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Nr 104 2.' l.,ln„.niu Tageblatt ^Uk EkAA^bUD^ ZWWUU Ttlegramm»: Cag«bl»,tt flnerrzardiru» Entknlto»,ä '* ch-» 0ckan.tt„,°chu»o«„ »--- ».>'«» »« »,„»< x,m,.,o„,.i,„. ,i.„. „, „„ Hindenburgs Unterschrift geMML Grotzangelegte Betrugsattionen gegen Neichsvehör-en. r 4' Mat. Der Kriminalpolizei ist es ieser Tage durch einen Zufall gelungen, einen großen^ gegen mehrere Ncichsbehörden geplanten Betrug ^n vereiteln. Im Büro eines bekannten Berliner BaL "^^^urde der Kaufmann Max Leskowsky aus der Boeckhstraße 21 verhaftet. Bei einer Haussuchung fand R°tch-dArd°n d°r L»chst-n Wie sich herausstellt, hat Lefkowskh mit Hilfe die- gefälschten Stempel eine ganz groß an- g'I.gte Betrugöaktlvn gegen eine der Reichszentrakbe- lDwen nicht nur geplant, sondern bereits eingeleitet, >md nur einem Zufall ist es zu danken, daß d«r Bttri.g nmußtelbar vor der Bsllendung scheitert«. Bor einiger Zeit erschien Lefkowskp beim Retchs- >> ^Ministerium rind verlangte einen bestimmten hohen Lu irier zu sprechen. Er weigerte sich zunächst, nähere VMgaden über den Zweck der Unterredung zu machen, nnd wies sich schließlich durch ein Empfehlungsschrei- lun des Chefs einer deutschen Botschaft einer auslän- dl'chen Hauptstadt aus. ^n diesem Schreiben wurde empfohlen, dem Ueber- bringer, der sich „von Schenk" nannte, für wichtige To- li'inente, die er angeblich im Besitz hätte, einen hohen Bel rag auszuzahlen. Auf dem gleichen Brief war ans einer der anderen Seiten eine angebliche Anweisung deS Reichspräsidenten von Hindenburg, dem Ueberbrin- ger v. Scheut für die betreffenden Dokumente, die der Reichspräsident gleich zuriiäbehalten habe, die unnme von 7nt>00 Reichsmark auSzuznhlen. Außer der Unter- schitst trug der betreffende Teil des Briefes den Stein- pel des Büros des NetchSprasidenten. Auf diese „Unterlagen" hin wurde dem angeblichen v. Schenk bedeutet, er möge sich zu einer bestimmten Zeil in einem bestimmten Kaffee einstuden, dort werde ihm rin Offizier den Betrag überreichen. Zur verabredeten stunde kam der Offizier mit einem in stivk! gekleideten Begleiter in das Kaffee, um durch duu Begleiter die Uel,ergäbe der Geldsumme bezeugen zu lassen Der an gebliche v. Schenk scheint jedoch daraus Verdacht ge schöpft zu haben. Der Offizier jedenfalls wartete ver geblich aus den Mann, dem er die 7.">000 M. des Reichs- wehrmiuisteriums auLhändigen sollte. wetzt entschloß man sich im NeichSwehrministerium, genauere Rüelfruge zu halten. Da der Reichspräsident sich gerade in Hannover aushielt, rief man telephonisch bei den ihm beigeordnetcn Herren des Büros dort an und erfuhr nunmehr sofort, daß es sich um einen Schwindler handelte. Sofort angestellte Nachforschungen blieben zunächst ohne Erfolg, bis der Schwindler, der mit wirtlichem Namen Lefkowskst heißt, in die Falle ging. l Ms i'Mlli>ll die MeitnehlN W dkl WeMjjANlrOlWz? Rutzlands Stellung zum Völkerbund. Genf, 3. Mai. Die Delegierten und Sachver- Vie Sowjetvertretung für öir WirtDaftokonscrenz ständigen, die zur Vertretung der Arbeiterinteressen an der Weltwirtschastskonferenz teilnehmen, haben heute in einer gemeinsamen Sitzung programmatische Richtlinien aufgestellt, die sämtlichen Konferenzteilnehmern mitge teilt werden sollen, und in denen die Arbeitervertreter auf folgende vier Punkte besonderen Wert legen: Beseitigung der Schranken gegen den internatio nalen Handel, Verbesserung und soziale Anglei chung der Arbcilsvcrhältnisse in allen Ländern, Kontrolle der monopolisierten Industrien, Ver mehrung der landwirtschaftlichen Erzeugung und bessere Organisierung der Absatzverhaltnisse sür landwirtschaftliche Produkte. Im einzelnen verlangen die Arbcitevvertreter die Anerkennung des Achtstundentages durch. Ratifizierung des Washingtoner Abkommens, Einrichtung eines in- tcrnationalen Kontrollamtes für Preisgestaltung und Absatzverhältnisse, Schaffung eines internationalen WirtschaftsamteS, das u. a. die Anwendung der Be schlüsse der Weltwirtschaftökonferenz beobachten soll. Bet den Beratungen waren die deutschen