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Es war geplant, Musso lini von dem Hotel Dragont aus, welche- der Wohnung Mussolinis gegenüverltegt, durch Karabinerschüsse oder Bomben zu töten. Lier frühere sozialistisch« Abgeord nete Zantboni wurde in dem Hotel bei der Vorbereitung von Bomben überrascht. Außer ihm wurde der General Cappello verhaftet. Nach der hier vorliegenden Mel dung wurde eine Reihe von Verhaftungen nach per Entdeckung deS AttentalSplaneS vorgenommen. Rom, 5. Nov. Zur Verhaftung des Abgeordneten Zaniboni meldet „Agenzta Stefani" noch folgende Ein zelheiten: In den letzten Tagen war zur Kenntnis der Polizei gekommen, daß während der StegeSfeierlichketten am 4. November ein Attentat auf den Ministerpräsiden ten Mussolini geplant war. Die Polizetdienststellen er hielten Befehl, verdächtige Persönlichkeiten festzunehmen Am Mittwoch morgen gegen 9 Uhr drang die Polizei in das Hotel Tragoni, day sich in unmittelbarer Nähe des Palastes Chigi, in dem daS Auswärtige Amt unter gebracht ist, befindet, ein und überraschte den langjäh rigen Abgeordneten der Opposition Zaniboni bei den Vorbereitungen für das Attentat auf Mussolini. Auf Grund der polizeilichen Nachforschungen wurde zur sel ben Zeit in Turin der General Louis Cappello verhaf tet, der im Begriffe war, ins Ausland zü reisen. Auf Grund der ersten Untersuchungen ist an sämtliche Prä sekten der Befehl ergangen, sofort alle Freimaurerlogen, die von der römischen Loge Großer Orient abhängig! smd, zu besetzen. Auch hat die Regierung die Auflösung! der Geeinigten Sozialistischen Partei an ihrem Hauptsttz und ihren Zweigstellen verfügt. Tie Nachricht von der Entdeckung eines gegen Musso lini geplanten Attentates rief in ganz Italien lebhafte Erregung hervor. Tie Zeitungen.veröffentlichen Son derausgaben mit der Nachricht und äußerten in ihren Kommentaren dazu Entrüstung über die Schuldigem Mussolini sandte ein Rundschreiben an die Präfekten, in dem er sie aufforderte, energisch Vergeltungsmaßnahmen zu verhindern. Tie Leitung der faschistischen Partei be ¬ fahl allen italienischen Faschisten, sich jeglicher Gewalt- tat gegenüber Gegnern zu enthalten. Mussolini empfing bereits sehr viele Glückwunsch depeschen; die erste, die einging, war die des Königs, der noch gestern abend vom Minister deS Innern Feder« zoni unterrichtet wurde. Dieser ,hat seine Reise nach Toskana unterbrochen und ist nach Rom zurückgekehrt. Heute abend werden in ganz Italien Kundgebungen der Freude über die Vereitelung des Attentate- auf Musso lini veranstaltet werden. Nach Blättermeldungen be findet sich unter den Verhafteten ein Redakteur einer nichtfaschisttschen Zeitung. Kundgebungen für Mussolini. Rom, 5. Nov. Hier fanden heute zahlreiche Kund gebungen für Mussolini statt, deren Teilnehmer abends geschlossen zur Piazza Colonna strömten und dort unter Hochrufen auf Mussolini und Absingen faschistischer Lie der unter dem bekannten Balkon des Palazzo Chigi demonstrierten. Mussolini erschien nach einiger Zeit ynd hielt eine Rede, in der er zunächst für die Beweise der Sympathie, die ihm von allen Seiten zugekommen seien, dankte und erklärte, daß die Regierung für die Sicher heit die Ruhe und die Entwicklung des LandeS alle Maßnahmen treffen werde. Er forderte eindringlich auf, jeden.individuellen Racheakt und alle Repressalien