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Mzeiger für Sas erzgebirge Sonntag, äen 14. 3uni I92S 20. Jahrgang Nr. 136 Gras Kairitz über die Schutzzölle fellschast alt! isnnis msrks ^srrk-r .tte- eitixt, faliien lrker son- ele- Iceins ickiiak. Viels jcdoch dis bessere Qualität der Einwanderer gegenüber Vorkriegszeit hervor. Die argentinische Regierung hat in den letzten Jahren für deutsche Einwanderung ein besonderes Interesse gezeigt manches getan, um den deutschen Einwanderern Land Bebauung anzuweisen. Auch von privater Seite ist in 6 Kopk- 'scvstsn iwsn gs- äclictisn Kopf« rrsuäis- olt cism )Iut un gut unä rise olls rptlsgs. )sklem. lb.KI, 7 »-iS. > «i»- i?— Io«, gang des ganzen Krieges beeinflußt hat. Auch die Zeit des Weltkrieges wird in ihren einschneidenden Auswirkungen ge streift: der Beginn des Saloniki-Unternehmens der Entente, die zunächst die Deutschen gänzlich ungeschoren ließ, und die Hoffnungen der deutschen Kolonie auf einen Entsatz durch die Armee General Mackensens!. Die weiteren Kriegsereianissg hat Pfarrer Brunau nicht mtterlebt, da er Anfang des Jahres 1916 Mazedonien verlassen mußte, aber er findet ergreifende Worte auch über das Deutschtum Mazedoniens, das unter der Erde auf den Soldatenfriedhöfen ruht und viel zahlreicher ist, als das Deutschtum, welches jemals dort über der Erde lebte. — Die weiteren Kapitel behandeln schließich den Deutschen Klub, der seit dem Jahre 1887 bestand, den Deutschen Hilfs verein, der von 1908 bis in die Kriegszeit tätig war., die Deutsche Schule, die von 1887 bis 1915 erfolgreich tätig war, die Deutsche evangelische Gemeinde, die seit 1895 ihren eigenen Berlin, 12. Juni.' Bei den Verhandlungen dis heute im ReichSWirtschaftSrat über die Agrarzüklv statt fanden, machte der Reich,smimster für Ernährung und Landwirtschaft Graf Kanitz folgende Ausführungen: Täe Reichsregierung hat ihre Stellungnahme zur Zollvorlage in d»n diesbezüglichen Erklärungen des Herrn Reichskanzlers und der beteiligten Ressortminister am 19. Mat 1925 dargelegt. Nachdem nunmehr der ReichswirischastSra^t in der vorigen Woche Sachverstän dige aus der Wirtschaft und Wissenschafter von nam haftem Ruf gehört hat, erscheint es notwendig, daß ich vor der Beschlußfassung des ReichswirtschastSratS die hauptsächlichsten Einwendungen, die in der Oefsentlich- kett gegen Agrarzötle erhoben werben, furz beleuchte. Ich! halte eS nicht für geeignet, die einzelnen Positionen des agrarischen Heikes der Zollvorlage durchzugehen^ sondern will Mich mehr mit den grundsätzlichen Fragen befassen und vor allem die am meisten umstrittene Frage der Getreidezölle kurz behandeln. Bekanntlich stand die deutsche Landwirtschaft vor dem Kriege hinsichtlich ihrer Intensität an erster Stelle in der Welt. Unser aller Wunsch muß es sein, ihr diese Stellung im Interesse des Volkswvhls wiederzugeben. Tie deutsche Landwirtschaft kann aber die notwendige Produktionssteigerung nur dann durchführen, wenn die Vorbedingungen für eine leidlich günstige Zukunft ge schaffen werden und somit das persönliche Risiko des einzelnen Betriebsinhabers, das für die Produktions steigerung unerläßlich ist, gerechtfertigt erscheint. Es ist unbestritten, daß die Industrie eines gewissen Zoll- schutzeS nicht entbehren kann, Sie ist auch! bereits im Besitze dieses Zollschutzes, der ihr auch sicherlich nicht genommen werden kann und Wird. Auf die Tauer ist aber das heutige System des Zollschutzes eines Teiles der Wirtschaft — nämlich der 'Industrie — ohne den entsprechenden Schutz des anderen Teiles — der Land wirtschaft — nicht Haltbar. Es wird sich von Monat zu Monat deutlicher zeigen, daß die Gesamtwirtschaft unter dieser halben Maßnahme schweren Schaden er leidet, da die ungeschützte Landwirtschaft nur noch Mit Mühe und Not mitgeschleppt wird. Tie Handelsver tragsverhandlungen der letzten Monate haben uns fer ner mit rauher Hand die Binde von den Augen gerissen und gezeigt, daß die handelspolitische Tendenz kn fast allen bedeutenden Ländern auf eine Erhöhung ihrer Zollsätze hinzielt. Von einer Modernisierung der Han delspolitik ist Nichts zu spüren und svmit wtzrden wir zwangsläufig vorerst einmal auf den Weg gedrängt!