Volltext Seite (XML)
Muer Tageblatt Mzeiger für -as GrMbirge RML r°.h°I.°n» »„ -m.,lch.n s.k°nn.m°chung.n... n°.« «a», u°» ».. ^mt.,„.ch„ «« ...... Sonnabenä. cken IS. Januar IS2T 22. lechrnrinn Vie LoUkrage in Okina. London, 13. Jan. Wie Reuter aus Peking be richtet, hat die Negierung drei Verordnungen erlassen? die Erhebung eines 2V,Prozentigen Aufschlagzolles aus gewöhnliche Ware, Erhebung eines 7Vrprozentigen Auf- schlagzolles auf Luxuswarcn und Erklärung der Tarif autonomie versehen, xuswaren in Kraft. Part», 18. Jan. Seit der Rückkehr des General» von Pawelß und des Geheimrate» Forster nachMriS wird die öffentliche Meinung von Paris täglich mit Be richten überschüttet, die offenbar von einer Stelle be- cinslußt werden, die alle Veranlassung hat, die Tinge so durzusiellen, als machten die etngeletteten Verband- lungen keinen Fortschritt. Während einerseits behaup tet wird, die deutschen Delegierten hätten überhaupt keine neuen Vorschläge unterbreitet, wird andererseits, und zwar in einer angeblich aus London stammenden HavaSmeldung, die sich auf Informationen aus engli scher Quelle in Paris stützt, erklärt, deutscherseits ver suche man, die Diskussion nach Berlin zu verlegen. Dem gegenüber muh, um jede Zweideutigkeit zu vermeiden, sestgestellt werden, dah General von Pawelß überhaupt nur über die Festungen an der deutschen Ostgrenze ver handelt, während die Verhandlungen über die Begriffs bestimmungen für das Kriegsmaterial nach wie vor in Berlin zwischen deutschen und alliierten Sachverständi gen geführt werden. Der Quai d'Orsay hat offenbar nach der alarmierenden Berichterstattung der französi schen Presse aus London die Ucberzcugung gewonnen, dah Tendenzmeldungen entgegengetreten werden müsse, denn der „Ternps", der gewiß in der Frage der End« kommnisse deuteten darauf hin, daß eine Politik übe» legter Anschwärzung Mexikos eingeschlagen werden soll. Eine Konzentration bewaffneter Kräfte, die viel größer sei, als sie jemals für Nicaragua benötigt würde, b» sage vielleicht auch etwas über die Absichten der ame rikanischen Regierung. Die Situation sei so delikat, di« Kräfte, die auf Interventionen hinarbeiten, so stark, und die Opposition bisher so unorganisiert, daß nt» mand sagen könne, was passieren werde, wenn irgend ein blutiger Zwischenfall in Mexiko gerade jetzt sich e» eignen sollte. , weises vorhanden. Tas könne man nur al» herabset zende Propaganda betrachten, dazu bestimmt, Kellogg» Lage zu retten oder die amerikanische Meinung auf einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen oder auf eine Intervention vorzubereiten. Verschiedene andere Bor ¬ hai würden erforderlichenfalls entschlossen von einer freiwilligen Wehr verteidigt werden, die von allen ver fügbaren britischen Streitkräften unterstützt werden würde. Außer Japan und Frankreich würden voraus sichtlich auch die amerikanischen Kriegsschiffe an der Ver teidigung Schanghais tetlnehmen. Vir Lage in Hankau. Hankau, 18. Januar. Die Spannung hat nachgelassen. Die englischen Staatsangehörigen können sich im Konzession»« gebiet frei bewegen. Die Abwanderung der Ausländer all dem Innern gestaltet sich wegen des Boykotts und des Man gels an Schiffen schwierig. Dem englischen Konsul in Ktu« kmng gelang cs, die Archive des Konsulats zu retten. Er wähnt jetzt in einem kleinen Boot, das die Konsulatsflagge führt, auf dem Fluh. Auch der französische Zollkommissar übt seine Tätigkeit auf einem kleinen Boot aus. waffnung als unparteiisch angesehen werden kann, mutz erklären, dah das französische Außenministerium aus drücklich sestgestellt hat, daß die Verhandlungen, im Gegensatz zu den pessimistischen Auffassungen, die ge stern und heute sestzustellen waren, sich in einer wesentlich günstigsten Atmosphäre vollziehen. sowohl,tn Berlin als auch in Parts. „Sotr" kann so gar der Tcmpsmeldung htnzusügen, daß sich in den letzten Tagen eine übereinstimmende Auffassung