die ihm und feinen Fahrgästen drohende Gefahr und steuert« den Wogen gegen die weit a-n der linken Straßenseite beft-ndlich« Böschung. Er gedachte dadurch seinen- Wagen zum Stehen zu - bringen. Dieser rutscht« jedoch mit dem Hinteren Teile nach der anderen Straßenseite, dort kippte er langsam in den zwei Meter tiefen Groben. Personen und Sachschaden ist zum Glück nicht < entstanden. ' Chemnitz. Noch einer Mitteilung des KriminolamteS ist nach - Theotersch-lutz am Abend -des 2. Februar einer Dame in der Nähe des Schauspielhauses im Verlauf« eines von mehreren Pevsonen künstlich hervorgerufen«n Gedränges, bei dem die Dame ange rempelt wurde, «in wertvolles Br'illonlkollier, an einer Platin- Kelte hängend, vom Hals abgerissen- und gestohlen worden. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Chemnitz, 5. Febr. Der von der kommunistischen Gewerk- schaft-S-opposition eingeleite le wilde Streik bei der R«c«nia Wirk- und We-bworenfabrik -in Hartmannsdorf bei Chemnitz, in dessen Verlauf es am 15. Januar zu schweren -kommunistischen Aus schreitungen mit fünf Toten und -dreißig- Verwundeten, darunter elf Polizeibco-mten, kam, ist noch- mehrwöchiger Dauer nunmehr vollständig zusammanaebrochen. Di« Arbeit wird zu den- von der Firma schon von Anfang an bekannt-gegebenen -Bedingungen wieder ausgenommen. Chemnitz. In der Nacht zum Mittwoch wurde im Postamt 16 im Stadtteil Kappel- ein Einbruch verübt. Der Täter ist zunächst in den Pok-e-traum eingedru-nyen und -hat von dort die Tür nach dem Sckal-lerraum eingedrückt. Sämtliche Wertgegenstände be fanden sich in einem stacken Geldschrank, -den der Täter nicht öffnen- konnte. Er- hat mehrere Holzsch-ränk« ausgebrochen, an scheinend suchte er Geld, was -er- aber nicht fand. Andere Wert gegenstände hat e-r unberührt gelassen. Nach erfolglosem Suchen ist der Dieb -durch das- Fenster- geflüchtet. Äußer geringem Sach schaden sind irgendwelche Vermste nicht entstanden. Chemnth. Am Montag versammelten sich die neugewählten Rats-Mitglieder zu ihrer -ersten nicht öffentlichen Ratssitzung, in -deren Verlauf Bürgermeister Arliart in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters Or. -Hübschmann die Einweisung der neuen Sladträte- in ihr Amt vornahm. Bürgermeister Arlart wies in seiner Ansprache -darauf hin, daß die Kassen- von Reich, Staat und Gemeinden leer- sind. Dies gebe die Richtschnur für die Arbeit -und der Stadtverwaltung. Verschärft werde die Lage durch den Rückgang -dev Einnahmen aus Gebühren usw. und durch die steigende Arbeitslosigkeit, die in Chemnitz bereits 30 000 Erwerbs tätige betroffen hav-e. Aeußerste Beschränkung -in- allen Ausgaben sei daher notwendig, nur dadurch sei ein« Il-eb-erwtndung der be stehenden -Schwierigkeiten möglich, wofür die günstige Vermögens lage der -Stadt ein Fundament abgebe. Sbadtv-eroronetenvorsteher -Schierfand brachte di« -Wünsche und Grüße dev Stadtverordneten zum Äusd-ruck, worauf im Namen der neuen Sladträte deren Sprecher Burger dankte, und versichert«, daß man nicht mehr vom Sparen reden dürfe, sondern -in der Tot sparen müsse. Di-eS sei wesentlich undankbarer, als Mittel- für verlockende Projekt« zu bewilligen. Chemnitz. Der Chemnitzer kommunistische Schrift leiter Rudolf Keller hat sich am 11. Februar vor dem 4. Strafsenat des Reichsgerichts wegen Vorberei tung