/ den uns unsere Vertragsgegner Vvrschreiben. Der agrarische Teil der Zollvdrlage soll aber vor nehmlich der Produktionsförderung dienen.. Wir dür fen auch! nie vergessen, daß, die Produktionskosten in Deutschland, .auch wenn die Löhne in Uebersee gestiegen sind, doch immer über den ausländischen liegen werden weil die klttnattschen Vorbedingungen, z-. B. in Kanada, Nordamerika und Argentinien derart günstig sind, daß Deutschland, was diese Hauptvorbedtngung anbetrtfft, niemals ernstlich konkurrieren kann. Daran hat auch die wirtschaftliche Umwälzung nach dem Kriege nichts gelindert. Gin Teil der Gegner der Getreidezölle ist bestrebt, einen Spalt zwischen Groß- und Kletnbssitz zu tragen, indem irrtümlicherweise dem Bauer klar zu' machen versucht wird, daß, er an einem Getreidesoll nicht inter essiert sei. Der Getreidebau ist und bleibt aber immer das Rückgrat der landwirtschaftlichen Kultur Deutsch lands, denn'78 Prozent der latzdwirtschaftlich genutzten Flächen Deutschlands dienen dem Getreidebau. Indirekt Pastor hatte und im Jahre 1910 mit 220 Seelen ihren höch sten Stand erreichte. Zum Schluß wirft Pfarrer Brunau die Frage auf: Kann man heute noch von einem Deutschtum in Mazedonien redens Und er glaubt, daß die ersten Ansätze beginnenden deutschen Lebens nach dem Kriege zu einer Bejahung dieser Fraae be rechtigen. Im Jahre 1921 hatte sich bereits ein Häuflein von etwa 60 deutschen Seelen zusammengefunden. Im Jahre da rauf regte sich auch in der deutschen evangelischen Gemeinde neues Leben, wenn sie zunächst auch nur als Filialgemeinde von Athen geführt wird. Im November 1924 wurde die deut' sche Schule mit 35 Kindern wiederum eröffnet, und zu Beginn dieses Jahres zählte die deutsche Kolonie etwa 150 Seelen. Das ist gewiß nur eine kleine Zahl, und überdies steht fest, daß Mazedonien niemals ein Zukunftsland für deutsche Aus wanderer sein wird. D. A. I. Deutschtum im Äuslanä. Di« es Deutschen in Brasilien ergehen kann. — Deutsche in Argentinien, Ostasrlka und Mazedonien. In den letzten Jahren gelang es der Colonta Paulista im Staate Sao Paulo infolge einer regen Propaganda der Kolo nieleitung zahlreiche europäische Einwanderer heranzuziehen. Ihre Ländereien liegen bei Aracatuba in Sao Paulo, wo zwei mächtige Landgesellschaften sich um den Besitz von Ländereien streiten. Durch diesen Streit ergaben sich ganz unhaltbare Zustände. Die eine der Gesellschaften ließ, nachdem sie den gegen die andere geführten Prozeß verloren, die Land straßen von Bewaffneten besetzen. Wie nun die „Deutsche Zei tung" von Sao Pcmlo mitteilt, trafen am 15. April 13 Schul kinder aus Paulista in Begleitung ihres Lehrers, Herrn Ernst Mtlksch, in Sao Paulo ein. Sie waren mit ihrem Lehrer am Sonntag, den 5. Avril, auf einem Ausflug von bewaffneten „Iaguncos" überfallen und nach Aracatuba getrieben worden. Die Siedler der Eolonta Paulista, die der Sociedade Territo rial Brasileiro Nova Patria gehört, wurden aus ihren Häusern vertrieben. Dasselbe Schicksal ereilte die Besitzer einiger neuer Fazendas, die von der Landgesellschaft Coronel Manuel Benta da Cruz Land gekauft hatten. Die andere Gesellschaft fA Rural) sucht sich am diese Weise in den Besitz der Lände reien zu setzen, die ihr von den Gerichten nicht zuaesprochen sind. Diese Ereignisse an der Nordwestbabn Sao Paulos haben ein ungeheures Aufsehen erregt, da man gerade in dem am meisten fortgeschrittenen Staate Brasiliens, Sao Paulo, solche Gewalttätigkeiten in friedlichen Zeiten nicht für möglich gehalten hätte. Geschädig wurden