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eroils ^en. all. Icksenrlnz 'r/Fsoz-L att/Fsr», ' 6s/-lea -tel! Tel. Z57 abiumbad I Biere rttng. i.' sisätvl itr». i se. -el. j l »X »berg rrl. fernUckt. len. unz. Nukentvslt. ernslckt. incka. Ise. enunz !en. teichl ,ehmrr « aufenthcilt D Mohlev. »ert. /luer Tageblatt „ >«»««» II« -„«««,«» «»I sIi S»«»Ir»Ii« II« p»st«o still«» »t,,,«a. — «rsch,l»t »««ktstsUch. firosprich - floghloß «,. «. Mzetger für öas Erzgebirge »Si«,« sta»«>l«» I» e.lstpf,«»>,«, *«n««,»v«»u».tt« so e.it'i.nni,«, <«««»» 1 e»tlma«k, «»Mch« A«tU « e.ltpfia.l,,. reisgrammi, rag'blatt ft«^r,s,d„«s. Enthalte«- -te amtliche« Sttmmtmachaogra -es Nate» -er Sta-t not -e» ftatt»g»eichtr Ma». Psflw«r-»,MI «»1 LUpzch a,.i^e Nr. 13Z Freitag, äen N. Juni IS2S 21. Jahrgang Vie WeriWMlW über die MtemWllilg vor -ein Wstag. Merlin, 10. Juni. Int Lause der gestrigen Sit zung des Reichstages stellte sich heraus, daß die Be ratung des Reichsknappschaftsgesetzes zu diel Zeit er fordere, mn noch die Regierungsvorlage über die Für stenabfindung behandeln zu können. TuS Gesetz! wird also erst heute Donnerstag ein gebracht werden. Dor MetchSinnenminister Dir. Külz wird- dieses mit einer kurzen Erklärung tun. Wie es heißt, werden dann die Regierungsparteien eine gemeinsame Erklärung abgeben, in der sie zum Ausdruck bringen wollen, daß sie von Anfang an bestrebt gewesen seien, eine reichSgesetzliche Regelung der Auseinandersetzung zwischen den ehemaligen Fürstenhäusern und den jet ¬ verhindert worden sei, daß sich die Parteien über die Bestimmungen des Gesetzes nicht einigen konnten, jlm so mehr hätten sie es begrüßt, daß die Reichsregierung dann selbst die Initiative ergriff und ein solches Ge setz dem Reichstage vorlegte. Tte Regierungsparteien erwarten, daß das Gesetz noch vor der Sommerpause des Parlamentes verabschiedet werde. Die Regierungsparteien werden die Ueberweisung des Gesetzes an den Rechtsausschuß beantragen. Gs ist nicht zu erwarten, daß die Arbeiten dort vor dem 20. Juni, dem Tage des Volksentscheides, beendet sein wer den, Sowohl die Sozialdemokraten als die Deutsch nationalen werden selbstverständlich den AuSgang des zigen Ländern zustande zu bringen, was leider dadurch! Volksentscheides abwarten wollen. Frankreich wünscht keinen Dritten in Marokko. Scharfe Abweisung Mussolinis. Paris, 9. Juni. Der neue italienische Versuchs im Zusammenhang mit den für nächste Woche ange kündigten französisch-spanischen Verhandlungen über die Administrative Organisation des im Kampf gegen Abd el Krim eroberten Nifgebietes die Marokkofrage in ihrer Gesamtheit aufzurollen, hat hier stark alarmiert. Man sieht hier in den Auslassungen der faschi stischen Presse einen von der zuständigen Stelle inspi rierten Sondierungsversuch und befürchtet, daß ihm eine diplomatische Aktion von feiten Mussolini sehr bald folgen wird. Tie französische Presse in ihrer Gesamtheit, von den Organen des Nationalismus bis zu denen der äuße ren Linken, ist einmütig in der Zurückweisung der italienischen Ansprüche. Auch die von Rom aus lancierte Idee einer neuen inter nationalen Konferenz wird hier ebenso kategorisch ab gelehnt wie das dafür geltend gemachte Argument, das die Aufteilung