Arbeiter durch Gewert'schaflüsekretär Eggert und Netchülagsaüg. Hilser- dtng vertreten. Berlin, 3. Mai. Der Führer der russischen De legation für die Weltwirtschaftstonferenz, der frühere Volkskommissar Ossinskt, empfing heute nachmittag auf der Berliner Sowjetbotschaft einige Pressevertreter, de nen er Erklärungen über die Intentionen seiner Regie rung bezw. der Delegation abgab. Ossinskt wandte sich gegen Gerüchte, wonach die Beschickung der Konferenz eine Aendernug der Svwjetpolitik gegenüber dein Völ kerbund selbst 'bedeute. Tie Teilnahme an einer Son derkonferenz bedeute keinesfalls eine Bindung bezüg lich des Völkerbundes. Er gab dann eine Darstellung der Absichten der Sowjctdelegation bezüglich ihrer Mit arbeit an der Konferenz, Absichten, die sich, im wesent lichen mit denjenigen der übrigen Delegationen decken dürften, jedoch in einem besonderen Punkte auch die Auseinandersetzung über die „wirtschaftliche CmEristenz zweier gegensätzlicher wirtschaftlicher und sozialer Sh- steme", des kapitalistischen und des sozialistischen, be zwecken. Der Sowjetdelegierte sprach schließlich die Hoff nung aus, daß trotz des grundsätzlichen Unterschiedes zwischen seiner und aller übrigen Delegationen tu Be zug auf ihren prinzipiellen und besonderen Standpunkt eine Mitarbeit mit einer Reihe von Delegationen in einer Reihe von Fragen möglich sein werde und sand dabet freundliche Worte für die deutsche Konferenz arbeit. Vie öesprechungen zwischen Jugoslawien unS VeutschlanS. Berlin, 3. Mat. Von einem angeblich in Bel grad geäußerten Wunsch Jugoslawiens, mit Deutschland einen AreundschaflSvertrag abzuschließcn, ist, wie die Blätter erfahren, in maßgebenden Kreisen nichts bekannt. ES besteht lediglich die Absicht, zunächst eine Klärung Ker deulschZugofwwischen Handelsbeziehungen vorzu nehmen. Nakowusi über Sie franzöfisch-ruMchen SchuiSenverhanülungen. Vari«, 3. Mat. Svwjetbotschastcr Rakowski er klärte dem Vertreter de» „Sotr" über den Stand der französisch.russischen Vchuldenverhandlungen, es bestehe Ein2 die durchschnittlichen Iahreszahlungen und übe« die Anzahl de« Iahreszählungen, jedoch wün- sthe Rußland für die ersten IahreSzahlungenZahlungs. erlotchterunaett auf Grund einer steigenden Staffel, wäh^ rend man fra^ der Ansicht sei, daß Frank. 2 ülu^ck tlick der Turxhschntttshühe der Jahreszahl»». a??bet2 unter der Bedingung «'»nackt habe daß die von Rußland geforderten Erletch» reich über die neu an Rußland zu gewährenden Kredite erst nach Erledigung der Schuldenfrage verhandeln, während Rußland die Kreditsrnge vor der Schulden frage behandelt wissen will. Aentralauoschußstyung Ser Panenropüischen Union. Paris, 3. Mai. Der Zcntrnlausschuß der Pau- europäischen Union lst gestern in Paris unter dem Vor sitz des Grafem Coudenhoven zu einer Sitzung zusam- mengetreten. Deutschland war vertreten durch Prof. Säuger, Oesterreich durch Ken österreichischen Gesandten tu Paris, Dr. Grttnberger. Es handelt sich nm die Vor- bereinmg des Programms des zwelten Paiieuropä«ßi>eu Kongresses, der vom ». bis 11. Oktober ln Brlstsel statt- finden wird. Her angebliche iVahlschwinürl in Men, Wien, Ü. Mat. Von selten der bürgerlichen Par« teien werden in der Presse und in Versammlungen Be schuldigungen gegen die Sozialdemokratie wegen angeb. liehen Wahlschwindels erhoben, die einen derartigen Um- fana und so bestimmte Form annehmen, daß inan in parlamentarischen Kreisen mit dein offiziellen Etnspruch der Vertreter der bürgerlichen Einheitsliste gegen das Ergebnis der Wahlen Lum Nationalrat rechnet. (?cknlfrugon im fa^jisrhcn Zu W-chun Per beutlgen >oNsiguug ves ^ouduige' gab PIV» Po. Schminke (Kmum.l eine Erklärung ab dn» »r niemals VW Absicht geäußerl l'abe, zue saUnld.nnNen'stunn eiet übewu« lreteu. stu l 'eiter 1!teeaiu»g lnurbe snannn dos Etot- >aptlel, tnstr Vlnslalten sür Taubstumme usto, ohne plusspraäie angenommen. Im weiteren Verlause erfolgte die zusommengefaßte Beratung von eis Pnulteu. die fick mit der Volks- und Fortbildungsschule beschäftigen stnnäwsl erstatlete Abg. C laus (Dem.) den AneschußberiaN