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!g. sir. uirientai" Leamtor 'jede lsssentei » 8 vki mimt er«» UNK cktbiläer einen. chs, )lung. p id lücken! W /luer Tageblatt Donnerstag, äen 20. Januar Id27 22. Jahrgang tch« m«rt" amlllch/ Z«U» «« Pf««»«. Posischeck-Loato: ftmt Leipzig Ur. 1*4» EN Anzeiger für -as Erzgebirge! — o HueemeUy Enthalten- Sir amtlichen Sekanntmachungen -es Rate» -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts Aue. Nr. IH London, 18. Januar. Reuter verbreitet folgende Mit teilung: An maßgebender britischer Stelle wird betreffend de. Lage in China darauf htngewtesen, daß alle Bewegungen vor Motten., Heere», oder LuftstrettkrLften, die etwa vorgenom men werden sollten, nur zur Durchführung der von der britl schen Regierung befolgten Politik be» Schutze» de» Leben» und Eigentum» britischer Staatsangehöriger zu dienen bestimmt sind und nicht irgendwie al» eine Angriffshandlung auSgelegi werden dürfen. Zu der gestrigen Kabinettssttzung wird er klärt, baß die getroffenen Entscheidungen in voller Ueberein. sttmmung mit der bekannten Politik der englischen Regierung gegenüber China sich befinden. Man erwartet, daß die Han- kauer Besprechungen über die dortige britische Konzession for« gesetzt werden. Es wird für möglich gehalten, baß man einer ganzen Anzahl der von der Kantonregierung gehegten Wünsch, wird entsprechen können, aber es ist selbstverständlich, daß ein Sichbeugen vor Drohungen und Gewalttätigkeiten nicht mög. lich ist. Wie ersichtlich, ist trotz gegenteiliger Behauptungen von anderer Seite demnach in der englischen Politik gegen über China keine Aenderung eingetreten. Britische öchutzpMik im Keich des rasenden Drachen. Ein Kreuzergeschrvader ausgelaufen. Requirierung zweier britischer Vampfer für Truppentrausporte nach China. London, IS. Jan. Den Blättern zufolge find zwei Dampfer von s« 10 000 Lonnen, die tn Southanch- ton liegen, von der Regierung für Truppentransporte nach China requiriert worden und toerden am LS. dzw. LS. Januar in See gehen. Au» Malta wird berichtet, daß da» Hofpttalschtff „Matno" dem nach EHtna be orderten ersten Kreuzergeschwader binnen kurzem fol gen wird. Uebersiedelung der nationalistischen Regierung nach Nanking. Part», 18. Januar. Wie die Agentur Jndopacifique aus Peking berichtet, kündigt die nationalistische Regierung an, daß sie sich tn Nanking nteberzulassen gedenke. Tschangtsolin und di» Sag« in Hankau. Paris, 18. Januar. Nach einer Meldung der Agentur Jndopacifique aus Peking hat der Sohn Tschangtsolin» er» klärt; Sollte die englische Regierung mit Gewalt die Regelung der Lage in -ankau vornehmen, so würbe die Regierung von Mukden unverzüglich eine Volksbewegung unterstützen. Englische Verstärkungen für China. Das erste englische Kreuzergeschwader geht heute von Malta nach China tn See. Der Kreuzer „Dauntlees" wird sich dem Geschwader spä- ter noch anschltetzen. Ebenso wird das Hospitalsch.ff „Maine" in kurzem nach China auslaufen. Zu dem Gerüchte, wonach auch bas Schlachtschiff-Geschwader nach China tn See gehen wird, wird an zuständiger Stelle mttgeteilt, baß davon nichts bekannt ist. Der leitende französische Ingenieur der Pekinger Straßenbahn entlassen. Pari», 18. Januar. Nach einer Meldung der Agentur