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20. Jahrgang Nr. 300 Dienstag» üen 29. Dezember 192S Englische Protest gegen Sie Kriegssthulölüge. Paris. 24. T«z. Die „Volontee" veröffentlicht d'ese äußert sich ?>r Städten, w» der einzelne meh«r in der Maite nettchlttndet, ol? aus dein Dorf, ganz besonders kräftig in WMviten. Am 8. Naorittter !9LS halten wir im Tsschener Schlesien In den Dörfern siegten die Polen oder ,..._ - trotz pol-^ deutschen Schulen auf Stresemann unä Luthers Meihnachtsbotschaften. Reichsaußenminister Dr. Stresemann erklärte über Zukunftsproblerne der deutschen Außenpolitik: Aus der Kriegspshchos« und dem Haß sondern sich die He- danken drr Anerkennung der Rechte der Nationen und der einzelne)« wieder ab. Gin waffenloses Volk kann von einer Fortdauer der KriegSsttuttnung nichts, von einer Bcrständiguns nicht alle», von einem europäischen Zusammenwirken aber doch manches für sein« Zukunft er warten. Tiefem Gedanken galt die Politik von Locarno, Sie ist der Kritik ausgesetzt gewesen, aber so lebhaft Einzelheiten dieser Politik bekämpft wurden, einen an deren Weg hat kaum einer der Kritiker gewiesen. Eine einseitige Ostpolitik ist bei unseren geographischen Grew- unmöglich. Eine Politik der Revanche ist Wahnwitz! heute gegangene Weg schafft die Möglichkeit.einer friedlichen Entwicklung^ unter der allein ein deutscher Wiederaufstieg möglich ist. Für uns heißt es in dieser Zeit der Not: Erst leben, dann philosophieren. Reichskanzler Dr. Luther beschäftigte sich in einer WeihnuchrSbetrcichtung mit dem wirtschaftlichen Wieder ausstieg in Deutschland. Dr. Luther vertrat die Mei nung, Satz mn Ausgang der schweren Krise, die wir jetzt durchleben und die in ihrer Hauptrichtung eine Gesun- dungskrtse ist, das deutsche Wirtschaftsleben auf nunmehr dauerhafter Grundlage wieder erstarken wird. Das frei lich wird nur eintreten, wenn die Verwirklichung eines wahrhaften Friedens zwischen den Völkern allgemeines Vertrauen zur Beständigkeit der wirtschaftlichen Dinge wachruft. Darum muß und wird jede Reichsregierung an dem Ausbau und der Festigung solches wirklichen Frieden« arbeiten, und jeder deutsche Volksgenosse sollte ihr dabei tatkräftige UnteiMtzunz gewähren. Deutsch« Staatsmann«»! an dar omrrilanische Volk. Vermittele in Deutschland hergestellter besonderer und Bürgerschulen aus eine breiklasfige deutsche Schule herab gebrückt war! Wie man au» all dem ersieht, ist er eine recht schwere Sache, eine höhere Kultur herabzumtndern und zu unterdrücken, noch dazu jetzt in der beispiellos schweren wirtschaftliche» Lage Polens, wo das Gespenst „Arbeitslosigkeit" nicht nur die Betroffene«, sondern auch die Regierungskreise beunruhigt. Und trotz alledem muß die Haltung des Deutschtums am Fuge der WetchselbeSkiden al- sehr erfreulich bezeichnet wer« benl Pelz. Beweiskräftige Zahlen. Gegen die .Deutsch« Rundschau" tn Bromberg ist da» Liquidation-verfahren eröffnet worden. Da» ist eine Maßregel, die nur darauf hinauSlüuft, da» Hauptvlatt des Deutschtums tn Neupolen in die Hand zu bekommen. Sachlich ist dazu zu sagen, daß die Firma A. Dittman« G. m. b. H. mit ihren sämtlichen Familienangehörigen und Gesellschaftern an dem entscheidenden 10. Januar Schallplatten wurden in Amerika WeihnachtSbotschasten - nisch sprechen. Jetzt arbeiten natürlich die polnischen Schulen, - „„„ deutscher Staatsmänner an da» amerikanische Volk der- bis mit nationalen Lehrern besttzf wurden, mit Hochdruck. Die Deutsche Mundicbau" wiedsrbolt Nab!