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LM- Anzeiger für Sas (rzsebirge — rg--birg, Enthalten-öle amtlichen vekanntmachunaen -es Rates -er Staüt UN- -es Amtsgerichts Aue. Postscheck-Xont» r Fmt L.ipztg Nr. 1 - . Lreitag, den 25. Februar 1927 22. Jahrgang Lohnkämpfe im ganzen Reich gebiet verlassen, aber 800 Mann zur Sicherung de» Durchgangsverkehrs der Truppen aus dem besetzten deutschen Gebiet im Saargebiet zur Verfügung einer zu schaffenden Eisenbahnkvmmisston -urückbleiben. Diese 800 Mann würden jedoch als internationale Polizei truppe organisiert und uniformiert werden. Außerdem könnte die Regierungskommission aus die in der Nähe des Gebietes stationierten französischen Truppen im Notfälle zurückgreisen. Dieser Antrag ist mit dirr ge gen eine Stimme von der N^gierungskommission ange nommen worden. i Über zehn Stunden hinaus, die au» dringenden Grün den de- Gemeinwohles auonamnswetse zulässig ist, von einer behördlichen Genehmigung abhängig, »nährend bis her dem Ermessen der Beteiligten nach dieser Richtung freier Spielraum gelassen war. Die wichtigste der in dem Entwurf vorgesehenen Aenderungen ist wohl di« Aushebung des 8 il, Abs. 0 der ArbeitSzettverordnung, der eine an sich ungesetzliche, aber von den Arbeitneh mern freiwillig geleistete Mehrarbeit unter gewissen Voraussetzungen für straffrei erklärt. Diese Bestimmung hat die Durchführung der Arbett-zcitdorschriften un günstig beeinflusst uno ist unter den heutigen Verhält nissen nicht mehr haltbar. gebieteS über die Frage der französischen T chpenbe- setzung, der in der Märztagung des Rates zur Ver handlung stehen wird, folgenden Kompromißvorschlag r Die srauzüsischen Truppen würden offiziell das Saar- Sine Kundgebung der deutscden Mltte!sck)id>r. Berlin, 28. Febr. Bet einer vom NeichSau«- schuß der deutschen Mittelschuht veranstalteten stark be suchten Kundgebung der verschiedenen Mittelstandsgrup pen, zu der sich zahlreiche Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden eingefunden.hatten, betonte der Präsi dent der Handwerkskammer, Ludert, die ungeheure wirtschaslliche und kulturelle Bedeutung de- gewerb lichen, landwirtschaftlichen und geistigen Mittelstände» beim Ausgleich der hart aufeinander wirkenden wirt schaftlichen Lx-remr. Für dav Handwerk sprach der Vorsitzende des ReichsverbandeS des deutschen Hand werks, DelirmHaunover, der auf die schwere Bedrohung des Handwerks lstnwieS und die unbedingte lltotwendig- kett betonte, daß Reich, Länder und Gemeinden bet al len ihren Maßnahmen Artikel 164 der Reich-Verfassung im Auge behalten, der dem gewerblichen Mittelstand besonderen Schutz verspreche. Ter Vorsitzende be» Netchsschutzverbandeö für Handel und Gewerbe, Ltebald- Brauuschwetg, fordert eine gerechte Steuerpolitik, die den selbständigen Mittelstand vor Ueberlastung schützet, Prof. Dr. Stein-Berlin forderte als Amvalt de» Deut schen Genossenschaftsverbandes den wirtschaftlichen Zu sammenschluß, zum Schutz und zur Wiedergewinnung wirtschaftlicher Selbständigkeit in der Genossenschaft. Für den Haus- und