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Stolze deutsche Schiffe Stapel ge- Nachdem Fräulein'JneS Gläffel die Taufe'mit den besten «rÄÄVL' LV S Doch die Schnelligkeit und Sicherheit eines Schiffes ist allein im Wettbewerb mit den anderen Reedereien nicht aus schlaggebend, sondern sie ist eigentlich nur eine selbstverständ liche Voraussetzung. Der besondere Anreiz für den Reisenden gerade dieses und kein anderes Schiff auf einer bestimmten sioute zu benutzen, ist ja nicht bloß davon und von dem Fahr plan abhängig, sondern in sehr starkem Maße von der Be quemlichkeit, die ihm auf der Reise geboten wird. So sind auch die beiden neuen Lloyddampfer in altgewohnter Weise auf das komfortabelste ausgestattet und bieten darüber hinaus noch einige Neuerungen, die sicherlich Beachtung finden werden. Für die Unterbringung der Reisenden sind die heute üb lichen drei Schiffsklassen vorgesehen, von denen die dritte Klaffe wieder mit gleicher Sorgfalt behandelt wurde, wie es in den letzten Jahren im Bau deutscher Passagierschtffe üblich gewor den ist. Auch die beiden anderen Klaffen werden auf das modernste ausgestattet, wobei namhafte Künstler mit Land ans Werk legen werden. Besonderer Wert ist auch auf die Schaffung und Ausstattung von Gesellschaftsräumen gekat worden, wie man überhaupt sagen kann, daß auf beiden Schis- fen alles zu finden sein wird, was wir in unserem täglichen Leben gewohnt sind, so daß die Schiffe'schwimmLndLN kleinen Städten ähneln. Theater und Kino, Mus» und Spiel, alles in seinen besonderen Räumen ist vorhanden bis ziw Bibliothek oder der Tanzdiele. Auch die Ladenstraße ist nicht vergessen, um den Eindruck vollständig zu machen. Neben diesen Einrichtungen, die der Unterhaltung dienen, ist auch in mehr als ausreichendem Maße für die Körperpflege gesorA Riesige Sonnendecks sind zu Sportplätzen ausaestal- tet, die jeder Sportart dienen können, auch Turnhallen mit den notwendigen Geräten find vorhanden neben einem Saal mit Medico-mechantschen Apparaten.und einem luxuMen Hallen schwimmbad. Zwischen all diesen Vielfältigkeiten vermitteln bequeme Fahrstühle den Verkehr. Doch nicht zuletzt ist auch für die Verpflegung in aus reichendem Maße Vorsorge getroffen. Hier ist etne Neue rn n a zum erstenmal im traiüatlantikchen Verkehr vorgesehen, qn d??Äa3 Utta in den Fahrpreis die volle Verpflegung mit e nAloffen. Auf diesen beiden Schiffen „Europa" unk wemeN weiden ab» auch Passagiere befördert werdm, d e Aich, wie man sagen könnte, die auf sie entfallende „Fracht- d^i?N hinaus dazu beitragen möge, unsere bei- T-U- « gerzuvereinen durch einen für beide und BrüÄ gegenseitiges Verständnis WnAr^rschaft. Ich bitte die Tochter des Herrn Direktors vollenden." Nachdem Fräulein Ines Glässel die Taus- ml. n°sten Der ötapellauf lier »Europa" schmückten Werkt von Blohm u. Äoß glücklich vom Stav§ ae- d?'Wer?^L Schwesterschiff Bremen" DonnIrÄ U WAlt der Deschimaa in Bremen zu Wasser gelasst > soll. Dem Stapellauf der beiden Riesendampfer ist weil er einen bemerkenswerten Wiederaufbaues der deutschen Handelsflotte dar- Äie!tttell^ ^nächstes Aühjahr zu erwartenden über oie orükten tvlrb ble E'reianis entsprach der heutige Rahmen, !^ch ^,^"^llauf vollzog. Auf den großen TribÜ- den Seiten der Helling hatten sich zahlreiche aela- vene Gäste eingesunken. Die Uferböschungen, Pon ?ns?fe!