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20. Jahrgang Freitag, ckeu 3 2uli 192S Nr. 1S2 Bahypersönal ungünstiger sind, al* An, ? Tie Konferenz stellte noch die Forderung erkläre ich. gleichzeitig im Namen des Senats der Friedrich-Wikhelm-Universität, daß das Studentenwerk Berlin sich ausschließlich! der wirtschaftlichen Fürsorge für die Studentenschaft ohne Unterschied der Partei wid met. Irgendwelche Zusammenhänge zwischen dieser rein sozialen Arbeit und politischen Parteien oder Bestrebun gen wie vor allem der sogenannten Organisation Gan su! bestehen nicht." . , Das ganze -rutsche Volk lehnt -le Sesthränkung werden können. Die französische Delegation wird heute seiner LuKfadrt abl ! di« deutschen Vorschläge nochmals genau prüfen. Dor- i ! aussichtlich werden danach! morgen die beiden Haupt- r - un^^^t^ Seitever- ^^terten Trendrlenburg. und Chaumet zusammen ¬ lautet. bat daS ReiwSoerkekr«ministerium die Steratuno Schatzmlnister Nussoilnl. Rom, 1. Ju'lt. Mussolini dementiert kategorisch die M-lkvav vöNHUD I ö» vervrTvvn oerarrfött-LGr rr»«oVn^r «UYNGN IN kPfPED MNir VE m erst in den Kommissionen geregelt Werden müs-, wurde, ruhig verlaufen., »er Schiffahrt-stretk und di» , Ferner wurde gewünscht, da- die v« -euer sie in der öffentlichen VsUsitzutts ^örtert «apÄottbewegung »eigen noch kein» Abnahme. ! Äisenbahnrat bzw. von einem «N« fant Mussolini selbst provisorisch den Posten des Schatz- hninisters, um persönlich den Kumpf für die Lira zu lei ten, Damit würde Mussolini außer dem Mtnisterprä- stdium und dem Ministerium 'für Luftschtffahrt fünf Portefeuilles vertreten, nämlich: AeußereS, Krieg!, Ma rine, Schatzamt und Wirtschaft. Internationale Eisenbahner- Konferenz. - «ullturvuch i. Null. In seiner heutigen Sitzung hat der hier tagende Internationale Eisenbahnerkongreß «ine Resolution an genommen, worin u. a. ausgeführt wird: Der Kongreß schließt sich dem Protest an, den das Sekretariat der Internationalen Transportarbeiter-Föderation lJ T.F.) gegen die Verfolgungen der Eisenbahner, insbesondere in Italien, Ungarn, Finnland, Griechenland, Jugosla wien und Palästina schoben hat, und fordert ein unbe schränktes Koalition-« und Versammlung-recht. Er stellt mit Bedauern fest, daß der Völkerbund auch auf da- ent sprechend« Ansuchen der J.T.F. nicht» veranlaßt hat ' und anscheinend nicht in der Lage ist, die dem Völker bund angehvrenden Staaten zur Erfüllung der in den Friedensverträgen und im Vükkerbundstatut enthaltenen Versprechungen hinsichtlich! der Koalitionsfreiheit zu zwingen. Der Kongreß wendet sich daher an die Ar beiterorganisationen der in Betracht kommenden Länder mit der Aufforderung, da- Eisenbahnerpersonal mit al len zu Gebote stehenden.Mitteln in seinem Kampf unt Bewegungsfreiheit zu unterstützen und beantragt gleich zeitig beim Internationalen Arbeitsamt die Durchfüh rung der bereits im Oktober 1923 beschlossenen Untersu chung über die Organisattonsfrethett. Er verlangt fer ner die Wiedereinstellung aller Eisenbahner, die wegen ihrer Teilnahme an Streik» oder wegen ihrs« Eintre tens für die Organisation entlassen worden sind, und fordert die von der J.T.F. geschaffene Organisation auf, den Kampf der verfolgten Kollegen nachdrücklich und zwar nicht nur mit Geldmitteln, sondern wenn irgend Möglich, durch solidarische Aktionen zu unterstützen. Der Kongreß beschließt daher: 1. die anaeschlossenen Verbünde werden ersucht, in ihren FachbMtern über di« Gestaltung des Koalitionsrechtes der Eisenbahner ihrer Länder zu