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Aue as Rätselraten um Schachts Pariser Reise ! so ank ne» ein Kreditgewährung von einer England und Amerika ge nehmen Regelung der Schuldensvage abhänge. Durch die Unterstellung deutscher Nebenabsichten sucht man hier offenbar jede deutsche Unterstützung in den Augen PotncareS und seiner engeren Parteigenossen don vorn herein moralisch zu diskreditieren. G An den zuständigen deutschen Stellen wird erklärt, daß von einer Parisreise Lv. Schachts nicht» be kannt sei. Der Retchsbankpväsid ent befindet sich ge genwärtig überhaupt nicht in Berlin, sondern ver bringt seinen Erholungsurlaub an der See. London, 7. Juli. Das Interesse der City wird völlig beherrscht von der Ankündigung, daß Dr. Schacht, »er Präsident der Deutschen Reichsbank, sich nach Pa ris Sieben wird, um dem französischen Finanzminister Laillaux bet der Frankenstützung durch seinen Rat bei- lustehen. Man ist geneigt, hier — selbstverständlich ohne iede beweiskräftige Unterlage — anzunehmen, Deutsch land verfolge dabei politische Nebenabsichten und wolle seine Mitwirkung von der Abkürzung der Besetzung-, fristen abhängig machen. Zu dieser Annahme gelangt man hier um so mehr deswegen, da in London und Keuhork die Ftnanzkreise ganz brutal betone», daß jede len trift ruf- eten ,Ur Erhebung kn Ser Enverbslosenfürsorge. Berlin, 7. Juli. Lurch Reichsgesetz vom 25. lJunt 1926 ist der ReichSarbettSminister ermächtigt wor- brüt Hilfe der ArbeitSnachwetSämter eine Erhebung in sder Erwerbslosenfürsorge zu veranstalten. Mit der Auf arbeitung dieser Ergebnisse ist der Präsident der Reich»« larbeitsverwaltung beauftragt. Lite Erhebung soll vor iallem darüber Klarheit bringen, welche Wirkung .die letwaige Einführung eines Lohnklassenshstems in der Er- kverbölosenfürsorge haben würde. Auf ihre Ergebnisse ksollen demnach Beschlüsse von großer Tragweite auf- »ebaut werden. Neben den Fragen nach dem Alter, dem Familienstände des Unterstützten und der Lauer der Unterstützung ist die Erfassung des Berufs und des Wöchentlichen Normalbruttoverdienstes, den er vor Ein tritt der Erwerbslosigkeit bet seinem letzten Arbeitgeber gehabt hat, von besonderer Bedeutung. Zu einer zu verlässigen und gründlichen Beantwortung der letzten beiden ^Fragen ist der öffentliche Arbeitsnachweis auf die Mitarbeit der Arbettgeberschaft angewiesen. Ihre AuSkunftSpfltcht ist durch Paragraph 2 de» Gesetze» fest gelegt. L*te Arbeitsnachweise senden Fragekarten an die Arbeitgeber, bet denen die Erwerbslosen zuletzt in Beschäftigung standen. Der ErhebungSzweck verlangt, daß diese Fragekarten genau beantwortet und bis späte stens zum 20. Juli an die öffentlichen Arbeitsnachweise jurückgegeben werden. MrrkwürSkgr Elnbrüchr t« Vubllrr. London, 7. Juli. In Dublin wurden von Grup pen bewaffneter Männer Einbrüche in Prtvatwohnun- Sa-ea und Ser Potemkkn-Zllm. Karlsruhe, 7. Juli. Auf eine volksparteiliche Anfrage, die sich gegen die polizeiliche Genehmigung de» Films „Panzerkreuzer Pvtemktn" in Baden rich tete, antwortet heute IM Landtag der Minister des In nern, daß zu einem polizeilichen Verbot de» Film» die Rechtsgrundlage fehle, nachdem die Oberprüfstelle in Berlin den Film! mit gewissen Streichungen fretgegeben hab«. Der Badische verwaltuntzSgertchtShof HÄe an- läßlich eine» polizeilichen Verbot» de- Film« „Fride- rteuS Rex* am 28. September 1922 ausdrücklich ent schieden, daß die Polizei selbst nicht befugt sei, die weiteren Aufführungen eine» auf Grund de- Lichtspiel- gesetze» von einer Prüfstelle »»gelassenen Film» wegen seine- Inhalts zu verbieten. Reichstagsabgeorönete k« -er Gesolel. Düsseldorf, 7. Juli. Auf Einladung der Ge- folet trafen heute etwa 120 ReichStagSabgeordnete zum Besuch der Ausstellung ein. Im Namen der AuSsteb lungSleitung begrüßte Oberbürgermeister Dr. Lehr die Abgeordneten im Planetarium. die Unterstützung und Fürsorge für die Erwerbslosen wett besser zu regeln und ferner sofort ein großzügiges Programm über Inangriffnahme don Arbeiten, insbe sondere in den vom Hochwasser geschädigten Gebieten, aufzustellen und mit der Ausführung zu beginnen. «lern! Iö>58eiit! e Husl. I-mmixe !