Grundbesitz sprach der Vorsitzende des Zentralberbande», Stadtrat Humar-München, der betonte, daß 8o Prozent de» deutschen Hausbesitze» dem Mittelstand angehvre und daß die Wohnung-wirt- fchaftssrage iwr allem eine. Frage de« Mittelstände» ist. Für da» Schutzkartel Deutscher Geistesarbeiter sprach Tr. Cverling-Ntkola« ee, der die Zusammenarbeit zwi schen den Gristesarbe tern und den Gewerbetreibenden, wenn sie auch schwier g sei, dringend befürwortete. Al» Präsident des Reichalandbunbe» betont» Graf Kalckreuth, das c.nß«, »ordentliche Interesse der Landwirtschaft vev- lang«, das, der Mittelstand sich in seinem Kampf um sein« Unabhängigkeit durchsetze. Zum Schluß sprach noch Bürgermeister a. D. Llwrie-Dretiden. Um den Schiedsspruch in der Schwerindustrie. Berlin, 28. Februar. Der Deustche Melallarbeiter- oerbcmd hat den Blättern zufolge Ken Schiedsspruch für die Metallindustrie, nordwestliche Gruppe, die die Betriebe von Düsseldorf bi» Hamm umfaßt, angenommen. Die Geweit- schuften werden die VeichiiidttchkeitoeriDii nun de« von den Arbeitgebern abgelehnlen Schtebüspruchee beantragen. Kein Brauereiarbeiterstreik in Berlin. Berlin, 28. Februar. In einer heute abgehaltenen Funktionär-Versammlung der Brauereiarbeiler wurde da« An« aebot der Arbeitgeber, ab l. Februar eine Lohuzulage von 2,80 Mark Pro Woche zu bewilligen unk ab 1. Juli bi« 80. September eine weitere Zulage von 1 Mark, mit lütt gegen 104 Stimmen angenommen. Der Tarisstreit in der Leipziger Metallindustrie. Leipzig, 28. Februar. In der Bezirksversammlnng der Metallarbeiter sprach sich ein großer Teil der Arbeitneh mer für Annahme des neuen Schiedsspruches aus. ES wird damit gerechnet, daß auch in der Urabstimmung der weitaus größte Teil für Annahme des Schiedsspruches stimmt, so daß am Freitag wahrscheinlich die Arbeit wieder ausgenommen werden wird. Der Lohnstrelt in bet schlesischen Tertiilindustrle. Breslau, 28. Februar. Die Verhandlungen zur Bei legung der Lohnstrcitigkeiten in der schlesischen Textilindustrie, die heute auf Veranlassung des Schlichter« geführt wurden, verliefen infolge der Haltung Ker Arbeituehmervertreter ergeb nislos. Beilegung der Differenzen in der Württembergischen Holzindustrie. Stuttgart, 23. Februar. Der Verband Württem- bergischer Holzindustrieller und der Wüttembergische Holz- arbciterverband haben sich vor dem Schlichtuugsausschuß auf einen Vergletchsvorschlag über eine staffelweise Wiederherstel lung der Köhne von Anfang l02tt geeinigt. Die Wiederauf nahme der Arbeit in den bestreiken Betrieben erfolgt morgen. Die beschlossenen AuSsperrungsmaßnahmen sind daher hinfällig geworden. Schiedsspruch im Vankgewerbe. Berlin, 24. Februar. Unter Vorsitz von NegierungSrat Dr. Brahn ist, wie der Deutsche Nankbeamteuverein mitteilt, In der Nacht vom 28. zum 24. Februar nach mehr als 14- stündigen Verhandlungen ein Schiedsspruch gefällt worden, Ker Ken Mantellarisvertrag bis zum 1. März 1028 verlängert. Für die gleiche Zeit ist eine Gehaltserhöhung von 714 Prozent und für den >ü. Dezember die Ausschüttung eines