über das Gelingen der jetzt im Gange befindlichen Verhand lungen zeige. Jedenfalls nahmen diese Verhandlun gen einen normalen Verlauf. önönstrie unS Entwaffnung. Im Zusammenhang mit den in Berlin geführte« Verhandlungen mit der interalliierten Mtlttärkontroll» kommisston über die Herstellung und den Export von so genanntem Kriegsmaterial sollen Vertreter der deut schen Industrie noch einmal ihre Ansichten und Wünsche darlegen, und zwar sollen sie, wie mehrere Blätter zu melden wissen, voraussichtlich! bereit» heute vom Reichs minister des Aeutzeren, Dr. Strefemann, zu einer Be sprechung empfangen werden. könne nur zweifach ausgclegt wer- zahlreichen äußerst unverantwortlich gder al» Höchststand erreiche oaoe, wiro, ,o erwärm m»», v.n daß'dts Verhand. U, fA U Iw K-Er M, t» «Hms- HU Die französischeMreffe intrigiertiweiter Zu den deutsch-französischen Verhandlungen. Chinas.mit Wirkung vom 1. Januar 1929 Die Aufschlagzvlle für gewöhnliche und Lu- treten mit Wirkung vom 1. Februar 1927 Japanischer Protest. Tokio, 18. Jan. Der Minister für auswärtige Angelegenheiten beauftragte den japanischen Gesandten in Peking, gegen den Beschluß der chinesischen Regierung betreffend die Erhebung von Zuschlagszöllen Protest einzulcgen. ES wird jedoch als unwahrscheinlich be trachtet, daß Japan Gewalt gebrauchen wird, es sei denn, daß China den Versuch macht, die Zollzuschläge gewaltsam in Tsingtau und Tatren zu erheben. Man glaubt, daß die chinesische Erklärung über die Zuschlag zölle eine Erleichterung der Aufnahme einer inneren Anleihe eher als die Anerkennung der Zölle selbst be zweckt. dir Chinesen zur Nückgabe -er britischen Konzesston bereit l London, 18. Jan. S» verlautet, daß die Kan- toneser Behörden zur Rückgabe der britischen Konzes- sionen bereit sind, unter der Bedingung, daß die eng. ltschen War-nhäuser ihre Pforten wieder öffnen. Der belgische Konsul in Hankau ist von den Chinesen ge- faugengenommen worden. vor ernsten Unruhen ln Schanghai. London, 14- Jan. „Daily Telegraph" meldet au» Schanghait Mit der Ankunft de» amerikanischen Kreuzers „PtttSbourgh" beginnen die Pläne für die Vertctd'gung Schanghais enogülttgere Gestalt anzuneh- men. S» herrscht die Ansicht, daß Schanghai zweifel los der Schauplatz ernster Unruhen werden wird in- folge der riesigen Zahl von Agitatoren, die in der Singeborenenstadt tätig sind. Zunächst rechnet man mit zahlreichen Streik» und wenn die Wut de» Pöbel» den '> erreicht habe, wird, so erwartet man, ein die ganze Stadt.0 " Oc.rtcht-mstatte« Abbruch ber Beziehungen zwilchen A.S.A. und Mexiko? „Niiher am Kriege als jemals.« 13. Jan. Aus Mexiko-Ctth eintref-! telamerikas hegten, sei nicht der Bruchteil eines Be- s»nde «kachrichten besagen, daß dortige politische Kreise mit dem Abbruch der Beziehungen Amerikas zu Mexiko noch in diesem Monat rechnen. Die Befürchtungen ba sieren hauptsächlich auf der Tatsache, daß alle Anre- gungen Mexikos über das Haager Schiedsgericht bzw. die Anrufung einer mextkantsch-amerikantschen gemisch ten Kommission in den Vereinigten Staaten offenbar auf ungünstigen Boden gefallen seien. Jedenfalls ist nie auch nur andeutungsweise eine Antwort erfolgt, die al» Zustimmung oder Ermunterung ausgelogt werden könnte. London, 14. Jan. „Daily Telegraph" berichtet au» Nenvork, die Meldungen amerikan.scher Berichter statter bezeichneten die Lage in der Hauptstadt Mexikos als so gespannt, daß eine Lösung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten noch diesen Monat erfolgen könne. dos Expeditione korps an -er Grenze. Neuyork, 13. Jan. Tas amerikanische Kriegs- ministcrinm teilt mit, daß die Vereinigten Staaten augenblicklich 13 000 Mann mobilisierter Truppen an der mexikanischen Grenze unterhalten, die nötigenfalls sofort marschbereit wären. Die Truppen bestehen aus vier Infanterie-, zwei Feldarttllerie-, zwei Kavallerie- Regimenter und je einem Bataillon schwere Feldarttl- lerte