berichten, 2. bei ihren Regierungen da hin zu wirken, daß deren Vertreter beim Völkerbund be auftragt werden, diese Frage auf die Tagesordnung einer der nächsten Versammlungen zu bringen und für die Anerkennung der Koalition-rechte einzutveten, 3. die J.T.F. hat den Internationalen GewerkschaftSbund um entsprechende Anweisungen an dessen Arbeiterver treter zu ersuchen, 4. die Eisenbahner aller Länder werden aufgefordert, mit allen Mitteln die Gewerk- schaftsrechte, d. h. da- Koalition-recht, das Bersawm- lungSrecht, das Streikrecht sowie das Recht der Gewerk schaften auf Mitwirkung bet der Beschlußfassung Über alle die Eisenbahn betreffenden 'Fragen, zu erhalten, zu verteidigen und weiter auszubauen. Ferner schließt sich der Kongreß, der bon den jüngsten Vorkommnissen in China sowie von den an die J.T.F. gerichteten Un terstützungsappells des chinesischen Eisenbahnpersonal» Kenntnis genommen hat, dem bereits von der Arbeit nehmergruppe der Internationalen ArbettSkonferenz in Genf und dem Internationalen GewerkschaftSbund ein gelegten Protest an. Ter Kongreß ist der Auffassung^ daß ein« gemeinsame Aktion der ganzen internationalen Arbeiterbewegung unter der Leitung der internationa len Gewerkschaften eine dringende Notwendigkeit ist. . In einer weiteren Entschließung nimmt der Eisen bahnerkongreß davon Kenntnis, daß der Kraftwagen verkehr sowohl für die Personen al» auch für die Waren beförderung einen Umfang angenommen hat, der die unausgesetzte Aufmerksamkeit der Eisenbahner erfordert. Das Sekretariat der J.T.F. bürd beauftragt, die Ent wicklung besonderK in denjenigen Ländern zu verfolgen- wo die Kraftwagen den Verkehr-Unternehmen eine ernst liche Konkurrenz bereiten und 'insbesondere Über die Lohnverhältnisse und Arbeitsbedingungen der iM Kraft wagenverkehr Beschäftigten sowie über die zur Bekämp fung der immer stärker werdenden Konkurrenz zu er^ greifenden Maßnahmen zu berichtend Der Kongreß faßte über die Elektrifizierung der Eisenbahnen folgende Entschließung r „Angesichts der Tatsache, daß .in den weiften Ländern «ine starke Zu nahme der Elektrifizierung der Eisenbahnen bevorftehk, warnt di« Konferenz die Eisenbahner davor, die mögli chen nachteiligen Folgen der Elektrifizierung zu über sehen, da nur di« Erkenntnis der Gefahr zum Erkennen! der Mittel führt, welcher sich die Arbeiterschaft! zu ih rem Schutze bedienen mutz/ Lite Elektrifizierung darf nicht dahin führen, daß di« Arbeitszeit, die Löhne un alle sonstigen Arbeitsbedingungen der in elektrischen Betrieben beschäftigten Lokomotivführer, Hetzer und dem " - " - - - 'betrieben. ieDampf- der Elek- tsch be- wertzm. Kuhkger Verlaus von Stu-entrnüemonstrationen l« China. London, 1. Juli. Einer Reutermeldung au» Pe king zufolge war die heutige Protestversammlung der Studenten in Kanton nur schwach- besucht. Einige Hoch schulen enthielten sich überhaupt der Teilnahme an die ser geplanten Massenversammlung Die Nationalflagge wurde nichH geführt, aber viele rote Fahnen waren zu sehen. Eine Grupp« von Soldaten des General» Feng trug «in« Fahne mit der Inschrift: „Opfert euer Leben für die Menschheit!" Im übrigen ist die Hag« ruhig. .... Nach einer Reutermeldung au» Schanghai ist die lokomotivführer jetzt sowie nach Durchfuhr Gedächtnisfeier, die von chinesisch»» Studenten für.die! trifizterung bet Anstellung al» Sichre* bet den Unruhen in Schanghai Getöteten veranstaltet trtebener Bahnen in erste» Finte berück^ seiner Luftfahrt abl Berlin, 1. Juli. Wie von unterrichteter Seite ver- . ' lautet, hat