halben Mo natseinkommens vorgesehen. Außerdem sollen Verbesserungen der Ueberstnndenbezahlung und einig«' Aenderungen Ker Ur« lnubsbostimmnngen zuungunsten der Am,«'stellten elntreien. Erklärungsfrist bis zum 8. März. Der Schiedsspruch wurde uvu dem unparteiischen Vorsitzenden allein ges/illi. Kn sowohl die Vertreter der Arbeitgeber als auch die der Angestellten ihn gblehnten. vieVeullebnalionalen baden gegen srankreicb keine feindlieben Empfindungen!! Professor Hoeßsch über die Haltunn der Deutschnatlonalrn. Paris, 28. Februar. Der Berliner Sonderbericht- ersinne« Ke« „Sok" veröffentlicht heute die ihm „egeuüluw abgegebenen Eriläruugeu Ke« Reichslngsabgeordneien Pros. worin dll'srr snijte: Deutlchnallonale Volköpartei ist für Annäherung aller europäischen Sinaien. Die Deulschunkonnku haben keine feindlich«!» Empstubungen gegenüber Frankreich, aber mit der Bestimm, Ker Rhelulaude können sie sich n'ckst nbsinbeu. Die keuischchnnzöslsche Annäherung ist unerläßlich für kie Slnbiliiäl in Europa. Die Deutschnaiionglen 'vollem entschlossen für die Eutwnssuung eiutieleu unter der »«- kiuguug, daß kei keulßhe Eulwnssuung der ""st"M'tw'n Ab rüstung No«-,,„gehe, unk Kuß die bnlwiiffnung kein deutschen Butte uichl al« eine Gtrnsmnßmchme stuf,,ezwuustell we-rde. Der DnweePlnii wie alle Aluunchuuge" tUm die »U'Wlun,, der Schulden zwischen drn kkmk-u, die milet,wubek t u itrkm. ,1. ö ' mi.sstn «elüi.I. rt .uc,den. Diese BW'iswu wirk ebenso «uf Annullierung beu DnwespwueS wie aus diejenige der For- ..u e vu, 'a.,b« uvd Amerikas au Fra,, reich wegen seine t >ch' M hinaus,nufeu. Meine Par,ei ü'Ürde eiw " ^' c.trn,!ve!lrn„ zuüscheu Deulschlouk und Polen nicht billigen. Die Republik Ist ein, Tatsache. bleibt, dann können wir ihn» nur folgen. Aur -rag» -»e fkanz-MH«n Lrnppen " tm Sänrg-blet. ü-ük» «8 F/Lr. Wie «!n Beicht,rst'Ut,r in <kens aÄl«,, »mich« k« Ä^i«um-r»»u»«^->»«»» ver Hefrhentwurf «b»v -t» Arbsttsz-ltveror-nung -sm Netchsrat vorgrlsgt. Nerltn, S8. Febr. Die Rt-ichsregierung hat nun mehr den Entwurf «tue» Gesetze» zur Abänderung der Arb«It»ze>tv,rordnttNst lArbett-zeitnvtaesetz, Kem Reich«- rat vorgelegt. Der vorläufige Reicheirurtshuftorat ist tu Rücksicht auf den nur vorläufigen Charakter der Re « gelang und auf di« große Eilbedürftigkeit mit dem Ge, setzentwurf nicht befaßt worden. Inhaltlich bringt der G-setzentwurf eine Abänderung d«r geltenden Arbeit«, zeitverordnung in d-uj-ntgen Punkten, dl« b-fonder» zu Klagen über z>» lauge Arbeitszeiten Anlaß gegeben ha- den Zu 8 6 der Arbett-zettverordnung wird vorge- schrieben, daß nach Wegfall eine» Tarifverträge» dl, Behörde noch während dreier Monate keine längere Ar- beltSzett genchmigen kann al» ft« nach dem Tarifver trag zulässig mar. Ferner wird für behördlich zuge- lassene Mehrarbeit von Arbeitern «in angemessener Last»-»schlag vnrgeschrieben, um auf diese Weise ent« bkhrlich-r Me-rarb-tt entgrgenzuwirken. «In- Aende« t-un- ii » »iÄ dis dsu «-L-Ü-t-U Crosko« klagt. Berlin, S8, Februar- Der vo» den adligen «rund- bes.tzern duykeltiettü R,ti«r„u>iibellhor