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Donnerstag, cken r. Januar lS3r 27. Jahrgang erordnuug »graf. enenzucht. vtrt «n» Anschl.: (Wieder* Ib.tö Wie .00 Beuth deutsch« hwerdung. für die Gehalts« Konzert ii» 0V.S0: er. 12.10 >.00 Luft« o Schul- Sir geben Anschusses t-Stunde und die In der !i San die er Ring, ümmt. jauber- eines nrtzückt in daS ln der Hand nselten loppelt Zuspitzung von der „Wahrung der Prinzipien- zu reden, heiße den politischen Bürokratismus ad absurdum führen. Daß Deutsch« land, wenn es der Reparationen ledig wäre, alle „übrigen poU tische Ansprüche" anmelden würde, sei «ine matte Ausflucht.! Wolle man unter diesem Gesichtswinkel handeln, so würde es nie, abzu- klimk" lS um- » Vor- !, kund Herzen che oer innere tpiome rr Ge ich er- r, ber iefe er« lg und annetz, i ein« ise, „ich handeln in mein n ihnen zerS er- d melo» Worte doppelt ie selbst !. Der lrch die or mir, unter« uS, um ndlicher : Hand, andern, ni Teil Waage, etvtgem or dem chr für ld des sie ihre te ihre var die l Stich dungs" ie dem altes iteinen. Frau", achsern ht ver- t." u und ob er se und urück"; eschale. er der er Ge- I«h<. Sturz der auhaltifchen Regierung Dessau, S. Januar. Der anhaltische Landtag nahm heute mit 19 gegen 17 Stimmen «inen Mibtrauensantrag der Deutsch nationalen gegen die Regierung an. Die Regierungsneubildung dürft« auf größte Schwierigkeiten stoßen. Die Rechte wird ihre Absicht, eine bürgerlich« Regierung zu biwen, nicht durchsetzen können, da die Kommunisten den Ausschlag geben. ' Die Arbeit der Prelrfommisfars Berlin, 5. Januar. Lier ReichSkommissar für Preisüberwachung beschäftigt sich gegenwärtig mit den Spannen der Milchpreise und den Preisen für Schuh reparaturen. Auf Anregung der Hausfrauenorganisa- tionen werden zurzeit auch die Möglichkeiten des Preis* auszeichnungszwanges im einzelnen geprüft. England und die Reuarationrkonfrrenr Einflußreich« Finanzkreise für Vertagung der Entscheidung bis zum Gommer? . A.? 5- Jan. Der diplomatische Korrespondent bes „Daily Telegraph" schreibt: ES verlautet, daß der Kabtnettsausschuß für das Reparationsproblem morgen zusammentreten wird, um die Grundlagen festzusetzen, auf denen Leith Roß seine Verhandlungen mit dem franzö sischen Schatzamt wieder aufnehmen soll. Während des Wochenendes haben der Premierminister und die anderen Minister der Kabinett-auSschusscS eine Denkschrift geprüft, die di« Anempfehlungen der britischen SchatzamtSsachver- ständigon enthält. Der 'Korrespondent erwähnt dann Ge rüchte, wonach „in einem der mächtigsten Kreise der Bank welt" dafür eingetreten werde, daß man in Lausanne nicht versuche, auch nur ein« provisorische Lösung des Nepara- tionsproblemS zu erreichen. Die Konferenz sollte sich nach Ansicht der betreffenden Bank vielmehr damit begnügen, gewisse Möglichkeiten zu untersuchen, die der Baseler Sach verständigenbericht bietet, und sich dann bis zum Sommer V , 5. A« «telle de» gestern dechche- ten Prasad ist Ansari -um Vorsitzenden de» allindischen Kongresses ernannt worden. Kalkutta, S. Jan. 48 dem allindischen Kongreß angegliederte Verttne in Kalkutta und Umgebung sind als gesetzwidrig aufgelöst worden. Polizeiliches Vorgehen gegen di« indischen Kongreßführer Bombay, 6. IM. Die