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HAH MMrißische Anlage M Sichsischea LrMler. Aur -e«ei««ütztge« Uuterhaltusg für alle Stäube. «Tre^rSL^AArrssGrrssressressrrSSreAvess-ss» N Sei anderer Glück, H E Sei anderer Wonne, A D Sei Müden der Stab, E K Sei Blinden die Sonne, L So wird dein Leben weiter und breiter E « Und selig heiter l Ä L Ä «KreL§XSVSXSSXSLXTSXLMrSL-«TL>MKXSKXÄ» Der Reihe nach. Humoreske von E. Rolf s. (Nachdruck verboten.) „Wie gesagt, mein lieber Herr Sekretär, gegen Ihre Person habe ich nicht das geringste einzuwenden, im Gegenteil! Ich bin sehr für Männer in Beamten- stellung. Und wenn Sie meine Rosa wollten, mit Kuß hand! Es ist bei mir Prinzip: immer hübsch der Reihe nach. Als Geschäftsmann könnt' ich's auch nicht ver antworten, wenn ich die älteste Ware am längsten lie gen ließe und sie zuletzt mit Schaden losschlagen müßte. Ebenso ist's mit meinen Töchterchen." „Aber, Herr Drehan, dieser Vergleich —" „Stimmt auffallend. Ist die Jüngste zuerst ver heiratet, so wirft das ein ungünstiges Licht auf die älteren Schwestern, in den Augen der meisten Käufer — wollt' sagen, Heiratskandidaten, und die Laden hüter — wollt' sagen, die älteren Töchter werden schwer Nehmer finden. Also muß ich Ihren mich ehrenden Antrag dankend ablehnen, denn ich kann Ihnen nicht zumuten, zu warten, bisRöschen und In!- chen unter der Haube sind." „Es kann Ihr Ernst nicht sein, Herr Drehahn; be denken Sie doch, daß Lieschen und ich bereits einig sind. Sie machen Ihr Kind unglücklich, und dann -- Lieschen wird ja in zwei Jahren mündig, und Sic kön nen ihr nichts mehr in den Weg legen, wenn sie —" „Freilich nicht. Aber ich kann ihr die zehntausend Mark Mitgift verweigern, die jede meiner Töchter be kommt. Und ich kann sie in meinem Testament ruf den Pflichtteil setzen. Doch dazu wird es nicht kommen. Meine drei Mädels sind gute Kinder und fügen sich den Bestimmungen ihrer Eltern." Der Sekretär Schröder seufzte; er mußte die Mol ligkeit dieser letzten Behauptung anerkennen. Niemals würde Lieschen ohne die Einwilligung ihres Vate-S die Seine werden. Er wagte noch einen letzten Ein wurf: «Wenn nun aber Ihre ältesten Töchter fich über- Haupt nicht verheiraten, dann —" „Bleibt die Jüngste auch ledig, unbedingt l Wenig. stenS solange ich lebe. Es muß doch nicht partout ge- heiratet sein! Meine Mädels haben mal zu leben, das macht mir keine Sorge. Im übrigen hoffe ich, daß wir gute Freunde bleiben, mein lieber Hsr Sekretär. Und weil Sie einmal hier find — Ihre Sorte ist feit ein paar Tagen wieder auf Lager. Ein feines Kraut diesmal, sag' ich Ihnen." Franz Schröder murmelte ein paar undeutliche Worte, die ebensogut eine Verwünschung als einen Abschiedsgruß bedeuten konnten und verließ das Kon tor des Kaufmanns durch die auf den Hof führende Hintertür, an der ihn ein bildhübsches Mädchen er wartete. Er warf einen Blick ringsum — es war kein Mensch zu sehen, und rasch stahl er sich einen Kuß von den frischen Lippen. Lieschen ließ fich's gefallen und fragte, wieder freigegeben, ängstlich: „Nun, was haft du ausgerichtet?" „Nichts, liebes Herz! Leider hattest du recht mit deinen Befürchtungen. Dein Vater hat meine Wer bung abgewiesen aus einem ganz lächerlichen Grunde.' Ihr sollt der Reihe nach heiraten oder gar nicht!" „Ich wußt's ja, Franz, aber natürlich, im stillen hofft' ich -och, Vater würde sich erweichen lassen." Haid betrübt, halb schelmisch setzte sie hinzu: „Du mußt nun eben das Röschen nehmen, Frauzl." Der lachte trotz seines Kummers, hell auf: «Nein, so haben wir nicht gewettet, Lieschen. — Du — nur du wirst meine Frau, so wahr ich Franz Schroder heiße. Ich werde schon ein Mittel finden. Und inzwischen treffen wir uns eben bei Tante Male. Die gute Seele hat zum Glück Verständnis für liebende Herzen. Also bis übermorgen, kleiner Schatz." Noch einmal fanden sich die Lippen des Pärchens, dann lief Lieschen schnell ins Haus zurück, und Franz ging in Gedanken verloren durch die Straßen des Städtchens dem nahen Walde zu. Im Walde kamen ihm stets die, besten Einfälle, das wußte er. * „Na, alter Junge, du bist nun auch fest angestellt, wie ich gehört habe", so begrüßte Franz Schröder ein Paar Tage später den Seminarlehrer Wilhelm Hur tig, seinen Nhulfreund, mit dem er sich sehr gut stand — „gratuliere herzlich! Nun fehlt nur noch die Frau! „Hast recht, Franz; ich bin auch durchaus nicht ab geneigt, zu heiraten. Nur, eS ist eben eine schwierige Geschichte! Ich bin gar nicht bewandert in solchen Dingen, bin kein Courmacher, kein flotter Tänzer und auch kein Frauenkenner. Und dqsN, ja, ein bißchen