außer Brasilianern Deut sche, Schweizer und Italiener. Nach dem Jahresbericht der Deutschen Handelskammer in Buenos Aires belief sich die Einwanderung in Argentinien 1924 auf rund 160 000 Köpfe, der eine Auswanderung von 46 000« gegenübersteht, sodaß die Bevölkerung Argentiniens durch Einwanderung um rund 114 000 gestiegen ist. Gegen tt>L3 ist die Etnwcmderng etwas zurückgegangen: der Bericht bebt der Mre Landwirt auf 'geraunte Zett hinaus mit einet gewissen Sicherheit der Entwicklung rechnen können und diese Sicherheit würbe ihm durch den Getreidezollschutz «ge geben. Tie deutsche Landwirtschaft hat nut einen 'Vor sprung gegenüber der Landwirtschaft in Uebersee; dieser ihr Vorsprung wird jedoH beseitigt, wenn man nuv den Getreidebau nicht schützt. ' Tie Wissenschaftler, die gegen Getreidezölle und für den 'Zollschutz Von, Metz und Milchprodukten sind, haben diese Gefahr meine» Erach tens außer Acht gelassen. Es liegt klar aus der Hand, daß auf die Tauer gesehen der Getreidebau zurückgehen muß, wenn er als einziger Wirtschaftszweig ohne Zoll- schütz bleibt. Dio Reichsregierung rann e» aber.nicht verantworten, durch eine ungleichmäßige Behandlung der einzelnen Zweige der Landwirtschaft den gemischt wirtschaftlichen Charakter Versellben Schaden leiden zu lassen. Ein Teil der Freihändler^ auf dem Getreide gebiet, wenn auch nicht die Mehrzahl, rechnet nur Mit einem Steigen der Äetreidepretse und Wlt deshalb Ws- troidezölle für unratsam. Die Nctchsregierung kann sich diesem Standpunkt nicht an schließen, da mindestens ebensoviele Gründe gegen ein Steigen der Preise spre chen als dafür, abgesehen von vorübergehenden Schwan kungen. Tatsächlich hat das Anziehen der Getreide preise im vorigen Herbst bereits eine erhebliche Vermeh rung der amerikanischen Anbaufläche für Getreide ge zeitigt, die von amtlichen amerikanischen. Stellen 'für 1925 auf etwa 2,8 Millionen 'Hektar geschätzt wird. Es ist jedenfalls m. E. eher mit einer Vermehrung der Weltprodüktion — also mit Ueberangebvt und sinkendem Preisstand — zu rechnen, alsj mit der urngekehrten Eventualität. Die jetzt getätigten Termingeschäfte he« stättgen meine Auffassung. Einem Preissturz jedoch Ist der deutsche Getreidebauer in Anbetracht seiner unbe strittenen schwierigen Situation nich,' mehr gewachsen. Auch.grundsätzliche Gegner von Getveidezöllen .unter den Wissenschaftlern erkennen die Unmöglichkeit .des Fehlens eines Getreidezollschutzes bet bestehendem Zn- dustriezollschutz an, haben bloß meine» Erachten» keine wirklich wirksamen und praktisch durchführbaren Rat schläge an die Hand geben können. So haben einige vchr ihnen Bereitschaftszölle für Getreide gefordert, die in Zeiten des Preissturzes in Kraft treten sollen. Einmal sind m. E. aber BereitfchaftÄzölle handelspolitisch un möglich, da ein Handelsvertrag, bet dem sich der eine Teil für Zeiten der Not BeveitschäftSzölle vorbehält^ kaum zustande kommen könnte oder doch nur sehr un günstig ausseihen würde, zum änderen' wüjrde die Be ratung von BcreitschastSzöllen do!ch erst einsetzen, wenn der Preissturz im Gange ist.. Der. Bereitschaststzoll würde also schließlich erst dann beschlossen Werden, wenn der Landwirt aus Angst vor weiterem. Preissturz' sein Getreide zu jedem Preis verlaust! hat; den Nutzen de» Bereitschaftszolls würde also nicht der Landwirt, son dern wahrscheinlich nur der Handel oder die Mühlen haben. Schließlich würde auch die Möglichkeit, über Bä- «rottschaftszölle zu beraten — und der Reichstag würde sich davon nicht vuSschlteßen lassen — den innerdeut schen Kampf um die Zölle verewigen. Die Wirtschafts geschichte des letzten fJahvhundert» zeigt im adrigen, daß Bereitschaftszölle und auch gleitende Zölle meist wieder abgeschafft wurden, weil sie sich jn -er Praxi» als völlig ungeeignet erwiesen haben.