Jndopacifique au» Peking ist der französische leitende In- genieur der Straßenbahn von Peking ohne Angabe von Grün den vom chinesischen BerwaltungSrat seine» Amte» enthoben worbe. Der Berwaltungsrat habe seine Absicht angekündtgt, sämtliche Posten, die von ausländischen Ingenieuren besetzt seien, aufzuheben. Japan deutschfreundlicher als je! China- und Sowjet-Politik. Tokio, 18. Jan. In seiner Programmrede an läßlich der Eröffnung de» Parlament» betonte der ja panische Außenminister stark die Beziehungen zu Deutschland, die freundschaftlicher seien al» jemals vor dem Weltkrieg, und er Hob die wesentliche Stabilisie rung der europäischen Lage durch Deutschland» Ein tritt tn den Völkerbund hervor. Er erklärte wörtlich: „Mit Herzen voll Hoffnung heißen wir Deutschland» Teilnahme am Völkerbund willkommen." Bezüglich der Ehtna-Poltttk führte er au», die In tervention fremder Mächte würde die Herstellung de» inneren Frieden» mehr schädigen al» fördern; st« würde außerdem von dem chinesischen Volk nicht lange ertra gen werden können. Der Schutz der japanischen Rechte tn China sei durch Verhandlungen mit d en lokalen Ge ¬ walthabern erreichbar. Japan sei mit der Zollerhöhung prinzipiell einverstanden, Voraussetzung sei jedoch die Wiederaufnahme der abgebrochenen Zollkonferenz zwecks Sicherung gegen den Mißbrauch der erhöhten Zolletn- nahmen. Bezüglich Rußland» erklärte der Minister die pessi mistischen Ausstreuungen über die Gefahr ernster Kom plikationen in der Mandschurei für absolut unbegründet. Trauergala -er -eutstbea Morine bei -er Beisetzung -es Kaisers von Japan. Berlin, 18. Jan. Der Reichspräsident hat ver fügt, daß die Schiffe der Marine bet der Beisetzung de» Kaisers von Japan Trauergala anlegen. Die tn fremden Häfen befindlichen Schiffe haben sich nach den bezüglichen Bestimmungen zu richten. nommen, ob die Besetzung de» Retch»wthmlnisttrtum» für. Regierung, der Reichswehnnintster Geßler an- N.7d» ->«*- -o--"-' deutung sei. Der „Lokalan, eiger" will wißen, daß die sozialdemokratisch«, Führer, wie sie e» in Unterredungen mit Zentrumsvertretern zu verstehen gegeben haben, gegenüber dem RetchSwehrmintster Dr. Geßler „dtewanzentakttk de» SichtotstellenS" beabsichtigen. Die „Tägliche Rundschau" bemerkt tn einem Kommentar zu dem Bries wechsel Geßler-Koch, daß e» Sache der demokratischen Irak- tton sei, wie sie sich mit dem Borgehen de, ReichSwehrmintste- rium» abftnden wolle. Die anderen Fraktionen würden keine Veranlassung haben, dazu Stellung Mi nehmen. Man könne annebmen. daß auch da» Zentrum auf diesem Standpunkt steh». Die Frag« der Person des künftigen RetchSwehrmintster» nennt die „G«rmanta " «ine große Schwier^keit, di« durch den veröffentlichten Briefwechsel nicht einfacher geworden sei. In verantwortlichen Parlamentarischen Kreisen könne man sich aber dennoch nicht vorstillen, daß an «iner einzelnen Person^ ganze w-rk der rkekonstttui.runq der Re- gterung scheitern könnte. Dem Zentrum sei « jedenfalls ernst um die Arbeit an der Regt.runaSblldung, wa« da. Komm», nlquee be» FraktionSvorstande« de» Zentrum» beweise. Der vorwärts" berichtet über ein« Stellungnahme der Ber liner sozialdemokratischen Parteifunktionär« gegen Geßler. Nack» einem Referat de» ReichstagSabgeo^dneten Dittmann und einer Dt»Äon sei einstimmig ein« Resolution angenom men n-orden in d-r von der so,i-ldemokratischen Reich,tag«- »!