«-bitter Die Geltet. Dr. Stres«nann erklärte in seiner Botschaft I Folaen m-f dem Sande zeigen M v"r a«em L-i d« katho- u. a., die starke, gesunde amerikanische Nation sei wie i lstchen Bwölkernng, die dvn ihrer polnischen Geistlichkeit v'el ausschließlich und ohne zwangsweise Liauidat.o.» auf dem kaum eine andere berufen, ein festes Fundmmnt für dix! leichter zu bewußten Polen urnqewanbelt werden >ann, wie die freiwilligen Verkaufs und Ankauf» 71 Bro» kÄnstiqe weltpolitische Gntwicklultg zu schaffen. Tie ame- protestantische, di? zum Test auch national-polnische Geistliche. E^,Erbuml«» stammten aus deutscher SS Pro»' «iranischen Bürger möchten e» als ihre Aufgabe an-hat Merktvkrdiqerwe's« geht in den Städten die Polntsierunq, - - -- setzen, starke und wette Förderer Hurwrnitärer Ideale j langsame^vonstatten. Ts Edk-n zw^r ganze beutsch« su bleiben. ! Schulen und Schulkl^isen abqeb.mt (g. B. iir Teichen und ' . ... Gkoischan), aktz-r die Gesinnung kann »'.an nicht abbauen, und > Dom Deutschtum im Teschener Schlesien. Da» ehemalige Oesterrelchisch - Schlesien wurde be kanntlich auf die Tschechoslowakei und auf Polen auf geteilt. Bom Deutschtum des östlichen, heute polnischen Teils weiß die deutsche Allgemeinheit verhälnismäßig wenig. Daher ist die folgende Zuschrift aus Polnsich- Teschen, die wir der Halbmonatsschrift „Der Auslands- deutsche" entnehmen und dke den lebendigen deutschen Geist der Teschsner Deutschen bekundet, von besonderem wert. Wie heißt da» Ländchen, aus dessen Höhen (eS sind die BeS- MenLerge) die Weichsel entspringt? Man nennt es jetzt Löschen er Schlesien, polnisch Li«zynSrie. An der Städtebahn, die senkrecht den Lauf der Weichsel schneidet, lie« gen die Städte Bielitz-Viala (berühmt als Jndustrieplatz, be sonder? durch Tuchfabrikutiou). Skotschau und endlich Tesche» (LieZzhn). Alle drei, vor allem Bielitz, hatten zu Oesterreichs. Zeiten einen rein deutschen Thaccttler, deutsch insofern, als 1020 einwandfrei die polnisch« Staatsangehörigkeit be- überall deutsch gssvrochen wurde: in Bielitz, weil man'» da saß und alle Mitglieder - da die Firma bereit» 1SS9 nicht» ander» kannte, in Loschen und Skotschau, da es zum begründet ist — sie entweder durch Geburt oder dusch guten Ton gehörte. Allerdings kennte man tn den beiden einen Wohnsitz von mehr al» vier Jahrzehnten ««vor letzten Städten auch polnisch. i den haben. Tie Durchführung der Liquidation ist also Mit Ausnahme von Bielitz. da? eine deutsche Umgebung! rechtlich unmöglich und di« .Deutsche Rundschau" drückt hat (Schwaben, die vor 600 Jahren von den polnischen Masten die Erwartung au», daß da» Verfahren unverzüglich in- Sand geritten wurden), haben Teschen und Skotschau eine eingestellt werd«. polnische Umgebung. Aber diese Polen sind nur „sogenannte" Bet der Gelegenheit dieser Mitteilung erinnert dt» Polen. Bis zur Entstehung be» neuen polnischen Staate» hat! ,T«utsche Rundschau" wtrdeHolt daran, daß, wen« .am sich der Großteil der hiesigen polnischen Bevölkerung und ins-' 16. Dezember zwischen Polen und Deutschland verhand- besondere der protestantisch? Teil («in Drittel der Bevölkerung)« lungen über da» Politisch« Liquidation-verfahren gegen die Zumutung, Polen zu sein, kategorisch gesträubt. Sie nen, sie sich auf die in Artikel 82, Absatz 4 in V«r» nannten sich Schlonsaken oder Schlesier, -um nicht geringen bindung Mit Artikel 297 d, Absatz 1, de» Versailler Aerger der schon damals sich heftig regenden polnischen In- FriedenSvertrage» enthaltenen Bestimmungen stützten, in telligenz, die unter dem schwachen Oesterreich, besonder- in > denen die Entente da» Diktat aussprach, «S soll« da« seinen letzten Tagen, zweifellos gut und wirksam arbeitete., „Unrecht" der preußischen Ostmarkenvolitik, die aewald« Man könnte die hiesige schlesisch« Bevölkerung, namentlich in. und mit einer auUrorden^-n^rt- daVpUisch« ibrer Dorkrisg-mentalitSt mit den preußischen Mtturen ver° Volkstum im ehemals Preußischen L-ilq-biet zurüStzv- g eichen, die auch em ähnlich vcrderbie- igemmnistische») Pol-^ drängt habe, wieder gut gemacht werden, von dies«« . . —- - — unrecht" und seiner „Wiedergutmachung" gibt di« preußisch«Anstedlungskommtsston erwarb Idee Güt« Weg« freiwilligen Verkaufs und Ankauf». 