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.. Nr. S0 Sonnadenä, äen 4. April 192S 20. Jahrgang so daß mail heute abend Nllch zu Entscheidungen in der Sis Ende -lpril vertröstet. -4-. c-' --- 7 Wie nicht anders zu erwarten war, hat die halbamtliche Ankündigung, daß die französische Regierung nicht bereit sei, im Rahmen des Programms der amerikanischen Abrüstungs konferenz praktische Mitarbeit zu leisten, sofort eine Reaktion auf den Kurs des Franken gehabt. Während er im vergangen neu Monat von rund 95 auf 99 im Verhältnis zum Pfund Sterling gestiegen war, sank der Kurs am Mittwoch auf 91,5. die oie ' durch stellte sich die Fähre schräg, und die landwärts- sichenden Mannschaften rutschten hum grüßten Teil in» veutsHlaa- soll eine monatliche Pauschalsumme an Englanü zahlen. Im englischen Unterhaus 'teilte Baldwin mit, daß die Regierung am 'kommenden Dienstag eine Entschlie ßung unterbreiten werde, wodurch» die Wirksamkeit ge wisser Teil« des Reparation Reccverh Aet vom Jahre 1921 außer Kraft gesetzt werden solle. Maedonald fragte, wann die 'Fassung dieser Entschließung verfüg bar sein werde, da die- sehr wichtig sei, worauf Bald^ wtn erklärte, er hoffe, heut« abend. Alle Anstrengun gen würden unternommen' km die in Betracht kom menden Mten bi» bürgen zu haben, wenn nicht, so würden sie während des Wochenendes in Umlauf ge ¬ setzt werden. Als Grund, weshalb es erst jetzt möglich war, dies« Mitteilung 'zu machen, bezeichnete Baldwin, s daß die Vereinbarung erst gestern abend von der Re- parationStommisfion gebilligt worden sei. Es sei zweck mäßig, sie so wasch als möglich zu erledigen. Laut „Manchester Guardian" bezweckt diese Maß nahme den Weg durch Beseitigung der Schwierigkeit mit der 26proze.ntigen Abgabe zu ebnen, die ein Hin dernis für den Abschluß des Handelsvertrages mit Deutschland sei, und/die jetzt aufgegeben werden solle. Statt dieser Abgabe 'für jede individuelle Transaktion werde die deutsche Negierung der britischen Negierung eine monatliche Pauschalsumme in Sterling für alle Trarrsaktionon zahlen. ' zunehmen, vielfach besprochen- In der Wandelhalle fiel heute mittag aus, daß. aus dem ganzen Reiche eine große Anzahl von Chefredakteuren größerer und mitt lerer Zeitungen anwesend war. Es handelte sich zum großen Teil um Blätter, die eine offizielle Partetrich- tung nicht verfolgen, aber mehr oder weniger auf dem Boden der Deutschen Volkspartei stehen, vielfach auch eine Politik zwischen Volkspartei und demokratischer Partei betreiben. Die Vertreter dieser, Blätter sind von der früheren ReichStagsadgeordneten ' Katharina von Ohetmb nach Berlin berufen worden, um heute nach mittag im Hotel Adlon eine Besprechung zu halten. Trotzdem Frau v. Ohetmb inzwischen aus der Deutschen Voltspartei ausgeireten ist, entfaltete sie eine außer ordentlich rege politische Tätigkeit und versucht unter allen Umstzanoen auf die Lösung der Kandidatenfrage beim zweiten Wahlgang 'der Reichspräsidentenwahl Ein fluß zu gewinnen. ' Kurz vor 2 Uhr nachmittags wurden die Bespre chungen der Vertreter ' der Weimarer Koalition im Reichstag auf 0 Uhr nachmittags vertagt. Man hofst. Amerika v>M -er Welt zeigen, «er öle Abrüstung sabotiert. Sturz des französischen Franken. Fest steht, daß Präsident Coolidge seine Auskunft übe?, die Haltung der Vereinigten Staaten zu den europäischen Anlechen erst gab, als die