Hoss» von TreSkow bat gegen Ken vauptschristletier der „Dc-utschen Zeitung", Major von Svdeustern, me Beleidigungsklage erhoben, weil das all deutsche Blatt gegen Herrn von TreSkow, der Komtur de» Inngdeu'schen Orden« ist, den Vorwurf de» großen ver- traneuebruche« erhoben hat. In dem Artikel wurde behauptet, da- Herr von TreSkow seinen Orden-brüdern Mitteilungen über die beabsichtigte Aufstellung von Geheimformationen tm Kreise Königsberg -Brandenburg hab« zuaehen lassen. Be kanntlich hstl Reichskanzler Dr. Marr in seiner RoichsiagSrede daraus vrrwiest-n, daß Ker Boykott seine Ursache in einem Vertrauensvruch TreSkow« seine Ursache habe. Vor Gericht wird also erwiesen werden, ob diese Behaupnmen richtig sind, Reich,innenminister v. Kendel! wird als Zeug» zur verband« lu>ig rrerdLN. französische Willkür. tsche Gendarmen wegen Berhinderung eine» Transpart«» von Fremden» legtoniirrn verhaftet. Ä°!°L Z?d" ..»Äst -uÄ zurückzuführe-n, die sich am 16 abspielten: Eine Gruppe von 17 jung«.» Leuten, dce sich für die französische Fremden- lök^tett und in Beglettnng eines sran- zösischeu «vidlitc-n in Zivil nach dem Elsaß fuhren, wurde von der deutschen Gendarmerie verhaftet und n .^bracht, weil man nnter diesen Leuten fteübrieslich Versvlgte Verbrecher vermutete. In Karls- ruhe entveate >uan nnter Ihnen drei steckbrieflich, ver- olgte Personen, darunter einen Schwerverbrecher. Der französische Soldat weigerte sich der deutschen Gendar- merk- ,einen PersonalunÄvei« zn zeigen, worauf diese hu nus dem Znge setzte. Tie Verhaftung der beiden M-ubarnierkvursttitt!>e. erfolgte sedensallö auf die An, zeige des Soldaten hin. Berlin, 23. Febr. Ueber die tatsächlichen Vor gänge, oie gestern in der Pfalz zur Verhaftung zweke Gendarmen durch die Franzosen führten, macht, wie deir BUttiern mttgeteilt wird, der Pvllzetkvmmtssar zurzeit die nöligen Feststellungen. Fest steht, daß die Festnahme m«t dem Vorgehen der betreffenden Gen« darinen gegen die Werbung znr Fremdenlegion in Ver- bindilng steht. havas -öMtznUett. Parts, 28. Febr. Havas veröffentlicht zu der Verhaftung der beiden deutschen Gendarmertebcsehls- haber von Linden und Steinfeld folgende Nachricht aus Mainz, die, wie HävaS angtbt, aus autorisierter Quelle stammen soll: Gewisse Zeitungen der Gegend suchten als Grund für die Festnahme die Tatsache anzuführen, daß eö den deutschen Behörden vor einigen Tagen ge lungen sei, unweit der Grenze eine Anzahl junger Deut scher, die sich anschickten, in Frankreich den Sammelort der Fremdenlegion auszusuchen, davon zurüchuhalten. Diese Behauptung sei absolut unrichtig, denn die deut schen Behörden haben das Recht, den Grenzübergang Deutscher, die sich nach Frankreich begeben wollen, zu kontrollieren. Die beiden Chefs der deutschen Gendar merie in Linden und Stetnfeld seien wegen Vergehens gegen die Ordonnanzen der Interalliierten Rheinland kommission verhaftet worden. Sie Hütten vor einiger Zeit ohne Grund ein Mitglied der Besatzungsbehörden tu Zivil, das tm Besitz eine» ordnungsmäßigen Passe war, festgenommen.