-d. -.-t I>-»- kiegierungsbilcilmg im Klieve. Gras Westarp bet Lr. Mar». Berlin, 18. Jan. wie da» Wolsfbüro au» Par- lamentartschen Kreisen erfährt, empfing Reichskanzler D«. Marx heute vormittag um 11 Uhr den Grafen Westarp zu einer Besprechung, um Pie Haltung der deutschnationalen Reich»tag»fraktton zu einem Kabinett der Mitte festzustellen. Die Besprechung dauert« etwa eine Stunde. Dr. Marx sucht« festzustell«n, ob die Deutschnattonalen «tn Kabinett der Mitt« tolerieren könnten. Graf Westarp ließ keinen Zweifel daran, daß die» nicht der Fall sein würde. Reichskanzler Dr. Marx Hat di« Absicht, im Saus« de» Nachmittag» noch ver- tr«t,r der Bayrischen volk»part«t und d« Wirtschaft lichen Vereinigung zu empfangen. In den srühen Nach mittag,stunden wird de« FraKtonSvorstandder Sozial, demokraten zu einer Sitzung zusammentreten, um den Bericht de» «bg. Müller-Franken über sein« Bespre chung mit Dr. Marx entgegenzunehmen. ,wot»z«ttakUk* Ein ne«» Wort km parteipolitischen Legtkon. In mehreren Blättern wird zu der Frage Erellung ge- nommen, ob die Besetzung de» R-tchsweh^ntstertum, für Vie Lage »er lSLMcn snäusttle Im ver- gimgeaeu Jabr e« tdre kergchlea. Die Entwicklung der sächsischen Industrie verlief im vergangenen Jahr zwischen zwei ausgeprägten Polen. Da» Frühjahr zeigt einen sehr bedenklichen Tief punkt. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen war bi, auf 4Sö 000 angeschwollen, die Kaufkraft tn starkem Rück gang begriffen. Die Konkurse und Geschäft,auf sichten, Btriebsstillegunaen hatten gewaltig zu genommen. Die Kredttlage war auf da« äußerst« angespannt, da» Au«land«geschäst infolge Ueberteuerung der Produkt« be sonder« schwer. Diesem ungünstigen Statu« im Frühjahr ist ein etwa« günstigerer Entwicklungsstand am Ende de, Jahre« gegenüberzustellen. Die unterstützten Erwerbslosen waren im November auf L7S000 zurückgegangenr Konkurse, Geschäft», aufsichten und BetriebSstillegung-anzeigen erheblich vermin dert. Die Kaufkraft hatte sich au» den verschiedensten Grün den etwa« gehoben, die Preise hatten durch Annäherung an die Weltmarktpreise die stärkere Wiedertngangsetzung de» Ex ports ermöglicht. Zwischen beiden EntwicklungSvolen war die Konjunktur kurve der einzelnen sächsischen Wirtschaftozweige jedoch nicht einheitlich verlaufen. Die Belebung der Wirtschaft war nicht tn vollem Umfange aus eigener Kraft erfolgt, vielmehr durch die Kaufkraft der durch den englischen ProbuktionSauSfall be- günsttgten Arbeiter, also durch ausländische, Geld, belebt. Ferner hatten au,ländische Lethgeld « r, di« groß«« deutschen Unternehmungen zugute kamen, indirekt auch di« Betriebe, die nicht selbst al« Darlehnsnehmer auftraten, be fruchten können. Da« im Laufe de, Jahre» zunehmende Spar vermögen mancher BevölkerungSkretse war an sich ein erfreu liche» Zeichen, zeigte indessen auch, baß die Ersparnisse in vielen Fällen nicht direkt der Industrie zugeführt wurden. Die Belebung konnte demzufolge über die verbraucherindu- strien vorläufig nur in geringem Umfange hinauSgehen, so daß insbesondere die in Sachsen stark vertretenen Maschinen industrien und sonstigen BetriebSmittelindustrien