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^1, - Nr. LH 24 Jahrgang Donnerstag» äen 7. März 1929 krnst Hahn« um freien Sud e«s«-t. «r fuhr gestern vormittag nach chrslauf: arte! Groß. gilly Maier» !»Eibenstock) ans Gündeb chaus-Eiben- Älncrci.'lll)en ^l-oitroteehr der General Elertric Company, -er die Mitwirkung der amo In dem -erwähnten Kapitel 17 hieß es,, em englisches Labo ratorium glaube, an Goschoßfplittern einen Bazillus gefunden zu haben, der dem Pestbazillus ähnele. Selbst wenn an einem Splitter irgendein Bazillus gefunden worden -sein mag — es handelt sich während des ganzen Krieges um diesen einzigen Fall — so muß man bedenken, daß der Splitter doch -erst im Freien auf der Erde lag, ehe er ins Laboratorium kam; da konnten sich an dielen Splittern irgendwelche Bakterien an- sctzen. sttslauf: (Allg. Tv. ?:Sö, Eger- spig-Laut-er rufwart Traf, zer mit einem etchnen. Sel-te über Sie öestrebungen -es Stahlhelms Im Rahmen der Vortrüge des Akademischen Po« litischen Klubs in München sprach der Führer deS Stahlhelms, Seldte, über das Thema „Was ist und will der Stahlhelm?" In seinem Vortrage kam- der Redner auch- auf das Volksbegehren des Stahlhelms zu sprechen und betonte, dies werde herausgebracht wer« den, wenn der Zeitpunkt dazu günstig sei. Das Volks« begehren sei auf eine möglichst einfache Form gebracht und enthalte nur zwei Forderungen, nämlich eine Ver stärkung der Befugnisse des Reichspräsidenten und die Aufhebung der Immunität der Llbg-cordneten bei Ver gehen des Landesverrates. Der Reichspräsident soll sein Kabinett selbst zusammenstellen oder entlassen kön nen. Letzten Endes, so erklärte Seldte, würden auch die heutigen Parteien keine andere Lösung aus dem jetzigen Chaos finden als eine Diktatur., Allerdings sei voraussichtlich auch ihre Dauer nur beschränkte c«os> i rs» «SIS 7 I», > 07S -7«« . 60» 1439 !O0S i 8«S «318 ! 47» > 18» SM IS» IIS» 048 >84« Verhaftung Ganclbis Zusammenstöße in Kalkutta Die englischen Blätter melden aus Kalkutta, daß dort der Nationalistenführer Gandhi und andere in dische Nationalisten, darunter Dir. Roh, nach heftigen Szenen, die an die Unruhen der Jahre 1926 und 1927 erinnerten, verhaftet wurden. Hunderte der An« Hänger Gandhis hatten sich- versammelt, um eine Rebe von ihm anzuhören und versuchten danach Freuden feuer aus ausländischen Stoffen, die in der ganzen Stadt zusammengesucht worden waren, zu ver anstalten. Tie Polizei wollte das Anzünden der Frcudcnfcuer verhindern, aber Gandhi, der in seiner Rede für den Boykott ausländischer Stoffe eingetre ten war, erklärte der Menge, daß er alle Verantwor tung für das Anzünden der Freudenfeuer übernehme. Daraufhin setzte die Menge sofort die riesigen Stoff haufen in Brand und als die Polizei versuchte, das Feuer auszulöschen kam eS zu einer Bewerfung mit Ziegeln und Steinen. Bei einem hierauf erfolgten Massenangriff auf die Polizei wurden mehrere euro päische Polizeisergeanten und eine große Zahl Indischer Polizisten verletzt. Berittene Polizei wurde in Eile I Besondere Aufmerksamkeit verdient die sofortige Abreise de« früheren Vizepräsidenten Dawes nach den Washingtoner Festlichkeiten nach Europa. Man weiß, daß- Morgan noch vor Ostern die Arbeiten der Konferenz beendigen will. Am liebsten würde er in der Karwoche schon wieder zu Hanse sein. Vizepräsi dent DaweS soll nun offenbar von der zweiten TaweS- konferenz geehrt werden, weshalb er jetzt nach Parts eingcladen worden zu sein scheint. So kristallisiert sich