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/Wer Tageblatt 24. Jahrgang Ireitag» äen 3. Mai IS2S !-i> ti der ^Golem- Und zwar mit ir t>st ein kada« tbar und ge- em »Leist 'Un- 1 nitch-m-kt, amtlich« Z»lU I» pf,an>,«. all eine unge« . Ueberhaiürt der Natur m Menschen an- er Teile ihrer ! eine Novell« uf dem Ozean ivgen stnd, ein weihen Unit- ltpuppten sich g der Schiffe» mmer für die -M- /lnzeiger für -as Erzgebirge MM Lelegramm»: Lageblatt flueerzg.bieg» Enthalten- -le amtlichen Hrkanntmachungen -es Nates -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts Mae. postpl),ck«K»ato r ftatt Letprlg a». irr» -- - -- ————— Nr. 102 aase gebracht, »lägt Hm vor: «in Betragen rnken." Lage schreibt re nicht«. Eß et «scheinen, da rngau^S?-lieb i Hüsten Mal,' itag -u.sLM-' -chüKHN'ba-u»^, rde und von ! Mitgliedern e sein Fern« der Einberu« EMcheidnng len als ob er ruf Annahme ng der Gaue nn oder sich r Antrag auf r einem Ver falle. Gvtr. en debrllßen« che hin und den Verlauf gen der Gau« Sutachten des cachs, wovon ich war, fest« oen Stand« ssen nunmehr r Angelegen« m Gau nur he, die besser m, müsse aus dem Ansehen g. Lediglich r bisher die »agSaogeord« n KreiSturn« eisklicher Ak- kn Haltungen wen weiteren und für die gsvoller Ge- r Bedeutung »werte. dem 4. Mai, e statt. Da mpsübungen ngien, einen errn Wext« -chaede geht Ltigleir am a der Troi- e t« «d». itsteS machte ugendführer» r in Meißen amrich be« lusonderfabrt er warb für edem Verein : empfohlen, >r allem viel abz-ühalten« l Meldungen hten. Kosten m Gan turn- ind teilweise r den Deut« tw. Klan« oünscht« der GM vor 4» nporwachsev Himmel der Mutiger i. Ma» tu Berlin Sarrikaöen und Panzerwagen - Heftiger Straßenkampf zwischen Kommunisten un- Schupo -- 8 Tote, 80 Verletzte Berlin bot in den gestrigen Vormittagsstunden ein stark verändertes Bild. Die Polizeiposten waren überall verstärk worden, und an den HauptverkshrSpunkten Wie am Potsdamer Platz, Alexander-Platz und am Bülowbogen standen 'besonders starte Polizeikräfte. In den Seitenstraßen bemerkte man hier und da Bereitschaftsautos. Der Verkehr in der inneren Stadl «hatte sich 'bedeutend vermindert, aber die öffentlichen Verkehrs mittel, Straßenbahn, Autobus, Hoch« und Untergrundbahn und Stadt«, Ring- und Vorortbahn waren in Betrieb. Auch auf der Hochbahn haben sich weniger Leute zur Maifeier be urlauben lassen als im vorigen Jahre. Die Gas- und Elektri zitätswerke arbeiteten. Nur die Außenbolonnen fielen hier aus. Im übrigen geben die Berichte aus den Berliner Be trieben kein einheitliches Bild. In manchen Industriezweigen wurde gefeiert, dagegen waren in anderen die Werkstätten ge öffnet und es wurde zum Teil gearbeitet. Bei Borsig waren einschließlich der Lehrlinge etwa 30 Prozent der Belegschaft erschienen. Die Holzindustrie hatte wie immer am 1. Mai die Betriebe geschlossen. Auch das Baugewerbe lag still. Um 10 Uhr vormittags begannen in den großen Lokalen die Versammlungen, zu denen die Gewerkschaften aufgerufen halten. Zur selben Zeit haben sich auf den Straßen bereits eine ganze Anzahl Zusammenstöße ereignet. Im Lause des Vormittags mußten im ganzen über 20 größere kommunistische Demonstrationszüge aufgelöst und Ansammlungen zerstreut verbrannten Ruhestörer eine schwarz-rot-goldene Fahne, die 'sie von dem Gebäude heruntergerissen hatten. In Treptow kam es außerdem zu Zusammenstößen Mit Syndikalisten, die dort eine Versammlung einberufen hatten, aber nicht in den Saal gingen, sondern aus