«e, xe- 50 M., »flsum- 6.-kl I^scii- b suck l retour. V/8S0. er g unserer rngeräten, t gesucht Betrieben ebote mit n erbeten fibän-emngen -es Zolltarifs -er Sowjetunion. Moskau, 7. Juli. Ter Rat der VoSÄVamrifsar« der Sowjetunwn hat beschlossen, einig» Artikel de- Zoll- tartf» für den Handel mit den europäischen Ländern ab zuändern. Die Erhöhung der einzelnen AM« schwankt gegenüber den früheren Zollgebühren im Durchschnitt zwischen 70 und 800 Prozent. Abgeändert werden die Zölle für Motorräder, Automobile und Autobusse. Mrchatt nach Gewicht, sollen die Zollgebühren nunmehr nach den Preisen berechnet werden. Tier Zoll für Motorräder und Personenauto mobile mit nicht mehr al- acht Sitzen wird für stan dardmäßige — den Verhältnissen der Sowjetunion an gepatzte — Motorräder und Automobile bei Preise« Vis zu 9000 Rubel 8ü Prozent ihre» werte- und bei Prei sen über 9000 Rubel SO Prozent betragen. Die wesentlichsten Abänderungen sind an den Lari, fen für gewisse Obst- und Beerensorten, Oliven und Maulbeeren, für Kakao, Kaffee, Schokolade, Konfitü ren, Heringe, Korkeichenrinde, Kautschuk und Guttaper cha vorgenommen worden. Die Zölle für sämtlich« Par fümerien und kosmetische Artikel sind von IS aus 170 Rubel prv Kilo, für kosmetisch« Artikel ohne «lkohvh. g chatt von 7 Rubel SO Kopeke« Vis auf 70 Rubel Po- Kilo «höht worden. regterung zu einer derartigen offenkundigen Brüskie rung des Landes Preußen habe entschließen können. Die Reichsregierung habe nicht einmal den Versuch gemacht, den in dem Schreiben des preußischen Ministerpräsi denten vom 20. März begründeten Rechtsstandpunkt Preußens zu widerlegen und den Nachfolger des seiner zeit auf preußischen Vorschlag ernannten Kommerzien rats Arnhold ernannt, ohne vorher mit der preußischen Regierung darüber Fühlung zu nehmen. Die Reich»- regierung beseitige somit durch einen Federstrich die am 25. März 1924 zwischen ihr und der preußischen Ne gierung zur Auslegung de» Staatsvertrages über den Uebergang der DtaatSbahn auf das Reich au-getauschten Erklärungen. Lite preußische Regterung werde daher zur Feststellung der Rechtslage «ine Entscheidung de« Ltaategerkchtthofe» herbeisühren. Die Person des Reichskanzler» a. D. Dr. Luther scheide au» der ganzen Erörterung vollkommen aus. Die von der Retchsregterung gewählte Form der Erledigung dieser Angelegenheit bedeute eine Rücksichts losigkeit, die die preußisch« Regierung nicht habe er warten können und die eine ersprießliche Führung der Reichs- und .StaatSgeschäste nicht zur Folge haben könne. Ter Ministerpräsident unterstrich dann noch ein mal, daß die Stellungnahme der vtaat-regierung nicht der Persönlichkeit T«. Luther» gelte, sondern lediglich daraus gerichtet sei, den Rechtsstandpunkt de» preußi schen Dtaatsinteresse» aus dem Gebiete der Eisenbahn zu wahren. Enverbslsf-nfürforg- la Preußen. Berlin, 7. Juli. Der Hauptausschutz de- Preu ßischen Landtage» beriet am Mittwoch abend über An träge zur Linderung der Erwerbslosennot. Unter Ab lehnung anderer Anträge wurde schließlich ein vom Aus- .... ... schütz abgeänderter sozialdemokratisch« Antrag ange-1 gen au-geführt. Ls wurden dabei lediglich Schriftstücke nommm, Pwnach da» Staat-Ministerium ersucht wird,' und Büch«!, «der kein Geld, Mitgenommen. Neuorlsnll-rung -er russische« Politik l» Asien. Tokio, 7. Juli. Hiesige RegierungBkreise bringen dtq Abreise de« russische« Botschafter- au» Tokio mit ein« Konferenz in Zusammenhang, die Rußland üb« da» asiatische Problem mit seinen diplomatischen Ver tretern abhatten will. Liese Konferenz dürfte diplo matisch« Veränderungen und wahrscheinlich auch eine Aenderung der russischen Politik im fernen Osten zur Folge habe». Der beschloß, nach Deutschland eine Studienreise M» veranftatten, die vom 1. vis 1L September dauern wird. Spanien ««- -er Völker-««-. Madrid, 7. Juli. In einem Interview üb« den Antrag der spanische« Abordnung bei d«M letzt« Kongreß der internationalen Vereinigung