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Mittwoch» äen 30. November 1932 Schleicher o-er Pap en? t! teilt mit: Di« Leiden Abgeordneten de» Württembergtschen der Bereinigten Bauenr. und Wetngävtnerbmcke», Freiherr von Gtauffen- Hunaerdemonstr, berg und Haas, und der auf der Liste de» Thüringer Sand» hington in Ben» der deräschnatto. und von so!" und urch da- rttl erniaßen hwiegev- >en Ein. zu ver» also al« unrichtig erwiesen. Im Laufe de» Dienstag wird auch eine Besprechung mit zwei führenden Persönlichkeiten der NSDAP stattftnden. Erst dann wird der Reichswehrminister einen ab schließenden Ueberiltck über die Situation haben. Es ist in Aussicht genommen, daß darauf eine neue Konferenz beim Reichs präsidenten gleich der vom letzten Sonnabend folgt. Sie wird wahrscheinlich nicht morgen, sondern erst am Mittwoch möglich sein. Von ihr wird di« Entscheidung de» Reichspräsidenten ab hängen, sodaß also Mitt« der Woche über die Persönlichkeit de» neuen Reichskanzler» Klarheit zu erwarten ist. Bisher haben die Besprechungen des Reichswehrminister» sich offiziell auf der Bast» eines neuen Kabinett» Papen bewegt. Die Aussichten für die praktische Verwirklichung diese» Gedaiüen» haben sich aber auch nach der Stimmung in den Kreisen der Wirtschaft zumindest nicht gebessert und so steht nach Auffassung gut unterrichteter politischer Kreise al» wahrscheinlichste Lösung auch heut« abend einKabi. nettSchletcher im Vordergrund. Man kann wohl annehmen, daß auch dieser letzte Ausweg in den augenblicklichen Besprechungen bereit» erörtert wird. Uebrigen» haben auch Staatssekretär Meißner und Reichskanzler von Papen in den letzten Tagen Unterhaltungen mit einer Reihe von Persönlichkeiten gehabt, di« wohl außerhalb des parlamentarischen Getriebes stehen. Dadurch wird der Eindruck verstärkt, daß die hauptsächlichste Bedeutung bei den Besprechungen liegt, die der Heranziehung auhenparlamen- tarischer tragender Vollkräfte zur Untermauerung der Regie- rungsplattform dienen. Stadt ae- Und st, >eu, und besitzen, iese oder »en will, schreiten MscHen, h einmal nilie be-> tzansalnmd für Baprn-Brogramm Hamburg, 28. Nov. Auf einer Tagung de» Präsidium» de» Hansabunde» sprach Präsident Dr. Fischer vor mehreren Hundert Hamburger Wirtschaft- lern und Vertretern de» Senats. Dr. Fischer unter strich sehr stark, daß die Münsterer Rede des Reichs kanzler» von Papen ein historischer Augenblick ge wesen sei, weil zum ersten Male wieder eine Reichs- regrerung erkannt habe, daß e» nicht ihre Aufgabe sei, die Not lediglich zu verwalten, sondern sie zu meistern auf dem Wege der freien Entscheidung der unternehmerischen Kräfte. Man müsse mit aller Ent- schtedenheit fordern, daß die Grundsätze des Papenschen Wirtschaft-Programm» auch die wirtschaftspolitischen Leitsätze der kommenden RetchSregierung würden. Dr. Fischer kam in diesem Zusammenhang §uf die bekannte Rundfunkrede de» ReichSwehrminister» von Schleicher zu sprechen, in der dieser damals sagte, die Reichswehr wolle keine überkommenen Wirtschaftsformen schützen, und erklärte hierzu, daß jeder Büraer, der auf die deutsche Reichswehr stolz sei, nur dringend wünschen könne, daß diese sich nicht in die wirtschaft-politischen Auseinandersetzungen individualistischer und kollektivi- stiicher Wirtschaft einmische. Der Redner betonte, daß zweifellos ein gewisser Aufstieg in der Wirtschaft zu