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Sonnobenä. tlen 20. Nprll 192s Nr. S2 24. Jahrgang vor -em Ende -er pariser Konferenz! auch aber wie von Dies« von der Agentur -HavaS als angeblich offiziell aul gegebene Meldung über den verlaus und di« Ergebnisse der gestrigen Sitzung des Unterausschusses Sieoelstoke ist völlig trresührend. Die deutschen Delegierten werden selbstver ständlich an der heutigen Vollsitzung teilnehmen. Darüber, wie weiter verfahren wird, und -insbesondere darüber, ob und wie ein Bericht ausgearbeitet werden soll, wird, wie oben gesagt, die heutig« Vollsitzung beschlichen. üf der letzte ;-er und Ev?. id Daneggei so unsich'crei den Hut ab eine Flamn'.i diese frisch? einen Ohren. Mst: „Wb guten Luit, von Feldern die Schulter tcrling", rib nd um ihn. W-gcl gegen Iger verstau) Hangen sein in-d Schreib' - Das äeutsche Reparatiousangebot Da» Memorandum, da« die deutsch« Delegation der Reparationskonferenz überreicht hat, setzt zunächst di« Srund- sähe auseinander, denen eine Reparationsregelung gerecht werden müht«. 2n eine« weiteren Teil werden die Ent wicklung des Dawesplans und die mit ihm gemachten Er fahrungen eingehend besprochen. Es werden weiterhin kurz und genau die wirtschaftlichen Vorbedingungen skizziert, -vus deren Erfüllung allein sich die Möglichkeit deutscher Reparations zahlungen ergibt. Darunter finden sie selbstverständlich auch entsprechende Ausführungen über die Notwendigkeit einer Ausweitung des deutschen Warenabsatzes im Auslande. Es wird besonders betont, dah Deutschland seit Inkrafttreten de» Friedensvertrage» in Ausführung der Reparationsverpflichtungen insgesamt ä«V, Milliarden Goldmark in bar und an Sachlleferungen geleistet hat, dah diese Leistung aber nur erfolgen konnte durch Veräußerung der Substanz und durch Aufnahme von Ausländsanleihen- Eine neu« Reparationszahlung müßt« selbstverständlich «ine voll- Semühunge-r rr.i eine neue Grun-lage -er ver- han-lungea -er Sachverstän-kgenkonferenz! Dt« für heute vormittag anb-ermunt« Sitzung der Repa- raÄonssachEständigenkommtsfion hat nur zwei Minuten ge dauert. Sie wurde dazu benützt, um der englischen Delegation bas Beileid über den plötzlichen Tod Lord Reoelstockes auszu sprechen^ wo» deutscherseits von Dr. Melchior geschah. Die nächste Vollsitzung ist auf Montag vormittag 11 Uhr anbe- räumt worden. Etwas Authentisches darüber, ob die Ver- Handlungspause dazu benützt wird, um noch einmal die Mög lichkeit einer Verständigung zu suchen, ist nicht bekannt, doch tp «in «kontrollierbare, Gerücht t« Umlauf, daß Bemühun gen «teraomvMum »t-s um» BmhaadümgSgrunL- ständig« Aufhebung des gegenwärtig durch den Dawesplan vorgeschriebenen Kontrollsystems mit sich bringen. Das Memorandum schlägt dann zweiMethoden vor, nämlich «inen Pla n ä, der 87 Jahreszahlungen von je 1650 Millionen Mark enthält, die in drei Gruppen zerfallen, nämlich 600 Millionen transfergeschützter Teil, 600 Millionen Transfer- und aufbringungsgeschützter Teil und 450 Millionen transfer ungeschützter Teil, und einen Plan L, der die gleichen Jahreszahlungen vorsieht, die jedoch nur geschützte Zahlungen darstellen,nämlich 825 Millionen transfergeschützter und 825 Millionen aufbringungsgeschützter Teil. Rach Auffassung de» deutschen Memorandum» würde der Plan ö in Frag« kommen, wenn die Summe der so genannten Lhaneen für die Leistungsfähigkeit weiter so gering