71 Hroz. ' au» Polnischer Hand. Polnisch« ParzellterungSgesell- i schäften ,dte sogar anfang- mit preußischer Unterstützung über Wasser gehalten wurden, erwarb«« nicht nur poö 1 ntschen, sondern auch deutschen Besitz, so daß tn de» entscheidenden Jahren 18S6 bi» 1912 sogar ein Gewinn . de- polnischen Grundbesitze» von 100 000 Hektar zu verzeichnen ist. Tie preußische Enteignung-Politik wuttw im Jahre 1S12 ein einziges Mal bei vier kleineren abgab«'bat in Bielitz wie tu Teschen und zum Teil auch in Sloischau die ungeminderte Stärke der Deutschtum» gezeigt.! Wenn Fahlen sprechen, so ist et immer ein starkes Argument. Und so mögen auch die Gnneindewalstzahien des 8. November lSi>ö sprechen. In Bielitz (etwa 20 MO Einwohner) erhielten bei einer Mondatzisfrr von 36 Geme'ndevsriretern, die ver einigten deutschen Parteien I? Mandate (Deutschnationale, Nationalsozialisten, Klerikale, Deutschfortschrittliche), die So zialisten, vorwiegend aus Juden bestehend, der Sprache nach jedoch dem Deutschtum zuzuzählen, brachten es auf 8, die Juden, die wie überall entweder dein Stärkeren nachlaufen oder, wo man sich gegen die Herrschenden nicht engagieren will, sich als eine beionbere Nation fühlen, erhielten 6 Man dat«. Der Rest von b Mandaten wurde von den Polen er obert, wobei zu bemerken ist, daß 4 auf die „gemäßigten" und l nur durch Etlmmenreste und Koppelung zusc-.mmengebrachreS auf dis fanatischen (Nationaldemokraten -.der Endeten-) Polen entfiel, si ' " " vorteilhaft. .... schilder polonisieren, aber die Herzen nicht. Ehcharöt o-Uig amrwMet. Auch di« M«In,id«aM»» politisch k L«ipzig, PK, E«». Da» beim St«at»g»richt»hof Ächutztt her Rrpuvltk snyängiM Haftoerfatzren Arg«« de» Korvettenkapitän a. D. Ehrhardt ist nunmehr, wie da» „Leipziger Tageblatt" erfährt, auch wegen d-r bekannten Metneidsangelsgenhett (Anstiftung der Prinzessin Hohen lohe zum Meineid. Red.) eingestellt und demgemäß der bis jetzt noch in Kraft befindliche Steckbrief zurück gezogen worden. T«r Staat«g«rtcht»hof hatte bisher d«n Standpunkt vertreten, patz di« Amnestie auf den Min- etd-fall keine Anwendung finde, weil Ehrhardt -ter au» persönlichem Eigennutz gehandelt -ade. Gr ist jedoch jetzt aus Ävund von neu vorgrlegtem Beweismatertal «t der Rrchtsauffassmig gelangt, daß auch in der Meineid- attSre Mr Ehrhardt politische Antriebe bestimmend ge- seien, so datz also die Amaesti» sü« den ganzen -rvtichleL der Handlungen Mhardt» Platz »reif«. istellnng de« 0tqutdatw«»stzst«W» i Äntereft« d»n pei« mch femuttz- ltchen Beziehung«« Mischen de« polnische» neck deW deutschen Volke, sonder« in aNerevster Linie im Ante» esse der so sehr bedrohten polnischen GtaatSftnanM», rnlschei-en-e wen-ung I» Lplna. Tschansstfolt» «egeel Dort», 27. T«z. Die Blätter «old« Zu« Hß- kin», daß Tschanstsoltn über seine« Gegner, de« Gene ral Koutstnltna, den entscheidenden Olea davonaetragen hat. Koutstnltnst wurde mit seinen «samten Truppen von der Kavallerie Tschanatsolin» gefangen genommen und noch gestern abend mit seiner Frau auf Befehl rschangtsoling standrechtlich ersÄsfrn. Gu hatte ver