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HK U. i». ckrptem^et. 1AHA Aekletristische Aeitage M sächfischtu Erzihlkr. Zur aemeinnütztaen Unterhalt»«« für alle Stünde. -M tzss Glück, rls,^r«nk». Ich bin dem Glück begegnet, Das Hal so hell gelacht, Kat lachend mich gesegnet Und sich davongemacht. Es lächelt mit dem Munde, Doch hab' ich wohl gesehn , In seiner Augen Grunde Lin Tränenleuchten stehn. In menschlichem Erbarmen Rief ich es da zurück: .Du kennst den Ta« der Armen? Du kennst auch Tränen, Glück?' ) Die süßen Lippen beben, Ls steht mich klagend an: .Ach, das vergällt mein Leben, Das ich nicht treu sein kann!" Fern von der Welt. Romen von 8. Haitzhei«. (13. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Am Nachmittag gegen vier Uhr kamen von nah und fern die geladenen Gäste. Hier auf dem Lande, wo man meistens weite Wege zurückzulegen Hatte und einander nicht so oft besuchen konnte, nutzte man solch frähljche Gelegenheiten gern nach Kräften aus, kam früh und blieb, so lange der stets in Rechnung gezogene Mondschein eS erlaubte. In eleganten Equipagen und in vorsündflutlichen Kutschen aller möglichen Arten kamen die Gäste an gefahren. Die Damen huschten mit ihren trotz aller aufgewendeten Vorsicht zerdrückten Kleidern rasch ins Hau» und in dar Sarderobenzimmer, wo zwei Plättfrauen auS Neustadt mit Plätteisen, aber auch mit Nähnadelund Zwim hilfsbereit zm Hand waren. Dann wurde die Frism rasch wieder in Ordnung gebracht, im Notfall da» Haar auch ge brannt — und endlich konnte man sich in seiner eleganten Balltoilette wieder sehen lasten. Alle die jungen eingeladenen Damen waren neu- gierig, wie sich die Herren von Steenbrinken in ihrer Schüchternheit und Befangenheit heute wohl geben würde. Allee empfing die Gäste nicht all .Herrin", sondern al» bescheidene» Töchterchen. Sie stand zwischen Onkel und Tante, die für sie handelten und da» eben so selbstverständlich taten, wie .da» Kind" ihre» Schutze» froh «ar. Im übrigen küßte di« junge.Herrin" den Müttern und Tanten korrekt die Hand, wie sie e» in der strengen Pension wohl gelernt haben mochte; diese Art gefiel den älteren Damen sehr gut, obwohl fie an unbefangene« und weniger devote Formen gewöhnt waren. Den atten Herren und ihren AlterSgenossinneu gab fie di« Hand und für die jungen Tänzer hatte sie sogar hizr und da eine scherzhafte Begrüßung. Kurz, die Stimmung wurde, al» man erst an den unter ihrer Kuchenlast fast brechenden Kaffeettschen saß, schnell eine fchr hellere. Die .Amerikanerinnen", welche mit Amtsrichter Bogner» kamen, erregten geradezu Lüstchen; nur sehr wenige kannten den Zweck ihre» Aufenthalt» in Neustadt. Da» Trauerkleid der Mutter, da» au» schwarze« Sammet Und mit kostbarem Jett reich vexiert »ar, verriet, daß die Dame nicht erst kürzlich in Trauer gekommen, und Miß Isabel» weiße» Seidenkleid mit schwarzer Spitzenschtrpe und einem auffallend schäum Halsschmuck von Onyx und Gold bestätigte die». Die Tochter sah überaus elegant und vornehm au»; obgleich man sie nicht gerade eine Schönheit nennen konnte, war sie doch sehr anziehend, lind al» man erster Allee und Miß Frazer seien PensionSfreundumeN, da erklärte sich die auffallende Aehnltchkeit in beider Wesm, die in ihren Manieren, ihren Bewegungen, fast auch in dem ost fragenden Blick zum Ausdruck kam. War e» Zufall, oder hatte ElaaS Gerden« so schlau manövriert — er saß bei Miß Isabel Frazer. Und fie, die nicht ahnte, wer er war, denn in der allgemeinen Vorstellung hatte sie seinen Namm überhört, nahm seine reftwkttwlle Höflichkeit al» selbst verständlich hin. Die Unterhaltung und da» Lachen war allgemein; niemand achtete sehr auf das Ganze, jeder hatte mit dem Nachbar oder der Nachbarin vollauf zu tun. So konnte der Landrat, der mit seiner Gattin und zwei Töchtern gekommen war, Bogner dem» auch ganz unbemerkt fragen: «Ist e» denn möglich^ diese Mr». Frazer will Elfstein in Anspruch nehmen? " .Die Sache ist schon in BöSwig» Händen, ich habe Gerden« geraten, sich Justizrat Rosemeier zu nehmen." . .