immer klarer heraus, daß die Arbeiten der zwei- ten Laweskonscrenz schon recht weit gediehen sein müssen. Dabei bleibt freilich nicht ausgeschlossen, daß ein Rückschlag erfolgen kann. Vorläufig verdient je- doch, der Umstand besondere Beachtung, daß, von einer Uebersiedlnng der Pariser Konferenz nach Berlin seit ihrem Znsanunentreten im Hotel George V. von keiner Seite die Rede war. Dor äem Encle üer Nepko? Internationales Clearing House statt Neparationslommissiv« und Trausserkomitee Zu -en Verhandlungen der NeparationSsachver« ständigen erklärt die „Information", es bestätige sich, daß der SachverstäNdigenauöschuß beabsichtige, einen einzigen Organismus, ein richtiges Clearing House, zu schaffen, das die Stelle der Reparations kommission und des TranöferkomitceS etnnehmen solle. ES trete ziemlich deutlich zutage, daß, dieses Clearing House eine richtige internationale Bank wer den würde, deren Aufgabe es sei, den Betrag der von Deutschland zu zahlenden Jahreszahlungen zu kontrol lieren und zu regeln. Ihr Aktienkapital würde zunächst von den großen Emissionsbanken der alliierten Länder sowie durch ihre' Großbanken gestellt werden. Auch 035 7SS )LS <400) 49» 93» .17 <400) 8L6 374 060) 520 089 344 619 569 344 090 M 12000) 158 37S 100) 784 8«30I 280 793 080 650 345 54Ü )I6 8VS <5000) 00) 778 977 59» >9 l400) 7 <I000) l)74 22» >9 <400) 338 940 ?72 491 >04 »57 )83 58» 155 48S >18 8IS 9 <40M X» 4S» 67 983 ,28 624 S k400) >0) 418 81 527 17 II» »4 30» 42 364 90 671 72 68» 31 IS4 28 05» Z4 641 . <406) )5 135 iö 001 l» S4S )S »so 8108» IIOM) 4 »41 I 450 9 SS» « »so >) 138 5 14» !»W» i S« > 088 I -elnnrt Hahn- nrin 0:24:07, v. Ullmann» dadt 0:25:13, :er Hermann Uek'tsMZmcls Mincierkeiren- Vorschläge Rede Mresemanns vor dem Völkcrbundsrat In der heutigen Sitzung des Völkerbundsrates hn'lr Rcichsaußenministcr Dr., Stresemann die mit großer Spannung erwartete Rede über die Minder heitenfrage. Der Minister ging auf die Entwicklung dieser Frage in den letzten Jahren ein.^ Er legte fest neu Standpunkt dar und betonte, daß es sich bei den Mindsrhciten-Bestimmungen nicht darum handeln könne, sie in den Mehrheiten ihrer Staaten anfgehen zu lassen. Er müsse dem ans das Bestimmteste widerspre chen. Nach längeren Ausführungen, in denen der Mi nister besonders das Verfahren bei Minderheitenbe- fchwerden behandelte, stellte -er dem Rat folgende Vor schläge zur Erwägung: 1. Eine Besserung des normalen Verfahrens bei der Behandlung von Mindersteitenbefchwerden. 2. In Aussicht zu nehmen, daß die bisher geübte Ausschattimg der beteiligten Nation bei Minderheiten beschwerden durch -eine Hinzuziehung -ersetzt wird. 3. Zu Prüfen, in welcher Weise der Völkerbund seiner Garantiepflicht außerhalb des Gebietes der Petitionen zu genügen hat. Dr. Stresemann schloß seine Ausführungen mit dem Hinweis, daß -er kulturelle Friede der Völker stärker als Paragraphen für den all-gemeinen Frie den wirken werde. Oie Genfer Ratstagung Als Gründe für die Absage der gestrigen Sitzung Tite plötzliche Absage der gestrigen Nachmittags sitzung des VölkerbundsratcS zur Einleitung der grundsätzlichen Besprechung des Mtnderhettenprvblems .ut Nahmen des kanadischen und des deutschen Antrags hat zu sehr verschiedenartigen Gerüchten über oie Gründe dieser ganz unerwartet gekommenen Wendung Anlaß gegeben. Tier Grund der Absage soll jedoch lediglich darin zu suchen sein, daß die Vorprüfung des Zuristenkomitees zu dem litauischen Antrag auf sofortige Zuziehung zu der