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/luer Tageblatt »»» n>« M».»,r«I,. »I« p.stanst.!^ «nt,<„«. — <kfih«,nt «,rkt«,ttch. r»'nspr,ch.flnphluS Nr. sr. ^ük öas EkMtölkAt EW^8 »gramm,. Tageblatt flo.erzgebirg« Enthalten- Sie amtlichen vekanntmachungen -es Rates Ser StaSt UN- -es Amtsgerichts Aue. Är. — Dienstag» üen 24. Juli 1928 «ia I «tlch.mark, amtlich« 2«>t« I» pstaall«. pogscheck-ttonto: flmt Leipzig Ni. IN» 23. Jahrgang Am 28. August KelloggpaLI-Unterzeichnung . Feierlicher Akt in Paris später die Herbsttagung des Völkerbundsrates eröffnet würde. Die Zeremonie der Unterzeichnung soll mit Feierlichkeit umgeben werden, um der Oeffent- uchkeit den klaren Eindruck von der Bedeutung «des Paktes zu geben. Für Deutschland müßte die Tatsache der Unterzeichnung in Paris insofern ein besonderes Interesse erhalten, als bei dieser Gelegenheit in der Person des RetchsaußenministerS Dr. Stresemann zum ersten Male seit dem Kriege von 1870 ein amtierender Neichsaußenminister die französische Hauptstadt besuchen würde. Man erwartet übrigens, schreibt der „Exel- sior", daß sich Rußland ebenfalls zur Unterzeichnung einfinden werde, zumal wo jetzt der Pakt allen Ländern zum Beitritt offenstehe. Auch Prag unterzeichnet. Außenminister Tr. Benesch hat am Freitag dem zetchner von Amerika aufgeforderten Staaten zuge stimmt haben, wird nun mit Sicherheit am 28 Aunust n Paris in Anwesenheit wohl L Auß^ L- 7'°^ »--<-»!>- w"E"L E dak .ein offizieller Meinungs- ^^mkn der Unterzeichnung noch nicht stattgefunden habe. Man scheint aber auch in Parts das Datum des 28. August als feststehend zu daraus herborgeht, daß der französi- sch^. Botschafter in Washington, Claudel, seine Ab reise nach Paris, die für die nächste Woche vorgesehen war, aufgeschoben hat, weil er zusammen mit Kellogg reisen will. " Jedenfalls besteht für die Pariser Presse kein Zweifel mehr, daß die Unterzeichnung des Paktes tat- m 7 " Llr. Benesm yar am Lcrerrag oem wmd? Puris stattfinden Gesandten der Vereinigten Staaten, Einstein, eine Note Au^nmtnis e?Ä/ ^^n slch sämtliche überreicht, in der die tschechoslowakische Regierung ihre Machte in der sranzü- . Zustimmung zur Unterfertigung des Ketlogg-Paktes it.chen Hauptstadt zusammenslnden, zumal wenige Tage aussprtcht. ' u Lußav heive für beäingiingüose häumung Oe; Nbclnlanär Paris, 22. Juli. Gustave Hervee setzt in der „Vtctoire" seine Kampagne für die unbedingte vollstän dige Räumung des Rhcinlandcs fort und schreibt: „Ich bin sicher, daß es möglich ist, mit dem neuen demo kratischen Deutschland, das für die Kriegserklärung von 1814 keinerlei Verantwortung trägt, .erfolgreich eine Politik der Wiederversöhnung zu versuchen. Wenn diese Politik nicht mit Hilfe der französischen nationalen.Parteien betrieben wird, dann werden die französischen Linksparteien sie betreiben und die Ehre und den Nutzen dafür in Anspruch nehmen. Auch wenn die französischen nationalen Parteien aus Man gel an Einsicht oder politischer Kühnheit dieser Politik cntgegenarbciten, wird sie sich durchsetzen, denn sie liegt in der Natur und der Logik der Dinge und sie entspricht den Interessen der deutschen und der fran zösischen Nation. Die Raumungsfrage ist sekundä rer Art. Die Hauptfrage ist, ob die französischen na tionalen Parteien rechtzeitig begreifen werden, daß ihnen Gelegenheit geboten ist, die Evolution der deut schen öffentlichen Meinung, den republikanischen demo kratischen und friedlichen Sinn zu beschleunigen und die Grundlagen des wirklich deutsch-französischen Friedens aufzurichten. Vie öergarbelter ües Saargebkets zur Ablehnung Ser Lohnforderungen. Saarbrücken. 