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Mer Tagebla »-»"vll« f», «u» n« *»«««» U e»l»pf«»»>,«, «»«ich, -,Il, t» «,l»pfi«»i„. ZMM Anzeiger für -as Erzgebirge I^,gramm«, Lag'blatt flu«r,g«blrg». Enthallea- -te amtlich«» Bekaontmachoogea -e» Nair» -er Sta-t UN- -r» flmtsgrrlcht» Hör. ft«t L»«p,ig Nr. Ich», Nr. 23^ 20. Jahrgang Sonnabenä» äen 3. Oktober 192S die Kontinentalstaaten keine Soldaten stellten. Nutze in Portugal. Weu. Evenoorr aoer, wenn r» rin>»n» Ä kunmht^ tn mir und um mich herum zuging, ebendort wohnten auch Guei-a von -en drufen ln Sranü gesteckt! richten über die innere Lage in Portugal weist die Ne gierung in einer heute veröffentlichten amtlichen Er klärung darauf hin, daß sie mit Hilfe des Heeres und der Marine in der Lage sei, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Regierung beschloß ferner, die Generale Maria und Carmona ihres Dienste» zu entheben. Tie beiden Offiziere hatten den Dorsch in dem Prozeß gegen die Revolutionäre vom 18. April geführt, di« trotz ihre» Geständnisses von der Anklage der Teilnahme fveige- sprochen worden waren. die er- kollekllvnote -er Mächte an China. London, 1. Okt. Tte Mächte genehmigten die an dte inesische Regierung abzusendende Kollekttvnote, in de« Erledigung internationaler Streitigkeiten bessere Mittel gibt als die Zufallsentscheidungen de» Kriege». Kellogg führte weiter au»r Ich bin kein Schwarz seher und habe unbedingtes Vertrauen auf die Einsicht und die Vaterlandsliebe aller derjenigen Völker, die ihre bewundernswerten Einrichtungen bis in» 20. Jahr hundert bewahrt haben. Aber ich kann nicht blind sein gegenüber den Kräften, die in vielen sich selbst regie renden Ländern am Werk sind, um das ordnungsmäßige, auf der Wahl durch da» Volk beruhende Regierung»- shstem zu zersetzen und eine Klassenthrannei aufzurich- ten. Ich weiß, daß viele Staaten unserer nordaMeri- kantschen Union die Beschränkung de» verfassungsmäßi« Diskussionsredner Reich»tagSpräsident Löbe. Er führte u. a. aus: Deutschland hat bereit» abgerüstet. Da» vom Präsidenten Coolidge aufgestellte AbrüstungSProgramm muß erweitert werden, damit der Friede in ganz Europa einzteht. Europa hat feit 1914 nur Rückschritte zu ver zeichnen und es erscheint mir zweifelhaft, ob Europa jemals bis zu dem Entwicklungsgrad, den die Ver einigten Staaten heute schon erreicht haben, gelangen wird. tan werden soll«, um die Lag« in Schanghai zu Hesse«,. All« militärischen Maßnahmen sollen aufgehoben und die Marinedetachement» zurückgezogen werden. dl, Festung Suetda, die von den nach der Entsetzung der Garnison d«, von den Drusen in Brand gesteckt i Stadt sei vollkommen niedergevrannt. Vke Kabplen nach hartnäckigem wi-erstan- weiter zurückge-rängt. Parts, 1. Okt. HavaS berichtet au» FeS, daß französische Offensive in der Gegend von Ktffan» folgreich gewesen ist und die auf dem linken Flügel vor gerückte Abteilung den Tischebel bu Odschu, die mittlere Abteilung den Dschebel Bamusch und die auf dem rech ten Flügel vorgerückte Abteilung den Dschebel Tusru- tin und Ain Gettara erreicht hat. Lite Ristruppen lei steten überall Widerstand, besonders auf dem Tischebel Bamusch. Die französischen Verluste sollen 22 Tote und Verwundete betragen. Marschall Petain und General Naulin wohnten persönlich den Kämpfen bei. Heute soll der Vormarsch fortgesetzt werden. Welt Wit den Fragen der Selbstregierung beschäftige. Nichts könne für die Förderung der freiheitlichen Ideale anregender sein und dem Frieden mehr dienen, als daß die Mitglieder der verschiedenen