grundsätzlichen Aussprache uver das Minderheitenproblem formell noch nicht ab geschlossen sei, obwohl bereits eine Klärung in dem Sinne vorhanden sein dürste, daß im gegenwärtigen U avium die Voraussetzung für die Anwendung deS von Litauen angerufenen Artikels 4 nicht gegeben ist. ES stehe zu erwarten, daß die Aussprache über das Minderheilenprodlem am Mittwoch vormittag und zwar in der gleichen Weise ausgenommen werde, tote sie ursprünglich für Dienstag nachmittag vorgesehen war. Tie Nachmiltagsstunden brachten eine Reihe Pri vater Besprechungen! u. a. machten Zaliski und an schließend Scialoja dem englischen Minister des Aus wärtigen Besuche, die mit der Behandlung der Min derheitenfrage zusammengebracht werden. Abewds um 6 Uhr begab sich Reichsminister des Aeußern Dr. Strese mann an den Sitz der französischen Delegation, Briand einen längeren Besuch abzustatten. Lieferungsvertrag zwischen dem Sowjetrussischen Elektrotrust und der General Elertric Company. Die Presse in Moskau bringt Mitteilungen über die in Nouyor! erfolgte Unterzeichnung eines Vertrag? zwischen dem staatlichen Elektrotechnischen Trust für Sowjetrußland und der General Elertric Company, der die Mitwirkung der ame- rikanischen Gesellschaft beim Ausbau der technischen Hilfsmittel Rußlands zum Gegenstände hat. Der Vertrag, der im Oktober ,4? kam, steht vor, daß die amerikanische Gesellschaft elektr^che Ausrüstuch^n im Werte von 26 Millionen DM» meter: k Beyreucher- hanngeorgen« 0:34:47. dafür bietet, daß Geschosse, die Bazillen enthielten, verwendet worden sind? Worthington Evans: Dafür liege« koiue Beweise vor, das stimmt; aber es besteht ein Verdacht. Kenworth y: Wäre es in diesem Falle nicht das beste, diese Kriegslage ein für allemal s-estzunageln? Worthington Evans: Ich bin jederzeit bereit, eine Lüge festzunageln, aber ich kann nicht mehr tun, als den Ab geordneten auf -Kapitel 17 zu verweisen, in dem der ganze Fall behandelt wird. Eine Erklärung -es holländischen Ministerpräsidenten In der gestrigen Nachmitta-gssitzun-g der Zweiten holländi schen Kammer teilte Ministerpräsident d e Geer mit, daß er aus Anlaß des tiestranrigen Zwischenfalls, der sich in den letz ten Dagen -ereignet habe, eine Erklärung abzugeben wünsche. Bevor seinerzeit der Minister des Auswärtigen nach London abgereist sei, hätte er dem Ministerpräsidenten mi-tgeteät, daß die Veröffentlichung eines aussehenerregenden Schriftstücks zu erwarten sei, -von welchem Herr van Venningen zu Rotterdam eine Abschrift bei dem Generalsekretär des Ministeriums des Auswärtigen hinterlassen hatte. Das Original hatte van Beu« rängen vorgezeigt. Beide Minister bedauerten außerordentlich die erfolgte Veröffentlichung, diese sei jedoch nicht zu verhin dern gewesen. Der einzige Weg, der der Regierung offen- gesta-nden habe, habe darin bestanden, den betroffenen aus ländischen Regierungen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Die Regierung sei davon überzeugt, daß Holland von keinem einzigen" Volke Gefahr drohe. Der Ministerpräsident sprach zum Schluß den Wunsch aus, daß diese unglückseligen Tage bald -in Vergessenheit geraten mögen. irt Ott-Brei- tadt 0:36:44, tark-Bveiten- >:37:31, Kurt lbig-Jvh-ann- llue) 0:38:15, Mu 0:88:23. Die Sachverständigen-Berhandlungen Die französische Presse läßt kaum einen Tag vor übergehen, ohne Ncrsuchsraketen steigen zu lassen und ! auf den Führer der deutschen Delegation Dr. Schacht hinzuweisen und ihn zu beschuldigen, daß er immer noch nicht mit