22. Juli. Der Verband der Bergar beiter Deutschland, Bezirk Saargebiet, hat in einer Revier konferenz zu der Ablehnung der Lohnforderungen durch die Bergwerksoirektionen Stellung genommen. Mit 144 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen wurde eine Entschließung ange nommen, in der die Bezirksleitung beauftragt wird, in Ver bindung mit den übrigen Tariforganisationen ab 1. August den Streik zu erklären, falls die Möglichkeit einer Lohnerhöhung in den nächsten Tagen nicht gegeben ist. Der lOer-Ausschuß des Gewerkschaftsvereins der christlichen Bergarbeiter hat eben falls zur Lage Stellung genommen und beschlossen, vor dem letzten entscheidenden Schritt, um jede Verhaudlungsmöglich- keit anszuschöpfen, an die Saarregierung zwecks Vermittlungs verhandlungen heranzutreten. Ver Aufruf Ser wafü-partek. Kairo, 22. Juli. Heute nachmittag wurde ein Aufruf der Wafd-Partet veröffentlicht. Os wird darin von einem revolutionären Angriff der Negierung auf die Verfassung, die Freiheit, die Ordnung, die Nation und die Zivilisation gesprochen. Es heißt dann u. a. r „Das Ministerium Hat das Verbrechen begangen, die von der Verfassung vorgesehene parlamentarische Re- gierungSform zu ersetzen. Damit hat sie ihren Eid gebrochen." Am Schlüsse des Aufrufes wird gesagt: „Tie jetzige Krise ist schwer, aber die Lage ist nicht schlimmer als zu der Zeit, da brittschersetts der Be lagerungszustand vechängt wurde, die Gefängnisse mit unschuldigen Opfern gefüllt waren und die Führer de portiert wurden. Gewaltanwendung kann unser Streben nach Unabhängigkeit nicht schwächen." Proteststreik der ägyptischen Advokaten. Kairo, 22. Juli. Die ägyptischen Advokaten ha- den beschlossen, äm Dienstag in «inen dreitägigen Pro teststreik gegen die gesetzwidrige Aufhebung der Berfas Eine Erklärung des Präsidenten Ealles. Mexiko, 21. Juli. DaS mexikanische Staats sekretariat des Aeußeren gibt eine Erklärung des Prä sidenten von Mexiko bekannt, .in der es u. a. heißt: Tas unerhörte Verbrechen, dem General Obregon zum Opfer fiel,, habe das gesamte mexikanische Volk 'in Trauer versetzt, und es gäbe keinen achtbaren Menschen, der dieses Verbrechen nicht verabscheue. Mexiko ver liere dadurch seinen fähigsten Staatsmann. Der Prä sident teilt dann mit, daß ihm die Negierung die Füh rung überlassen habe. Tie Negierung sei entschlossen, gestützt auf das Gesetz, mit aller Kraft nicht nur den wirklichen Täter, sondern auch die Anstifter und Hin termänner der Tat zur Rechenschaft zu ziehen. Der Verbrecher habe eingestanden, seine Tat aus religiösem Fanatismus begangen zu haben. Die Ermittelungen der Behörden hätten bereits ergeben, daß der Täter offensichtlich von klerikaler Seite beeinflußt war. Die Negierung werde sich durch dieses dunkle Vorgehen ge-> gen die Einrichtungen der Republik nicht beeinflussen lassen, sondern wird die liberalen Grundsätze der so zialen Bewegung weiter verfolgen zum Wohle der Me