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ItrSnt KI b bleibt. 0« isnllr. »ienen, orsenl — d^zu kaufe«», den Preis, 'O. ussühr mg. isern Wer tungen bl» Vorzeijrrn IS. Lu« er Ad-esse ankbar. b. Werb« i. Vogtl. M e nötigen ist tiaben, sicb bitt« stlagemck. er l » l m rk- er, >r- nr. die Firma ckzeug- . erbeten. ev :llt sofort >g- U. zenberg. latt. Sonntag» äen 8. Zuli l928 23. Jahrgang Mer Tageblatt L-E-- Mzeiger für üas Erzgebirge lLoibtoo V enthaltens sie amtlichen oekanntmachungen Ses Nate« »er Statt «a» Ses Amtsgerichts fine, p.asch.r.eonl»: MU ea»i, »». I»u Nr. ISS Um die Räumung des Rheinlandes Ver belgische Außenminister Über -le Käumungs frage. Brüssel, Jult. In seinen Ausführungen zum Haushalt de- Ministeriums deS Auswärtigen in der Kammer berührte Minister HhmanS auch die Räumungsfrage. Er führte dazu u. a. aus: Ich habe seinerzeit Belgiens Haltung in der Räumungssrage in Ausdrücken dargelegt, die im Inland wie im Ausland Billigung gefunden haben. Die Frage hat zahlreiche Kommentare und interessante Veröffentlichungen Her- vokgerufen, sie Hat aber den Bezirk der studienweisen Beschäftigung und der Theorie nicht verlassen. Es liegt in dieser Hinsicht keinerlei diplomatischer Schriftwech sel vor und Belgien Hat die Gewißheit, daß es zu allen Beratungen der interessierten Mächte über die deli katen und viel verschlungenen Probleme der Repara tionen Md der Räumung des Rheinlandes hinzuge zogen wird. Die Frage ist dieser Tage wieder auf getaucht. Ter deutsche Reichskanzler Hat die von Deutschland in dieser Hinsicht erhobenen Ansprüche dar gelegt, ohne sich im übrigen genauer darüber zu äußern, welche Lösungen und unter welchen Bedin gungen er sie wünscht. ,Temps* über -le polni'chr» Garontlefor-erungen. Parts, 6. Juli. Der „TempS" hebt aus der letz ten Rede des Reichskanzler- hervor, daß dieser jede Einmischung dritter Mächte in eine Erörterung über die Rheinlandrüumung abgelchnt habe. Das bedeutet, sagt das Blatt, eine endgültige Antwort auf die kürz lich abgegebenen Erklärungen des polnischen Außen ministers Zaleski über das Interesse, das Polen mit Rücksicht auf seine Sicherheit an dieser Frage habe. Außerdem müsse auch den Erklärungen des Kanzlers über die Frage eines Ostlocarno entnommen werden. daß eine unter sozialdemokratischem Einfluß stehende LtnkSregierung ebensowenig wie zins Zentrums- oder Rechtsregierung dazu bereit sein wird, Polen für die Aufrechterhaltung der in den Verträgen festgesetzten Grenzen über die in den Loearnoverträgen enthaltenen Garantien hinaus Zusatzgarantien zu geben. Aber es sei zu befürchten, daß dieser Standpunkt die Behand lung der schwerwiegenden auswärtigen Fragen, die die Berliner Regierung demnächst in vollem Umfang« auf rollen wolle, »richt gerade erleichtern werde. Das ,Journal des DebatS" schreibt: Wie wird sich, Müller- Franken mit Briand verständigen, der gestern vor dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten erklärt hat, daß> die Räumung des Rheinlandes eine verwickelte internationale Frage sei, die heikle Verhandlungen notwendig mache. Wenn der Sicherheitsausschuß ge stern in Genf auch seine Arbeiten abgeschlossen Hat, so kann man doch! schwerlich behaupten, daß er ein System aufgezetgt habe, das die Aufhebung der militärischen Garantien ermöglicht. ,öaltlmore Sun" Über -le Kheknlan-besetzung. Washington, 6. Juli. „Baltimore Sun" be schäftigt sich, in einem Leitartikel mit der deutschen Re gierungserklärung und pflichtet den Ausführungen des Reichskanzlers über die Räumung deS Rheinland«- bei. ES sei wichtig, so führt daS Blatt aus, sich! klar zu machen, daß in dieser Frage ganz Deutschland einig ist. und daß die Sozialdemokraten die Fortdauer der Be setzung ebenso tief als schweres Unrecht empfinden wie die temperamentvollsten Dtitglieder des Stahlhelmes. Frankreich! tue durch! Belassung der Truppen bis zur letzten Minute, die der Versailler Vertrag ihm gewähre, nichts für den Wiederaufbau Europas. Im Gegenteil, Poincares Politik mache es den Liberalen in Deutsch land schwer, ihrs versöhnliche Haltung zu bewahren. Die Rettung Lundborgs Schwedische Retter — Grohe Freude in Skandinavien Berlin, 6. Juli. Zur Rettung Lundborgs meldet der Korrespondent des Lokalanzeigers aus Virgo-Bay: Die beiden schwedischen Maschinen 255 und 257 haben das kühne Flieger stuck vollbracht. Sie find trotz des Nebels bis zum Lager der Lundborggruppe geflogen und haben dort Proviant abgewor fen. Bet dieser Gelegenheit erblickte der Führer der Maschine 255 eine offene Wasserfläche und wagte sofort eine Landung, bei der er auch vom Glück begünstigt wurde. Lundborg wurde an Bord genommen und zur Quest zurückgebracht. Das Wet ter hat sich inzwischen gebessert und man hofft noch im Laufe des heutigen Tages die übrigen auf dem Eise Zurückgebliebe nen in Sicherheit bringen zu können. Die in Kopenhagen ein getroffene Nachricht von der Rettung löste in ganz Skandina vien allgemein große Freude aus. Lundborgs Frau wurde sofort von der Rettung verständigt. Berlin, 6. Juli. Dem gleichen Flugzeug, das Lund borg in Sicherheit brachte, ist es auch gelungen, die Gruppe im Roten Zelt neuerlich mit Proviant zu versorgen. Auch Medikamente und Akkumulatoren wurden ihr zugeführt. Das Lager der Jtalialeute befindet sich jetzt nur noch 5 Kilometer von Kap Light Smith entfernt. Das Eis beginnt durch den Widerstand, den die Küste bietet, zu zerbrechen. Deshalb wol len die schwedischen Flieger heute noch das Menschenmögliche versuchen, um die übrigen Leute in Sicherheit zu bringen. Sollte das nicht gelingen, so find die Lagerinsassen gezwungen, sich mit den Gummibooten an Land zu retten. Zwei Mitglie der des italienischen Alpenklubs haben die nördlichen Teile des Nordostlandes durchforscht, ohne eine Spur von der Malm- greengruppe zu finden. Auch von Amundsen fehlt noch immer jede Spur. vergebliche Nachforschungen auf Spitzbergen. Rom, S. Juli. Nach einem von zuständiger Stell« mitgetetlten Fustkspruch der „Titta di Milano" befand sich die Gruppe BigAevt gestern ungefähr auf 80,15 Grad nördlicher Bretts und 28,20 Grad östlicher Länge .also etwa sieben Kilometer von Kap Smith! ent fernt. Ein schwedisches Flugzeug! unternimmt an der Ost- und an der Südküste des Nordostlandes Erkun dungsflüge, unr Spuren der „Latham" oder die Trüm mer der ,Italia" zu entdecken. Ter Kommandant der „Citta di Milano" evhielt einen Bericht der Angehö rigen des Alpenklubs, die unermüdlich! ForschungS- fcchrten an der Nordküste des Nordostlandes ins Innere unternehmen, ohne jedoch aus Spuren zu stoßen. In den letzten Tagen Haben auch! schwedische und norwe gische Flugzeuge die Oute>ger-Meps-Jnsel und die uw mittelbar südlich gelegene Insel abgesucht und festgs- stellt, daß sich! auf beiden Inseln keine Menschen befin den. Bei Kap Bruun sand man einen Brief Kapitän Soras, in dem er eine Expedition nach! der Föhn-,Insel ankündtgt. Der Flieger Lützow Holm Habe Hm jedoch angesichts des schlechten Zustande- deS Eises davon ab- geraten. ES ist wahrscheinlich!, daß sich Kapitän Sora bereits auf dem Rückweg nach dem Beverly-Sund be findet. Um von Hm weitere Nachrichten zu erhalten, wird man die Ätzkunst der „Braganza" im Beverly- Sund erwarten müssen. Die Tätigkeit der russischen Eisbrecher. Moskau. 6. Juli. Der sowjetrussische Eisbrecher „Malygin" meldet, daß er den ihn umgebenden Eisgürtel durchbrochen und freies Wasser erreicht hat. Er setzt mit einer Geschwindigkeit von 10 Meilen in der Stunde in der Rich tung der Karlsinsel seine Fahrt fort. Am Donnerstag abend hat das Schiff bet 76 Grad 33 Minuten östlicher Länge den russischen Flieger Babuschkin passiert, der eben im Begriff stand, einen zweiten Flug anzutreten. Sir Samuel Hoare über -le Luftwaffe im Kriege. London, S. Jult. Der Luftfährtminister Str Samuel Hoare Hob tn einer gestern gehaltenen Rede die Unwirksamkeit der Vülkerbundsmaschinerie zur Be handlung einer plötzlichen Mobilisierung einer Luft waffe in Fällen künftiger Internationaler Streitigkeiten Hervor. Er sagt«, während England seit 1925 sein« Luftvoranschläge vermindert Hübe, Hätten di« anderen Hauptmächte iHre Ausgaben für Luftrüstungen ständig vermehrt. Die Entwicklung der Luftwaffen und der Begriff ,^leberraschung-krieg" Hätten «inen ganz neuen Faktor etng-füHrt. Haar« Mts Hinzu: Ich würde gern Beschränkungen für die Zahl der Militärflug zeuge aller europäischen Länder innerhalb der Reich weite der großen Bevölkerungsmittelpunkte, .sowie der großen Hauptstädte Europa- schm. Ankunft der Bremenflteger tn Amsterdam. Amsterdam, 6. Jult. Das Flugzeug „Europa" mit den Bremenfltegern ist um 12A Uhr Amsterdamer Zeit auf dem Militärflughafen Soesterberg eingetroffen. Auf dem Flugplatz erwartete sie ein Automobild des ehemaligen deut schen Kaiser-, mit dem sich die Flieger nach Hau- Doorn be gaben. Oie Keicksregierung. Von Dr. Külz, KeichSmtnister a. D. »» junge deutsch« Parlamentarismus so tolle Bocksprünge gemacht wta bet d«r letzten Re- gterungsbtldung. Es Hat keinen Sinn, die- leugnen oder auch nur beschönigen zu wollen. Dmn nur durch Selbsterkenntnis kommt man zurtz Mbstreifen dieser un erfreulichen Jugenderscheinungen. Auch im klassischen Lande des Parlamentarismus, in England, hat «W E^er^ngen Zett bedurst, um diesem Regierungsshstem die Tradition und die Zielklarheit zu geben, die wir jetzt an ihm bewundern. Der Versuch, die Regierungsparteien programma tisch zu binden, Hat sich! als Fohlschlag erwiesen. Lei der ist aber auch die andere und einzig richtig« Me thode der Regierungsbildung, d. H. die Auswahl von Persönlichkeiten ohne Programmatische Bindung Po» Fraktion zu Fraktion nur bet den Demokraten auf das nötige Verständnis gestoßen. Alle anderen Parteien haben durch ihre Redner sich! geradezu krampfhaft be müht. die Selbständigkeit ihrer Entschließungen gegen über dieser Regierung zu betonen. GS ist dies ein absolut müßiges Beginnen, denn selbstverständlich hat jede Fraktion auch gegenüber der Regierung, in der sie selbst vertreten ist, Freiheit der Entschließung. Wem, diese Freiheit auch nicht gerade so wett zu gehen braucht, wie sie einmal von der Demokratischen Irak- tion gehandhabt wurde, die eine Regierung mit drei eigenen Ministern stürzte, .so ist si« doch stets inso weit gegeben, daß jedem Gesetz gegenüber zustimmend« oder ablehnende Entschließung offensteht. Wenn ein« Fraktion aber Mitgliedern von sich die LeilnaHne an einer Regierung gestattet, so bekundet si« damit durch die Tat ihr Vertrauen zu dieser Regierung. Gerade bet der gegenwärtigen Regierung wird man nunmehr die Taten abwarten müssen. DaS Regie rungsprogramm zeigte in starker Ausführlichkeit Hie ganze politische Problematik auf, ohne sich, auch nur tn einem einzigen Falle auf ein« bestimmt« Lösung festzulegen oder auch nur den Weg zum Ziel« anzu geben. Welche Wege di« Regierung in den großen staatspolitischen, finanz- und wirtschaftspolitischen Fra gen etnzuschlagen gedenkt, wird sich! deswegen erst an der Hand der zu erwartenden Gesetzesvorlagen «ken nen lassen. Reichsreform, BerwaltungSveform, Wahl, reform, Finanzausgleich, Revision der DaweSlasten — es genügt allein eine Aufzählung dieser Wort«, um zu zeigen, welche ungcheuren schwierigen Pro bleme zur Entscheidung drängen. Schon au« diesem Grunde muß man Hoffen, daß die gegenwärtige Re gierung keine vorübergehend« Erscheinung ist, sondern sich wirklich! zu .längerer, fruchtbringender Arbeit zu sammenfindet, und zwar mit sich selbst und mit dem Parlament. Wenn wir Hinsichtlich! der nötigen Refor men tn Deutschland noch! nicht weitergekommen sind, so hat das seinen Grund eben darin, daß die Regierungen immer dann abtreten müssen, Wenn die einzelnen Mi nister sich voll in ihr Ressort etngearbettet Haben. Be sonders drastisch trat das im Reich-Ministerium de« Innern zutage, wo 1927 beim .Sturz der Regierung der Mitte Wahlgesetz, Schulgesetz, die ganz« Beamten gesetzgebung und andere Reformgesetze fix und fertig waren aber mit dem damaligen Reichsmintster tn der Versenkung verschwanden, aus der sie bis Heute noch nicht wieder ans Tageslicht gekommen sind. Schutz -er Nekchsfarben tn -en Seebä-ern. Ein neuer Erlaß de« preußischen Innenminister«. Berlin, 6. Juli. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mittelt, hat der preußische Minister de» Innern an die Regierungspräsidenten, Landräte und Polizeibehörden der Regierungsbezirke -Königsberg, Marienwerder. .Stettin. KöMn, Stralsund, Schleswig. Aurich und Stade einen Erlaß gerichtet, in d«m er seinen Erlaß vom 5. August über den Schutz .der Retchssarben tn den Seebädern tn Grtnn«rung bringt. Der Minister betont, daß auch in diesem Jahve all« ge- eigneten Maßnahmen zur unbedingten SicherstelAng des Schutzes der Reich-farben, insbesondere durch Ein satz der erforderlichen Zahl von Polizeibeamten zu trafen sind. Die Nachgeordneten Behörden Haben die Beamten im Sinne des genormten Erlasses, über die im Laufe des Sommers gesammelten Erfahrungen, un beschadet sofortiger Berichterstattung .in wichtig«» Etn- zelfällen, zum 1. Oktober zu berichten. Die italienischen O-eaaflieg« in Ri- d« Janeiro. RtodeJaneiro.6. Jult. Die italienischen Ozean- flieger, die nach mehrstündigem Flug durch dichten Nebel die Richtung verloren hatten und tn TouroS gelandet waren, find an Bord eines PostflugzeugeS um N,4ö Uhr in Rio de Ja- natro angekommen.