der Straße gegen die Polizei demon strierten. Fünf Personen mußten festgenommen werden« In der Danziger Straße mußten neun Personen seslgenommen werden. Ein Beamter erhielt mit einem Schlagring eine Verletzung im Gesicht. Hier wie in der Dircksenstraße beschlagnahmte die Polizei bei wilden Photographen, die Aufnahmen der Zusammenstöße machen wollten, die Apparate. Auch aus dem Potsdamer Platz, wo seit den frühen Vormittagsstunden bereits lebhafter Ver kehr herrschte, mußte die Polizei wiederholt die Ansammlun gen zerstreuen. Diese wurden immer stärker, je mehr die Ver sammlungen in den Lokalen zu Ende gegangen waren. Gegen 2 Uhr wurde abermals der Potsdamer Platz geräumt, wobei der kommunistisch« R ei chs tagsab g g ordnet e Enden nid ein!« weibliche Person sistiert wur« d e n. Ferner wurde ein Kraftwagen mit drei Demonstranten an gehalten, auf dem man zur allgemeinen Ueberraschung eine Funkstation «Hackte. Diese Funkstation wurde beschlagnahmt, nachdem man die drei Insassen des Wagens festgestellt hatte. An einer anderen Stelle der Stadt wurde der IpMmu« nistische Landtagsabgeordnete Schulz, der auch unter oen Demonstranten stch befand, fest genommen. Besonders lebhaft ging es am Äülowplatz zu, wo immer wieder Hunderte von Kommunisten sich ansammölten und bei der Räumung die Beamten mit Steinen bewarfen. Als einer der Demonstranten eine Pistole zog, gingen auch die Beamten mit der Schußwaffe vor. Bei der Ansammlung größerer Menschenmassen benutzte die Schutzpolizei ein neues Mittel, GS waren nämlich 33 Schnellpatrouillenwagen mit Spritzschläu. chen ausgerüstet worden. Mehrere Wagen dieser Art waren am Alexanderplatz und am Potsdamer Platz postiert. Tie Schläuche waren mit Hydranten verbun den, um im gegebenen Moment gleich in Tätigkeit treten zu können. Straßenkämpfe im Norden Berlins werden. Die Ansammlungen hätten eine Stärke von se 100 bis 1200 Personen. Die Polizei stieß an vielen Stellen auf Widerstand und mußte deshalb häufig von dem Gummiknüppel Gebrauch machen. An einer Stelle wurde ein Schreckschuß ab gegeben, der einen Demonstranten am Hals leicht verletzte. Bis 1 Uhr mittags waren etwa 180 Personen festgenommen worden, darunter auch eine Anzahl Frauen. Auf der Sette der Polizei sind bisher drei Verletzte zu verzeichnen, davon war einer der Beamten durch einen Steinwurf im Ge sicht verwundet worden. Die meisten Zusammenstöße ereig neten sich im Norden, im Osten und in Neukölln, der be deutendste auf dem Reuterplatz, wo sich etwa 1200 Personen an gesammelt hätten, die gegen die Beamten eine drohend e Haltung einnahmen und sie schließlich mit Steinen bombardierten. Aber auch in der inneren Stadt mußte die Polizei ver schiedentlich einschreiten. So wurde in der Dorotheenstraße ein größerer Zug aufgelöst, der hauptsächlich aus kommu nistischen Studenten bestand und von der «Universität durch die Linden gekommen wär. Auch der Dönhoff-Platz mußte geräumt werden. Wei der Auflösung einer Demonstra tion am Bahnhof Groß-Görschenstraße wurden allein S2 Per sonen festgenommen. Um die Mittagsstunde mußte die Schutz polizei an derselben Stelle erneut einschreiten und 45 Personen sistieren. In der Palisaden- und Friedensstrahe errichteten di« Demonstranten Barrikaden. Die Polizei mußte die beiden Straßen unter Anwendung des Gummiknüppels raumen. Zu weiteren sehr ernsten Zusam menstößen, bei denen die Polizei auch von der Schußw affe Gebrauch machen mußte, kam es nach einer Versammlung in der Hasenheide, wo