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21. Jahrgang Starker Eindruck -er Hindenburg-Rede , Der Reichspräsident spricht zum äeutschen Volk ! RMr«,rb,«. es Der Reichspräsident hielt heute hatte, ck M M MWMMW beim MWlWnlei « o - -r k' t 1 Deutsche MSnner und deutsche Frauen! Au« meinem ^nt ms Reickrsprasident u>td aus der Tatsache, daß ich als ^betagter Mann einen verhältnismäßig grüßen Abschnitt utscher Geschichte miterlebt habe, folgere ich die Berech- ung, heute am Abschluß eines schicksalsschweren Jahres nige aber treu gemeinte Worte an Sie zu richten, um hnen zu helfen, die Not der Zeit zu tragen. Ich bin mir ll bewußt, welche gewaltigen Opfer von jedem von uns rlangt werden, damit wir cs versuchen können, durch ene Kraft die gegenwärtige Notzeit zu überwinden. Dem tschen Volke gebührt aufrichtigster Dank und hohe An- nnung für die bisher bewiesene Opferbereitschaft und ' die Geduld, mit der es in Erkenntnis der harten Not' ndigkeit alle Leiden und alle Lasten getragen hat. Das hier zuerst gesagt. Aber die Größe dieser Opfer, die wir ingen, berechtigt uns dem Auslande gegenüber gleichzeitig der Forderung, sich unserer Gesundung nicht durch Zu- utung unmöglicher Leistungen entgegenzustellen. Auch in r Abrüstungsfrage darf Deutschland sein gutes Recht nicht »enthalten werden. Unser Anspruch auf gleiche Sicher- it ist so klar, daß er nicht bestritten werden kann. Der Aposto» Doyen de» It»! I. Nkrttn-zr« oNL» beilic.it af en er >», irr ft, ArtW uT °LM1*N r» b«""» in § r t. u n l' , unä zu äer Welt kluch Frankreichs Äugend wird mili' tarisch er.waen. 'inadcniarsch vor der vrösidenten Tribüne bei einem Feil der iranMiscven Union irmiiitiirischeIngend rziehnng S.B.D. um ui». ü, Ä, W»A>»'»«"s« »«?>»»» lisch» Nuntius Monsignore Orftnigo brächte aL» sckilüffe mußten gefaßt und hohe Anforderungen an die Truppe gestellt werden, um des Erfolges nach Möglichkeit gewiß zu sein. Da mag mancher innerlich Bedenken gehegt haben, aber das Band gegenseitigen Vertrauens, treuer Kameradschaft, inniger Vaterlandsliebe und der Glaube an uns selbst hielten uns fest zusammen, so daß die Entschei- düng nach mehrtägigem heißen Ringen zu unseren Gunsten ausftel. Auch heute rufe ich abermals in ernster Zeit, und zwar ganz Deutschlands, auf zu gleicher treuer schicksals verbundener Einigkeit. Lassen Sie uns Hand in Hand unverzagt der Zukunft mit ihren sorgenschweren Entschei dungen entgegengehen. Möge keiner dem Kleinmut unter liegen, sondern jeder unerschütterlichen Glauben an deS Vaterlandes Zukunft behalten. Gott hat Deutschland schon ost aus tiefer Not gerettet. Er wird unS auf jetzt nicht ver lassen! Und nun wünsche ich dem deutschen Volke in seiner Gesamtheit und jedem einzelnen Deutschen aus vollem, treuem Herzen ein gesegnetes neues Jahr! Nachdem der Reichspräsident seine Rede beendet spielte die Musik das Deutschlandlied. ReichrarbeitsmiMer Stegerwald über die künftige« Ausgabe« Berlin, Sl. Dezember. Unter der Ueberschrtft »Unser« schreibt R«ich»arb«tt»mtnlsi» Sieger, wald .^euischen" : Im Anblick der 'Ereignisse, di« sich vor au- An*" d«r grotzrn «rLeit0lostgk.lt und hrer schlimmen Wirkungen weiteste Kreise des Bolles von ein« tieien U,lzufried«nhcit ergriffen sind, ist man versucht, zu glauben, datz es für da» deutsche Voll keinen Ausweg au» der Kris« gibt. Aus dieser Stimmung heraus wird an den Maßnahmen uno der jeweiligen Regierung oft «ine scharfe und unerbittliche Kritik geübt Fragt man aber, wie die neuen Männer die besser« Zeit herbeiführen wollen, dann hört man statt konkreter Angaben über deren Ziel« und Arbeit nur Phrasen und allgemeine» G«. r°de. Leider geht es auf den