xikanischen Nation. Ter Präsident fordert dann zu einem Zusammenschluß auf, um die höchsten Ideale der Nation zu verwirklichen und um die Intrigen zu ver nichten, damit die Arbeit für die Beständigkeit der na tionalen Gesundung fortgesetzt werde. Als Trost diene es ihm, daß trotz der Erregung, die das Verbrechen überall im Lande hervorricf, Ruhe und Sicherheit fortdauerten. Lum Schluß betont er, daß die Regie rung ihren Sieg wie bisher mit Ruhe und, wenn not wendig, mit Energie nach den Bestimmungen der Ver fassung Wetter verfolgen wird. Geplanter Anschlag auf üen König von Spanien. Paris, 22. Juli. Wie dem „Matin" aus Tou lon gemeldet wird, hat die Polizei gestern und vor gestern .sieben Personen verhaftet, die unter dem Ver dacht stehen, ein Komplott gegen den König von Spa nien gelegentlich seiner Reise nach Canfranc zur Ein weihung des Phrenäentunnels geplant zu haben. ES sollen Dokumente sowie die Kasse der Verschwörer be schlagnahmt worden sein. Drei der Verhafteten sind inzwischen wieder freigelassen worden, gegen die üb rigen wird Anklage wegen Anschlages gegen die Sicher heit des Staates erhoben werden. Eine Landstraße quer durch Kanada. Auf der unlängst in Winnipeg stattgcfundenen Jahres versammlung kanadischer Stadtgemeinden wurde der Beschluß gefaßt, den zuständigen Stellen die sofortige Inangriffnahme einer asphaltierten Landstraße quer durch die ganze Breite des Dominiums zu empfehlen. Die Kosten des Baues, für den mit einer Arbeitszeit von insgesamt fünf Jahren gerechnet wird, dürften sich auf etwa fünf Millionen Dollars stellen. Man hofft die Summe verhältnismäßig rasch wieder herein- zubckommcn. Außer großen Vorteilen wirtschaftlicher und verkehrstcchnischcr Art rechnet man auf eine starke Belebung des Fremdenverkehrs, vor allem aus den Vereinigten Staaten, da die geplante Straße die schönsten Teile Kanadas erschließen würde. Welche Bedeutung die Fremdenindustrie schon heute für das Dominium besitzt, erhellt aus der Tatsache, daß Im vergangenen Jahre weit über drei Millionen Kraftwagen für vorübergehenden Aufenthalt, also für den Gebrauch von Touristen nach dem Dominium zugelassen wurden. Die neue Straße würde ein hervorragendes Seitenftück zu der berühm ten Lincoln Highway sein, die Neuyork mit San Francisco verbindet« Hermann Miilier über sein« Politik. Wien, 22. Juli. Die „Neue Freie Presse" ver öffentlicht eine Unterredung.mit d.em Reichskanzler Her- mann Müller, in der der Reichskanzler u. a. sagte: Tie Reichstagswählen haben in unzweideutiger Weise den Willen des deutschen Volkes zum Ausdruck gebracht, daß cs einerseits die Stabilisierung der.inneren Ver hältnisse auf der Grundlage der Weimarer Verfassung, andererseits die Fortführung der bisherigen Außen politik im Interesse der Verständigung und des Frie dens anstrebt. Wenn somit die Grundlagen unserer Gesamtpolitik feststehen, so kann doch! nicht geleugnet werden, daß es innerhalb der bestehenden Parteien noch vielfach Meinungsverschiedenheiten über die Me thoden der Ausführung dieser an sich nicht bestrittenen Politik gibt. Die .Aufgabe der Reichsregierungstpird «S sein, Differenzen auszugleichen und eine möglichst breite und dauerhafte Basis für eine »erfolgreiche Mitarbeit der in Betracht kommenden Parteien zu sichern. E- wird zu