und berittene Pioniere. öopkott gegen öie vereinigten Staaten. Mexiko, 13. Jan- TaS spanisch-amerikanische Kommunique?, das für die Schaffung engerer Verbin dungen innerhalb der lateinamerikanischen Staaten ein tritt, hat die Forderung erhoben, daß auf alle Waren und Erzeugnisse der Vereinigten Staaten in allen latein amerikanischen Staaten der Boykott gelegt werden soll. 142 Erhängtei Neuyork, 13. Jan. Eine amerikanische Jagd gesellschaft, die aus der Umgebung von Mexiko-City in die Stadt zurückkehrte, will 142 Erhängte an Tele- graphcnpfühlcn und Bäumen, nahe Ozumba, gezählt haben. Die Erhängten sollen zu den Ausrührern zählen, die vpn den Negierungstruppen im Staate Morelos gefangen wurden. Kritik öorahs an öer amerikanischen Politik gegenüber Nicaragua. Washington, 13. Jan. Senator Borah griff im Senat die Politik der Regierung gegenüber Nicara gua an. Er fordert die Negierung auf, in den Bezie hungen mit Mtttelamcrtka die Anwendung von Gewalt zu unterlassen und Freundschaft durch freundschaftliche Mittel herzustellen. Tie Monroedoktrin komme nicht in Frage Keine nichtamerlkanische Regierung erstrebe einen Landgewinn oder versuche, die nicaraguanische Negierung zu stürzen. Die Vereinigten Staaten hätten aus Grund der Mourocdoktrtn kein Recht, in die Negte- rungsangelegenhetten irgendeines mittelamer.kan.scheu Landes s.ch eiuzumischen. Zweck der Toltrtn ist e», die latein-amerikanischen Völker vor einer Beherrschung durch auswärtige Länder zu schützen. Wir können nie mals Frieden in Mittelamerika haben, wenn wir in Nicaragua diejenigen halten, die sich nicht aus den Vottswillen stützen können. Der Republikaner Len- rovt verteidig.e die NegierungSpolitik und bestritt die Behauptung Borahs, daß die Monroedoktrin nicht in Frage käme. Lenrovt fuhr sorti Wenn wir nicht da» Leben und Eigentum der Ausländer in Nicaragua schützen, niüssen wir anderen. Ländern gestatten, sie zu schützen. preffestimmen. Neuyork, 18. Jan. In einen, Leitartikel, über- schrieben „Wenn du Frieden wünschest" führt die World aus, daß der außerordentliche Ernst der latein-ameri kanischen Krise nicht länger bezweifelt werden kann. Amerika wäre näher am Krieg mit Mexiko, als jemal» seit der Pershing-Expedttion oder der Veraeruz-Landung gewesen. Wenn das amerikanische Volk den Frieden wünsche, dürste es keine Zett verlieren, den Präst- denken, das Staatsdepartement und den Kongreß dar- aus aufmerksam zu machen. Kellogg» Rede vor dem Ausschuß de« Senat» könne nur zweifach ausgelegt wer- den. Entweder al- . —«r. Der Plauener §1resemann-pro;eV. Berlin, 13. Jan. TaS Plauener Gericht, vor dem der Prozeß gegen den völkischen Rechtsanwalt Müller wegen Beleidigung des Meichsaußenmtntster» Dr. Stresemann stattfindet, vernahm tn Berlin den Ne benkläger Tr. Stresemann, der über seine Tätigkeit tm Aufsichtsrat der Evaporator-Gesellschast und über vom Gericht verlangte Einzelheiten weitgehende Aufschlüße gab. Ebenso wurde gestern RetchSbankprästdent Schacht vernommen, der erklärte, daß er während seiner Zu gehörigkeit zum Ausftchtsrat der Evaporator niemals ein unreelles oder unfaire» Geschäft festgestellt hab«. Wenn derartige Vorfälle, wie sie vom Rechtsanwatt Müller behauptet werden, vorgekommen seien, wär« er auch nicht eine Minute länger bet der Evaporator tm Aufsichtsrat geblieben. Sr selbst kenn« Dr. Stresemann seit 20 Jahren und halt« -» für vollkommen au»ge- schlossen, daß der Reichsauß-nmtntster derartige G«- Mste gebilligt hätte. Hauptmann a. D. Knoll, d«r vom Rechtsanwalt Müller al» Zeuge dafür benannt war, daß er aktenkundiges Material über angeblich« Schiebungen der Evaporator besitze, erklärt«, er selbst könne au» eigener Kenntnis nicht» über Verschiebung von Kriegsmaterial durch die Evaporator nach Polen sagen. Sr habe lediglich von dritten Personen ähnlich« Dinge behaupten gehört. Da sich herau»gest«llt hat, daß da» Plauener Gericht nicht all« Z«ug«n m Berlin