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Nr. 7 bonnta^äen 9. Januar 1927 22. Jahrgang ve- 6 i bereits begonnen. (;o amerikanische Siaatsangehörige. Paci- iar mpel. idi» ct^>rckch^i »»»» Kolonialbe« so besteht kein Unter« angewiesen, abzuleiten; re. ttue beiter übergeben. ES fragt sich, ob dies Bartels sein werde, da dessen Kandidatur auf den Widerstand der Sozialisten stoße. TaS Kriegöiuinistcrium wolle er un ter allen Umständen dem General Schukowski anvcr- traucn. Für sich werde er eventuell nur das General inspektorat der Armee behalten. Er wolle jedoch seinen Rückzug unabhängig vom Seim vollziehen und Infolge dessen sei Hie Verwirklichung dieses Planes noch vor dem 21). Januar, dem Eröffnungstage des Sejm, zu erwarten. Erörterung über die noch ausstehenden Punkte der Ent- waffnungsfrage fortzusehen. In der Sitzung wurden diese Beratungen zu Ende geführt und die Instruktionen fiir General vvn Pawelsz und Geheimrat Forster festgelegt. Vle Zrage «uprn-Malme-p. Brüssel, 7. Jan. Gegenüber der Meldung de« Taiw Telegraph", das, wiederum von deutsch-belgi schen Verhandlungen über Eupen und Malmedy die Rede sein soll, sind wir in der Lage zu erklären, dich eine Nachricht 'vollkommen irrig ist. keine Zusammenkunft SrionSs mit Mussolini. Rom, 7. Jan. „Lorrtere della Sera" dementiert in einer Meldung au» Rom di« Nachricht, daß Briand nach Italien komm«? werd«, um mit Mussolini »usam» ndltnls f drauchertunb- - eter. er Tageblatt. ilMIiiiiillliiilililiib! Z zll8tle1ek ui Ml, yuMilter, ! ilget in > WMckll! ß -u« ^,rl<t u Warschau, 7. Ian. Neberraschenderlveise wird heute von maßgebender Seite versichert, das; Marschall Ptlsudskt beschlossen hat, sich ,,endgültig und vollkom men" zurückzuzicyen. Pilsudsti ist der Ansicht, das; er Ä das Seine getan habe. Er habe die politischen Leiden- I schäften im Lande besänftigt, die Gegensätze auögegli« H chen, das Budget durchgesührt, die militärischen AnS- D gaben gekürzt, das Verhältnis zwischen Regierung und H Sejm geregelt, und nun könne er gehen. Die Minister- präsideutenschaft wolle er einem seiner nächsten Mttar- 5 Pilsudsti dankt ab Er hat das Seine getan. Eine Erklärung -er Veutsch-Konservatkven Partei. Ter Vorsitzende der Deutsch-Konservativen Partei, Gras Seydlitz-Sandreczky, gibt folgende Erklärung ab- Iu der Linkspresse wird die Vermutung verbreitet, als ob es möglich wäre, das; die Tentschnationale Volks partei anläßlich der Negiernngsbildung durch eine Er- llärnug dir wesentlichsten ihrer Grundsätze, den mon archischen Gedanken und den Widerstand gegen die Er- süllnngspvlitik, preiozugeben sich bereit finden könnte. Ich balle einen derartigen Gesinnungswechsel für un möglich und darf namens der in diesem Zusammenhang erwähnten Dentsch-Konservativen Partei erklären, das, diese et,an« Terarlige» keineSfall» mitmachen würde Ter „Vorwärts" mißt der Erklärung besondere Be- deutung bei, well der Führer der Teulschnationalen, Graf Westarp, Vorsitzender der Teutsch-Konservativen Partei war, bis er zum Vorsitzenden der Teutschnatio- naleu Vvlkopnrtei gewählt wurde. kraucht veutlchlancl Kolonien? Der britische Kolonialsekretär Amery hat dem Vertreter einer großen Berliner Zeitung in längeren Ausführungne den Beweis zu liefern versucht, daß Deutschland keine Kolonien brauche. Er gibt Beweise zum Besten, die vor mehr als zwei Menschenaltern von den englischen Manchesterleuten in» Feld geführt wurden. Kolonien seien eine starke finanzielle Belastung für das Mutterland und müßten daher im wohl verstandenen Interesse sowohl des Hauptlandes wie der Kolo« nie» selber dein eigenen Schicksal überlassen bleiben. Aller« dings verschweigt Herr Amery, warum England im Gegen satz zu Deutschland Kolonien behalten soll. Wenn er etwa auf die größere Kaptlalkraft Englands anspielt, so muh ge sagt werden, daß England viel mehr Kolonien hat, als es in absehbarer Zeit auch nur einigermaßen aufzuschlteßen ver mag. Mit der These von dem größeren Wohlstand England» ließe sich allenfalls ein Zustand rechtfertigen, bet dem Eng land vielleicht doppelt soviel Kolonialbesitz hat wie Deutsch land, nicht aber der gegenwärtige Zustand, daß England eine Unzahl von Kolonien, Deutschland aber nicht