festen Zahlen herauSrllcken wolle. ES ist in der Oeffcntltchkett merkwürdig still um diese Konferenz geworden, da die Finanzsachverständigen selbst ihre Ehre daran setzen, nicht aus der Schule zu Plaudern und durch Unvorsichtigkeiten das ganz« Werk zu gefährden. Eine Reihe von Einzelerscheinungen legt aber heute den Schluß nahe, daß man in Paris schon recht weit gediehen ist. Tie Reise zweier Vertreter der deut schen Delegation nach Berlin und München stand zwei fellos mit dem Cachltcferungsproblem im Zusammen hang, das in einem besonderen Ausschüsse der Pariser Konferenz zur Erörterung gelangte. Tie Wähl st a n d s kl a u s e I des DawcöPlanS und Londoner Ab kommens kann heute schon als gefallen bezeichnet wer den, wenngleich sie in irgendeiner Form mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung in Frankreich und Bel gien ersetzt werden dürfte. Von besonderer Wichtigkeit ist der Vorschlag Morgans, für den neuen Zahlungsplan wiederum ein besonderes Zentralorgan zu schaffen. ES scheint hier daran gedacht zu sein, die Tätigkeit des Entschä« dlgungsagenten Parker Gilbert sowohl nach der tech nischen wie nach- der finanziellen Sette hin zu sunda« mentieren und den amerikanischen Einfluß zu festigen. Tie Amerikaner glauben nicht nur aus den Jahres berichten des Entschädigungsagenten, sondern auf Grund eigener Erfahrungen zu wissen, daß die deutsche Volkswirtschaft einen Zinsen« und AmortisationLdienst von einer halben Milliarde leisten kann, woraus sie , —, .... offenbar ihrs Pläne der Kommerzialisierung und Mo- Vertreter der Handelskammern würden in diesen Or> biliiiernng der deutschen Reparationsschulden aufbauen, ganismus ausgenommen werden. Mer Tageblatt —.-.n-r /MArl-er für -as ErAgevirge Lelrgrmnm«: -ag.biatt „u,«rrs«di„. Enthalten- -le amtlichen vekanntmachungea -es Nate» -rr Sta-t UN- -es Amtsgerichts Me. p»gsch.--5»nt»r ftm, L»ip,'o N».1«4» D Oer engUsAe klriegsminisler kalt eine Uriegsgreuettüge aukrecbt Eine Anfrage im englischen Unterhaus Liber die angeblichen deutschen PestbaziUen-Granaten. Im Untorhauf-e stellte der Abgeordnete Kenworthy an den I enistifchcn Kri-egsmmi-ster -die Frage, ob das Kriegsm inistermm D irgenidivelche Ken-nträs davon habe, d-aß während >d<A W-olb I kä -gc? von den deutschen Truppen an der Westfront Bomben I od'r Granaten verwendet worden seien, -die Krankheits- oder I Pestbaz'lleii enthielten. Kriegsminiftcr Worthington Evans erklanc: „Nein. Das Kri-egsministcrium besitzt keine weiteren Infor mationen als die, welche in -der offiziellen Geschichte des Krie ge?, im zweiten Band, Kapitel 17 über das -Sanitätswesen enthalten sind." „ , .. , „ Kenworthy stellte die weitere -Frage: Legt diese oni- zielle Kriegsgeschichte nicht Zeugnis dafür ab, daß leine Ge- ichosse verwendet wurden, die Bazillen enthielten? Kriegsministcr Worthington Evans: Ich glaube, der Abgeordnete täte am besten daran, das Kapitol 17 zu lesen. Kenworthy: Ist der Minister nicht in der Lage, diese neueste Kriegslüge, die ausgegraben wurde, zu widerlegen? nunc^daß t der' Abgeordnete° b?ster?daran Me, das be- herbeigeholt und die Ordnung.schließlich wieder her« treffende Kapitol zu losen. Ich bin nicht -in der Lage, seine ! gestellt. Gandhi wurde später gegen Kaution auf Frage mit -einem Ja oder Nein zu beantworten. (I!) Z.H. 7 . , " ' " ' . ' Kenworthy: Ist sich der Srt»g»orilltst«r nicht i« z Burma ab und wird nach sein« »ückLchr na- Lal- HavShWt KH LWt» LS SchsE UichMlMikte i kr«ÄL tsss ÄtviOL sOeM