zu vermeiden und sagte, wenn ein Attentat gegen ihn ge plant „gewesen sei, so müsse er sagen, daß er nie ein Tyrann, sondern nur der Diener des italienischen Volkes gewesen sei. Der Faschismus werde ohne Rücksicht auf alle Schwierigkeiten sein Ziel erreichen. — Auf seine Auf forderungen versprach dann die Menge, sich ohne Zwi schenfall zu zerstreuen, was auch in voller Ordnung ge schah, worauf in allen Straßen und öffentlichen Loka len die Kundgebungen für Mussolini sich erneuerten. * Rom, 5. Nov. Sämtliche Mitglieder deS diploma tischen Korps begaben sich heute in den Palazzo Chigi. um Mussolini ihre Glückwünsche Mr seine Errettung aus drohender Gefahr darzubringen. Der Sericht über Veutschlan-s Abrüstung. Paris, 5. Nov. Nach einer Mitteilung der Pari ser Presse stellt der Bericht des interalliierten Militär»- komitees von Versailles über den Stand der deutschen Entwaffnung fest, daß die Zerstörer des Kriegsmaterials^, der RüstungSmaschinen und der Munition nunmehr Volk kommen durchgeführt sei, daß aber hinsichtlich der Orga nisation der Polizei und des GeneralstabeS, sowie hin sichtlich des Bestehens der zahlreichen Geheimbünde Vor behalte gemacht werden müssen. Tie Botschafterkonferenz tritt am Freitag vormittag zu einer Sitzung zusammen, um diesen Bericht zu Prü fen. Daraufhin wird, wie weiter versichert wird, den allgemeinen Regierungen ein Tiatum für die Räumung Kölns vorgeschlagen werden. Vie „Gran-e Nation* im Saargebi«. Saarlouis, 4. November. Eine tolle Schießerei veranstalteten, wie erst jetzt bekannt wird, sieben französische Soldaten am Montagabend in Fraulautern. Es handelte sich um Angehörige des in Saarlouis stationierten 3. Drago- ner-RegimentS, die sich zum Schrecken der Einwohner das Vergnügen machten, in betrunkenem Zustande vierzehn Straßenlaternen nach und nach herunterznschießcn und wdann eine neubepflanzte Baumanlage zu zerstören. Beim Erschei nen der Polizei ergriffen sie die Flucht. Die von der franzö sischen Gendarmerie angesetzte Untersuchung verlief ergebnis los. In Ker Bevölkerung ist man sehr erregt und erwartet, daß der Völkerbund endlich Maßnahmen ergreift, nm die Be wohner de« Laargebtete» vor derartigen Urbergriffen zu schützen. tztn-enburs» Nelfe nach Sa-en un- Vürttam-«-. Berlin, ü. Nov. Ter Reichspräsident wird sich am Ist. November auf sein« fett langem geplante Reife nach Süddeutsch land begeben. Am 11. November wird er in Stuttgart sein, am 12. in Karlsruhe, am 13. in Dnrm^ stadt und am 14. in Frankfurt am Main. Voraussicht- ltch wird er-am 1ü. nach Berlin -urückkehven. Vas -etüsch-schr-elzeiMe -an-elsa-kommen. Vern, Ü. Nov. La» HanvelSabkvmmen M Deutsch land wird voraussichtlich am Freitag unterzeichnet, aber erst nach Genehmigung durch die deutsche Negierung ver öffentlicht werden. Vie Toüesurteile gegen -le Srei deutschen Stu-enten sowie gegen Neumann, poege un- Skoblewskp ausgehoben. Berlin, 5. Nov. Tie im Tschekaprozeß wegen Hoch verrates zum Tode verurteilten drei Angeklagten, der Russe Skoblewsky und die beiden deutschen Kommunisten Neumann und Pöge sind zu lebenslänglichem Zucht haus begnadigt worden. Gleichzeitig trifft aus Moskau die Meldung ein, daß von der russischen Regierung die im Juli zum Tode ver urteilten Studenten Kindermann, Wolscht und Ditmar zu zehn Jahren Gefängnis begnadigt wurden. Tiie drei