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/luer Tageblatt -ft,»«—1« M» M» s«»em„ »!. - «»Ich»,», »„N^Uch. -nmspeech-ftchchü»- «». «. «-S-U.« ftmwMSiy Enthalt»«- -k amtUchra vekanatmachungra -,s Rat,» -rr Etaüt IM- -e. Mmtsgttlcht» Mittwoch» lien 7. Dezember 1932 feiger für -as ErZgebirge P°M^.«»Nl»r ft« L„pz,g n». 1„, 27. Jahrgang Bertagung nur bis zum 10. Fanuar? KMe Zusammentritt des Vrichstages — Ermöglichung der Bertagung durch Amnestie-Rotverordnung Reibungsloser Ablauf gesichert? Berlin, 5. Dez. Eine Unterredung.zwischen Reichskanzler von Schleicher und dem Reick-tagSprä- stdenten Goering Hat heute stattgejunden. Wie von zuständiger Seite erklärt wird, ist aus Grund dieser Besprechung per reibungslose Ablauf der morgigen Reichstagssitzung gesichert. Der Reichstag .wird sich morgen lediglich konstituieren. Weiteres kann über die Verhandlungen de- Kanzler» mit dem ReichStagSprä- sidenten noch nicht gesagt werden, da di« Besprechungen noch weiter fortgeführt werden. Es wäre denkbar/ daß Goering auch mit den Parteiführern Fühlung neh men wird. Reichskanzler von Schleicher ist übrigen» jederzeit bereit, di« Erklärung der neuen Regierung im Reichstag abzugeben. Berlin, 8. Dez. Wie da» Nachrichtenbüro de» VDZ. meldet, herrschte bereits in den Vormittagsstun den des Montags bet allen Parteien ein lebhafte» Trei ben. Von den verschiedenen Fraktionen, die heute zu- sammenkommen, begann zuerst die Zentrumsfraktion ihre Sitzung am Vormittag, während zu gleicher Zett div Gruppedes Mristlich-Tozialen-Boittdienste» AU- sammenkam. Bei den Sozialdemokraten, deren Frak tionssitzung erst am frühen Nachmittag angesetzt ist, fand eine Borstandssitzung statt, an der auch Minister präsident Braun wieder teilnehmen konnte, nachdem Md der anderen nationalsozialistischen Anträge darin, daß sts der Fraktion der NSDAP. Gelegenheit geben könnten, kommunistische oder sozialdemokratische Anträge, die di« Gefahr einer vorzeitigen Reichstagsauslösung mit sich bräch- ten, unter dem Hinweis darauf abzulehnen, «ine Unter stützung solcher Anträge würde die für dringlich gehaltenen sachlichen Anträge der NSDAP, in Frage stellen. In einer Reihe von Zeitungen wird angedeutet, daß «S bei der Wahl des ReichStagSprSstdenten zu „Kampfwahlen" kommen dürfte. Dia „Vossische Zeitung" spricht davon, daß die' Nationalsozialisten den Deutschnationalen Graes nicht wieder als Vizepräsidenten wählen wollten wegen seiner Haltung beim Empfang des alten Präsidiums beim Reichs präsidenten. Wenn di« DoutschnaRonalen daraufhin nicht für Goering stimmen würden und die Deutsche VolkSpartei sich ihnen anschlöffe, «würde Goering erst im «weiten Wahl gang mit einer relativen Mehrheit von Nationalsozialisten und Zentrum gewählt werden können. Daraus könnten sich (so meint daS Blatt) UÜberraschungen bei der Wahl der Vizepräsidenten ergeben. Ander« Blätter sprechen davon, daß durch die von den Sozialdemokraten beschlossene Auf stellung LöbeS als Kandidaten für den Präsidentenposten Auseinandersetzungen bet der Wcchl der Vizepräsidenten entstehen könnten. Dis Mörsenzeitung" meint, daß ein« Entscheidung darüber in einer FraktionSführerbesprechung heute vormittag fallen wird. General Lietzmann Teneral Lietzmann, der 82jährige nationalsozialistische Abgeordnete, leitet al» Alterspräsident die erste Sitzung bis zur Wahi des Präsidiums. Abschiedsbesuch Herrn von PapenS Leim Reichspräsidenten Berlin, 5. Dez. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den Reichskanzler von Papen zur Verabschie dung. Der Reichspräsident überreichte bei dieser Gelegen heit als äußeres Zeichen seines Dankes dem Kanzler sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift. er von seiner Erkrankung wiederhergestellt ist In der kommunistischen Fraktion wird bekannt gegeben, daß tue KPD. sofort ein Antragprogramm einbringen werde da» außer-vem Mißtrauensantrag gegen da» Kabinett von Schleicher vor allem Forderungen für di« Erwerbs losen und für die Erzielung einer politischen Amnestie enthalten solle. In Bezug auf die bedeutendste Frage für den Reichstag und sein Verhältnis zur Regierung von Schleicher konzentrierte sich besonderes Interesse auk die Hal k-rüg der Nationalsozialisten. Dem Nachrichten büro des VDZ. wird erklärt, daß die am Sonnabend begonnenen Besprechungen zwischen Reichskanzler von Schleicher und dem Reichstagspräsidenten Goering fort gesetzt und für streng vertraulich erklärt woden seien. E» heißt, daß die Nationalsozialisten die Parole ver treten, nichts zu unternehmen, wa» dtc Gegner fördern oder unterstützen könnte. Die Haltung der NSDAP, dürfte näher skizziert werden, nachdem heute spät nach mittags die neue nationalsozialistische RetchStagSfrak- tion ihre erste Sitzung beendet hat, die in Anwesenheit Adolf Hitlers im Hause des ReichStagSpräsidenten Goering stattfindet und bei der sich Hitler, wie üblich!, die neue Fraktion vorstellen lassen wird. In national sozialistischen Kreisen verlautet, daß «ine eventuell kür zere Bertagung de» Reichstag«» bis zum 10. Januar durchaus denkbar erscheine unter der Voraussetzung, daß etwa auf dem Gebiet der politißchenAmnestie die neue Reichsregi«rung Entgegenkommen zeige, vor allem gegenüber den durch di« Gondergxrichte auk Grund der Terrornotverodnung Verurteilten. Eine längere Vertagung hält man nicht für wahrscheinlich. Kanwlwahl um da» Bröstdlu« Der nationalsozialistische Antrag Berlin, 6. Dez. Da» Hauptthema der heutigen Morgenvliitter ist naturgemäß der Beginn des Reichstag«». Im Zusammenhang mit den Berichten über die verschiede- nen Fraktionssitzungen, die bereits gestern stattgefunden haben, und die Erklärungen der einzelnen FvaMonen er örtert die Morgenpreffe die Frage, welche Aussichten die anMndigtvn Airtäge haben wecken und ob e» zu der be- absichttgten Vertagung des Parlaments bis zum Jamrar knmirn-n wirk. Kn diesem Zusammenhang Wick dem An» l«S Gesetze» andere Be- laemein an, solche» ver- ahflchtigten Vertagun kommen Wick. Jv d trag der Nattonalsogl zur Stellvertretung i deutung beiaemefsen.^ daß die erforderliche faffungSänderndeS Gefetz zustandÄonmm» Hck>a btt Mtt- telparttttn und die Sozialdemokraten ihm zustimmen würden. Der ,Börs«nkurier" Eber S^ckngung btt- tt» Gesetze», baß btt Nattonalsogichisten dem Reichstag rein lötzes Ende bereiten tvolHen. Die ^D. L L" btt tzoKtische Gcksv-Wst dttsck soziale Gesetzgebung, lieber diese aktuellen Forderun gen hinaus spricht der GDA. die Erwartung au», daß ein großzügiges öffentliche» ArbeitSbeschafsungspro- gramm in» Werk gesetzt, die generelle Arbeitszeit ver kürzt und auf die handelspolitische Abriegelung end gültig Verzicht geleistet wird. ArbeltsbeschaWnarvrogramm des DKB. Berlin, 5. Dez. Der Deutschnatdonale Handlung»- gebilfenverband hat ein ArbeitSbesch crffnngsprogramm auf gestellt, da» heute der ReichSregteruna unterbreitet wird. In diesem Programm heißt es u. a., daß eine bewußt ge leitete KreditauSwettumg imstande sei, die Wiederbelebung der Wirtschaft zu beschleunigen. Der DHV. schlägt zum Zwecke einer solchen Kreditausweitung folgende Maßnahmen vor: 1. Der Reichsbankdiskont ist solange zu senken, Lis wieder in großem Ausmaße Handelswechsel an die Reichs bank hevangebrächt werden. 2. Die einmal geschaffenen Steuevgutscheine sind zum Zwecke ihrer finanziellen Ver wertung dauernd in der Nähe des Paristandes zu halten. 