au» ihr noch kaum Nutzen ziehen konnten. Da» gleiche galt für die unter der Zwangswirtschaft de» Wohnungswesen» leidenden Indu strien. Die große Unausgeglichenheit der industriellen und finanziellen Lage wurde noch erhöht durch die vorläufigen noch nicht genügend gefestigte Finanzkraft de» -anbei«, di« im Inland die Lagerhaltung und damit die Stetigkeit der Entwicklung erschwerte, und bei der Ausfuhr die Wettbewerb,, fähtgkett beeinträchtigte. Die auch in Sachsen zunehmenden Sparkapitalien dürften nur zu einem Teil au» neu gebildeten Kapitalien der Industrie stammen und auch nur zu einem verhältnismäßig geringen Teil für die Industrie direkt Ver wendung gefunden haben. Sie werden zum erheblichen Teil sich aus Um la gerungen von Vermögenswerten erklären. Die von der RetchSregterung im Laufe be» Jahre» ein geführten Steuererleichterungen waren für den Einzelnen lei der infolge der Erhöhungen von Lande»- und kommunalen Steuern und neuer sozialpolitischer Lasten kaum fühlbar. T ne Stärkung der Betriebskapitalien konnte durch sie jedenfalls nicht tn nennenswertem Maße erreicht werben. Die Industrie siebt sich in dieser Beziehung auf die RattonalisterungSmaß. nahmen, die tn großem Umfange und sehr einschnctdend durch- geführt wurden, angewiesen. Ob die damit erreichte Moder- nift-'rung der Betriebe Ersparung von Kapitalien und Ver einfachung der Fabrikation für die sächsisch« Jndustriebevölke- rung tn ihrer Gesamtheit, Arbeitgeber w e Arbeitnehmer auf die Dauer den gewünschten Erfolg bringen wird, läßt sich vor läufig noch nicht feststellen. Angesicht» der ausländischen Kon- kurren, und der drückenden, die Produktion verteuernden in ländischen Lasten war sie unvermeidlich. Ruch die sozialpoli tischen Lasten Mlngen vielfach zu dieser Rationalisierung. Die Erhöhungen der sozialen Lasten durch die Ge- setzgebung von IVLü wirkten sich erst im Laufe d«, Jahre« 1080 im vollen Umfange und zu «iner Zeit au«, wo fi« be sonder» schwer aufzubringen waren. Auch im vergangenen Jahr ist da» Tempo der sozialen und arbeitSrechtlichen Gesetz- gsbung keineswegs verlangsamt worden, und tn d«r »wetten Hälfte konnte man sogar von einer Hochkonjunktur in der So zialpolitik sprechen, denn «I jagten sich di« Entwürfe, der. Gesetzwerdung, »um Beispiel auf dem Gebiet« der so schmiert, gen und für die Produktion so außerordentlich wicht.gen Ar- bctt«zeitreaelung, von der Wirtschaft mit großer Besorgnis entgegengesehrn wird. . . Li, groß, Rührigkeit, welch, die Reich,regtnung auf handettpoltttschem Gebiet entwickelte, hat trotz Her star «n Vertretung sächsischer Interessen durch ihr« Organisation lei der ntcht bt« für di, Belebung unsere» Außenhandel» no - wendtgm Erfolge gezeitigt, wenn auch «in« langsam. Beruht- gung der weltwirtschaftlichen und handelspolitischen «eziehun- ^"Ä^Ärk*ung/n der wichtigsten handelopoltttschen Maß nahmen de» vergangenen Jahres wie auch der großen internationalen privatwtrtschaftlichen Vereinbarung»«. ^« Etsenkartell« ober der Besprechungen internationaler Wirt- schaftSsührer, der verständigungSbeprebungen, di« .sich im völ. kerbund, in der Internationalen -andellkammer und an and«, ren Stellen konzentrieren, werden erst vonlang« r Hand im Lauf« h«, nächsten Zeit für di» Wirtschaft, insbesondere für