Parlamente zusammen kommen, um ihre Ansichten über die Fragen des Welt friedens auszutauschen. Lite» sei Jahrhunderte lang der Traum der Staatsmänner gewesen, aber keinem sei die Erfüllung gelungen. Eine Besserung der Lage müsse aus dem Herzen und dem Verstand tzxr Völker kommen. Man müsse sie lehren, sich in friedlichen Gedankengän gen zu bewegen, und sie müßten einsehen, daß es zur vjdir brennt. Der am Donnerstag um 3.15 Uhr vom General Primo de Rivera au»geg«bene Funkspruch von Bord de» Kreuzer» Alfonso Xlll. besagt, daß infolge per Bescht«. ßung durch di« Spanier di« Ortschaft Ajdtr in glain- men stehe, darunter das Hau» Abd el Krim». Der kaschubische Haushahn. Don Ma» Halb«. Der Dichter Max Halbe, dessen 60. Geburtstag am 4. Ok tober (geb. 4. Oktober 1865) ganz Deutschland feiert, ist nicht nur ein Dramtiker und Romanschriftsteller von Welt ruf, sondern auch ein glänzender Essayist. Der folgende Aufsatz, den wir aus Anlaß des 60. Geburtstage» bringen, zeigt Halbes scharfen Blick für staatsphilosophische Dinge. Die Schriftl. Das Schicksal der Kaschuben, dieses slawischen Mischlings stammes, der die nördliche Waldzone von Westpreußen, da eigentliche heutige Pommerellen, bewohnt, ist so recht bezeichn nend für den politischen Humbug, den die Großauguren der Entente und ihre beflissenen polnischen Ministranten mit den Gläubigen und Nachbetern in aller Welt und nicht zuletzt in unserem Osten getrieben haben. Und es ist überdies in seiner gegenwärtigen Auswirkung von einer ungetrübten Ergötzlich- 1 leit für den bösen deutschen Nachbarn und Beobachter. Der- rtd, daß di« Anhöhen von Tara Mara, Bhba und Pa-! Iowas besetzt sind. Dadurch ist man in den Besitz aller wichtigen Buchten und Meereseinschnitte zwischen dem Wed Jsli und Morro»Nuevo gelangt und hat für den wetteren Vormarsch, der binnen kurzem erfolgen wird, eine günstige Deckung gewonnen. Die Rtstruppen ha ben starken Widerstand geleistet. Auf spanischer Seite betrug der Verlust etwa 100 Tote und Verwundete, i Madrid, 1. Okt. Amtlich wird gemeldet, daß die Kabhlen in den letzten Kämpfen große Verluste erlitten haben. Die Rifleute hielten jetzt Beratungen ab über die künftig zu ergreifenden Maßnahmen, was ein Anzei chen für die Schwächung des Prestige» Abd el Krim» sei. Ein neuer spanischer Vormarsch steh« unmittelbar be vor. .obwohl die Truppenbewegungen durch die große Entfernung von den Verpflegungszentren erschwert seien. Primo de Rivera erklärt« Pressevertretern, di« Ope rationen dieser Woche um Melilla würden von entschei dendem Charakter sein und große Tragweite haben. Klärung ln -en -rutsch-norwegischen Beziehungen. Oslo, 80. Sept. Die norwegtsch.d«utschen verhand, lungen, betreffend die Aufenthalt»- und wohnungSver-'.... Weigerung gegenüber deutschen Bürgern in Norwegen jn'cm im und di« Au»w«tsung»b«fehle gegen Norweger in Berlin, für den Rußlan- un- Polen. Moskau, 1. Okt. Tie ,ISwestija" bestreitet ganz entschieden, daß die Polnisch-russischen Verhandlungen gegen den Garantiepatt gerichtet seien. Die Sowjet regierung sehe zwar im SicherhettSPatt kein Mttel der Sicherung des europäischen Frieden». Aber Deutschland müsse die Anbahnung guter Beziehungen zwischen Ruß- . land und Polen begrüßen, denn dadurch werde die Ge fahr, Deutschland zum Kriegsschauplatz zu machen, ver mindert. Ohne Polens Beteiligung könne kein Krieg gegen die Sowjetunion geführt werden. Die Verhand lungen Tschitscherins in Warschau lägen also in der selben Richtung der Friedensbemühungen, für die Deutschland im neuerlichen