über das Ka pitel Polls- und Fortbildungsschulen Es folgte die Begründung einer Reihe von Anträgen und Pinfragen hierzu. Abg. Siegert (Dntl/l verlangte die Errich tung christlicher Vcrsu.bsschnien V.'llsbildnngominister Dr. Kaiser stimmte dem Anträge im Prinzip zu. ES handle sich in der Hauptsache wobt um die Errichtung evangelischer Versuchsschulen Man müsse aber vorher Prüfen, ob eine solche Einrichtung auch ntr die Zukunft Bestand haben werde. Abg. Grell mann (Dntl.) be gründete einen Antrag betr. das st üchlign »gerecht der Lehrer. Von der Wirischastchwetei lag ein Antrog auf Aendcrung deS Lchulbezirkegesetzes vor, der vom Abg. Hentschel begründet wurde. Danach soll die Wahl der Elternvertreter künftig durch die Elternräte anstatt durch die Gemeiudevcrlreter vorgeuvmmen werden. Zu einem kommunistischen Anträge auf Aufhebung der Verordnung über das Schulgebet nahm Abg. Rötz- schcr das Wort, der weiter die Einführung völliger Lernmittelfreiheit, Schulkinderspeisungen usw. forderte. Eine weitere sozialdemokratische Anfrage befaßte sich mit dem Verbot der Ueberlassung von Schukräumen an po litische Parteien zn Versammlungszwecken. Tie Negie rung wird gefragt, warum sie einem bereits früher ge faßten Landtagsbeschlusse auf Aufhebung der Verord nung noch nicht gefolgt sei. Ein deutschnationaler Antrag auf Aenderung des Anpassungsschnlgesctzes wurde durch den Abg. Grell mann begründet, der die Einführung der Verhältnis wahl bei der Lehrcrvertretung forderte. Abg. Tr. S eh- ferth (Tein.) verlangte in einem Anträge zum Schul- bcdarfs-gesetz von der Regierung einen Plan über die baldige Durchführung deS Schulbedarfsgcsetzes vom 31. Juli 1922 hinsichtlich der Pflichtstundenzahl. Schließ lich begründete Abg. Kunath eine Anfrage der Wirt schaftspartei, in der die Beseitigung von Ueberstnnden der Handelslehrer verlangt wurde zugunsten älterer Schulamiskandidaten. Wirtschaftsminister Tr. Wil helm versicherte, daß er entsprechende Anordnungen treffen werde. Die Aussprache über sämtliche elf Punkte wurde ebenfalls zusammeugesaßt. An erster Stelle wandte sich Abg. Wecke l (Soz.) besonders gegen den Volksbildung^ Minister, dessen Beseitigung vom Amte seine Partei mit allen Mitteln erstrebe. - Abg. Elans (Dem.) bedauerte die schlechten Anstellungsverhältnisse der Lehrer. Frü her sei ein Volksschullehrer mit dem 23. Lebensjahre ständig geworden, heute seien nicht einmal ausreichend Stellen sür 27 Jahre alte Lehrer vorhanden. Die Ne gierung zeige hier leider der Volksschule nicht das Ent gegenkommen wie der höheren Schule. Es müßten ge setzliche Bestimmungen geschaffen werden, wonach sür dauernd benötigte Lehrkräfte die entsprechende Zahl' von Stellen zu errichten sei. Die Einführung der mittleren Reise sei nicht durch Verordnung, sondern durch Gesetz zu regeln. , . . VollSbildungLminister Dr. Kaiser ging sodann ans die einzelnen Anträge und Anfragen, ein. Tie Schul raumnot sei im Wesentlichen behoben. Die höheren Abteilungen der Vollsschule seien keineswegs StandeS- schulen, sondern nnr bestimmt, die Ziele und das Ni veau der Volksschule höher zu schrauben. ES handle, stch nicht um eine Schule sür mehr Bemittelte, sondern für mehr Begabte. Ter Minister wandte sich dann ge gen die Ausführungen des Abg. Wecket über die Hetze, gegen die Volksschule und bedauerte die Einstellung etueö Telles der Lehrerschaft gegen ihn, die eine bes sere Verständigung zwischen Ministerium und VulkSschul- lebrerschusi verhindere. Er meinte nm Schlüsse seiner Bussützruugen, daß die Schularbeit in Sachsen immer noch auf einer Höhe stehe, die einen Vergleich mit den anderen deutschen Ländern durchaus vertrage. Lan-esschulausjHuß der veutschrn vemokratischrn Partei in Sachsen. Dresden, 2. Mai. Der Lankesschulausschus, kor Dculscheu Demokratischen Partei in Sachse» hielt am Sonn« .Wenk, den !w. Vtt'i» ks. Is. in Dresden eine erwe terte SlKiMli lili, all bn' M'r lM ^olkvkchlllU'bn'r, ^cln'er l^lwrer und Berufsschulen sauste RWlehrer aus allen Dst en be« Landes teilnahiueii. Nachdem der Vorsitzende die zahlreich er-