- Barkassen waren von Tausenden von wollten^ die Zeugen des intereffanten Schauspiels sein behaat. DaS wird wkder d?m k!mmen"^" und der deutschen Schiffahrt zugute p - !M Vie vesatzungszwiscdenfalle. «in deutsch« Schritt lu Pari». Nach längeren Verhandlungen ist es nunmehr gelungen, den Zweibrückener Zwischenfall, bei dem es sich bekanntlich um ein französische, Auslteferungsbegehrrn handelte, betzuleaen. Die französische Regierung verzichtet auf die weitere Versal- gung der Angelegenheit und man darf auch erwarten, daß der deutsche Polizeikommissar Bauer nunmehr in Kürz, au, der Haft entlassen wird. Hingegen hat di« Hinausschiebung der Entscheidung der Botschafterkonferenz über den Bahnhofsbau in Rüsselhetm der deutschen Regierung Anlaß gegeben, den deutschen Bot- schafter zu beauftragen, eine Aufklärung herbeizuführen, da in den Verhandlungen, die zwischen dem Botschafter in Paris und dem Generalsekretär der Lotschasterkonferrnz gepflogen worden waren, eine beschleunigt« Regelung der Angelegenheit in positivem Sinne in Aussicht gestellt worden war- Was die Botschafterkonferenz veranlaßt hat, «ine veränderte Haltung einzunehmen, ist nicht ohne weitere» erkennbar. Was schließlich die gememetnsamen Manöver eines englischen Kavallerieregiments mit den französischen Besatzung truppen betrifft, so besteht für Deutschland leider nicht di« Möglichkeit, Schritte in dieser Angelegenheit zu unternehmen, da die rechtlichen Voraussetzungen hierfür nicht gegeben sind. Doch lassen auch amerikanische Blätter keinen Zweifel daran aufkommen, daß sie derartige Manöver al» grobe Taktlosigkeit betrachten und knüpfen daran die Frage, ob nicht da» eng- lisch-französtscheMartneabkommenDehetm- klausrln enthalte, die sich auf di« Landrüstunge« und den militärischen Oberbefehl beziehen. YMeruf ans äer Silel. Di« Last«« b« Rh»iulanb»»auöv«. Di« demnächst in der Eifel stattfindenden Manöver der französischen und und englischen Besatzungstruppen bringen für eine ganze Reihe von Orten außergewöhnlich stark« Be lastungen mit sich. So wird Prüm in der Eifel in der Zeit vom 24- August bis 10. September als Einquartierung erhalten einen Generalstab von zehn Generälen, darunter den kommandierenden französischen und einen englischen General, 100 Offiziere und 100 Unteroffiziere, 260 Mann, sowie «inen Autopark- Angesichts dieser starken Belastung faßten die Stadt verordneten eine Entschließung, in der sie auf diese wochenlang« starke Belastung Hinweisen, die von der Bevölkerung nicht getragen werden könne, well die Quartierentschädigung auch nicht entfernt die Unkosten decke. Auch wird aus den zu erwartenden starken Ausfall des Fremdenverkehrs hingewiesen. Die Stadtverordneten forderten, daß da» Reich schnellsten« eingreife. Sin« «nglisch« Stimm« Ley«. Der Korrespondent der „Londoner Times" berichtet über den allgemeinen Aerger, den der Beschluß der Bot- chafterkonferenz, den Bau eines neuen Güterbahnhofr» in Küsselsheim bet Frankfurt am Main zu untersagen, in Deutschland snicht nur bet den Nationalisten, sondern auch allgemein hervorgerufen habe und sagt dann weiter: Mit olchen Dingen im Vordergrund des Interesse» wie Rüssel heim, den geplanten gemeinsamen französtsch-brittschen Feld- dienstübungen im Rheinland, den neuen Gruppen von Zwischenfällen in der französischen Zone, den zweifelhaften Aussichten einer