« Lite im Gesetzentwurf vorgesehene t Wiedereinführung von Mindest,SNen für die vier Hauptgetreidearten sst besonder» Gegenstand von Angriffen geworden; diese» war zu erwarten. Die Reichsregierung mutz jedoch auf die Wiedevetnfüh'rung von Mindestzöllen den größten Wert Jetzen, Weil wir Wirtschaftlich und politisch du schwach sind, umunschst den HandelSvertragSoerhandlungen wirksam Lägen ein zu starke» Herabdrücken der Detreidezölle Wehren »u,Va- rwn, und gerade di» letztere« sind t» dekanntLH oW die und zur diesem Sinne gearbeitet worden. Leider wurde vielfach be obachtet, daß sogenannte Kolonistenvereinigungen, die nach Argentinien abwandern, um möglichst geschlossene Ansiedlun gen zu bilden, sich nicht aus Kreisen der Ackeröaubevölkerung zusammensetzen, sodaß teilweise Enttäuschungen bei der An siedlung zu verzeichnen gewesen find. Viele deutsche Einwan derer sind in das argentinische Baumwollgebiet im Norden abgewandert nnd haben dort, dank ihrer Tüchtigkeit, schon Er folge zu erzielen gewußt. Ngch einer amtlichen Mitteilung des Auswärtigen Amts !n London an das Auswärtige Amt in Berlin werden die be> sonderen Beschränkungen, welche die Einreise Deutscher ins Tanganhika-Terrftorium betreffen, am 4. Juni d. I. aufge hoben. Statt dessen werden die allgemeinen Einreisebestim- mungen, die für dieses Territorium erlassen sind, Gültigkeit haben. Danach dürfen solche Personen einreisen, die kwper lich und geistig vollkommen gesund sind und entweder eine feste Stellung oder eine bestimmte Geldsumme zur Bestreitung des Lebensunterhaltes für längere Zeit nachweisen können Solange aber das Verbot des Landerwerbs und der Eröffnung von Handelsgesellschaften für Deutsche besteht, kommt eiw Einwanderung von deutschen Staatsangehörigen nur in sol chen Fällen in Frage, in denen sitz Stellungen bet ausländischer Gesellschaften erhalten können. Ueber das Deutschtum in Mazedonien berichtet Pfarrer Max Brunau im 15. Band der. Kulturhistorischen Reihe der Schriften des Deutschen Auslands-Instituis. Der Verfasser gibt zunächst eine allgemeine Einführung landeskundlicher Art über Mazedonien, das Land und seine Leute. Er gehl dann im einzelnen der Entstehung und Zusammensetzung des mazedonischen Deutschtums nach und schildert, wie seit dem Beginn der 70er Jahre zunächst die Bahnbauten deutsche In genieure und Techniker nach Mazedonien brachten. Ihnen folgten in den Mer Jahren deutsche Kaufleute und der deutsche Handel faßte immer fester Fuß, seitdem die deutsche Levante linie im Jahre 1890 ihren regelmäßigen Schisfsdtenst eröffnet hatte. Eine besondere Gruppe des mazedonischen Deutsch tum» bilden vereinzelte deutsche Landwirte, deren bedeutendster dcr Badner Jakob Zetsset war, der auf seinem Mustergut vor allem den Anbau von Opium betrieb. Im dritten Kapitel seines Büchleins schildert Pfarrer Brunau die Deutschen Mazedoniens im Wechsel der Zetten und gibt ein überaus lebendiges Bild der verwirrenden politischen und kriegerischen Ereignisse auf dem Balkan, gesehen unter dem Gesichtswinkel der deutschen Kolonie von Saloniki. Besonder» einschneidend waren die Ereignisse de» Bulgarenaufstandes von 1903, der Balkankrtege 1912/18 und der Umstellung von der türkischen LFL» LMMMMrffGK brücke über den Struma-Fluß während weniger Lage durch »eit hat, Wie statistisch! erwiese« ist, zu ettiev erheblichen den Bauinspektor der orientalischen Bahn«», B-urat Hafner, «te^erun» der LL- hervorachoän, eine Lat, die vielleicht entscheidend den Lu,- führt, «erade Lei diesem WtrtschiafttzMttz mutz der Mer Tageblatt M M M dl,»«»«« »«»»«» »I, MM, DM w, — n«.«,» -»«-«,»»i« p-ft-nst-it«, M»L MM UMM DM MV MM M MV UM WM MM MV W M UM MV MM UM um«.,-» « »«,»»,«.« ».-«»«II». UM UR U ML M^ L I RL L. u e.l»p,.»»,««, kelegemmue« Lagettan Dv»erza»dt«s«» Euthülteuö tzs» «mtlfchsn Lskatntlmachvngttt öe» Ltztä» tztik Uaöt ÜNÜ örs Amtsgerichts tzll». p»ssfihrck-a»nt»r Dmt Eeipzi» Ae.iees