internationalen Zusammenkünften nicht bester zu. Aber die Flucht in die Phrase und da» Dumveichen vor der Verantwortung rächt sich. Die Hoffnungslosigkeit ließ die kommunistische und nationalsozialistisch« Infektion zu. Mr zählen zu den fleißigsten Völkern der Welt. Wir haben «inen guten Produktionsapparat in Industrie und Landwirtschaft,-der bisher schon die schwersten Stürme überstanden hat. Don der Seite her gesehen, stehen wir deshalb nicht so hilflos den großen Ausgaben der Gegenwart gegenüber, wie di« radikalen Schwätzer dem Volke weismachen wollen. Allerdings müssen wir den festen Willen zum Leben haben und di« Ueberzeugung, daß da» deutsch« Volk zu einer Schicksal»g«m«tnschaft verbunden ist, die auf Gedeih und Verderb auseinander angewiesen ist. Dabei müssen wir uns aber zu einem Radikalismus bekennen, nämlich zur vollständigen Abkehr eines Geistes der schrankenlosen Selbstsucht, die schuld ist an der Ausbeutung, wie wir sie heut« vielfach beobachten, und an der Verzweiflung der Armen. Di« große Tat einer ehrlichen und wirklichen Zusammenarbeit der Menschen und Völker kann nur au» einem Geiste geschehen, der die Eigensucht niederhält und für da» Wohl des Nächsten arbeiten heißt. Wehe Deutschland, wenn e» sein Schicksal der Demagogie dev Straß» ausliefert! Dann wär« sein Ende besiegelt. KmimiWes MilWMimek bei der ReMrsrede des Reichspräsidenten — Aus der Spur der Mer Berlin, 31. Dez. Die heutige Neujahrörede des das Ergebnis, daß die Art der Störung festgestellt wurd«. Reichspräsidenten im Rundfunk hat, wie sich bereits jetzt Danach entfällt die ursprüngliche Vermutung, baß die feststellen läßt, im Reiche und im Auslande starken Eindruck Unterbrechung im Funkhause selbst erfolgt ist. Vielmehr - „ ... .. , - . Die Worte Hindenburgs wurden auch überall 'ist das Kabel angezapft worden, und »war in der Gegend 's die kommunistischen Unterbrechungen gestört wurde. Du- ausgezeichnet verstanden. Nur an einer Stelle wurde von* des Neuköllner Krankenhauses. Mit der Ermittelung der ...... Mi»" » -I- » zwojfMgz kommunistischer Seite der Versuch gemacht, dis Störungsstelle dürfte die Polizei auch bereits die Spur der ' ----- - --- --- Täter ausgenommen haben, denn die Ausführung der Stö ¬ rung läßt kaum einen Zweifel darüber, daß die Täter mit den technischen Betriebsverhältnissen vertraut sind. Interessant doch ntcht ganz Mar, ist di« Frage, wel ches Deliktes sich die Rundfunkstörer schuldig gemacht haben. Zweifellos liegt schwere Sachbeschädigung im Sinn« deS K 304 des Strafgesetzbuches vor; denn es handelt sich bei dem angezapften Kabel um einen Gegenstand, der dem öffentlichen Nutzen dient. Zweifellos ist auch der Tat- bestand des groben Unfuges gegeben. Die Staatsanwalt, schäft wird aber ferner noch zu prüfen haben, ob nicht in der Störung eine Beleidigung des Reichspräsidenten liegt und ob die Angelegenheit nicht auch unter die Bestimmun gen der Notverordnungen fällt, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit besonder» verschärfte Bestimmungen vorsehen. Zwei Festnahmen Berlin, 2. Januar. Wie wir erfahren, haben die Ermittlungen der politischen Poli-ei in der Ange« legenhett der Rundfunksiörung nun daMgeftMt, daß heute vormittag zwei Personen festgenommen worden sind. ÄS handelt sich dabei um zwei Arbeiter VA Telegraph en amte», von denen einer vor einiger Zeit entlass«« worden ist. Der Linäruck im kiuslrmck frage habe Hindenburg den juristischen Verzicht der fran zösischen Sachverständigen auf der vorbereitenden Konfe renz auSgenutzt. vLnL auck für L die im Rede durch Zwischenrufe zu stören. Dieser Versuch, der verständlich auch für die, die im ^em großen Teil der