französische Meldung über eine Nichtbeteiligung an der Mörüstungskonserenz schon vorlag. Ein Dementi der französischen Botschaft verschlimmerte die Lage noch. Präsident Coolidge. konferierte am Mittwoch mit Borah, King und anderen Senatoren über die Lage. Borah soll vorgeschlagen haben, Frankreich zu ignorieren, wenn sein Widerstand andauern sagte, sodaß die Meinung der ganzen Welt einwandfrei feststellen könnte, wer die Wrüstung sabo- tiere. „Washington Post" schreibt: „Frankreichs Einwand, seine Marine sei heute schon unterhalb der vertragsmäßig zulässigen Stärke, berührt die Bereinigten Staaten nicht. Der Präsident hat es bisher vermieden, die Schulden- und An lethefrage mit Abrüstung zu verquicken. Aber die Haltung Frankreichs nimmt Amerika die Lust, Frankreich anders als kühl und korrekt zu behandeln. Der Präsident hat versucht,' mit allen Mächten offen und aufrichtig zu verhandeln. Er, verlangt aber, daß Europa endlich seine allen Methoden fal len lasse und ein offenes. Spiel mit den Bereinigten Staaten treibe." Der Vertreter der „Sun" meldet, Coolidge werde sich durch Schwierigkeiten in der NbrüstungSfrage nicht abschrecken lassen. Der Präsident werde der Welt beweisen, daß an einem etwaigen Mißerfolg der Abrüstungsbestrebungen Washington keineswegs die Schuld trage. stsrSi Dr. HöpkerMchoff 'an den Landtagspräsidenten värtMr „Sehr verehrter Herr Präsident! Ich beehre mich Ihnen mttzuteilen, daß ich die Wahl zum Minister präsidenten, die gegen 'meinen Willen erfolgt ist, nicht annehmen kann. Mit vorzüglicher Hochach. tung Ihr sehr ergebener Dr. Hüpker-Aschoff." um v.e «laheUokan-l-atur lm Reiche. Fast bet allen Parteien sind Beratungen über Präsidentenwahl im Gange. Um 10 Uhr trat RetchStagSfraktion der Temokratlschen 'Partei zusammen- Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Selbstvergandlta) guig die Meinung einmütig dahin, daß alles getan werden müsse, um eine republikanische Einheitskandtoatur her- betzuführen. Ter Reichsparteivorstand der Zentrmns- partei trat ebenfalls um L0 Uhr zu einer Slßung zu« Lammen. Um 11 Uhr kämen dann die Vertreter der Weimarer Koalition, also die Vertreter der Sozialde mokraten, der Demokraten und des Zentrums zusam men, die im Augenblick noch tagen. Ter demolrattfche /lnzeiger für öas Erzgebirge »raünBrdaSpreutztschLMtnlsterpräsidium gu^ustiMmsn, da Nr. Höpker-A' non eigenen Willen am Dienstag „gewählt" würbe, den Ber-icht auf di« Annahme der Wähl erklärte. ! zu einer Sitzung zusammengetreten ist, nicht vertreten Lu Beginn der heutigen Landtagssitzung verlas der' ist. Ebenso werden natürlich die Bemühungen der Vizepräsident Kries das 'folgende Schreiben des Mini- WtrtschaftSpartei, in Preußen an der Regierung teil- Reichsparteivorstand wird heute nachmittag um 3 Uhr daß bis dahin hie Lage in Preußen gerlärt fein wirb zuswmmentreten. Zu gleicher Zeit wrrd der sozialdemo , _ krattsch« ReichSparteiausschuß eine Sitzung abhalten. Frage der ReichSpräftdentenwahl'kommen kann. Mer Tageblatt n — -- -- — - - M- - - P.M..IU NU M.