da» Reichsverkehrsministerium die Beratung y^^^en^ der neuen Note der Botschafterkonserenz über ein« wei tere, Beschränkung der deutschen Luftfahrt auf breitester Grundlage und unter Heranziehung aller an der deut schen Luftfahrt interessierten Bevölkerungskreise in Aus- k..,..., . ... sicht genommen. Zu diesem Zweck ist der Beirat sür daS Behauptung, die Regierung plane die Einführung der Lüftfahrwesen für Donnerstag, den 16. d. Mts. zu einer Goldltra. Laut „Jmpero" übernimmt an Stelle Deste- Sitzung im Reichsverkeh rSmintstertum einberufen wor den. Ter Beirat setzt sich zusammen aus Vertretern der einschlägigen Industrie, der Luftverkehr-Unternehmun gen, der Wissenschaft, des Sport- und Vereinswesens, des Deutschen Städtetages und der Flughafeutnteresseu- t«n, sowie au» Vertretern der Arbeitnehmer, au-! den Kreisen der Flugzeugführer, Monteure, Werkmeister und der Arbeiterschaft. Zu der Sitzung find fernes Beauf tragte der mitbeteiligten Retchsmtnisteirien und der ein zelnen Landesregierungen etngeladen. Außerdem ist der Geheime Regierungsrat Prof. Dr. Schreiber, Leiter de» Institut» für Luftrccht an der Albertus-Untversttät in Königsberg als Sachverständiger um Teilnahme an der Sitzung gebeten worden. Die -rutsch«französischen vrrhan-lungen. Part», 1. Juki. Die Beratungen der deutschen und französischen Wtrtschaftsdelegation, die heute stattfin den und nach Ankündigung Pariser Blätter ^.entschei dend" sein sollen, sind abgesagt worden. Di« Letter der beiden Delegationen sind der Ansicht, daß einige Detail- Tageblatt MUMME u«,.,«,» « -u». Lagedtaa fto-rzgrblr-«. Solhalten- ütr amtliche» Drkauutmachougen -es Nate» -er Gta-r »«- -es flmisgrrlchts fiu». stmt Leipzig Nk. ,eee de» Krhlenko folgen und die Unschuldigen zuM Tode ver urteilen wird. Welche moralischen Wirkungen ein sol che» Urteil in Deutschland haben würde- ist Wohl Aar. Der Nekchstag-abgeordnete Dr. Ludwig Haa« hat zur Vorlage in dem Studentenprvzeß von dem Obersten Gericht in Moskau folgend« eidesstattliche Ver sicherung abgegeben, der sich Reichskanzler a. D. Dv. Wirth angeschlosfein hat: i : „Tie Angaben de» Angeklagten Dittmar über den Charakter Le» „Stüdentenwvrks" Berlin und seine an geblichen Beziehungen zu der Organisation Gonsul er scheinen Mir völlig unerfindlich. Geradezu phantastisch erscheint mir die Behauptung, daß das „Gtudentenwerk" terroristische Akte in Rußland in die Wege geleitet oder bei ihnen mitgewirkt haben soll. Nach meiner Kennt nis ist da» „Studentenwerk" Berlin der örtliche Wirt- schaftskvrper dor „Wirtschaftshilfe der deutschen Stu dentenschaft", einer Organisation, die sich die Studenten schaft aufgebaut hat, um vor allem die Notlage der Stu denten zu lindern. Ihre Tendenzen liegen daher aus schließlich in der Fürsorge für die Studentenschaft; mit Politik hat meines Wissens das „Studentenwerk" nichts zu tun." - - . , , j !' > ' ' Di« Berliner Universität hat durch nachfolgende eidesstattliche Erklärung ihre» Rektors ebenfalls gegen die im Studentenprozeß in Mo'skau ausgestellte Behauptung über Pie angeblichen Zusammenhänge zwischen der wirtschaftlichen Organisa tion „Studentenwerk Berlin" und der sogenannten Or ganisation .Consul Verwahrung eingelegt: ,Die große Selbsthilfe-Organisation der deutschen ...... Studentenschaft, die ihren Ausdruck in der Bildung der Der Kongreß beschließt daher: „Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft" mit dem Sitz in Dresden gefunden hat, hat in den einzelnen Or ten. in denen Hochschulen sich