Hörer nicht bemerkt wurde, hat erfreulicherweise keineswegs vermocht, die große Wirkung der Rede zu beeinträchtigen. Die Leitung nngezavft Berlin, 1. Jan. Die kommunistischen Störungs- versuche der gestrigen Rundfunkrede des Herrn Reichspräsi denten wurden nur von den Hörern des Deutschlandsenders bemerkt, die plötzlich Zwischenrufe wie „Es lebe die Sowjetunion, Heil Moskau" auffingen. Die Störer haben allem Anschein nach die Leitung Witzleben—Königswusterhausen angezapft und von dort aus die Zwischenrufe an die Hörer gerichtet. Wichtige Ermittelungen Berlin, 1. Jan. Die Berliner politische Polizei bat noch am Silvesterabend die Ermittlungen wegen der Störung der Rundfunkrede deS Reichspräsidenten auf- genommen. Im Laufe der Nacht wurde vor allem ver- sucht, die technischen Möglichkeiten der Störung zu Nären. Zu diesem Zweck hat auch am Vormittag des Neujahrs- tage» rin« Besprechung mit den Sachverständigen der ReichSpost stattgefunLen. Die Untersuchung halt« bereit» er Eindruck der Rundfunkrede Hindenburgs in Italien Rom, 1. Januar. Die Rundfunkrede Les Reichspräsidenten, die in Italien nicht nur bei d«n hier lebenden Deutschen Haftes Interesse vorhanden war, wird in der gesamten italie- / hen Presse in ausführlichen Auszügen und teilweise sogar in etlicher Uebersetzung zum Abdruck gebracht. „Stampa" erwähnt innere Erregung, die in der Stimme des Reichspräsidenten > in seinem schlichten Vortrag zu erkennen gewesen sei. — esto del Eorlino" bezeichnet Hindenburg als den Nationalhelden > deutschen Volkes. Das Blatt glaubt, daß die Rede in ganz ropa erörtert werden wird. r Eindruck der Rede des Reichspräsidenten in England London, 1. Januar. „Evening Standard" bezeichnet die ige Rundfunkrede des Reichspräsidenten als eine hervorragendr tung und begrüßt, daß die Uebermittelung nach England nicht gemacht. e Stimm« Hindenburgs, so bemerkt das Blatt, war eher die es Soldaten, als eines Redners, aber jede» Wort, klar und sam ausgesprochen, war :. s s s" . tschen nicht ganz zu Haufe sind. Hindenburgs Glauben an sein d nennt das Blatt „höchst eindrucksvoll". Echo der Hindenburgrede in der amerikanischen Presse Neuyork, 1. Januar. Die hiesigen Morgenblätter bringen undfunkrede Hindenburgs zum Jahreswechsel in großer Auf- § ung. In den ^Überschriften werden besonders die Stellen der > hervorgehoben, die jich auf eine Zumutung unmöglicher ngen und auf den Anspruch aus gleiche Sicherheit beziehen. In Holland Amsterdams. Jan. Die NeujahrSbotschast des scheu Reichspräsidenten hat in Holland einen großes druck gemacht. Alle Blätter veröffentlichen den Wort- der Rede in. großer Ausmachung. „Algemeen Handels- ' stellt in einem Kommentar fest, dag keine frühere Hldfunkansprache Hindenburgs die Zuhörer so ergriffen wie die jetzige NeujahrSbotschast. Rur Paris versteht nicht Pari», 1. Jan. Di« Rundfunkreed des Reichs- Wdenten und die Neujahrserklärung deS Reichs innere InisterS werden in der französischen Presse ausführlich Ldergegeben, aber nur vereinzelt kommentiert, ^ertinax »ft im Echo de Part» dem französischen Sachver,Endigen »Basel vor, er hab« nicht genügend auf di« Alleinschuld NtschlandS an dem Zusammenbruch des Youngplan^ gewiesen. Man habe im Gegente l die Op-" ^vnr. oben,dte das deutsch« VE seit «iE Ja opMen habe. Hieraus leite der ReichSpr Wu der Erklärung ab, daß Deutschland Ader ganzen Welt aebühre, und daß man Funst keine unmöglichen.Opfer mehr verlangen dürft. NN der Tiounavlan nach Ueberwindung der WirtschastS ? In iei^r aanzen Ausdehnung wieder aufgenom. i jchtungen nicht Nachkommen wolle. In der Abrüstung /luer Tageblatt Anzeiger Möas Erzgebirge Nr. 2 Sonntag, äen z. zanuar ISZ2