polizeilich« Aktion zur Fest« nahm« der Kongreßführer begann heut« früh 4,30 Uhr. Ausschreitungen indischer Rothemden Peschawar, 5. Jan. Im Mohmand-Gebiet wur den di« Häuser einiger Personen, die von der britischen Regierung besoldet werden, von einer Gruppe Rothemden in Brand gesteckt. Der Boykott britischer War« durch die Inder beginnt »-«adadad, L. Ja». Di» hiesig^ Lammvall« Der Fluch der Tribute Gustav Cassel: Die Tribute find schuld an der Weltkrise Stockholm, 8. Jan. An „Svenska Dagjbladet" nimmt Prof. Gustav Cassel am Dienstag Stellung zu der Frage „Tributzahlungen und Weltwirtschaft". Frankreich habe di« Baseler Verhandlungen unter dem Leitsatz begon nen, daß Deutschlands Zahlungsfähigkeit im Uoungplan festgestellt sei und deshalb nicht erörtert werden könne. Schon die geistige Einstellung eines solchen Leitsatzes sei bezeichnend für die französische Denkweise. Cassel erinnert in diesem Zusammenhang an daS französische Verlangen, die Schuld am Weltkriege ein für allemal Lurch «in« er zwungene Unterschrift festzustellen. Abgesehen hiervon begehe Frankreich den großen Feh ler, daß es Deutschlands Zahlungsfähigkeit als eine ge gebene Größe hinstelle, was unrichtig und unerhört sei. Frankreich habe ja selbst anerkennen müssen, daß Deutsch land im Augenblick zahlungsunfähig sei. Wetter habe Frankreich allerdings nicht gehen wollen, sondern dann vielmehr behauptet, daß die Weltwirtschaftskrise bald zu Ende gehen müsse. DaS sei aber eine durch und durch un moralische Ansicht. Die ganze Tributpolitik müsse ihre innere Unmöglichkeit erkennen, wenn nachgewiesen werde, daß die Tributzahlungen tatsächlich an der Weltkrise schuld seien. Daher sei auch bei der Baseler Konferenz ein zweifel los von französischer Sette beeinflußtes Täegramm be merkenswert, das die Konferenz auf den Grundsatz festlegen wollte, die Weltwirtschaftskrise und die Tributzahlungen hätten nichts miteinander zu tun. Zwischen Weltwirtschaftskrise und Tributzahlungen bestehe aber nicht nur ein psychologischer Zusammenhang, sondern eine unmittelbar nachweisbar« Kausalvetbindung. Die Tributforderungen hätten die Goldstandards der Welt und den internattonalen Handel inS verderben gestürzt. Deutschland habe nämlich außer den Tributen die Zinsen der für frühere Tributzahlungen geliehenen 10 Milliarden Auslandsschulden zu zahlen. Der wilde Streit im Ruhrgebiet sbgeblalen Esse«, 5. Januar. Nachdem bereit« gestern di« MtttagSschicht fast vollzählig wieder angefahren war, wird heute früh' au« den einzelnen Bezirken über voll- konnnene Ruhe berichtet. Abgesehen von einige» we nigen Ausnahmen fuhren die Bergarbeiter auf den ein zelnen Gchachtanlagen vollzählig an. Aus dem Reck linghäuser Bezirk wird gemeldet, daß dort die MSO. den Streik abgeblasen hat. Hoefch bet Laval PariS, 8. Jan. Botschafter von Hoesch hatte heute nachmittag eine längere Unterredung mit Ministerpräsident Laval und dann eins Besprechung mit Ftnan-mtnifier Flandin. Es darf angenommen werden, daß im Lauf« dieser Unterhaltungen die Vorbereitung der Konferenz von Lausanne besprochen worden ist. Sowjetrusfische NichtangriffSverhmrdlungen mit Lettland und Rumänien Moskau, 8. Jan. Das Mitglied des Kollegiums des AußenkommissariatS, Stomonjakow, ist zu