Rhetnlanderörtrrung in Part» und den Mutmaßungen über den Inhalt der französtsch-brittschen Abkommen», gewinnt man den Eindruck, daß die öffentlich« Meinung in Deutschland gegenüber Deutschland» Teilhabern am Locamo-Vertrag erbitterter ist, als seit langer Zett. Darüber hinaus richtet sich die deutsch« Erbitterung eben so sehr gegen Großbritannien wie gegen Frankreich und Belgien, was ungewöhnlich ist. Vie Kris« <l«r veutscdnatlonalen Volksparlei. Lambach legt Berufung eia. g ^Zugleich wird aus Detmold berichtet, dahier L«Saru^ pen-Vorstand Detmold der Deutschnationalen Dollspmckei dm Änerao auf Ausschluß des Abgeordneten yu- genLerVan den Borstaad de« Landesverbände« Lippe wei- ter gegeben hat. stellt Jndlenstttellung über "die ^^ß^n^Dampfer^ver! in der Nachkriegszeit gebaut wurden. Dem wichtigen Ereignis entspro unter dem l" ' ' L w°rm »m L»uft„d-n °on wollte?" die Zeugen des intereffanten Schauspiels sein ergriff der amerikanische Botschafter Dr. Schurmann das Wort. Er sagte u. a sorgendes: „ .'/Dies ist ein denkwürdiger Tag in der Geschichte des Norddeutschen Lloyd. Der Stapellauf von zwei großen mo dernen Dampfschiffen innerhalb 24 Stunden wird, wie ich Voraussagen möchte, wahrscheinlich von künftigen Geschichts- schretbern als Kennzeichen angesehen werden für die Wieder- erlangung des hohen Ranges unter den nordatlantischen Ree- dereien, welchen diese Gesellschaft in der Vorkriegszeit jähre- lang innehatte. Im Jahre 1857 als eine Bremer Reederei zur Herstellung einer regelmäßigen Verbindung mit den Vor- emigten Staaten und mit einem Kapital von nur vier Millio nen Goldtthaler gegründet, dehnte sie ihre Schiffahrtslinien in den daraus folgenden Jahrzehnten auf alle Kontinente der Erdkugel aus und wurde eine der größten finanziellen Unter- nehmungen Deutschlands. , Diese erstaunliche Glanzleistung wurde durch deutsche Gründlichkeit und Ausdauer, deutsche wissenschaftliche und tech nische Vorbereitung und deutsche Fähigkeit zur Organisation und Kooperation möglich. Heute steht der Norddeutsche Lloyd an der Schwelle einer neuen Epoche. Dieses Schiff ist, wie wir in Amerika sagen, „das letzte Wort" im Schiffbau. Der Zeitpunkt für den Stapellauf ist gekommen. Meine Damen und Herren! Kraft der mir vom Nord deutschen Lloyd übertragenen Machtvollkommenheit gebe ich jetzt diesem Schiff den Namen „Europa". Ich fuge den war men Wunsch hinzu, daß es stets vom Glück begleitet sein, und tung und die Sverrklöpfel wurden gelöst, und das von seinen breite Schiff glitt erst langsam, dann immer schneller ÄÄ Mr um 5,20 Uhr in sein Element. Brausende Hochrufe und Tücherschwenken und bas Heulen der Sirenen der zahlreichen Dampfer begleitete es aus seinem Wege. Von mehreren über dem Werftgelände kreisenden Flugzeugen wur den Blumengrüße abgeworsen. " Empfang nach ciem Ätapellauf. Nach dem Stapellauf fand in der unteren Halle des Ver waltungsgebäudes von Blohm u. Voß ein Empfang statt, bei dem der Seniorchef der Firma Blohm u. Boß, Dr. Hermann Blohm, den amerikanischen Botschafter, die Herren vom Norddeutschen Lloyd sowie die übrigen Anwesenden herzlich willkommen hieß. ° Darauf begrüßte der Präsident des Norddeutschen Lloyd, Dr. Leinecken, den amerikanischen Botschafter Dr. Schurman mrt einer Ansprache. Er wies darauf hin, daß schon einmal ein amerikanischer Botschafter einen Lloyddampfer getauft