Verzicht auf Elsaß-Lochrin- Zum Vormarsch der Truppen im Abschnitt von Al-' S«" s° schwere Opfer bringe. Ter beste Weg, den Krieg hucemäs bestätigt ein amtliches Communiquee au» Mad. vermeiden seien die guten Beziehungen zu den Nach- rtd. dass die Anböken von Tara Mara. Bkba und Na-! barstaaten. England werde keinen Krieg führen, wenn Eröffnung -er Interparlamentarischen Anion in Washington Hnkunft -er -rutsch»« delegierte«. — Eröffnungsrede Kellogg». Washington, 1. Okt. Unter Führung de» Abgeord neten Professor Schücking trafen gestern abend 9 Uhr die deutschen Delegierten zur Tagung der interparla mentarischen Union im Sonderzug mit anderen Delega tionen in Washington ein. Unter den Delegierten sah man den Reichstagspräsidenten Löb«, den früheren Reichskanzler Dr. Wirch, den früheren Gouverneur von Teutschostafrika Dr. Schnee, sowie die Abgeordneten Frau Pfülf-l Frau Mende, Hollmann, Entzminger, Erke lenz, Gildemeister, Adolf Braun und andere. Zur Be grüßung der Parlamentarier war der deutsche Bot schafter Freiherr von Maltzan mit dem gesamten Stabe der Botschaft am Bahnhof erschienen. Die Delegierten wohnen in dem neuerbauten schönen Mahslvwer Hotel. Washington, 1. Ott. Bet der heutigen Eröffnung des Kongresses begrüßte Staatssekretär Kellogg di« 400 Delegierten von .38 verschiedenen Staaten im Na men der amerikanischen Regierung und erklärte, die An wesenheit so vieler Vertreter von sich selbst regierenden Völkern beweise, mit welcher Aufmerksamkeit sich die Bürgern d«» ander«« Lande» zurückgezogen — —, .... „ Verhandlungen werden indessen fortgesetzt, um Hne au» der Karnbranntwetnflasche vergeßen, dauernde Lösung der Wohnung»« und Aufenthaltsfrage Sv lernte man sich gegenseitig kennen, lernte sich schätzen, für Deutsche in Norwegen und für Norweger in Deutsch« wohl auch nach Gebühr etnschätzen, und wußte, wa» man an " ' - ' einander hatte, was von einander zu halten. Lächerlich, da- ! zumal sich vorchstellen, daß so eia kaschuöischer Fischer, Gänse« ' trctber oder selbst Landedelmaun, der ost genug nur ein ge- . ... „ flickte» Strohdach über dem Kopfe hatte, je auf Pen Gedanken der Wunsch ausgesprochen Wird, den Streit über die vor» Pari», 1. Okt. Milh Mail" veröffentlicht in ihrer verfallen könnt«, sich für «inen waschechten Polen zu halten fälle in Schanghai vom SO. Mat vet-uleg<n. In der hiesigen Ausgab« eine Depesche au» Dama-ku», nach der und sein« politischen Ansichten au» Posen, geschwrige denn au» Not« wird ferner erklärt, daß alle» nur Mögliche ge« di» Festung Suetda, die von den französischen Truppen Warschau zu beziehen. Man war gut preußisch, wie man gut ' ' "" ison wieder verlassen wuv« kaschubisch wm, trug des König» Rock mit Stolz lvortreffliche d gestvckt worden sei. Die Osft-tsrSbu-scheu, dksr kaschubischn BamrnjunmnI) und vrr- ' t'M sich manchmal mit deg Deutschen besser, al» untereinan« Erfahrung von 140 Jahren die Zweckmäßigkeit unserer unbedingte Zuversicht, daß das amerikanische Volk die wird. gen Schutzes ungern -sehen und für den Kongreß unbe- mr oen ->caw°°rn »n° «eoo°^-r. -aer- Ichr-nN- B-Iugntlst !