betrifft und infolge der auf die neutrale Zone von Tanger zu erwartenden Rückwirkungen eine völlig neue Situation schüfe, die das maritime Gleich? gewicht im Mittelländischen Meer zuungunsten Italiens verschöbe. Starke Verstimmung hat hier insbesondere die von der faschistischen Presse vertretene These auS- gelöst, wonach Italien bereit sei, in die Rechte und An sprüche etnzutreten, die Deutschland früher geltend gemacht habe und auf die eS im Vertrage von Versailles habe ver zichten müssen. Die „Information" erklärt, daß diese These, die sich über die bestehenden Perträge hinwegsetze, nicht we niger frivol sei als Bethmann-HollwegS Ausspruch vom ,Fetzen Papier". Italien profitiere als afrikanische Kolonialmacht ohne eigene Kosten von dem französisch spanischen Stege über Abd el Krim. Wenn es darüber hinaus weitere Ansprüche stelle, so müßten diese auf ras entschiedenste zurückgewiesen werden. öeontwortung einer italienischen velcbwer-e in Prag. Prag, 9. Juni. Eine von den Sozialdemokraten für morgen angesetzte Trauerkundgebung für Matteottt ist abgesagt worden. Wie es heißt, hat die politische Landesverwaltung die Polizeibehörden angewiesen, An griffe auf den Faschismus in öffentlichen Versamm lungen nicht zuzulassen und bet Zuwiderhandlung die Versammlungen aufzulösen. Diese Maßnahmen dürften in Zusammenhang stehen Mit einer Beschwerde der ita lienischen Gesandtschaft anläßlich, einer Mede, die der tschechoslowakische sozialdemokratische Abgeordnete Pik in Pilsen gehalten hat. Ter. Abgeordnete Pik hatte den Faschismus in Italien in äußerst scharfen Ausdrücken kritisiert und u. a. erklärt, der Faschismus, der nicht einmal vor Mord und Brandstlftung- zurückgeschreckt sei, könne nur in einem Lande der Analphabeten gedeihen. Die italienische Gesandtschaft hatte gegen diese Rede Verwahrung eingelegt und Genugtuung verlangt. Tie tschechoslowakische Regierung hat nach einer Rücksprache mit dem Abgeordneten Pik, in der dieser erklärte, daß er nichts zu widerrufen habe, da ep nicht das italienische Volk beleidigen, sondern nur die faschistischen Methoden kritisieren wollte, der italienischen Gesandtschaft eine Antwort übermittelt, in der der „Prager Abendztg." zufolge erklärt wird, das tschechoslowakische Ministerium Arvßrnuk hab» die geworren, M es zwar richtig sei, daß der Abgeordnete den Faschismus kritisierte, die von ihm tatsächlich gebrauchten «Worte könnten jedoch nicht als eine Beleidigung des italieni schen Volkes ausgelegt werden. Schließlich, verweist die Mitteilung noch darauf, daß der Abgeordnete als Bür germeister der Stadt Pilsen bet Gelegenheit eines ita lienischen Besuches in Pilsen feine Gefühle aufrichtiger Freundschaft zum italienischen Voll zum Ausdruck ge bracht habe. Die Stärke -er Sefatzungstruppen im Rheinland. London, 9. !Juni. In Beantwortung einer An frage im Unterhaus erklärte der Unterstaatssekretär des Aeußeren in der Frage der Stärke der britischen und und sonstigen vormals alliierten Besatzungstruppen im Rheinlands, die Politik der vormals alliierten Länder bleibe so, wie sie in der Note der Botschafterkonferenz an den deutschen Botschafter in Paris vom! 16. No vember 1925 auseinandergesetzt worden sei. Lor- Leck! über Sie