Verhandlun gen über einen NichtangrtffSv ertrag mit Lettland und Ru mänien nach Riga abgereist. Vie Kraftprobe in Wien fabriken haben wog« der Verhaftung Gandhis besMoffen, keinerlei britische Waren mehr zu kaufen. Die Fabrik besitzer planen ^ferner, di« nach England gegebenen Be stellungen auf Maschinen rückgängig zu machen. Auch der Geineiderat der Stadt erwägt den Boykott britischer Waren und Firmen. Japanische Entschuldigung an Amerika Washington, 8. Jan. Die japanische Regierung bat der Regierung der Vereinigten Staaten ihr« formelle Entschuldigung wegen des Angriffes auf den amerikani schen Konsul in Chardin ausgesprochen. Den Indern soll die britische Flagg« gezetgt Verden Puna, 8. IM. Ein Bataillon eines schottischen Regimenter gebt heut« abend nach Scholavur ab. Von dort wird «S einen langen Marsch durch dicht bevölkertes Land unternehmen. Der Marsch be»wertt, den Kongreß» anhängern ,dte britische Md zu »ei-«". -EM Mnzeiger für öas Erzgebirge ft!!" —«--—'»'»n e-thoU»,» »k o,k<m»tm°chu»g«>»«,«E, »«,«a»I -«» k»««og-riqt,M». —.ftmIN, Nr. S Frankreich soll verzichten Die Reparation; Dedalte in der kranzdMen Bresse Pari«, S. Januar. Da» Leitmotiv der heutigen Presse bil det die Frage einer endgültigen Streichung der Reparationen durch die französische Regierung. Dieser Gedanke, der schon gestern von der „Depeche de Toulose" lanciert wurde, ist heute von nahezu allen Blättern aufgegriffen und in den Vordergrund ihrer Be« „ ...^ trachtungen gerückt worden. .Mepublique" begrüßt ihn freudig, zu einer Verständigung kommen. — Der „Tag" nennt den Artikel i sie sieht in seiner Verwirklichung — wenn jetzt Frankreich sein der „Depeche de Toulose" nur einen Entlastungsvorstoß für die juristische» und moralisches Recht opferte — die Krönung der An- deutsche Linke. Die maßgebenden Kreis« in Frankreich hielten zäh näherungspolttik. Wir brauchen nur zu wollen, schreibt das : an ihrer alten Tt^se fest: Rettung des Poung-Planes um jede» ! Blatt, und wir können di« Welt retten. „Victoire" erklärt, di« Preis, eine möglichst kurzfristige Behelfslösung, di« die Weiter, freundschaftliche Revision des Versailler Vertrage« in allen jene« Zahlung de» ungeschützten Tributanteile« und dessen Rückerstattung Teilen, di« unausführbar geworden seien, miteinbegriffen di« an die so zu überschuldende Reichsbahn vorseh«. Die anderwärts Klausel der restlosen Entwaffnung Deutschlands, sei jene Teste, wachsend« Einsicht über die wirtschaftlich« Schädlichkeit der Tri- di« erfolgen müsse, um alle» in Ordnung zu bringen. .^Oeuvre" , bute sei jedenfalls in Frankreich noch nicht verbreitet, zumal man glaubt, einen solchen Schritt billigen zu könne«, wenn er geschieht, ja dort in den Tributen vor allem ein politische» Druckmittel um die politisch« Atmosphäre zu erneuern. Er sei abzulehnen, fall» er lediglich dem Interesse der angelsächsischen Gläubiger dienen sollte. „Volonte" befaßt sich mit der Wirtschaftslage Deutschland». Wenn da» Blatt auch behauptet, daß Deutschland nicht» getan habe, um seinen Bankerott zu vermeiden, ja, wenn so gar die Befürchtung ausgesprochen wird, Deutschland werde auch nach der Streichung der Reparationen anLere, Forderungen, wie beispielsweise die Beseitigung des Danziger Korridors