bleibt, wie sie fetzt ist. Eine französisch-offiziöse Hetzmeläung „Havas« berichtet: In Verfolg der am Domwrrtaguach- mittag von dem Unterausschuß Revelftoke abgehalteneu Sitzung wir- offiziell bekanntgegeben, -aß di« deutsch« D«l«ga- tiou sich geweigert hat, den oou ihr am Mittwoch gemachten Vorschlag, während 37 Jahren 1650 Millionen Goldmark zu zahlen, zu erhöhen. Infolgedessen werden di« deutschen Delegierten nicht mehr an den Arbeiten der Reparationskonserenz teilnehmen. Die Vertreter der Gläu bigermächte werden am Freitag eine Sitzung abhalten, um einen Beicht über den Gegenstand ihrer Mission abzufafsen und sestzustellen, daß es ihnen unmöglich gewesen ist, sich mit den deutschen Delegierten zu verständigen, um eine Lösung des ReparationSproblemes zu finden. Die Neparatwnssihung aus Montag vertagt Reorlstoke heute Nacht gestorben Hem« Vtittag Paris die überraschende Nachricht, daß die für heute f^ii, um 11 Uhr einberufene Vollsitzung der SachoerständigenkorHerrnz aus Montag vertagt worden sei. Konnte man zuerst daran denken, daß inzwischen vielleicht doch noch irgend ein Ausweg gesucht werden solle, so teilte wenige Minuten später der Funkdienst mit, daß heute Nacht der Füh rer der englisHm Delegation, Lord Revelstocke, ge- ftorbe « ist. Er schien gestern abend noch ganz wohl zu sein, hat sich aber ziemlich früh in sein Schlafzimmer zurückgezogen, in dem er heute «W ge« tot aufgesttube» wurde. Ueber die Todesursache ist nvch keine Erklärung erfolgt, jedoch wir» an- genomme«, daß «S sich um Herzschwäche handelt. grn -vcrl^." wette. Dar? sineuschre-b-. s einen Bvr e Macht no-li zustoßcn. Ei n er -dachk in die Um heute zu en? mrde, baS vm keinen Augen .ck und zu mei z und erreicht! fiel aus der r in der Nähr : und meinen, alegten sie sich ein banger Nachdem si a sie kehrt und über ein eb» ung. Aber e- eben zehn M ich die nahe: llich wären f 'inken und -si unzuverlässig argwöhnische hr Mißtraue mmisfion zu Z metrisch' - Verkehr. E -hl für die u er Bbdeutm ft an eine i- auch nur in Beitrag dasü der der Maß hingewiesen rei Kinder a, dosierte Med. übet hatte, gr rlichen Quan die die Um e immer nocl te zeitigt. Politische Anregungen öer äeutschen Reparationsäelegation 7 Die Agentur Haivas verbreitet über den -Verlaus der gestrigen Beratungen der ResiarationskcmsereNz folgendes: Dr. Schacht habe in seinem Memorandum während 37 Jahren sine feststehende JahreszahluNg von 1-SSO Millionen Mark voraeMagen, jedoch dar gelegt, daß kein Tsil d-isser Jahres zahlung ungeschützt und mobilisierbar sein -könne. Um hinsicht lich dieser Frags der Transferierung und der Kommerziali sierung nachzugeben, habe der Führer der deutschen Delegation von den Sachverständigen der Gläubigermächte entweder eine Herabsetzung des Betrages dieser Mindestannurtät oder poli tische Zugeständnisse, wi-e Aushebung des Danziger Korridors oder Rückerstattung gewisser Kolonien an Deutschland, gefor dert, da nach seiner Ansicht die Wirtschaft Deutschlands durch den Verlust -dieser Gebiete beeinträchtigt sei. Im Verlauf der gestrigen Vormittagssihung habe Dr. Schacht seine -Vorschläge formell aufrechterhalten und sich for mell g.meiu,.rt, die Erörterung irgendeiner höheren Ziffer ins Auge zu fassen, wenn nicht die Sachverständigenlonserenz be reit sei., in die Aussprache der von der deutschen Delegation geforderten politischen Vorteile eiuzuir-eten. Die Sachverstän