« „» «mMch« sau « «,-«««>«» «agrdla« n«—-gebige. Enthalten- -le amtlichen Sekanntmachungen -es Rate» -er Eta-t UN- -es Rnitsgrrlchts ^lue. fwu leipzlg u,. der absolute Nullpunkt. „Times" erfährt, die Verhandlungen zwischen Eng land und Deutschland über die Frage des Rhetnland- s Paktes könnten als in einem unentschiedenen Stadium befindlich bezeichnet werden. Ter Staatssekretär des Aeußeren habe sich bereit erklärt, die deutschen Vor schläge als geeignete Verhandlungsgrundlage anzuneh men. Chamberlain sei indessen nicht gewillt, ohne vor herige Fühlungnahme mit Frankreich vorzugehen. Es verlaute weiter, daß Herriot um Aufklärung über ge wisse Punkte ersuchen werde, bevor er sich auf formelle« Verhandlungen mit Berlin 'einlasse. Seine Fragen be träfen Deutschlands Haltung.'zum Völkerbund, das Pro blem der Ostgrenzen, die Vereinigung Deutschlands mit Oesterreich und die Frage der belgischen und italienischen Grenzen. Diese Punkte würden jedoch nicht unbedingt einen Teil des Memorandums ausmachen, das der deut schen Regierung überreicht werden soll. ES heiße wei ter, daß, sie zunächst an den französischen Botschaften in London und an andere Persönlichkeiten zur Erwä gung gegeben würden. Von dem Charakter der daran geknüpften Kommentare werde vis endgültige Form der Note an Deutschland äbhängen. Die Meldung der „Ti mes" schließt, Belgien sei wie auch andere Alliierte, gegenwärtig mehr in 'den Hintergrund getreten, zum Teil wegen des vorbereitenden Charakters der Bespre chungen, hauptsächlich aber wegen der aM Sonntag statt findenden belgischen Wahlen. »raun Mini preußischer MmislerprWenl. Höpker-^sthoff verzichtet. — /luf -em Wege zur Einigung in -er Reichspräst-entsthaftskan-i-atur. Beriltn, 2. April. Das Zentrum hat heute wie- Ter Reichsausschutz des Zentrums tritt erst morgen vor der seine Bereitwilligkeit erklärt, einer Kandidatur mittag 10 Uhr im Reichstag zusammen. "" — - - _ .. ... gzlel htzmerckt wird die Tatsache, daß die Bayrische ipker-Aschoff, der gegen sei-' Volkspartei bei den Beratungen des Loebell-AüSschnsses, ' der ebenfalls heute mittag in der Potsdamer Straße 81 Tote bei Veltheim. Tas Unglück an der Porta Westfalica hat, b«M amtlichen Bericht nach,, Ä1 Tote gekostet. Ob «S ge lingen wird, sämtliche 'Leichen zu bergen, ist noch nicht zu sagen. Im 'Laufe des gestrigen Lage» ist, obwohl! der Reichswasserschutz und Pionier« aus Minden daH Flußbett der Weser weit stromeinwKrtS abgesucht haben, kein Ertrunkener mehr gefunden worden. So find also von allen Soldaten, die bei Veltheim umgekommen sind- btsher nur zwei Leichen aus dem Wasser gezogen wor- den. Einer von den Geretteten ist gestern ebenfalls ge storben. l i Mo Trauer feier findet 'Freitag, g. April, uns 2 Uhr nachmittags im Exerzterhaus der Kasern« 8 tu Detmold, Cäcilienstratze, statt. ' Ergebnis de« Untersuchung. Ter Inspekteur der Pioniere, Generalmajor Ludwig, hat über das vorläufige Ergebnis der Untersuchung stes UnglückSfälleS an der Weser dem RetchSwehrmint- sterium folgenden Bericht 'erstattet: Ter Abschluß der Voruntersuchung ergab folgendes Bild: Tie verwendete Gierfähre war vorschriftsmäßig und sorgfältig gebaut, was auch daraus hervorgeHt, daß die 10 Kilometer unterhalb der Unglücksstelle angetrie bene, auf dem Grunde schleifende Fähre noch vollstän dig fest zusammenhing. Die Angaben, daß die Fähre auseinandergerissen oder zusammengebrochen sei, sind unrichtig. , Eine Ueberlastung der 'Jähre hat nicht stattgefun« den. Die Nachprüfung ergab, daß die Tragfähigkeit der Fähre bei genügendem Freibord noch erheblich großer war als die 'im vorliegenden Falle angvwendete Be lastung. Es ist wach beendeter Einladung einwandfrei festgestellt worden, daß