bemerken sei, daß nun aber alle» auch darauf an komme, daß die Wirtschaft nicht mehr ständig ^»on der Politik gestört werde. Neueinstellungen in Schlesien BreSlau, 28. Nov. In Nieder- und Oberschliesten sind vom 20. bi» 26. November 1267 Arbeitskräfte neu eingestellt worden. Uebertritte zu den Deutschnationalen verlin, 28. Nov. Die deutschnattonale Pressestelle Die Besprechungen des Reichswehr ministers mit Vertretern des RDGB. Berlin, 28. November. Wie der Allgemeine Deutsche Ge werkschaftsbund mitteilt, hat Retchswehrminister von Schleicher heute vormittag Vertreter de» Vorstandes de» ADGB. zu sich ge beten. In der Besprechung, an der Leipart und Eggert tetlnab- men, wurden die vordringlichsten wirtschaftspolitischen und sozial- politischen Fragen erörtert. Die Vertreter der Gewerkschaften haben al» die wichtigste Aufgabe die Arbeitsbeschaffung im Wege öffentlicher Arbeiten bezeichnet und außerdem erneut die Auf hebung der lohnpolttischen Bestimmungen der Notverordnung vom 8. September gefordert. Sie haben sich auch für eine unter wirt schaftlichen und sozialen Gesichtspunkten durchgeführte Siedlung eingesetzt. Dr. Vrettscheid beim Reichs« h Minister Berlin, 28 Nov'inb>r. De» „V"rwä>tS" veröffent licht folgend.' Mitteilung: „Der Vmsike de de> sozial» demokratisch n Re»chStagSl,nkt an, D> B»eiiickie'd, salate am Montagnachmittag einer Einladnna d<-s NeichSw hr- ni nisler» van Schleicher z» einer paliiischen Aussprache. Als lLrgebui« kann festaestelli werden, daß eine Aendnung in der Haltung der Sozinlaemakraiifchen Partei nicht e w getr ten ist und auch nicht zu erwarten ist?' indlichen ich nach sandten, lammen, rnehmer ommen; rhlreich« den zu- - „Wir eitSfeier »ng zn ! gute« en Tag ituation einerlei, Laa den heiratet en, den ld ihre 'einerlei :n, de« lng z« kann." zu hat, Damen Onkeln, cht au- er vor- wieger- wandt- Hand- Seschäft : Panters eibt ein« , stehend, ihm ge- ren Zeit- rlauoni». »setzt ein. leben, sie nster, die-, weiteres. Sie legt i Kinde-, chbetrieb. l« Augen, e Hände. von der Dir belgischen Wahlen Brüssel, 28. Noo. Die ne> e Kammer wird sich aus 79 Katholiken, 73 Sozialisten, 24 Liberalen 3 Frontisten und 3 Kommunisten 'usammcnletzen. Die Katholiken haben 3, die Sozialisten 3 und die Kom munisten 2 Sitze gewonnen, die Liberalen 4, die Fron- tisten 2, die übrigen Parteien 2 Sitze verloren. ufnahmen nmal wi« di« Kni« rg« Prin r ihm au saß mi Len dabe da- wird r da» die» ktt steifem e, perlen» e von den dann ein« ngen. heißt er.* ine Weil«, va» ist er. lir Photo» adua, zur Hlapphut, , entfernt schicken, Laß man! Mit un- Zeichen der Besserung Steigende Beitragseinnahmen der Invalidenversicherung Berlin. 28. Nov. Neben Len Krankenkassen melden auch die LaESverstcherunigSanMten seit den Somme» monaien ein jeweilige» Ansteigen der BettragSletstungen als deutliche» Zeichen einer Besserung der Lage aus dem Arbeitsmarkt GS sind im Juli dieses Jahres 51,3 Mill. Reichsmark Beiträge zur Invalidenversicherung einyegan- gen, im August 52,3 Mill. RM., im September 55,1 und im Oktober 56,S Mill. RM. Die Beitragsleistungen waren also im Oktober um 5,6 Mill. RM. höher als im Juli. Da Beitragserhöhungen nicht vorgenommen worden sind, muß Äso die Zahl der Arbeitnehmer entsprechend gestiegen sein. Kommunistische Lrmonftrationen in Berlin Elf Schaufenster eingeworfen Berlin, 29. Nov. In verschiedenen Stadttteilen