eine Anzahl Personen verletzt 'wurde, darunter drei durch Schüsse. Auf dem Senefölder Platz wur den zwei Personen durch Schüsse verwundet. In den 'ersten Nachmitdagsstunden nahmen die Ansamm lungen auf dem AlexaNderplatz, wo zurzeit zahlreiche Bau zäune für den Wau der Untergrundbahn errichtet sind, 'einen derartigen Umfang an, daß die Polizei nach wiederholten ver geblichen Aufforderungen zum Auseinandergehen mehrmals mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vorgehen mußte. Da stch aber immer wieder neue Turpps zusammenschlossen und den Verkehr 'behinderten, ging man schließlich mit dem Wasserfchlauch gegen di« Meng« vor. Der Erfolg war verblüffend. Völlig durchnäßt, ergriff alles die Flucht, und die Ruhestörer gingen nach Hause, Auch an anderen Stellen der Stadt ist es zu Zusammenstößen zwi schen Polizei und Kommunisten gekommen. In der Putbuser Straße, wo ein Beamter durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt wurde, und am Helmholtzplatz würden se vier Personen festgenommen. Auch am 'Seneselder Platz und am Schönhauser Tor mußten wiederholt Ansammlungen zerstreut werden. In fast allen Millen wurden die Beamten mit Steinen beworfen .und beschimpft. In der Kösliner und der Weddingstraße er« folgten Steinwürfe aus den Mustern der Häuser. In der Kösliner Straße würden sogar aus den Fenstern mehrere Schüsse auf die »«amten abgefeuert. Eine Anzahl Beamte wurde durch die S-teinwürfe verletzt. Um 'di« Angriffe abzuwehren, gäben di« Bemnten Schreckschüsse ab. An der VvrwLMfiliale in der GrLtzstvaße m Treptow Während «S den Anschein hatte, als ob die Mäh' feier in Berlin, wenn auch nicht ohne zahlreiche Rei bungen zwischen Demonstranten und Polizei, so doch ohne besonders ernste Zwischenfälle zu Ende gehen würde, ist es im Laufe des Abends leider doch im Norden Berlins, in dem ausgesprochenen Industrie viertel des Weddings, zu schweren Straßenkämpfen ge kommen. Tie Kommunisten errichteten abends zwi schen 5 und 6 Uhr an der Pankstraße, Ecke Köslinep- und Weddingstraße, «iue große Barrikade. In der Pankstraße werden augenblicklich Kanalisations arbeiten vorgenommen. In der Käslinerstraße befin den sich daher eine Anzahl von Baubuden, Geräte wagen, Eiscnröhren und sonstiges Baumaterial. Die Kommunisten stürzten die Wagen der Bauunternehmer um, rissen die Baubuden ein und errichteten daraus eine hohe Barrikade. Ws die Polizei anrückte, erhielt sie von der Barrikade und von den Dächern in der Kösliner, und der Weddingstraße heftiges Feuer. Im ganzen sind etwa 1000 bis 1500 Schüsse auf die Polizei abgegeben worden. Die Kommunisten sind an scheinend mit Pistolen und kleinkalibrigen Waffen aus gerüstet. Allerdings wurden auch einige Karabiner schüsse festgestellt. Durch das Feuer wurde eine An zahl von Polizeibeamten verletzt. Die Polizei forderte sofort Verstärkungen vom Polizeipräsidium an. Po lizeioberst Hehmannsberg rückte mit mehreren Hundert schaften und Panzerwagen sowie Schetmoerferwagen in die Pankstraße ein. Hier erhielt er in der Gegend zwischen Kösliner, und Weddingstraße starkes Feuer. Er gab nun strikte Anordnung, daß kein Fenster geöffnet werden dürfe. Tie Häuser wurden mit Scheinwer fern abgeleuchtet, doch gelang es nicht, irgendwo Schützen festzustellen, da die Schüsse anscheinend in der Hauptsache aus Tachbodenfenstern abgegeben wur den, und die Schützen stch beim Eindringen der Po lizei in das betreffende Haus über die Dächer in Sicherheit brachten. Dieser Feuerkampf dauerte