die Pontons noch überall die erforderliche Bordhöhe über Wasser hatten. Die Be satzung der Fähre betrug etwa 160 Mann, während Vov- her richtig berechnet worden wap, daß 175 Mann hät ten ausgenommen werden 'können. Me Gierfähre be stand aus vier <>usammengekopvelten Pontons, dt« paar weise nebeneinander lagen. Die Stromgeschwtndigkett betrug etwa 1,50 Meter in der Sekunde, ist also als mittlere zu bezeichnen. An der Unglücksstelle war da» Wasser verhältnismäßig ruhig. Eine ungleichmäßige Belastung bestand nicht. Di« rührige Verteilung der Mannschaften wurde vor der Ab fahrt nachgeprüft. Ein Unglück hätte nicht etntreten können, wenn diese 'Verteilung des Gewichts bi» zum Schluß der Fahrt teibehalten worden wäre. Vier Fahrten waren bereits ohne Schwierigkeiten ausgesührl. Bei der fünften Fahrt geschah das Un glück, nachdem die 'Fähre bereits zwei Drittel des We ges zurückgelegt hatte, in einer Entfernung von etwa 25 Pieter vom User. Durch einen Pionier wurde beobachtet, daß in daS Hintere der landwärts liegenden Pontons einige Wel lenköpfe hinetnschlugen. Er rief dem das Uebersvtzen leitenden Oberleutnant Jordan 'zu: Wir bekommen Was ser ins Boot. Oberleutnant Jordan stellte sofort fest, daß tatsächlich kein Wafser in den Pontons war, und rief dies der Beiakung beruhigend zu. Gleichzeitig sprang ein Pionier-Unteroffizier in das erwähnt« Pon ton und beobachtete, daß ab und zu Wellenköpfe über den Bordrand schlugen, daß aber keine nennenswerte Wassermenge im Ponton war. Die Wellen sind, wie später festgestellt worden ist, wahrscheinlich dadurch dev- anlatzt worden, daß die Fähre aus starker Gierstellung aus Anordnung des Oberleutnants Jordan in «ine ge ringere Gierstellung umgestellt wurde und dadurch eine gewisse Wendung machte. Tiefe Verminderung der Gterstellung war an sich zweckmäßig. ' Auf den ersten Zuruf des Pioniers war bereits ein« gewisse Unruhe unter der Besatzung entstanden. Trotz dem die Vorschrift besagt, daß auf der Fähre kein Mann don ihm angewiesenen Platz ohne ausdrücklichen Befehl des Führers verlassen darf, ging eine Anzahl von Mannschaften dorthin, wo der Pionier-Unteroffizier in das Ponton gesprungen war. Dadurch sank diese» et was tiefer ein, ünd das Ueverschlagen, von Wellen ver mehrte sich. Ter Pionier-Unteroffizier gab deshalb den an sich richtigen Befehl: „Alle» nach ober- und unter- ström treten." Gr wollte dadurch dt« gefährdete Mitte vor länglich gebauten Fähre entlasten. Sein Zuruf wurde von der Infanterie nicht ausgesührl, wahrschein lich auch dem Sinne nach nicht verstanden. SS drängt« vielmehr eine große Anzahl von Mannschaften, der- Paris, 2. April. „Mattn" schreibt, es sei wenig mutlich aus A Ängstlichkeit, 'gleichzeitig nach der land wahrscheinlich, daß Frankreich! in der Lage sein werde, wärt» gelegenen Seite bet Fähre und Überlastete diese Deutschland hinsichtlich der Stchertzettsfrage, d«r Frage dadurch plötzlich so stark, daß dis beiden landwärts be- der Räumung der Kölner Zone und der Militärkon- findlichsn Ponton» unter Wafser gedrückt wurden. Da- trolle vor Ende April eine Antwort zu erteilen. - -- )H arsn tzm k«I«I tr»a« 17 ß evorstchendk i n Kuudscha: Spiegel, fen, sonn: la jung: TnuLen, »Hühner Aue, 272. Dkl t!! S eistrne 2> esihlrre. R wannen. A Auswahl, s-ß e Preise. r° AieWeM straße 27. 8- zugeben. g -arauf Halt un- gelwerke 2 bWge nicht auf. flue.