eine einzige be sitzt. Betrachtet man die Faktoren, welche die dürstigkeit eines Volles oder Landes ausmachen, zwischen Deutschland und England eigentlich gar schied. Beide Völker sind übervölkert und darauf einen Menschenüberschnß in überseeische Gebiete beide Länder haben eine stark entwickelte Industrie, die über ausländische Absatzgebiete verfügen muß; beide Länder endlich sind in der Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und Nah rungsmitteln auf das Ausland angewiesen und müssen im Interesse der eigenen Zukunft dafür sorgen, daß sie nicht durch die Laune eines Widersachers von diesen Quellen abgesperrt werden können. Bei der Fülle dessen, was das deutsche Volk Politisch und wirtschaftspolitisch zu fordern hat, ist es unvermeidlich, dah diese oder jene Forderung etwas in den Hintergrund tritt. Das gibt ausländischen Politikern aber noch lange nicht da» Recht, zu glauben, daß wir uns mit unserm Schicksal, keine Kolonien zu besitzen, abgesnuden haben. Obwohl sich die durch den Völkerbund mit der Verwaltung unserer früheren Kolo nien beauftragten Mächte in den deutschen Schutzgebieten al» unbeschränkte und unbestrittene Herren aufspielen, ist nie mand in Deutschland bereit, den Kolontalraub vom Jahre 1019 als unabänderliche Tatsache hinzunehme. Wenn Herr Amery unter Berufung auf das alte Oesterreich-Ungarn den Nachweis versucht, ein Staat könne auch ohne Kolonialbesitz eine angesehene Großmacht sein, so ist dies nur eine dürftig« Verzuckerung einer bitteren Pille. Außerdem widerspricht der Gedankengcmg Amerys den Grundsätzen, die im Völkerbunds statut für die kolonialpolitische Betätigung der fortgcschritte- uen Völker niedcrgclrgt sind. Für die Entwicklung der Kolo- uicu soll nämlich nicht allein — und nicht einmal in erster Linie — das materielle Interesse des Mutterlandes, sondern das Interesse der Kolonie selbst maßgebend sein. Als die Alliierten sich im Frühjahr 1919 anschickten, den Kolonialraub an uns zu verüben, erinnerten ssnte Kenner der Kolonailge- schichte in Deutschland und in den neutralen Ländern an die wenig rühmliche Nolle, die z. B. Belgien im Kongostaat und auch England in einer Reihe überseeischer Kolonien gespielt hat, — ganz zu schweigen von Portugal, dessen rolonialpolt- tische Betätigung eine ununterbrochene Kett« von Mißgriffen schlimmster Art darstellt. Unter den Völkern, die würdig und fähig sind, unentwickelte Gebiete zu erschließen und un zivilisierte Völker zu höherer Gesittung zu bringen, steht da» deutsche Volk keinem anderen Volke nach. Der Ruf "vch Be teiligung an überseeischem Kolonialbesitz wird in nicht eher verstummen, als bis wir wieder in die Reihe der Kolonialmächte eingcrückt sind. Dr. Troll. Vie deutschnativnaien und -ke Locarnopoiklik. Berlin, 7. Ian. Gin Artikel de» früheren Staatsminister« v. Laebell in dem „Deutschenspiegel", in dem ausgesührt wird, „kein Mensch denke mehr daran, die Verträge 'von Locarno umzustoßen, und wa» die Innere Politik 'betrifft, so stellten sich heute sämtliche Parteien mehr oder weniger freudigen Herzen» auf den Boden der neuen Verfassung", ist vielfach in der Presse als eine Stellungnahme der Teulschnationalen Volk»- Partei behandelt wurden. Wie dem Nachrichtenbüro de» V.T.Z. von deutschnattonaler Sette mitgeteilt wird, hat die Leitung der Leutschnattonalen Bolkopartet retn« Veranlassung, zu dem Aussatz de» Herrn v. Loebel» irgendwie Stellung 'zu nehmen. Herrv.Loebeilsit zwar Mitglied der Teutfchnationalen Bolk»partei, aber seine Kundgebung habe er vhne jede Fühlungnahme mit der Partei lediglich in seiner Eigenschaft al» Vorsitzen der de- Retchsbürgerrat» erlassen. ! Englands Prestige in Asien gefährdet. Die Tlmerttaner räumen Hankau. vollständig «on den Rationalisten bewacht. Tie Geschäfte mit den Banken sind vollkommen lahm gelegt, trotz der Versicherung der Nationalisten, daß die Ordnung uusrechierhalten werde. Der Berichterstatter des Renlerbüroo sowie andere Personell werden von klei nen Truppeuabteilnngen in den Gebäuden der Asiatt- scheu Petroleumgesellschaft eingeschlosscn gehalten, man hofft jedoch auf ihre baldige Befreiung. Und Amerika. W ashI u g tau, 7. Januar. Der Kommandant der usialtseheu Flolle, Abmstal