sucht, al» Kuli verkleidet, in Atchtuchg auf ütaoyang -u entkommen. /luer Tageblatt MZM Anzeiger für -as Erzgebirge EM L-l-geomm«, Lag-dia» Nu.»r,s,birg,. enthalten- -I, amttkch«» Sekaaatmachuage« -a» riate» -er Gta-t twtz so» fimtagaricht» Hua. Postsitzeck-Kem» «M «Mi» a».lew heute einen Appell englischer Intellektueller Grmeindewahlen. oen rvorsern icegren me Poren ooer «u das Weltgewissen, um Legen die Behauptung von der i Lesser die hinter vs-schi-denm Polnisch klingenden Namen sich Kriegsschuld Deutschland», wie sie tn dem Ar- versteckenden früheren „deuttchfrrundlichen Schlonsaken", aber Z tikel 231 des Versailler Vertrage- enthalten ist, SieL-, in den Städten hatten die Polen, irotzdem alle Aemter nur mit lung zu nehmen. Dieser englische Appell ist veranlaßt wafcbechten Polen besetzt fi-rb, wenig Glück. Die Stimmen worden durch «-inen vor einigen Monaten veröffentlichten franz blichen Appell. Es heißt darin: „Wir betrachten die Artikel 827, TSO und LSI de» Versailler Vertrags» als unter den schwerst?,» Bedro hungen der besiegten Nation aufgezwungen. Wir glauben, daß sie ungerecht sind und ein große- Hin dernis für ein« internationale Berständigunz bil den. .Infolgedessen fordern wir die interessierten Re gierungen auf, diese Artikel tn kürzester Frist astzu- ändern, oder, wenn eine Revision des Versailler Ver trages ein längeres Verfahren erfordert, getrennt ihre Absicht kundzugeben, daß sie dies« Paragraphen äl tlich t bestehend arischen werden." tionSpolittk mit nicht weniger al» 9000 anerkannte« LtquidattonSobjekten im Gesamtumfang von 194009 Hektar gegenüber, von denen bi» Ende.1984 nach amt lichen Angaben bereits bet über 94000 H«ktar dte Li quidationen durchgeführt waren. Im Aa-re 1925 find mindesten» 9000 Hektar dazu gekommen, von den rest lichen 94000 Hektar sind bereit» 89 000 Hektar für di» Liquidation qualifiziert, so daß für di« wettere Arbeit des Ltquidation»komttee» Ntcht mehr al» 10 000'Hektar zur Verfügung stehen. Tie von Preußen enteigneten Güter wurden — bei einem Durchschnittspreise im freien Verkchr vor» 1800 Mark — ,nit 2119 Mar» für den Hektar bqahttr die von Polen durchgeführten Liquidationen werden nur zu einem verschwindenden Bruchteil de» wahre« Verte» eingeschätzt. Beim deutsch-polnischen Gchjedtzgericht in Part» sind bisher Klag«,» auf Nachsorderungm tn Hätz» von 107 Millionen Goldmark anhängig gemacht, — eine . . Summe, die sich bei restloser Durchführung der Siquch Dies«» ilrkikb.ttd ist fip bi« 'Men ntchi besonders, pation auf da» Tappelte «rhüht und ein« den polnischen st. Via» konnte die Firmenrafeln und Straßen- giaat-schatz geradezu seMrltch bedrohende Dumme em ... -- reichen wird. Di« Mustellnng de» 0tqutdatW«9stzst«O Vo» Lösche« betrifft, da» «ach der vioisektl»« durch die! liegt also ntcht nur t« «otschafterkoaserenz in zwei Teil« wurde, so ist dal ltchen Beziehung«« zv Resultat im Polnischen Teil (12 OOS Ä'nwobner) bei 86 Man-^ datrn ebenfttll- qiinsttq. Di« Deutschen erhielten 14, deutsche Hubs« L. di« vereinigten Nationalpolen 18, Sozialdemokraten 4 (polnisch) und polnisch, Juden 8. Und da« — ,i nksch-r Umgebung, trotzdrm dk vier deutschen S,. «tue zusamtnrnaeschmolzan, trotzdeat di« deutschen Mittelschulerr abqeschnlirt und vcM'nmelt, dem Untergang geweiht fitnd - trotz alledem diese« Resultat! «kotschau (4000 Einwohner), seit Mr klerikal, Ktt, bei IS Mandaten naiÄMrche« Lra«.kni«r 10 Polnisch-Klerikal« (st gingen auch gute Deutsch« auf diese List«, da der katholt,ch, 1 Jude. 1 polnischrr Rationalist- Dieser Vrfola kam zustande, o'baletch -i« Zahl drr Dchul-n von zwei »chtÜassigen «sttt-