habe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß wie jener Dampfer auch die „Europa" immer zahlreicher Amerikaner zu, uns herüberbringen und mehr und mehr Deutschen Gelegenheit geben werde, nach drüben zu fahren, um persönliche Gedanken mit Amerikanern auszutauschen. Daran schloß sich die Erwiderung des Botschafter Dr. Schurman: „Natürlich werden die neuen Schiffe am geschäft lichen Wettbewerb teilnehmen, aber gerade deshalb muffen sie Werkzeuge der gegenseitigen Verständigung und des gegensei tigen Einvernehmens und Boten des Wohlwollens und der Freundschaft zwischen unseren Böllern sein. Ich stimme ganz mit Ihnen, Herr Präsident überein, daß das wirksamste Mit tel, um die Möglichkeit von Mißverständnissen zwischen Natio nen zu verhüten und sie natürlichen und freundschaftlichen Be- Ziehungen untereinander zuzufüyren, in der Vermehrung der persönlichen Bekanntschaften und in dem freien Austausch der Ideen und Anschauungen zwischen den einzelnen Individuen besteht. Um 7,45 Uhr begaben sich die Gäste des Norddeutschen Lloyd zur Teilnahme am heutigen Stapellauf der „Bremen" mit Sonderzug nach Bremen. Zwei Riesen des Ozeans Dl« „Europa" und „Bremen". Der Stapellauf eines Schiffes ist für eine Reederei immer ein wichtiger Festtag. Der Norddeutsche Lloyd konnte inso fern sogar einen doppelten Festtag begehen, als in Hamburg die „Europa" gestern zu Wasser ging und in Bremen die „Bremen" ihr Schwesterschiff, das den Namen seines Heimat hafens trägt, heute von Stapel gelassen wurde. Beide Schnell dampfer haben einen Raumgehalt von 46 000 Bruttoregister tonnen und übertreffen damit das bisher größte Schiff der deutschen Handelsflotte, den „Columbus, noch um 14 000 Bruttoregtstertonnen. Für den Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte find der 15. und 16. August 1928 von nicht geringer Bedeutung, da an ihnen ein wesentlicher Schritt getan ist, um Deutschland seine alte Geltung zur See wieder zu erobern. Die deutsche Schiffahrt kann im internationalen Wettbewerb nur dann be- stehen, wenn die in Dienst gestellten Schiffe allen Anforderun gen des modernen Verkehrs entsprechen. Die deutschen Reede reien hatten es sich daher vornehmen müssen, trotz aller Un gunst der Zeitverhältntffe, wieder Ozeanriesen zu bauen, als die deutsche Handelsflotte auf einen kümmerlichen Rest zu- sammengeschmolzen war. Die beiden neuen Schiffe, die im Frühjahr 1929 vollendet sein werden und dann ihren Dienst auf der nord-transattan« tischen Route aufnehmen, werden etwa 3000 Passagiere auf nehmen können. Man rechnet damit, daß die Ueberfahrt von Bremen nach Neuyork in längstens sechs Tagen bewältigt wer den kann, und man hofft, die kürzeste Vorzeit auf diese Route unter allen konkurrierenden Gesellschaften wieder für die Farben einer deutschen Reederei gewinnen zu können. Bon dem gigantischen Ausmaß der Maschinen und Kräfte, die diesem stählernen Riesen inne wohnen, rann man sich nur diakeit machte auch eine erhöhte Sorgfalt für die Sicherheits einrichtungen der Schiffe notwendig und w ist es nur selbst- daß sie mit Doppelböden und Schotten versehen K die es Ä V einn Verletzung der Außenhaut nach menschlicher Voraussicht unmöglich machen, daß Waffermaffen ZWnZr, die da« Schiff ernsthaft gefährden können. Iuer Tageblatt LL"- /lnzeiger für -as Erzgebirge — Freitag» äen 17. August 192S 23. Fahrgang