Studenten werden wahrscheinlich demnächst gegen Sko- blewsky ausgetauscht werden. Voroschlloss Nachfolger Zrunses. Moskau, ü. Nov. Zum Nachfolger FrunscN als Volkskommissar für den Krieg ist der Kommandant der Garnison Moskau Woroschtloff in Aussicht genommen. Einstellung -er striegsgerlchtsverhan-lungen gegen Veutsche In Selglen. Brüssel, ö. Nov. Infolge eine» Rundschreiben» des Justtzmlnisters hat daS Kriegsgericht von Brabant da* Verfahren gegen den deutschen Obersten Mersinn und den Agenten der deutschen Politischen Polizei Pinkoff einge stellt. Auch andere gleichartig« Prozesse sollen mieder geschlagen werden. dl* Kömvfe In EHIna. Schanghai, S. Nov. Meldungen pvn beiden kämpfen den Parteien besagen, daß Tschangtsolin» Truppen Tsin- hiangpu besetzten, während die betreffende Truppenab« teilung der Allianz sich auf Kuchen zurlickgezogen hat. Die Hauptmacht der Allianz steht noch südlich de» Huai- flusse». wo ihr Führer, General Sunchuangfang, wie man erwartet, sich zum Kampfe stellen wird. Kommuniftenocrurtillungen In Feankretch. Pari«, ü. November. Da» Strafgericht von Toulouse bat wegen Aufreizung von Mtlttärpersonen zum Ungehorsam drei Kommunisten, darunter »in« Frau und »inen Gewerk- schaftssekretär ^u Gefängnisstrafen von «in bi» fünfzehn Mo- Aolonwles Hoffen. Bon Dr. Külz, M. d. R. Durch das deutsche Volk geht gegenwärtig ein stärkerer kolonialer Wille, als er in normalen Zeiten vor dem Kriege Gemeingut einer verhältnismäßig nur kleinen Schicht, und abgesehen von der Aera Dernburg hat er die breiten Massen des Volkes eigentlich nie richtig ergriffen. Es mußte erst der Verlust der Kolonien kommen, ehe ihr Wert und ihre Not wendigkeit von der Masse des deutschen Volles erkannt wur den. Zu dem schmachvollsten, was uns im Gewaltakt von Versailles, den leider immer noch viele Deutsche Frieden nen nen, auferlegt worden ist, gehören die Wegnahme der Kolo nien un- die Begründung, unter der dies geschehen ist. Sie findet ihren geradezu zynischen Ausdruck in der Antwort der feindlichen Mächte, auf die Bemerkung der deutschen Delega tion zu den Friedensbedingungen! mit dem ungeheuerlichen Satz: „Deutschlands Versagen auf dem Gebiete der.kolonialen Zivilisation ist zu deutlich zutage getreten, als daß die allt- terten und assoziierten Mächte ihre Hand zu einem zweiten Versuch bieten und die Verantwortung dafür übernehmen könnten, 13 bis 14 Millionen Eingeborene von neuem einem Schicksal zu überlassen, von dem sie durch den Krieg befreit worden find." Die Verbündeten setzten damit also neben di« Lüge von der Alleinschnld Deutschlands am Kriege die Kolo nialschuldlüge. Es ist selbstverständlich, daß nichts unversucht gÄassen werden durfte, um auch diese Kolonialschuldlüge zu entkräften. Im allgemeinen kann man die Widerlegung der Kolonialschuldlüge schon jetzt als gelungen betrachten. Die zahlreichen Anerkennungen der kolonisatorischen Tätigkeit Deutschlands, die vor dem Kriege aus den Reihen unserer spä teren Feinde uns geworden sind, lassen sich durch nichts aus der Welt schaffen und sind ein zwingender Beweis dafür, daß unsere Befähigung, Kolonien zu besitzen, von England, Ame rika und Frankreich zu einer Zeit anerkannt wurde, als deren objektives Urteil durch den Fanatismus des Krieges noch nicht gestört war. Als Folge der Widerlegung dieser Kolonialschuld- lüge