Williams, hat den Befehl erhalten, Wh nach Schanghai zu begeben, um über die dortige Lage- Bericht zu erstatten. firmban-er fiir -le dentsrhen. Berlin, 7. Jan. Wie die Blätter aus London melden, haben die chinesischen Behörden in .Hankau, durch die Verletzung eines Deutschen durch chinesische Demonstranten veranlaßt, angeregt, daß die Deutschen besondere Armbänder mit den Nationalfarben anlegen, um sie vor weiteren lleberfällen zu schützen. Neglerungowechsel kn Peking! Paris, 7. Ian. Wie die Agentur Jndo fique aus Peking meldet, kündigt man in der Umgebung Tschaiigtsolins an, daß Liangschei, genannt „Ter Buddha der Reichtümer", anstelle von Wellington Koo nach dem chinesischen Neujahrstage In dem neuen Ministerium Ministerpräsident werden soll. Eine Klarstellung zum Reickskauskalt. Berlin, 7. Jan. Zu den in der Presse erhobe nen Vorwürfen wegen in der Neichshaushaltsrechuuug Z für 1924 nachgewiesener über- und außerplanmäßiger ! . Ausgaben wird folgendes bemerkt: Ter NeichShanS« s' Haltplan für 1924 ist zu einer Zeit ausgestellt worden, , al» der Uebergang von der Inflation zur festen Wäh- . ... H rung gerade vollzogen war. Tiefer erst im August >925 gu.grm», Zverabschiedete Goldmarketat konnte daher zunächst mir bratfertig, Z tastender Versuch sein, die Einnahmen und Ans- Z gaben des Reiches in fester Währung einigermaßen rich- illvutt I tig zn schätzen. Tie Neichsregiernng war gesetzlich er- N «nächtigt, die notwendigen Ausgaben zn leistet». Daß Z die RcichSregierung von dieser Ermächtigung nur in ****** M unbedingt notwendigen Ausmaße Gebrauch gemacht W hat, ergibt sich aus der der Rechnung beigegebenen Be gründung der überplanmäßigen Ausgaben. Tie Neber- schreitungen dcö .nriegslastenhanShalts beruhen fast an»- schliesslich auf den bekannte»» Zahlungen für Repara- t«0tt«sachleistung-n, über die in einem besonderen Ans- schuß de» Reichstage« verhandelt worden Ist. Aufgabe .M de» RrchnnngSauSschusse» de« Reichstage« wird e» sein, W die N-berschreitungen im einzelnen nachzttprüfen. Ta. W bet wird sich ergeben, das, der Vvrwurf einer fahrlässt, D gen oder gesetzwidrigen Verwendung von RetchSgeldcri» U der Begründung entbehrt. ! Sitzung -es Ntichakabinrtts. Berlin, 7. Jan. Da» Retchskabinett trat heute W vormittag unter -Vorsitz de» «Ekanzler» M ein--' I rlVil» idi» IMWWIIIIIIIIIII!; Z »für den dortig«» »rrichtung eliur ungsstelle litrl, «in« arbeit», son mit größerem I«. Suter Ver» >«rt. Kaution in Mk. sür Lag., Wert« Angebot- brnolauf «rbetec an b. Auer Tgbl. ————— jungtl j«7»,II II»,, der °m-rikanhchin"K°w>iic,"Ha»'^ll M «l. Mm! mb elettr Licht ! ter,u vermieten. H Preisangabe im ' 'agrblatt. Auer Tageblatt Anzeiger Dr -as Erzgebirge WM »1° -Milche« 0°k<m«tm°ch«ng°„ Nate- s°° s.a». UN» --- Ml-g°Nch„ 7<u°. London, 7. Jan. Eine Reutermcldung aus Po Staatsangehörigen in China einer unwürdigen Behänd- lung ausgesetzt waren und Vvn ihren Heimstätten ver- trieben wurden, wird hier als ein sehe ernster Schlag gegen da- britische Prestige, in ganz Asien a,»gesellen, wobei auf die vermntlsthen Answtrkungen dieser Er eignisse in Indien hingewiesen wird. Befremdet ha ben die vsfiziellen Zusicherungen, die britischen Seeslrest- kräfte in China seien ausreichend, nm Veh.» »„d Eigen, tum zu schütze», während tatsächlich In Hankau im krl- tischen Augenblick die Streitkräfte bei weit"»» zu gering waren, nm einem Angriff Widerstand zu leiste». Eine »vettere Meldung besagt, daß für die Räumung uvu Tfchengtusu und andere Plätze der Provinz Szechuau und .anderen Teilen Süd- Mud Westchiuas durch die britische»» Männer und Frauen alle Vorbereitungen ge troffen .wurden. An einigen Orten hat die Räumung Frauen und Kinder, haben Hankau verlassen. Reuter veröffentlicht folgende verspätet eingegan- .Agene Meldung ans Hankan: Gestern verhandelte der EMtnistcr des Aenßeren der südchinesischen Regierung mit den hauptsächlichen Mitgliedern der amerikanischen Ko- lonte Pvn Hankau über die sehr ernste Lage in Hankau. Minister Tschen versicherte, eS läge kein Grund für eine Panik vor, und die Streitkräfte der nationalistischen INegierung reichten ans, um Herr der Lage zu bleiben. Nack) der Konferenz beschlossen die meisten Angehörigen