der Völle» bund-ltgen in Aberystwyth, dessen Erörterung durch ' Stimmenmehrheit uM> zahlretche^Stimmenthaltuag«. namentlich seitens Deutschland» und Japan», vertag» wurde, erklärte der Minister de- Auswärtig« PanguaH u. a. folgendes r Da- spanische Kabinett hält aderMal- dte Auffassung aufrecht, die ich in einem Vortrag hör der Akademie für Rechtswissenschaft dargelegt habe, näm lich, daß der ideal« Zusammensetzung de» Völlerbund- vates der weltumfassend« und auf Gleichberechtigung begründet« Bildung einer gewaltig« internationalen Gemeinschaft nur dann entsprochen werden könne, wem, es in diesem Rat nur eine Art von Mitgliedern gebe, die von der Versammlung frei gewählt würden. Der von dem Vertreter der spanischen «öllervuadsliga eine privat« und der Regierung fernstehenden Organisation vorgebrachte Antrag war von demselben Geist« getragen. La» Verlang« .Spant«» nach einem ständigen Sitz im BölkerbundSrat bleibt von der, Voraussetzung abhängig, datz nach wie vor dieser Rat au» zwei Art« von Mit gliedern bestehe, da wir der Meinung sind, in diesem Fall« gebe es kein« Grund, der da- Zurückdrängen Spa nien» rechtfertig« würde. Spanien würde aber ohne Zöge« die Auffassung der Gleichberechtigung unter stützen, wenn der gegenwärtige Zustand de» Völkerbun des und die Absichten der verschieden« Mitglied«, di» während der Septembertagung ote Entscheidung herbei führen werd«, die Annahme dies« Formel erlaub« würden. Ehamberlala über -!» Mav-atsstag». London, 7. Juli, ylntachau».) Kr Erwiderung auf eine Anfrage sagte Staatssekretär de» Neußer« Chamberlain, der Versailler Vertrag enthalt« kein« BW stimmung über die Zuweisung eine» bestimmten Mandat en ein bestimmte- Land. Zn Artikel 119 sei die Sou veränität über die ehemals deutsch« Kolonien auf dl» alliierten und assoziierten Hauptmächte übertrag« wor den, die vor der Unterzeichnung de» Vertrage- die Man dat« über diese Kolonien verteilt«. Erörterung -es Loearno-Verttage» auf -er britischen Neichskoafereaz. London, 7. Juli. Im Oberhaus« bestätigte Lord Clarendon im Namen der Regierung auf eine Anfrage, datz auf der bevorstehend« britischen Reich »kvnferenz der Locarnovertrag eingehend erörtert werd« wird. , Konflikt zwischen Preußen und dem Reich Preuße« verlangt -as Recht, eine« Platz lm Verwaltungsrat -er Reichsbahn zu besetzen. Berlin, >7. Juli. Im preußisch« Landtag er. Driss heute Ministerpräsident Braun da- Wort zur Moantwortung der Anfragen der Regierungsparteien Mbov die Ernennung de- Reichskanzlers a. D. Dr. Lu- Dher in den BerwaltungSrat der Reichsbahn. - Ter Ministerpräsident wie» einleitend darauf hin, Ratz er in einer eingehenden Unterredung mit dem Reichs- Ranzler die Rechtsansprüche Preußen- für die Besetzung UeS freien Posten- begründet und darauf htngewtesen Mabe, daß die .Staatsregierung ihren Anspruch auf die Mesetzung aufrechterhatten müsse. Braun verlas dann das Schreiben des Reichs- Kanzler- vom 5. Juli an die preußische Staatsregierung, Mn dem dieser mitteilt, datz die Reichsregierung zu dem MrgebntS gekommen sei, daß ein Anspruch Preußens Mus Benennung einer Persönlichkeit sür die freie Stelle Mm BerwaltungSrat der Reichsbahn nicht gegeben sei. Wie Retchsregterung habe daher in der Kabtnettssitzung Rom ö. Zuli beschlossen, Reichskanzler a. D. Dr. Lu« Mer zum Mitglied des Verwaltungsrates der Reichs- Mahn zu ernennen. Lite Retchsregterung sei bet diesem Meschluß von der Ueberzeugung ausgegangen, datz ge- Made die Wahl dieser Persönlichkeit volle Gewähr sür Ute erforderliche Wahl auch der Interessen Preußens Miete. Der Ministerpräsident teilte Wetter mit, daß sich Wie Staatsregierung gestern mit dieser Mitteilung der Meichsregierung beschäftigt und heute an den Netchskanz- Äer eine Antwort erteilt habe, in der die preußische Re« Dgierung auf. das lebhafteste bedauere, daß sich die RetchS- ....— 21. Zahrgrmg Freitag, äen s. Zuli 1S2S Dr. isr Mer Tageblatt MM Mzeiger für -as Erzgebirge ^lesra-m«, «a*u« «achalttaö -lr amtlich«, Sttaaalmachaagm, tta Natt- ö« Glatt aa- Matt-michtt ftm. p-ßPe-'M«.