den vornehmsten Aufgaben der jetzigen Regie rung gehören, die Beziehungen zu Oesterreich, enger zu gestalten, damit das Bewußtsein der Zusammengehörig- keit immer mehr Gemeingut des gesamten deutschen Vol kes werde. f ! ! I I Stralsunds Sefrekungsfeker. Stralsund, 22. Juli. Stralsund steht bereit- im Zeichen der Festwoche, die dem Gedenken des Tage- gilt, an dem vor 300 Jahren Wallenstein zur Aufgabe der Belagerung gezwungen wurde, des Tages, der in der Geschichte der ereignisreichen Vergangenheit dieser Stadt wohl der wichtigste gewesen ist. Die Festwoche steht unter dem Zeichen des damaligen Zusammenwir kens mit Schweden und ist.so gleichzeitig ein Ausdruck der deutsch-schwedischen 'Freundschaft von heute. Da zeigt sich schon rein äußerlich im Bild der Straßen, di« reichen Flaggenschmuck tragen, wobei auch die schwedi schen Farben einen großen Platz einnehmen. Von dem altehrwürdigen Rathaus wallen Fahnentücher in den Farben des Reiches, Preußens.und in dem Blau mit dem goldenen Kreuz Schwedenz. Auf dem Marktplatz selbst sind neben dem Denkmal des Bürgermeisters Lam bert Steinwich, der Stralsund erfolgreich! gegen Wallen stein verteidigte, zwei große tannenbekleidete Obelisken ausgestellt, lieber die alten winzigen Straßen sind überall Girlanden gespannt, die des Befreiungstages gedenken und den Gästen, namentlich auch denen au- Schweden, ein herzliches Willkommen verkünden. Diese deutsch-schwedische Gemeinschaft kommt auch in dem zahlreichen Besuch offizieller Vertretungen aus Schwe- !den zum Ausdruck. Heute mittag trafen die beiden schwedischen Zerstörer „Wrangel" und „Wachtmeister" und drei Unterseeboote im Hafen ein. Die Stralsunder Bevölkerung hatte sich .schon lange vorher in großen Scharen etngcfunden und brachte den Gästen einen herz lichen ..Empfang durch begeisterte Hochrufe dar. Vor her sind als Vertretung der deutschen Marine bereit- zwei Ünterseebootszerstörer angekommen. Beim /Er scheinen der schwedischen Schiffe salutierten die Besät- I zungen der beiden deutschen Schiffe an Dock. Die beiden schwedischen Schulschiffe „Jarramis" und .„Najaden" werden noch für heute nachmittag erwartet, ebenso zahlreiche andere Ehrengäste aus dem Reich! und au- Schweden. Oke Aufstanüsbewegung kn Portugal. Parts, 22. Juli. Nach, einer Hävasmeldung cuM Lissabon sind- einige bürgerliche Elemente an per von der Besatzung des Forts San Jorge auSgogang«nen Aufstandsbewegung beteiligt gewesen. Desgleichen war jder Negierung .zur Kenntnis gekommen, daß verschie- j dene Aufstandshcrde in der Provinz vorhanden waren- Es wurden alle Maßnahmen getroffen, um ft« .zu er sticken, was nach der vorliegenden Meldung vollkommen Igelungen sein soll. Während der Beschießung des Fort- San Jorge durch Artillerie sind die umliegenden Häu ser stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Mehrere Bewohner wurden verletzt. Insgesamt sollen bet der Beschießung sieben Personen getötet worden und außer dem 30 verletzt worden sein, darunter Offizier« und Mannschaften. Die Bewegung hatte, wie Hava- betont, politischen Charakter. Mariüe, Nationalgarde und Po lizei sollen treu zur Regierung stehen, di« die Lage vollkommen beherrscht und heut« früh d«n in der Nacht von Freitag auf Sonnabend eingestellt«» Verkehr wie der freig-Asb-n hat.