mit gleicher Vehemenz vertreten, so kommt es dennoch zum Schluß, die Aera der halben Maßnahmen sei vorbei. Man könne vielleicht einen Teil der Reparationen retten, käme man zu einer europäischen Verständigung über Abrüstung, Minverheitenstatut und Ostgrenze. Das Blatt Herriots, „Ere Nouvelle" verlangt, dem Verzicht auf die Reparationen müsse der Verzicht des amerikanischen Kongresse» muf die Kriegsschulden^ der der privaten Gläubiger auf die einge- Ifrorenen Kredite und schließlich die Zustimmung Deutschland», un« iterstützt durch entsprechende Garantien, zu einer Politik der Ord nung der Welt im Sinne de» Frieden» Herangehen. Dennoch kommt auch diese Zeitung zur Feststellung, daß die öffentliche Meinung heute eine große Geste erwarte. Die Rechtspresse, wie kam Beispiel „Echo d« Paris", steht natürlich anders zu oem Ge- sanken. Dieses Blatt erklärt u. a., es müsse daraus hingewiesen werden, daß die deutsche Industrie gewaltig ausgerüstet sei und mach Beendigung der Krise auf den internationalen Märkten «in« mngeheur« Ueberlegenheit haben müßt«, wenn die Reparation«- Schulden von ihr genommen wären. Zudem würde Deutschland nach Beendigung de» Reparationsproblems unverzüglich den zweite,» Teil seine» „nationalen Programme»" in Angriff «ehum», nämlich di« nattsnale« und poltische, Forderungen. «erttner Blätter gegen die franzSfischen PresseSuberungen I B«rltn, 0. Januar. Einige Berliner Blätter kräftigen ßich in glossierender Form mit den verschiedenen s'mzöstschea Kresstiiußerungen über die Reparation,frag«, in»br^nd«re mit Ken Anregungen der „Depeche de Toulose" und der Polemik de» RTempis" zu diesen Anregungen. — Die „Germania" warnt davor, In den jüngsten französischen Pvessesttmmen zu der Reparation«- Mage bereit» di, Einleitung zu einem bevorstehenden Umfall dec Lanzöfischen Regierung zu sehen. - Die Tatsache aber, daß di» Mutigen Feststellungen der südfranzöfischen Provinzzeitung einen M starken Sturm in der Pariser Presse erregen konnten, sei «in Mewei, für di« steigende Unsicherheit, in der man st«, heute in Urankreich gegenüber dem politischen Schuldenproblem beftA, Mi» durch Frankreich» Hartnäckigkeit ».»schuldete amerikanisch, ' in Lr Echuldtusrage Mch di» groß« inon L^nidin Werdau soll» -» Das „Berliner Tageolatl knisAMung em im Zommrr? vertagen. Im Sommer würde die Atmosphäre günstiger für eine umfassende und dauerhafte Regelung sein. Schließ- ttch werde noch erklärt, daß ein dreijährige- Moratorium (von dem jetzt gesprochen werde) weder für das Bedürfnis Deutschlands noch für daS der Finanzmärkte der Welt genügen würde. Tagung der Lausanner ReparationSIonseren- im Schloßhotel tu Ouchy Bern, 5. Jan. Die RepavationSkonferenz wird dem Vernehmen nach ihre Sitzungen im Schloßhotel in Ouchy am Genfer See abhalten. Dort tagte 1S23 die Friedens- konferenz der Weltmächte und der Türkei. Man rechnet mit etwa 300 Delegierten und zahlreichen Pressevertretern. Verlängerung de- Stillhalteabkommen- um ein Jahr? Berlin, 5. Jan. Wie in politischen Kreisen ver lautet, konzentrierten sich die Verhandlungen der ausländi- schen und deutschen Banken»ertreter über die Sttllhalte- fragen dahin, das bisherige Abkommen mit gewissen Ver besserungen um mindestens ein Jahr zu verlängern.