zum Hochverrat zu verantworten. Für die Sache Keller war schon zweimal Termin augesetzt; Keller aber war nicht erschienen; er ist dann auf Gruub eines Haftbefehls in Stcherheitshaft genommen wor den und befindet sich nun im Leipziger Untersuchungs gefängnis zur Verfügung des vierten Strafsenats. Zwickau. Wegen Amtsunis-vschlaguno uud Akt-em-um-lerbrückung wurde der Iustizsekretär Walter Erich Georgi vom Gemeinsamen Schöffengericht Zwickau zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr S Mo naten Zuchthaus verurteilt. Georgi hatte in 61 Einzelsällen Be träge unterschlagen und zur Verhütung der Entdeckurm annähernd 50 falsche Buchungen -vorge-nomm-en. In zahlreichen Fällen -hatte Georgi -auch Akten unterdrückt, indem er sie zur Verdeckung -der Unterschlagungen mit nach Hause nahm. In seiner Wohnung wurden 85 Kostenbogen, 4 Sam-m-ellist-en und 24 Aktenstück« ge sunden. Zwickau. In dem Grundstück des Landwirts Grünert in Schönheide brach ein Schadenfeuer ans, wodurch das Wohnhaus und die Scheune bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Das Feuer war von der Ehefrau des Brandgeschädigten in -er Scheune entdeckt worden. Hilfsbereite Nasarn hal fen Vieh und Mobiliar retten. Das Feuer fand in der Scheune an Heuvorräten reichliche Nahrung, griff dann auf das Wohnhaus über, mit dem die Scheune zusammengebaut ist. Die Feuerwehr konnte infolge Wassermangels nichts ausrichten. Plauen. Wegen Urkundenfälschung, Betrugs, Untreue, Unterschlagung und Diebstahls hatte sich vor dem Gemeinsamen Schöffengericht der SSjährige Stadelmann aus Zürich zu rerantworten. Er war zur Sanierung der Chemischen Fabrik Dorfstadt bei Falkenstein bestellt und hatte Generalvollmacht. Das ihm geschenkte Vertrauen mißbrauchte er jedoch. Der Angeklagte, der im wesentlichen geständig war, wurde zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis verurteilt. Klingenthal. Tödlich verunglückt ist am Mittwoch -vormittag auf bem hiesigen Bahnhof der 23 jährig«, lebige Zugferttgsteller O. Leber«r. Der junge Ma-nn würbe g«gen 11 Uhr mit einer Brustqueilchung neben- bem- Gleisen liegend tot aus-gesund«n. Z«-ug«n für -dem Unfall simb nicht vorhamben. Nach Lag« der Sache muß auf einem im Diemst erlittenen Umfall geschlossen werben. 1929 wurde in Riga der 700. Todestag des Stadt begründers, Bischof Albertv. Appeldern, festlichgefeiert. Bischof Albert ist zugleich der Begründer des Christen tums und Deutschtums in Livland gewesen. Er war zuerst Domherr in Bremen und zog im Jahre 120V mit einem Pilgerheer nach der Mündung der Düna, wo er die Festung Riga anlegte und den Orden der Schwert brüder organisierte. In unablässigen Kämpfen eroberte er das Land nordwärts der Düna und wurde im Jahre 1207 in den Fürstenstand des heiligen römischen Reiches erhoben. Er errichtete neben Riga neue Bistümer ein und starb am 17. Januar 1229. Der Name des Bischofs Albert wird noch heute von der deutschen Ko lonie in Riga hoch geehrt. Zu seinem Andenken ist ein deutsches Gymnasium Albert-Schule genannt worden. wellre M morgen: Allgemein allmäblig sinkende Demp«va-t-ur«n- bis zu leichtem Frost auch im Flachland. Bebeckt bis wolkig und zeitweilig be sonders in- -den Mittelgebirgen umb am deren Norbabdachuna etwas Schneefall. Flachland schwach-, Gebirge mäßige bis frische Wind aus nördlichen Richtungen.