Berlins wurden in den Abendstunden des Montag von un bekannten Tätern, vermutlich Kommunisten, insgesamt elif Schaufenster von Scherl- und Ullstein-Filialen durch Stein würfe zertrümmert. Die Steine waren in Packpapier ge» wickelt, das die Aufschrift trug: Nieder mit dem Verbot der „Roten Fahne! Heraus zum Massenstreik! Mit einbrechen» der Dunkelheit versuchten ebenfalls in verschiedenen Stadt» teilen die Kommunisten Demonstrationszüge zu bilden. Die Polizei schritt überall ein und nahm einige Verhaftungen vor. Weilmachtrbilume in Rußland verbalen MoSkau, 28. Nov. DaS Jnnenkommissariat Groß- Rußlands bestätigte das alte Verbot über die Fällung und den Verkauf von Weihnachtsbäumen. Alle Personen, die beim Fällen von Weihnachtsbäumen betroffen werden, sollen bestraft werden, und zwar entweder mit 300 Rubel Geldstrafe oder mit zwei Monaten Gefängnis als Mindest, strafe. Der Austritt de» WarrmhauSverbandeS aus der Hauptgemeinschaft Berlin, 28. Nov. Der Vorstand und die General» Versammlung des WavenhauSverbandeS haben heute den Austritt aus der Hauptgemeinschaft 'des Deutschen Einzel handels einstimmig gebilligt. — Der Warenhausverband nimmt von jetzt ab die Interessen seiner Mitglieder bei den Behörden und bet der Oeffentlichkeit als Spitzenverband selbständta wahr. Gr ist auch zu weiterer Zusammenarbeit mit dem übrigen Einzelhandel in dem bestehenden Sonder ausschuß für Wettbewerbsfragen unter der Voraussetzung bereit, daß er in Zukunft in diesem Ausschuß durch ein« eigen« Delegatton vertreten sein kann. Reue, Hungermarsch auf Washington WasLington, 28. Nov. Bon verschiedenen Orten vereinigten Staaten au» haben sich heute etwa 800 ' änten und Kommunisten in Richtung Was» , , Bewegung «setzt. Sie bilden die Vorhut von mehreren Tausend Vertretern von Arbeitslosen, Kriea»tetl» nehmern und Farmern, di» ihnen nach Washington folgen kttlchelbimg des Reichspräsidenten erst am Mttmoch — Schleichers Bemühungen — Ablage brr RalionallozlaMea Auflösung ocker Vertagung? Berlin, 88. Nov. Die innerpolitische Lage hat sich im Lause des heutigen Vormittags entscheidend geändert. Die Nationalsozialien haben den für heute in Aussicht ge nommenen Besuch der Abgeordneten Straßer und Frick bei dem Reichswehrminister von Schleicher absagen lassen. AIS Grund nimmt man in politischen Kreisen an, daß sich die nationalsozialistische Richtung innerhalb der Partei, die unter keinen Umständen zum Paktieren bereit ist, durchgesetzt hat. Die schroffe Ablehnung von Besprechungen wird nicht ohne Rückwirkungen aus die Kandidatur Schleicher sein, die stark im Vordergrund stand, zumal der ReichSwehrminister das Amt deS Reichskanzlers nur mit großen inneren Wider ständen zu übernehmen bereit war. Diese Einstellung Schleichers ist jetzt ohne Zweifel verstärkt worden und man rechnet in politischen Kreisen damit, daß eS zu einer Wieder ernennung des Reichskanzlers von Papen kommen wird, wobei dann eine Reihe von Mitgliedern deS jetzigen Kabi netts ausgewechselt würde. DaS neue Kabinett würde in einer Kampfstellung zum Reichstag stehen und man nimmt an, daß nichts anderes übrigbleiben wird, als den Reichstag mit Hilfe des Artikels 48 auf eine Dauer von sechs Mona ten auSzuschalten. Darüber hinaus wird sogar, und mit noch größerer Wahrscheinlichkeit, auf die Möglichkeit einer erneuten Auflösung des Reichstages hingewiesen. Eine neue Konferenz bei dem Herrn