digen der Waubwernlächte seien -einstinrnrig der Ansicht ge wesen, daß sie sich muht auf diese Diskussion politischer Art, dir vclAorrrrnen außstyakb ihrer rein finanziellen Befugnisse liege, sinlasseu könnt-m. Unter diesen Bsdingungen habe die Kvnfereu?,, so heißt es in der Halvasd-arstelluug, nur die grund- ieasrch-s MeinrmgSveEedenheit feststellen können, die ange sichts ö-cs deutschen Ultimatums sie. trenne. Hier!zrc wird deutscherseits die -Erklärung abgegeben, daß iM Ldufe dar gestrigen Sitzung lediglich das Zahlungsschema U besprochen wurde, das an keinerlei Loraussetznug geknüpft ist. Die Berliner Presse zum Abbruch im Revelstoke-Ausschuß Das -Scheitern der Verhandlungen in dem Unterausschuß Revel-sto-ke wird von den Blättern als untrügliches Vorzeichen für den Abbruch der Pariser Sachverstandigentonserenz über dis endgültige Rsge-lung -der Reparätionssrage angesehen. Der „Vorwärts" (sog.), der erklärt, daß die Sachver stand igeukon-fereng als gescheitert gelten kann, beschäftigt sich besonders Mit dem irre-führenden Havaskkommuniguee, das er den SchlußpuM -cin-es systematischen Feldzuges nennt, mir Kem die französische Regierung seit dem ersten Tage id-er Konferenz die öffeutliche Meinung des eigenen Lan des und der ganzen Welt zu beein-slussen versucht hat. Der Zweck dieser StimmMgsm-achs sei gewesen, die deutschen Ver treter nervös und mürbe zu machen und sie zu zwingen, nur solche ziffernmäßigen Angebote zu unterbreiten, die den ab sichtlich hochgeschraubten französischen Forderungen einiger maßen entsprochen hätten. Das Ergebnis dieses Feldzuges sei aewssen, daß die Atmosphäre — zwar -vielleicht nicht in der Kouferenz selbst, aber um die Konsereng herum — so getrübt, ja vergistet word-en -sei, daß eine -Einigung immer schwerer wurde/ Hätten die Sachverständigen wirklich in völliger Un abhängigkeit und frei von diesem Druck beraten können, so hätten sie sich wahrscheinlich längst geeinigt. Im Übtigen wird man den heutigen Tag obwarten müssen,, ehe man abschließend zu den Pariser Ereignissen Stellung nimmt. Die „Germania" (Ztr.), Ki-e mit dem Abbruch der Pariser Meparat-ionsiver-handlungen als gegebene Tatsache rech net, erklärt: „Diese Tatsache mag bedauerlich sein, aber der Abbruch -der Der Handlungen ist jedenfalls besser als die -Ueber» nähme von Bedingungen, die aus die Dauer für Deutschland untragbar gewesen wären. Die politische Unvernunst hat -noch einmal den Sieg da-vongetra-gen. Trotzdem konstatieren wir diesen bedauerlichen Mihersolg mit dem sicheren Gefühl und der festen Ueberzeugung, daß die Zeit in der ReparationSsra-ge Deutschlands bester Bundesgenosse sein wird, -wenn da- deut sche Volk in Ruhe -und Besonnenheit weiterhin den Wsg de- eigenen wirtschaftlichen, politischen und geistigen Wiederauf baues wandeln wird. Die „Dent-sche Allg-e meine Zeitung" (DiVP.) w-end-et sich -gegen den Versuch der französischen Propaganda, die Last der -Verantwortung für den Abbruch der deutschen Delegation zuzuschieben, einen Versuch, der sich -hauptsächlich on die Bedingungen knüpft, die der von deutscher Seite vor geschlagene Zahlungsplan Vorsicht. Das Watt betont: Diese BM-ugu-Ugen sind rein ökonomischer und finanzieller Natur, während die französische Propaganda behauptet, daß die deutsche -Delegation politische Dinge zur Sprache gebracht hätte. Es ist bezeichnend, daß der Plan überhaupt Niemals diskutiert