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Dr. 12 5Äs»t M M freie tiniernebmerium. Nie Industrie- »end HandeManmer in Köln gab Im Mnschlust an eine Sitzung, in der Geheimrat Dr. Loutt Hagen wieder zum Präsidenten gewühlt wurde, im Ho- tel Disch Lin Festmahl, bei dem ReichAbaNkp resident Dr. Schacht eine Rede Mit stark politischem Einschlag hielt, die großen Beifall fand. Mr. Schacht lehnte die seiner Person z»gedachten Lobeserhebungen ab. Unsere stabile so ^>rte »r. Schacht iveiter au-, der seltene «WM- faN beschieden sein sollte, auch einmal eine stetige Re gierung M erhalten, so tzbnne da- nur geschehen unter Gesichtspunkte einer Scheidung von bolschewistisch- sozialistischer und individualtstisch-ftrpitalistischer Grund- auffassung. Gerade die letzten zehn Jahre hätten ge- lehrt, daß «« für unsere gedeihliche Weiterentwicklung demokratischer Mksttrouensantrag gegen Gräf. Wie der „Berliner Börsenkurter" berichtet, wird die Demokratische Partei «ine« MitztrauenSantrag ge gen den deutschnationalen PiMrästdenten deSl «eich», tag« «tnbringen, d«r sich geweigert hat, de« übltz- der Vowespla« la Gefahr! Reuhork, 1g. Ian. Senator Borah hielt tM Se nat, wie gestern schon kurz gemeldet, eine sehr beacht liche Rede, in der er auSftchrte, daß der Erffdlg de- LiaweNplaneS so lange fraglich bliebe, bi- die End summe der von Deutschland zu zahlenden Reparationen endgültig festgesetzt worden sei. Die ausländische In« dustrtekontrvlks Deutschlands müsse sofort beseitigt wer den, denn Deutschland bedürfe zur Ausführung de» Da- weSplaneS völliger Freiheit auf allen Wirtschaftsgebie ten. Der Tawesplan könne nur dann zur Ausstihrung kommen, wenn die Endsmmne der deutschen Verpflich tungen in den durch die Vernunft gebotenen Grenzen festgesetzt würde. Heute sei der Dawchplan bereits wie der in Gefahr. Die wesentliche Bedeutung de» Plane» liege darin, daß er Wege eröffne, die zur Lösung der großen wirtschaftlichen Probleme Europa« führen können. Er müsse in verschiedenen Punkten abgeändert werden, denn er überantworte die natürlichen und industriellen Energiequellen einer großen Ration fremden Interes sen. Eine wirkliche Hilfe könne nur erfolge«, wenn Deutschland eine größere Anleihe gewährt würde. rsmengt Krbeit vr. Luiden bei Oer strglewegrdiiaeng. Reich-Minister Dr. Luther setzte am Dienstag sein« Beratungen mit den Parteiführern über di« Bildung eine« überparteilichen Kabinett» fort. Btt 8 Uhr abends lag jedoch «in abschließende» Ergebni» noch nicht vor. Die entscheidenden Fraktionssitzungen de» Zentrum» und der Deutschnationalen wurden auf die.Nachmittags stunden verschoben. In der siebenten Abendstunde waren ihre Beratungen noch nicht beendet. Die neuen Schwie rigkeiten sind bei der Regelung der Personenfrage aufgetaucht. Verschieden« von Dr. Luther für sein Ka- btnett in Aussicht genommene Ministerkandidaten wur den von den Parteien abgelehnt, so daß nach neuen Per sönlichkeiten gesucht werden mußte. In den Mittags stunden verhandelte Tr. Luther lange Zeit mit dem Frak- ttonssührer der Deutschnationalen. Herrn Schiele. Wie in parlamentarischen Kreisen unverbindlich ver lautet, dreht es sich bet den augenblicklichen Metrumgs- Verschiedenheiten in der Hauptsache um die Besetzung des RetchMintsreriumS de» .Innern. Tw» Zentrum wünscht, daß dieses Amt mit dem Kölner Oberbürgermeister Dr. Adenauer besetzt wird und möchie den Deutschna.io- nalen nur das Verkehr-Ministerium zugestehen. Die- haben jedoch die Deutschnationalen als unmögliche Lö sung bezeichnet, weil das Verkehr-Ministerium keiner lei politische Bedeutung habe und nur noch ein Rumpf- Ministerium darstelle. Tas Zentrum soll geneigt sein, nunmehr mit der Besetzung des RetchssinanzMini sterium» mir einem Deutschnationalen und zwar mit dem Abgeordneten Hergt sich einverstanden zu erklären. Die Persönlichkeit des Herrn Adenauer soll, wie es wei ter heißt, den Deutschnationalen nicht annehmbar.er scheinen. ! l Wie die Tinge im Augenblick liegen, scheint jedoch auf allen Setten da» Bestreben Vovzuherrschen, endlich zu einer Lösung zu gelangen. Die Teutschnationale Frattion hat am Abend ihre Sitzung auf rurze Zett unterbrochen, um Herrn Schiele zu Herrn Luther zu entsenden. Bet dieser Gelegenheit sind wettere Korn- promißmöglichketten erörtert worden. Nach Rückkehr Dr. Schiele» setzte die Fraktion ihre Beratungen fort. Namenkombinationen. Berlin, 13. Jan. Dr. Luch« Hat die Absicht, sein Kabinett so zusammenzusetzen, daß je ein Vertreter der bürgerlichen Fraktionen mit Aufnahme der De mokraten im Kabinett einen Sitz erhalten. Die Po sten werden teils Mit Aachministern, teil» mit Minner« besetzt, die jenen Fraktionen nahestchen, ml> deren Stirn- men Dr. Sucher die Möglichkeit für Pa» erste Bev- trauenSvotuM erhalten will. Vorbehaltlich des Ergeb nisses weiterer Dechandlungen ist man jetzt sicher, daß da« Kabinett u. a. folgende Persönlichkeiten enthalten wich, Reichskanzler Dr. Luther, Außenminister! Dr. Stresemann al« Vertrauensmann der Deutschen Bolkspartet, ArbettSminister Dr. Braun» M Ver trauensmann de» Zentrum», Innenminister Wallraf al» Vertrauensmann der Deutschnationalen. Reichswehr« Minister Getzler al» