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Ientsch: Kollekte t. XI Uhr Ab- nach Bockau. — auf Dienstag, Iungmännei — Mittwoch: m für den stin- verein süngei- fest. — Bur' u. Blbelstuude > LSI IIS c»so) 7 007 SS» ISlX» 77 741 8Ü4 0S4 <LL0) 8»! 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We Sille !iik KliMchr. - Zis Menk der ReiSsresiermi. lleberreichung -er Spendenurkunde an Hindenburg. Sonderdienst der Post. — Schmückung des Brandenburger Tores. - Geschenke der Länder. — Englische Pressestimmen. Verltn, 1. Okt. Heute vormittag fuhr vom Ku- ratortum der Htndenburgspende Reichskanzler Tr. Marx, NeichSarbeitSmtntster Dr. Brauns und Ministerialdirek tor Karstadt vor dem Reichspräsidentenpalais vor, um dem Reichspräsidenten eine künstlerisch wertvolle Adresse zu überreichen, in der dem Reichspräsidenten das Bev- fügungsrecht über die bisher eingegangenen und noch weiter eingehenden Beträge zur Hindenburgspende über-- tragen wird. Der Reichsprästdent dankte den Herren und nahm die Urkunde, die auf Pergament in goldener und schwarzer Schrift gezeichnet ist, entgegen. Das Do? kument liegt tu einer grünen Ledermappe, die am Kopfe das Reichswappen zeigt, wahrend in der Mitte die Worte zu lesen sind: ,Lum 2. Oktober 1027". Im linken OuergcbSude sprechen seit 10 Uhr uw unterbrochen Personen vor, u. a. Staatsminister a. D. Leiche, MetchSmintster a. D. Neuhauch General! Graf von Bothmer, Gesandter von Stohrcr, die auf diese Weise ihre Glückwünsche zum Ausdruck bringen. Die Post hat einen Sonderdienst zum Rcichsprcisidentenpiv laiS einrichten müssen, da Briefe, Telegramme und Pakete in ganzen Bergen einlaufen und in großen Körben in die Büros gebracht werden. Net der Lleberreichung der Urkunde über die Hiw- denburgspende berichtete RetchSarbeitSmintster Brauns nach einer Ansprache des Reichskanzlers, daß heute 1200 in besonders dringender Notlage befindliche Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene Vorschuß,' weise aus der Htndenburgspende mit Beihilfen.von je 200 Mart bedacht worden seien. Geburtstagsgeschenke. Vas Tafelservtce Lrieörichs -es Großen. Reichskanzler Dr. Marx und Vizekanzler Hergt überreichten dem Reichspräsidenten das Geschenk der Reichsregterungr die Neuanfertigung eine« historischen TaseiserviceS auS der staatlichen Porzellanmanufaktur in Berlin. Das im Auftrage der ReichSregicrung angefertigte Geburtstagsgeschenk besteht aus einer für I(s Personen bestimmten Reuherstellung des TafelservteeS, das erst mals vor 160 Jahren von der Manufaktur für seinen Gründer, Griedrich den Großen, zu dessen persönlichem Gebrauch ausgeführt worden ist. Tas historische Service wurde erst jetzt wieder in seinem ganzen Umfange mit zahlreichen Taselleuchtern, Terrinen, Schüsseln, Töp fen usw. angefertigt. Es zeigt eine schöne Ausgeglichen heit zwischen dem flüchtigen Schwung der Formen und der wundervollen Handmalereien, wie sie sich gerade in der Berliner Manufaktur voM 18. Jahrhundert bis heute erhalten hat. ZedeS der 200 Stltcke trägt in Verbindung mit dem Blauschuppenmuster ein anderes Blumenmotw und echte Vergoldung. Die Rückseite eines jeden Stückes zeigt neben der alten Töpfermarke eine auf den 80. Geburtstag des Reichspräsidenten bezügliche Widmung. Ferner Übergaben führende Wtänner der deutschen Wirtschaft dem Reichspräsidenten, als Hindenbnrgdauk des deutschen Volkes, die EtgentumSnrkunde über das Stammgut der Familie von Hindenburg „Neudock in Ostpreußen, das aus.freiwilligen Beiträgen der deut schen Wirtschaft erworben und dem Reichspräsidenten zum persönliche« Geschenk übertragen worden ist. Berlin, SO. September. Wie wir erfahren, wird das Land Thüringen dem Reichspräsidenten zum Geburtstage eine kunstvolle Vase »nm Geschenk machen, die in der Staatlichen Dorzellan-Manufaktur, dem Sitze der ältesten thüringischen Dorzellanindustri«. für den Reichspräsidenten anaeieriicn wor den ist. Das Geschenk dürfte mit einer Reibe anderer Ge schenke der übrigen Länder im PalatS des Reichspräsidenten zur Aufstellung kommen. Die Geschenke der Länder sollen, wie eS beißt, die deutsche Volkskunst repräsentieren und auch später weiterhin km PräsidentenpalatS ausgestellt bleiben. ASKeS, HO- Mtembtt. Der Weiter sengt Kat be schlossen, dem Reichspräsidenten zum 80. Geburtötaa als Auf- Wirksamkeit der Hansastadt eine Riesentorte aus Lübecker Marzipan überreichen zu lassen, die die Lübecker Stadtsil- houette tzeiat. Braunschweig, I. Oktober. Als Beschluß des TtnalSmintsteriumS ist dem Bureau des Reichspräsidenten eine Fürsteriberger Prnnkvase als Geschenk des Landes Braunschweig für den Reichspräsidenten in seinem 80. Ge- burlvlnge übersandt worden. Minister Marguart wird bei dem GralnlationSempsange der Swnis- nnd Ministerpräsl- denien der Länder nm 2. Oktober dem Reichspräsidenten die Glückwünsche der braunschweigischen Bevölkerung nnsivrechen. G vle alte firmee gratuliert. Der Reichspräsident empfing den Borstand des deutschen Ofsiziersbundes unter Führung des Generals von Hutter. die Bnndesleitnng des Stahlhelms unter Führung de? Dr. Seldie' dem pon Dr. Löwenstein geführten Vorstand. deS Bundes jüdi scher Frontsoldaten, sowie eine von Herrn Dr. Unger-Brcslau nnd Prof. Dr. Schmeidler-BreSlau geleitete Abordnung des Neichsverbandes akademischer Kriegsteilnehmer, die dem Herrn Reichspräsidenten als Ehrengaben eine Sammlung von Wer ken der Im Kriege gefallenen deutschen Dichter überreichten. Reben einer Reib« von privater Empfänge nahm der Herr Reichspräsident auch den Besuch des Vorstandes des allgemei nen deutschen Iagdschutzpereins unter Führung des Prinzen Alfons von Isenburg entgegen, der dem Herrn Reichspräsiden ten namens der deutschen Jägerei seine herzlichsten Glück wünsche ausdrückte und ihm das Ehrenbild des allgemeinen deutschen Iagdschutzvereins überbrachte. Um die riesigen Säulen des Brandenburger Tors dekorieren zu können, hat man sich die Mitarbeit der Feuerwehr gesichert, die mit mechanischen Lettern auf fahren wird, von denen die Dekorateurs die Dekoraf- rionen um die Säulen des Brandenburger Tores und seiner Nebenflügel anbringen. Das Grün der Gir landen wird unterbrochen durch, dis Reichsfarben. Amnestie. Braunschweig, 1. Okt. Aus Anlast dev Voll endung des 80. Lebensjahres des Reichspräsidenten hat das braunschweigische Staatsministerium in etwa 60 Fällen 'Einzelbegnadigungen ausgesprochen. AuS München wird gemeldet, daß die bayerische Amnestie sämtliche Rätcrepublikaner außer dem Metzger Lindner umfaßt, der im Landtug das Attentat auf den Abgeordneten Auer verübt hat. Graf Arco, der Eis ner erschossen und nur Strafaubfchub erhalten hatte, wird endgültig begnadigt. Lon-oner Glätter über Sie innerpolttkschen ^uselnauöerseyungen anläßlich -er Geburtstags feier Hln-enburgs. London, 1. Okt. Die Blätter veröffentlichen Berliner Berichte über die innenpolitischen Auseinan dersetzungen anläßlich der Geburtstagsfeier des Reichs- Präsidenten. „Daily Telegraph" läßt sich auS.Berlin melden: Ein heftiger Streit sei rings um die ehr würdige Gestalt Hindenburgs entbrannt. Feiern oder nicht feiern, floggen oder nicht flaggen, seien die bren nenden Fragen. Der Berliner Berichterstatter der „Morningpost" schreibt: Man hätte anuehmen können, daß das deutsche Volk seine kleinlichen Streitigkeiten vergessen würde zu Ehren des Geburtstages eines Präsidenten, dessen ganzer Charakter eine Auflehnung gegen den Fluch des Parteihaders sei, und trotzdem sei die Geburtstagsfeier ein Streit zwischen den schwarz- welß-roten Farben des alten Regimes und den schwarz- rot-goldenen des neuen Regimes. Der Berichterstatter betont, daß Hindenburg dauernd für die Heilung der Wunden gewirkt habe, die durch den Uebergang von der Monarchie zur Republik hinterlassen worden seien. „Daily Chrontele" veröffentlicht einen Artikel über Hindenburg .Dem großen, alten Mann Deutschlands", in dem es heißt: Der erste im Kriege, einer der ersten im Frieden. Deutschland ehrt Hindenburg nicht dafür, was er getan hat, sondern dafür, was er ist., Seine! Volkstümlichkeit ist in seinem Charakter begründet. Das deutsche Volk glaubt an ihn, es steht in ihm den? Vater, dem Mr da» Wohl seiner Kinder am Herzen liegt. Präsident hindenburs hat M der Republik gegenüber ebensü loyal erwiesen, wie al» Marschall gegenüber dem Kaiserreich. Daher wird er an seinem 80. Geburtstage geehrt, wie kein Deutscher seit Bts- maisck oeskrt worben ist. Oie Kriegslckuläiüge. Von Dr. Külz, M. d. R. Die widerlichste und sinnloseste Ausgeburt der Verpestung der WeUatuwspbäre im lebten Kriege war da- im Gewaltakt von Versailles von unseren Gegnern erzwungene Bekenntnis Deutschlands von der Alleinschuld um Kriege. Wenn natur gemäß auch in der Geschichte, genau Io wie im persönlichen und gesellschaftlichen Leben, ein mit Gewalt erpreßtes Be kenntnis niemals von Iraendetner tatsächlichen, rechtlichen oder moralischen Wirkung sein kann, so bleibt ein solcher Gewaltakt gleichwohl eulebrend nicht nur für den. der ibn begeht, son dern auch für den, dem gegenüber er begangen wird: eben weil er ein Angriff auf seine Würde ist. Es war deswegen nur selbstverständlich, daß sich gerade gegen diese Bestimmung von Versailles das nationale Empfinden aufbäumte. Die Lüge von der Alleinschuld Deutschlands am Kriege ist eine Ungeheuerlichkeit in zweifachem Sinne. Erstens ist sie eine auS der Verirrung der Kriegspsychose heraus geborene Beschimpfung des deutschen Volkes, und zum andern ist sie de. Versuch gewaltsamer Fälschung geschichtlicher Tatsachen. Die- ser Verschiedenartigkeit entsprechend ist auch die Abwehr ver schieden zn gestalten. Soweit die geschichtliche Sette des Problems in Betracht kommt, ist von Deutschland durch rückhaltlose Oeffnuna seiner Archive alles getan worden, was zure Feststellung der objekti ven geschichtlichen Wahrheit getan werden kann. Auch die Ergebnisse der Arbeiten der parlamentarischen Untersuchungs ausschüsse sind nach dieser Richtung hin zu werten. Eine moralische Schuld am Kriege hat ganz gewiß kein einziger Deutscher und am allerwenigsten das deutsche Volk als solches. Ob ein Politischees Vrschulden in Gestalt einer falsch orientierten Außenpolitik vorliegt, wird niemals vor einem anderen Richteistuhle als dem der Geschichte selbst entschieden werden können. Aber auch der, dem es heute schon feststeben sollte, daß die deutsche Außenpolitik dev Vorkriegszeit nicht auf richtigen Bahnen -gewandelt sei, wird doch in der ganzen deutschen Politik kein anderes Leitmotiv als das der Erhaltung des Friedens erkennen. Nur die Frage bleibt offen, ob die dazu angewandten Mittel tauglich oder gefährlich waren. Un» will scheinen, als ob in dieser Beziehung der Krieg auf einer Gesamtschuld des Militarismus und Imperialismus aller Großmächte beruhte, die als solche auch heute noch nicht von den sogenannten Siegerstaaten erkannt wird, denn ihre prak tische Politik wandelt entgegen ihren Versicherungen noch die gleichen Bahnen. Soweit die Kvlegsschuldlüge eine dem deutschen Volke angetane Beschimpfung war, batte die Entwicklung der lebten Jahre einen durch die Tat geschehenen Widerruf mit der Auf nahme Deutschlands in den Völkerbund gebracht, Daß die Aufnahme in den Völkerbund tatsächlich eine solche Rehabili tierung war, macht man sich am besten an der Hand eine» Beispiels aus dem persönlichen Leben klar. Wenn in einer bürgerlichen Gesellschaft semand für unwürdig bekunden wird, fernerhin Mitglied zu sein, so ist das eine gegen die Ehre de» Betreffenden sich richtende Maßnahme. Wenn nun dieselbe Gesellschaft nach einiger -leit merkt, daß sie sich durch Fern- halten dieses Mitgliedes selbst den schwersten Schaden zufügt, und nun KU dem Mitglieds hingebt und ihm sagt: komm wie- der in meine Reihen, ick will dich mit Ehren ausnehmen, und wenn diese Aufnahme dann wirklich in ehrenvollster Weise sich vollzieht, so ist das eine viel stärkere und wirksamere Wiederherstellung der Ehre als durch papierene Erklärung. Ganz genau so liegen die Dinge mit Deutschland und dem Völkerbund. Wenn dann freilich nach einer solchen ehren vollen Aufnahme der Rehabilitierte, trobdem er Mitglied der Gesellschaft ist, erneut beschimpft wird, dann wird auch die durch die Tat geschehene Rehabilitierung i« ihrem Werte untergraben. Und das ist geschehen. Brmnd hat bei dev Aufnahme Deutschlands in den Voller bund gesagt, daß Frankreich und Deutschland in so vielen ehrenvollen Schlachten miteinander gerungen hät- ten. daß Mr sie kein Anlaß gegeben sei. sich gegenseitig »u be schimpfen und sich anders al» in Werken de» Frieden» gegen- seitia zu messen. Man vergleiche mit diesen Worten die Nedem die in den lebten Wochen bei der Einweihung der «rteaer- dcnkmäler in Frankreich und Belgien gehalten worden lind. Der französische Minister Barthou hat vor kurzem gesagt, man solle über die Dinge am besten schweigen. Gan» richtig, aber 5>err Barthou richtet die Mahnung an die falsche Adresse und würde sie besser seinen Mintsterkollegen ans Herz legen. . Daß die von französischer und belgischer Seite mit er neuten Angriffen aenen Deutschland, Tbre gebaltenen Reden nickt unerwidert bleiben konnten, ist selbstverständlich, vtn denbura bat ett bet der Tannenbergkeler in maßvolle» und würdiger Form getan. Mit dieser Feststellung U die Wag» nicht entschieden werden, ob es ern oem Reichspräsidenten rt» tia»r und Lv-ckmLßig,r Vorschlag war. die, Mr s«ne d-r'ou