worden ist. Es ist ferner bezeichnend, daß Dr. Schacht aus die Zwischenruf«, daß Deutschland politische Böd-iniguugen gestellt ha-be, mehrfach erRä-rt hat, er sei bereit, der Versammlung die eingehendsten Ausschlüsse über die -Natur der deutschen Bedingungen zu geben und ihr deren rein wirt» chqftltchen Charakter nachzuweisen. Man hat niemals di« angeboien-e -Aufklärung erbeten. Man war eben entschlossen, hier mit d« Propaganda einzusetzeL Die gestrigen Neparationsverhanälungen Ueber den Verlauf der gestern im Unterausschuß Revel- stok« geführten Verhandlungen ist zu berichten, daß Owen D. Uoung den Vorsitz führte. Die deutsche Delegation hatte zwei Vorschläge und L) (s, unten) unterbreitet, die zu dem gleichen Gesamtergebnis <37 Jahreszahlungen von je 1650 Millionen Mark) führten. Der Vorschlag der einen Teil der zu zahlenden Summe außerhalb des Transferschutzes lassen sollte, und dessen Annahme gewisse Voraussetzungen hinsicht lich der Möglichkeit einer Ausdehnung der Ausfuhr und der Erhöhung der deutschen Zahlungsfähigkeit enthielt, wurde überhaupt nicht besprochen, sondern nur der Vorschlag L, der die deutschen Zahlungen etwa unter den gleichen Schutz stellen sollte, wie er im Dawesabkommen vorgesehen ist- S» ist von vornherein in der gestrigen Nachmittags sitzung ersichtlich gewesen, daß man nur bereit «ar, weiter zu verhandeln, wenn di« deutsch« Delegation ein« Erhöhung der Gesamtjahr«szahlung zubilligen würde. Di« deutsch» Delegation hat erklärt, daß fi« bei den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen in Deutschland nicht in der Lage sei, eine höhere Annuität zu befürworten. Sie hat hinzugefügt, daß, wenn ou« der Mitt« de» Ausschusses noch irgendeine Anregung gegeben werden könne, di« erwarten ließe, daß sich daraus ein« Verstärkung der deutschen Leistungsfähigkeit erzielen lasse, sie dann bereit wäre, über eine höhere Annuität zu diskutieren. E» ist keinerlei derartige Anregung mehr gegeben worden, überhaupt fefizustelle» ist, daß ans dieser Konserenz, Urmen Detailsrage« abgesehen, nahezu sämtliche Anregungen von deutscher Seite gekommen sind. Daraufhin hat die Gegenseite festgestrilt, daß ein« Annäherung dsr beiderseitigen Standpunkt« nicht zu erzielen sei, «nd in diesem Sinns wird der heutigen Vollsitzung, d!« «uf ll Uhr ein berufen worden ist, berichtet werben. E? ist anzunehmen, daß die Reparationskonferenz nun mehr beschließen wird, di« Aussprache zu beenden und einen Bericht zu erstatten über all das, was während der elf wöchigen Verhandlungen vor sich gegangen ist- An der Abfassung dieses Berichtes wird sich die deutsche Delegation selbstverständlich beteiligen. Voraussagen über das, was etwa noch beschlossen werden könnte, können natürlich nicht gemacht werden. Es ist ausdrücklich zu betonen, daß die deutsche Delegation ihren Vorschlägen niemals «inen ulti mativen Charakter gegeben hat- Sie hat sich vielmehr, wie wiederholt betont wurde, ausdrücklich zu einer weiteren Debatte bereit erklärt, wenn irgendwelche Vorschläge gemacht werden könnten, die das Risiko, das die deutsche Delegation durch Uebernahm« einer derartigen Verpflichtung eingrhen würde, besser begründen würden. Mer Tageblatt Anzeiger für -as Erznebirne Eettgmrmmer «agebla« fiueerMdttg, Enthalten- -le amtlichen Sekanntmachnngen -es Rate» -er Gta-t UN- -es Amtsgerichts Alle. 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