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ke des englischen Dichters in Deutschland be kannt gemacht. Die familiäre Beziehung der Mendelssohns zu Friedrich Schlegel mag dazu beigetragen haben, dem jungen Komponisten die Welt Shakespeares zu erschließen. Mit der Sommernachtstraum-Ouvertüre fügte Men delssohn dem Intonationsschatz der Musik des frühen 19. Jahrhunderts eine höchst ori ginelle, persönliche Leistung bei: den Ton der märchenhaft-heiteren, hell-freundlichen Geistersphäre. Romantische Naturbeseelung, Waldesrauschen, der Zauber der Mondnacht, das Flüstern der Elfen und Nixen — all das wird mit märchenhafter Poesie in diesem Stück le bendig. • pt minder genial und ursprünglich tritt uns ndelssohn in der erst 17 Jahre später, also 1843, komponierten und uraufgeführten voll ständigen „ Mu sik zu Shakespeares Sommernachtstraum'' entgegen, in die er die Ouvertüre ohne jede Änderung übernahm. Als Richard Strauss in den Jahren des Faschismus neben anderen Komponisten aufgefordert wurde, eine „Sommernachtstraum- Ersatzmusik" zu schreiben, wies er dieses An sinnen zurück, da niemals etwas nur ähnlich Vollkommenes geschaffen werden könne. Ob wohl 17 Jahre zwischen der Komposition der Ouvertüre und der Bühnenmusik op. 61 ver gangen waren, begegnet in den späteren Stücken der gleiche jugendliche Schwung, findet sich nirgends ein Stilbruch. In unserer Aufführung folgen der Ouvertüre vier Teile aus der Bühnenmusik. Das phantastische, bildhafte Scherzo, das den ersten Akt von Shakespeares „Phantastischem Traumbild" beschließt, beschwört wieder die Feen- und Elfenwelt herauf mit Holzbläser-Gekicher und dem Pianissimo-Geflüster der Streicher. Dem empfindungstiefen Notturno, das mit getragenen, breiten Kantilenen in Fagotten und Hörnern Ruhe und Frieden verbreitet, schließt sich ein leidenschaftliches Inter mezzo an, das nach dem 2. Akt der Ver zweiflung der Liebenden und Verschmähten Ausdruck gibt und in einem burlesken Nach tanz den Auftritt der Handwerker zu Beginn des 3. Aktes ankündigt. Die glückliche Lösung der Verwicklungen und die schließliche Ver einigung der füreinander bestimmten Paare finden ihren jubelnden Ausdruck im Trompe tenglanz des feierlich-festlichen Hoch zeitsmarsches. VORANKÜNDIGUNG: Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dipl.-Phil. Sabine Grosse Sonnabend, den 2. April 1983, 20.00 Uhr (Freiverkauf} Sonntag, den 3. April 1983, 20.00 Uhr (AK J) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 8. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Johannes Winkler Solisten: Larissa Dedowa, Sowjetunion, Klavier Michail Woltschok, Sowjetunion, Klavier Werke von Bach, Matthus, Mozart und Respighi Wir weisen unsere Konzertfreunde darauf hin, daß unsere Vorverkaufsstelle Moden-Helfer ab Mitte März 1983 eine neue Geschäftsstelle hat: 8028 Dresden, Rudolf-Renner-Str. 45, Tel. 8 68 84. Spielzeit 1982 83 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, Prod.-Stätte Pirna 111-25-12 ItG 009-5-83 EVP —,25 M 7. AUSSERORDENTLICHES KONZERT 1982/83