Mbrüstungsfrage. London, 9. Juni. Im Oberhaus erklärte Lord Cecil auf eine Anfrage über die Arbeiten der vorbe reitenden AbrüstungskomMission in Genf, das Ziel aller Entschließungen müsse sein, Angriffskriege unmöglich zu machen. Eine Verminderung der Rüstungen müsse sich eher auf eine solche der Friedensrüstungen beziehen, als auf den Versuch, sich mit der potentiellen Kriegs stärke eines Landes zu befassen, die sich in Wahrheit nicht vermindern lasse, sondern letzten Endes von sei ner Bevölkerungszahl und seinen natürlichen Hilfsquel len abhängig sei. Was vermindert werden könne, fei die aggressive Streitlust. Was den chemischen Krieg betreffe, so müsse dieses Problem in den Hierfür n- nannten Ausschüssen nicht schnell aber gründlich und endgültig geregelt werden. Das größte Hindernis für die moralische Abrüstung sei im Augenblick Rußland, das nicht einmal die Abrüstungsfrage erörtern wolle. Vielleicht ständen auch noch andere Länder tM Wege. Sein Gesamtetndruck von den Genfer Beratungen sei ein günstiger. Die Vorbereitende Kommission habe bessere Arbeit geleistet, als er erwartet habe. Dias endgültige Ergebnis werde aber von dem Friedenswillen der Völ-, ker abhängen. Wenn diese an die Abrüstung glauben, dann werde sie auch möglich sein. l Zusammenstöße in tNiechowitz jGleiwttz, 9. Juni. Der Polizeipräsident in Gleiwitz teilt mit: In der Nacht, vom 8. zum 9. Juni zwischen 11 und 12 Uhr ist es in dem Orte Miechowitz, Kreis Beuthen, zu einem Zusammenstoß zwischen An gehörigen des Reichsbanners und des Landesschützen bundes gekommen. Lier Angehörige des Landesschützen bundes Korthka aus Miechowitz hat dabei m-ehrere Pi- stolenschüsse abgegeben, wobei der Polizeiwachtmeister. Winzösch der einschreiten wollte, einen Bauchschuß er hielt. Tier Beamte liegt zurzeit schwerverletzt im Kran« > kenhause und ist nicht vernehmungsfähige. Durch einen, der von Korthka abgegebenen Schüsse ist der Arbeiter Pieras, der sich mit dem Rad« auf dem Heimwege von der Schicht befand, und zufällig in die Schußrichtung gekommen war, im Gesicht verletzt worden. Kurze Zeit, nachdem Korthka den Schuß aus den Beamten Win zösch abgegeben hatte, hat er sich durch! einen stopfschütz selbst getötet. Von den am Vorfall beteiligten Perso nen sind bereits einige festgenvmmen worden. Tie wet teren Ermittelungen sind eing «leitet. Dockmais Vertagung in Gent? Genf, 9. Juni. Tie Ratsfrage wird nun anschei nend doch in dieser Tagung SU keiner wirklichen Lüsunst mehr kommen, sondern auf die nächste Tagung verscho ben werden, ebenso wie übrigens aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Frage der französischen Truppen tM Saargebiet. In einer Geheimsitzung von heute nach mittag hat der Rat begonnen, die Frage zu erörtern, soll aber, wie man sagt, infolge des Widerspruche» Cham berlains damit nicht sehr weit gekommen sein« Ghamt- berlain verlangte, als Scialoja in die sachliche Debatte eintrat und den Antrag stellte, daß die Zahl der Rats» Mitglieder keinesfalls über 14 hinaus erhöht werdm solle, daß die Frage unbedingt in öffentlicher Sitzung verhandelt werde. Darauf wurde beschlossen, die Frage auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung -U stelle«. Dieser Beschluß, wenn er morgen in der