Reichspräsidenten ist bereits für heute zu erwarten und man nimmt an, daß das Ergeb- niS die Beauftragung von PapenS sein wird. Schleicher verhanäelt weiter Zu den Meldungen über die veränderte Lage infolge der nationalsozialistischen Absage an Schleicher erhalten wir bei Rsdak- tionsschluß folgende Meldung, di« den Dingen wieder ein anderes Gesicht gibt: Berlin, 29. Nov. Während der Mittagsstunden wird von zuständiger Sette betont, daß die Meldung eines Berliner Mittagsblattes, als sei die Entscheidung bereits für Herrn von Papen gefallen, irrtümlich ist. Damit würde die Darstellung bestätigt, daß alles noch von der Ent- scheidung deS Reichspräsidenten abhängt. Dies ist nicht mehr für heute, sondern wohl erst für morgen zu erwarten. Bon unterrichteter Seite wid noch hinzugefügt, daß die Be- spechungen des Generals von Schleicher noch weitergehen. Diese Auskunft ist vielleicht damit in Verbindung zu brin gen, daß Minister Frick mit seiner heutigen Absage der Be sprechung zu Dritt, die Mitteilung verbunden hat, daß Ver handlungen nur von Adolf Hitler geführt werden könnten. Steht Adolf Hitler zu einer Besprechung zur Verfügung, so wäre eS möglich, daß General von Schleicher unter Um ständen morgen vormütag erst noch mit ihm spricht. Das könnte auch die Verzögerung in der Entscheidung des Reichspräsidenten erklären. Die gestrigen «rlvre-nngen Schleichers Berlin, 28. November. General von Schleicher hat seine Fühlungnahme mit einer Reihe von Persönlichkeiten des wirt- schastltchen und politisch«» Leben» heute fortgesetzt und diese Be sprechungen werden auch morgen weitergehen. In politischen Kressen wird die überaus sachlich« Darstellung viel beachtet, di« die steten Gewerkschaften von dem Empstmg ihrer Vertreter Lei- pari und Grggert beim ReichSwehrminister gegeben haben. Ob die Besprechungen auch mit den christlichen Gewerkschaften schon stattgefunden hat, läßt sich lm Augenblick nicht feststellen, da der Vertreter diese» Tewerkschaft-ckreise», Bernhard Otte, nicht in Ber lin zu sein scheint. Dagegen hat General von Schleicher auch schon mit führenden Kreisen der Arbeitgeber Fühlung genommen, vielleicht lassen sich die Besprechungen so erklären, daß «» sich im mer mehr al» unmöglich herausstellt, im Reichstag eine Mehrheit zu finden, die ein« neue Reichsregtenmg durch tätige Mitarbeit unterstützen oder zum mindesten tolerieren würde. Dann würde »» notwendig sein, di« Bast« de» kommenden PrSfldiattabineltr durch eine engere Verbindung auch mit anderen als nur Parlamentär!» schen Kräften zu verstSrken. S« setzt sich immer mehr die Auffas sung durch, daß e» in den nächsten schweren Monaten vor allem darauf ankommt, all« Anstrengungen auf di« Besserung der wirt schaftlichen Lage und die Eindämmung der Arbeitslosigkeit zu kon zentrieren und so dürsten auch in den Besprechungen de» General» von Schleicher nach der sachlich««? Seit« hin die wirtschaftlichen Fragen die Hauptrolle spielen. Am Montag abend , der Reich««,hrminister auch noch «in, sch, lange ntt dem Prälattn Ka a». Di, An ¬ nahm« - dt, »tt ... -»«ffol gch-gm, halt«, daß dies« UnNchaltnng »WoUo am Sonntag abend gmoesm» sm, hat sich uer Tageblatt Anzeiger Mr -as Erzgebirge MW Alymnor ragMa« Eathalteaö -k amtliche« Vekanatmachvngea -es Nate» Ser Staöt rmö -rr Amtsgerichts B«. p-M«r.Kont»r Rau tüpA, 1«, Nr. 2SO Mittwock. äen 30. November 1932 27. Jahrgang