muß selbstverständlich eine Wtederzulasfung Deutschlands zur kolonialen Welterschließung eintreten. Der Wille zu kolo nisatorischer Betätigung hat nichts mit Militarismus und Im perialismus zu tun. Die Frage der Wiederbeteiltgung Deutsch- lands an der kolonialen Entwickelung der Welt ist für uns eine Frage der nationalen Ehre, eine Frage des Rechts und ein Gebot der weltwirtschaftlichen und eigenen wirtschaftlichen Entwickelung. Wir dürfen nie vergessen, baß unter den berüchtigten 14 Punkten Wilsons im fünften Punkt eine weitherzige und un bedingt unparteiische Schlichtung aller kolonialen Ansprüche zugestchert worden war. Diesem Grundsatz gegenüber ist der Zwang zum vollständigen Verzicht auf koloniale Beteiligung eine brutale Vergewaltigung Deutschlands. Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wird für Deutschland sofort die Plattform geben, von der aus es seine Wiederbeteiligung auf kolonialem Gebiete durchsetzen kann. Bei diesem Bestreben wird die deutsche Regierung von allen Parteien gestützt werden. Selbst die Sozialdemokratie wird sich zu einer richtig orientierten Kolonialpolitik restlos beken nen, denn! sie wird sicht auf das entsinnen, was ihr großer Füh rer Bebel am 1. Dezember 1906 über diese Frage im Reichs tag zusammenfassend erklärt hat: „Kommen die Vertreter kul tivierter und zivilisierter Völker, wie es z. B. die europäischen Nationen und die nordamerikanischen Staaten sind, zu frem den Völkern als Befreier und Bildner, als Helfer in der Not, um ihnen die Errungenschaften der Kultur und Zivilisation zu bringen, um sie zu Kulturmenschen zu erziehen: geschieht es in dieser edlen Absicht und in der richtigen Weise, dann sind wir Sozialdemokraten die ersten, die eine solche Koloni sation als große Kulturmisston zu unterstützen bereit sind." Auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus ist die Wieder einreihung Deutschlands in die Kolonialmächte eine unbe dingte Notwendigkeit. Kurz und Prägnant kennzeichnet einer un'erer bedeutendsten Kolonialpolitiker, Paul Rohrbach, die Lags mit den Worten: „Ein, Voll von der Zahl und der Größ» des deutschen, ein Voll, das sich im Herzen Europas in einer so bedrängten wirtschaftlichen Lage befindet, kann nicht ohne überseeisch* Kolonien existieren." Es unterliegt keinem Zwei fel, daß die wirtschaftliche und kulturelle Erschließung Afrikas in der Zukunft nach ganz anderen Gesichtspunkten vor sich gehen wird, al» sie in der Vergangenheit versucht worden ist. Afrika wird viel mehr als in der Vergangenheit für Europa Bezugs- und Absatzgebiet werden. Es liegt im gesamten eure- pätschen Interesse, daß an dieser Entwickelung di» Macht und das voll nicht ausgeschlossen werden, di» nach der geographi schen Lage nun einmal die Zentralstelle Europa» in wirtschaft licher und bevölkerungspolitischer Beziehung find, Mit Sicherheit ist anzunehmen, daß in Locarno die Be teiligung Deutschlands an der kolonialen Erschlie ßung der Welt Gegenstand eingehender Besprechungen ge wesen ist, und daß dies, Besprechungen zu ausstchtsvoltvn Er gebnissen geführt haben. Wenn setzt in Deutschland di» Poli tiker, die nicht warten Gnnen, bi» sich die Ding« ausgeretft haben, auf dem besten Wege dazu sind, di, Erfolge von Lo carno zu zee'chlagen, so werden sie auch das berichtigt» kolo nial, Hoffen Deutschland- vernichten. t