3. ES ist notwendig, bestimmte Wertpapievgruppen al» Deckung fiir «inen erweiterten Notenumlauf zuzulassen. Der Ankauf solcher Wertpapiere soll weiter die Wirkung haben, den Kauf der festverzinslichen Wertpapiere zu heben, d. h. also, zur Herabdrückung des Zinsfußes in Deutschland beizutragen. Solche Wertpapiere sind insbesondere Reichs-, Länder- und Gemeindeanleihen sowie Pfandbriefe. Die Einführung solcher Wertpapiere als berechtigte unmittelbare oder mittelbare Anlage von Notenbankmitteln würde sehr bald nm« private und öffentliche Emissionen ermöglichen. 4. Für die UckevgawgSzeit ist das System der Noten deckung durch Finanzwechsel noch fortzufetzen. Sie Mrinaer Wahlen W «1 mar, ö. Dez. Die letzten Ergebnisse der Thü ringer Kommunal- und KreiSvatSwahlen, die am Montag etngingen, bestätigen die schon verzeichnete Tatsache eine» starken Stimmenrückganges infolge Wahl ¬ müdigkeit. Sehr bezeichnend ist das Resultat der Wahl zum Eisenacher Kreisrat. Hier Haven Lei einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent di« Nattonalsogialisten gegenübw denletz- ten R-ichStaaSwahlen mehr als Z0 Prozent An Stknmen eingebüßt, wahrend der Landbund, ^er Mt einge^m bürger lichen Gruppen zusammenging, seinen früheren Bestand von vier Mandaten wieder erreichen konnte. Auch die Kommu- nisten haben «inen MIbaren ^imm^rückgang zu ve^-e^ n»n Die neugewähltm Parlamente treten erst mit Be ¬ ginn be» «ühre- 1933 in Tätigkeit. Hindenburg» Stimm« auf Schallplatte» Verricht aal die Koatinaeate? Berlin, 8. Dezember. Eine amtlich« Mitteilung darüber, auf welcher Grundlage die Einigung zwischen ReichSwirtschaftSmintster Warmbold und ReichSernäh- rungSminister v. Braun erfolgt ist, ist nicht auSgogeben worden. Wie zuverlässig verlautet, geht die Einigung dahin, daß man den für notwendig Erachteten Schutz der Landwirtschaft weniger auf dem Weg« der Kontin gente als vielmehr auf Handels- und zollpolitifchem Wege erreichen will. Da Anfang nächsten Jahre» ver schiedene Handelsverträge ablaufen, hat man die Mög lichkeit, diesen Weg zu beschreiten, ohne auf handels politische Bindungen Rücksicht nehmen »u müssen. Unter Umständen kommen für die kurze Frist bis zum Ablaut dieser Handelsverträge Zwischenkontingente in Frage- um Boreindeckungen mit bestimmten Waren unmöglich zu machen. Arbeitsgemeinschaft BoNSpartei-BoNSdienst Berlin, 5. Dez. Die Reichstagsgruppen der Deut schen Volkspartei und des Volksdienstes haben sich, wie das Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, zu einer Fraktion der Technischen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschloffen. Die politische Selbständigkeit der beiden Gruppen bleibt durch die Bildung dieser technischen Fraktion unberührt. Die Zahl der Mitglieder beträgt elf Volksparteiler, fünf Christ- ltch-Soztäle und einen Hannoveraner. Der «DA. an die Reichsttalernna Berlin, 5. Dez. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten verbreitet einen offenen Brief an dtt Reichsregierung, in dem u. a. folgende Forderungen aufgestellt werden» Wegfall der BedürftigtettSprüfung in der Arbeitslosenfürsorge, Beseitigung der Sonder- belastung per Angestellten in der Arbeitslosenhilfe, Ausgleichung der Härten in der Gewährung der Win- terzulage, Zulassung gewerkschaftlich er Erlatzkasttn auch in der Arbeitslosenversicherung. Di« Angestelltenve» sicherung mutz wieder da» Recht zur selbständig«« Bet- trag»- und LeistungSpolittk lediglich au» den Srforde» Nissen der Versicherten erhalten. Mittel der Angs- stelltenversicherung dürfen nicht zugunsten anderer Be» sicherungSzweige verwendet werden. Der Ankpruch^auk ein festes Monatsgehalt mutz ftchergesteltt werden. Wet ter wird gefordert! Aufrechterhaltung und Ausbau de» Kündigungsschutzes und aller ^utzbeM im Betriebsräte- und SchwerbeschSdigtengesetz, wirksame Bekämpfung de» Doppelverdtenertum», Beseitigung-e»