°rdkr», ab-r Ich glaub«, daß. dl« 3 N-NN- dl- Salchubkn -Ium ,lawi,ch-u. ^^schaften .seiner Freiheit niemals beiseite schieben polnischen Gebieter und Fronvögte zuzuziehen. Ist es - --' . doch von jeher eine Gepflogenheit der national-polnischen Pro- ! Paganda gewesen, alle die versprengten slawischen VolkStrüm- In der Eröffnungssitzung sprach als einer der ersten ! mer und StammeSreste, die im weiten Umkreise wie Inseln um den eigentlichen polnischen Kontinent verstreut sind, ohne weiteres Federlesen in den unergründlichen polnischen Sack zu stecken, ganz gleich, ob die solcherweise Eingesackten davon be glückt sind oder nicht. Die polnischen Prestidtgitateure haben es mit der ihnen angeborenen Gewandtheit zu einer solchen Fettigkeit darin gebracht, , daß es nur einer eleganten Hand bewegung bedarf, um alle ihre slawischen (und nichtslawischen) Nachbarn in echte Polen umzuzaüöern. Es muß aber gegen- über dieser' billigen Art vost Geschichtsklttterung und An- nexionslust rund und nett herausgesagt werden, daß HauShahn und Truthahn nun einmal zweierlei sind, wenn sie auch in demselben.Hühnerhof leben und beide gefiedert sind, und daß auch Polentum und Westslawentum nicht ein und dasselbe find mag es von Warschau noch so streng dekretiert werden. Immerhin! Mit ihrem bewährten Rezept hatten eS die Polen im Laufe des letzten Menschenalters glücklich zuwege gebracht, daß der mehr oder minder biedere kaschubtsche Haus hahn allgemach sich als ein stolzer polnischer Truthahn zu fühlen begann, so komisch diese vermeintliche Metamorphose auch auf den außenstehenden Kenner der Verhältnisse wirken mußte. Ich kann hier aus meinen eigenen Jugenderinnerun- qen schöpfen und ich entsinne mich recht gut Zeitz, wo die polnische Zauberprozedur bet den Kaschuben noch nicht zu wir ken angefangen hatte. Ich bin ein Kind der Weichselniede rung, dort wo der Strom durch die fette schwarze Diluvial erde in breitem Bett sich dem nahen Meere entgegenwälzt. Aus den nach Westen gewandten Fensten meines Elternhauses schweiften meine Knabenblicke über die grünen Triften und gelben Weizenfelder des ausgegossenen Flachlandes bis zu jener fmie Verschwimmenden, oft kaum erkennbaren Linie am Hori zont, hinter der allabendlich die Sonne untertauchte. Dort hinter jenen Höhen und Wäldern, die, je nach der Atmosphäre, Heller oder tiefer gefärbt schienen, lag für mich, wenn mir romantisch zumute war, die Welt. Dort wartete meiner die Welt. Ebendort aber, wenn es einmal weniger romantisch ... ' 1 die Kaschuben. Von dorther zogen sie, wie gesagt, gänzlich unromuntische, vielmehr höchst geriebene und geschäftstüchtige Burschen mit ihren nach vielen Hunderten, oft nach Tausenden zählenden Gänseherden, sobald die ersten Nebelfäden sich in das Sommerkleid zu weben begannen, hernieder in unser Tief land pnd ließen auf den großen Guts- und Bauernhöfen ihre kreischende Ware jeweils schockweise gegen gutes Bargeld zu- rück. Bon dorther stiefelten sie mit der Ausbeute ihrer großen Seen und fischreichen Bergwässer, mit Aalen^ Hechten, Bar. scheu, Schleien, Karauschen zu der nicht fernen Großstadt Dan- zig hinab, wo sie auf dem volkstümlichen Fischmarkt auch gegen über den rauhen Sitten der Eingeborenen ihren Mann oder ihre Frau fanden. Dorthin auch, zu den Kaschuben, fuhr man aus dem holzarmen Wetchselwerver, das außer den unzähligen araumelancholtschen Wetdenhagen sonst keine Bäume hatte. In den dicken Fichtenwäldern dort wuchs Holz genug, und s» fuhr ' i Herbst mit den großen Kastenwagen dorthin, um sich Winter mit dem nötigen tzetzvorrat zu versorgen, sind jetzt so weit gediehen, daß sowohl die norwegischen Bei den Käufen, die zwischen Hüven und drüben, zwischen wie deutschen Behörden ihre Maßnahmen gegenüber den unten und oben, -wischen Deutschen und Kckschuben betätigt Bürgern de» anderen Landes zurückgezogen haben. Lite wurden, ward* Le.eine» guten^und reichlichen Trunk« dauernde Lösung der Wohnungs« und' AufenthattSfrage land zu finden. /