erwähnten Form gefaßt wird, ist natürlich darauf zurückzuführen, daß Brasilien und Spanien ihre HalAng gegenüber der Frage de» deutschen Ratssitze» bisher in keiner Weise geändert haben, ebensowenig wie sie ihre For derung nach einem ständigen NatSsstz für ihre Regie rungen aufgegeben haben, und daß der Rat eine wei tere Frist zu gewinnen versucht, bevor er hu deM letzten Mittel greift. Diese» letzte Mittel würde darin bestehen, durch die Wölkerbundversammlung da» von der Rat»- komwission kürzlich angenommene Statut beschließen -U lassen, das die Ausscheidung Spanien» und Brasilien» aus dem Rate durch sofortige Neuwahl der gesamten nichtständigen Ratsmitglieder in der Septemberver» sammlung gestattet. Wetter hat der Rat in seiner geheimen Sitzung be schlossen, daß die Architekten sowohl de» Saargebiete» und Danzigs wie de» ganzen deutschen Reiche» zu dem Wettbewerb für den Plan eine» neuen Versammlungs gebäudes des Völkerbundes zugelassen werden sollen, der in etwa vier Wochen ausgeschrieben werden wird. Die nächste öffentliche Sitzung des Rates findet morgen vormittag IG/» Uhr statt. Srastlken hleibt im Völker-««-. London, 9. Juni. „Morningpvst" Meldet auß Rio Ve Janeiro: Tier brasilianische Außenminister hat im Senatsausschutz für Auswärtiges Brasilien» Ziele und Aufgaben im Völkerbund erneut erläutert. Au» seiner Rede sei nicht zu entnehmen, daß Brasilien >en Austritt aus dem Völkerbund vorbereite. Ratsreform un- Einberufung einer zweiten Stu-ienkommlsston. Genf, 9. Juni. Der Völkerbundsrat behandelte heute nachmittag in kurzer geheimer AuSsprach« ..die Frage der Ratsreform und die eventuelle Einberufung einer zweiten Tagung der Studienkommission, ohne daß die Vertreter Brasiliens und Spanien» dabei da» Wort ergriffen hätten. Dagegen wird es für wahrscheinlich gehalten, daß Mello-Franco in der öffentlichen Sitzung vom Donnerstag vormittag eine kurze Erklärung ab geben, und daß« das italienische Ratsmitglied die bereit» in der Studienkommission abgegebene Erklärung er neuern wird, daß Italien mit der Erhöhung der Ge samtzahl der Ratsmitglieder auf 14 unter der Voraus setzung einverstanden ist, daß über diese Zahl nicht hin ausgegangen wird. Nach dem jetzigen Stande dec Dinge dürste e» sich bei der morgigen Sitzung um eine rein formale Ent gegennahme des Vorberichtes der Studienkommission handeln. Dabei bleibt die Absicht bestehen, daß Guant als Präsident des Rates tM Einvernehmen mit Motta, dem Präsidenten der Studienkommission, diesen Aus schluß zu einer zweiten Tagung etnberufen kann, dis aber kaum, wie ursprünglich vorgesehen war, bereit« am 28. Juni zusammentreten dürfte, und deren Einbe rufung vor der nächsten Ratstagung tM September oder einer etwaigen.früheren außerordentlichen Ratstagung noch nicht sicher ist. > Spanien verlangt stän-ige« Ratssttz. Madrid, 9. Junt. Tja» spanische Kabinett hat beschlossen, an seinen Genfer Forderungen auf -inen ständigen Ratssitz für Spanten festzuhalten. ver Wettbewerb für üe« Sau -es vöikecbun-shaufes. Genf, 9. Junt. Der Völlerbundsrat beschloß, daß an dem internationalen Wettbewerb für Entwürfe zum Bau eines Versammiungshaufes de» Völkerbünde» auch deutsche. Saarlü.wcr und Lunziger Brchiketien »»ilnehmen können.