bi» gegen 21 Uhr. Tann flaute da» Feuer in der Panö- stratze etwas ab, und die Polizei konnte gegen die Kös« linerstraße hin vorrücken. Die Barrikaden wurden genommen, und die Polizei ging gegen die Häuser vor, au» de nen geschossen wurde, wobei einige Karabinersalven ab gegeben wurden. Bet diesem Aeuergefecht sind an scheinend eine ganze Anzahl von Personen verletzt und auch einige getötet worden. Abteilungen des RettungS- amtes schafften die verletzten auf Anforderung in die Krankenhäuser. Gegen 10 Uhr schätzte man die Zahl der verletzten auf 15—20, die in die Krankenhäuser gebracht wurden, doch dürfte sich diese Zahl noch we sentlich erhöhen, da viele verletzte au» Furcht vor Strafe sich nicht melden. Gegen 9 Uhr abend» schon war in der Kv-linerstraße allmählich etwa» mehr Ruhe etngetreten. Li« Demonstranten erkannten offenbar, daß ihre Lage hoffnungslos wurde, zumal die Po lizei in einzelnen Häusern aufizuräumen begann. So entschlossen sie sich, auf die Straße herauSzukommenf Sobald sie die Hausflure verlassen hatten, tönte ihnen von den Beamten der Ruf entgegen „Hände hoch!" und mit erhobenen Armen mußten sie bis zu den Sperrketten an den beiden Enden der Straße gehen, wo sie dann festgestellt und auf Waffen untersucht ivur- den. Gegen 22 Uhr war die Weddingstraße ruhig. Die Polizei nahm jedoch immer wieder Verhaftungen vor von Personen, die die Sperre zu durchdringen suchten, und bei denen dann bei der Durchsuchung Waffen in den Taschen gefunden wurden. Aus dem Hause Kös- linerstraße Nr. 1 kam u. a. ein kommunistischer Füh rer heraus, der in der einen Hand «in« weiße Fahne und in der ander« Hand einen schußbereiten Revolver trug'. Er wurde sofort verhaftet und in das Polizei präsidium eingeliefert. Um zu verhindern, daß Ge sindel, das sich namentlich in der Lindowerstraße breit machte und in der Nähe der Rettungsstation sogar auf Krankenwagen schoß., in die verdächtigen Häuser ein drang, wurde niemandem mehr der Zugang der abgeriegelten Straße gestattet, auch nicht einmal den dort wohnenden Angestellten und Beamten, die während der Nacht anderswo unter kommen mußten. Gegen 10 Uhr war die Ruhe je doch noch nicht ganz wiedevhergestellt, eS fielen immer noch vereinzelte Schüsse, und die Scheinwerfer suchten unaufhörlich an den Häuserfronten entlang, um zu verhindern, daß das Schützenfeuer wiederauflebe. Tie Zahl der wirklich Verletzten ließ sich am Abend nicht mehr feststellen^ ES muß ange nommen werden, daß in den Häusern m>ch eine ganze Anzahl Verwundeter sich befindet. Die Polizei wird voraussichtlich während der Nachtstunden di« KöSliner- straße besetzt hatten und am Donnerstag während de» Tage» gründlich Haussuchungen vornehmen, da die Revolverschützen sich des offenen Aufruhr», Landfrie denbruchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht haben. Insofern dürften die Kämpfe in der Köslinerstraße noch für eine ganze Anzahl Be wohner sehr böse gerichtliche Nachspiele bringen. 8 Tote — 80 Verletzte Ungefähr 900 Verhaftungen. »iS gegen 2 Uhr nachts waren im Polizeipräsidium am Alexanderplatz und in der Magazinstratze etwa 900 sistiert« Personen ei «getroffen, die sich wegen Widerstande» gegen di« Staatsgewalt, wegen Beleidigung oder LandfrsedenSdruche» zu verantworten haben werden. Ein große» Teil der Sistier, ten wurde nach der Feststellung der PersouaUen «»«der ent- lasten. Die Zahl der Toten beträgt acht, die der verletzt« Demon stranten etwa 80, abgesehen von dm viel« VerKtztm, di«