befinden, „MirtschaftS- ämter" geschaffen, die sich in Berlin für die daselbst vor handenen neun Hochschulen zu dem ,^Gtudentenwerk Berlin E. B." zusammengeschlossen haben. Das Stu- dentenwerk Berlin steht durch seine TeUorganisation, nämlich das „Fürsorge- und Wirtschaftsamt an der Frtedrich-Wilhelm-UniversitSt" mit der Universität in organischer Verbindung. Die Universität übt durch, be rufens Vertreter des Lehrkörpers ständig die Aufsicht über Wirken und Tendenzen dieser Organisationen aus; sie ist deshalb mit den Arbeiten des Studentenwerks Tier Oberstaatsanwatt hat allerdings! gefordert, daß bis ins kleinste vertraut. Aus Grund dieser Erkenntnis 'oder Vorschlag, die jungen Deutschen etwa gegen russi sche Politische Gefangene einzutauschen, abgelehnt werde Diese pmnphafte Geste, die auf die Moskauer Zuhörer schaft Eindruck machen sollte, kann indessen in, Deutsch land, wo man über die wahren Beweggründe peri bol schewistischen Prozeßmacher nicht im Zweifel 'M, nür ein Achselzucken Hervorrufen.. Auch wir hatten e» für durchaus möglich, daß das Moskauer Gericht dem Rufe Todesstrafe für die drei deutsche« Studenten in Moskau Im Moskauer Prozeß gegen die jungen Deutschen hat der Oberstaatsanwalt Krhlenko die Todesstrafe für die drei Angeklagten verlangt. Gegenüber dem schänd lichen, schamlosen Prozeßverfahren und dem Anträge des von der Tscheka kommandierten Krhlvnko ist die öffentliche Meinung in Deutschland absolut einig. Die Presse der Sozialdemokratie und die Blätter der Rech ten äußern mit gleicher Gchävfe ihr« Entrüstung Mer ein geradezu beispielloses Justizverprechen, durch das junge, völlig schuldlose Menschen den politischen Inter essen des Bolschewismus geopfert werden sollen, nach dem auch nicht >er geringste Beweis, nicht» als irr sinniges Geschr 'ck, gegen diese angeblichen „Attentä ter" Vorgebvach: wurden ist. Unzweideutig äußert die vollsvarieilicha „Ltgliche Rundschau" ihre Ansicht: „Selbst aus den Berichten der russischen Delegra- phenagentur, deren Tendenzmache so grob und unoer- schämt ist, daß sie auch dem blödesten Auge kenntlich wird, ergibt sich, daß gegen die in Moskau angeklagten deutschen Studenten auch nicht der Schimmer eines Be weises für die Verbrechen erbracht worden ist, deren sie von den moskowitischen Gewalthabern beschuldigt wer den. Bewiesen wird nur durch die Prozeßverhandkun- gen, was der Angeklagte Kindermann gleich zu^eginn des Prozesses erklärt hat, nämlich, daß die ganz» An klage und vor allem' die Anklageschrift ein.Sammel surium von hirnverbranntem Zeug ist, und daß daS game „Werk" den Eindrück macht, als rühre es von einem Verrückten her. Nichtsdestoweniger hat der Staatsanwalt den Muk gehabt, gegen die jungen Leute di« Todesstrafe zu beantragen, und wir würden uÜS wahrhaftig nicht wundern, wann die Moskauer „Rich ter" dem Antrag des Staatsanwalts Folg« gebe» Mr- den. ' Was da in Moskau verübt worden ist, da» ist eine Jüstizfaree der elendesten Art, aber leider sind ja heutzutage solche Justizsaresn nicht- Seltene» «Lehr. Na türlich handelt es sich für die Bolschewisten nür darum, sich in der Person der beiden deutschen Studenten Kin« dermann :md Wolscht Geiseln zu verschaffen für den im Leipziger Tschekapvozeß züm Tode verurteilten Sko- ülewskt, der in Wahrheit nicht Skoblewski, sondern der Dolschemistengeneral Gorelw ist.. UM dieser „hervorra- genden" Bvlschewistenpersvnlichkett willen lohnte es sich schon für die Moskowiter, diese erbärmliche Justizkomö die aufzuführen." ' . '/',;! : -j ! !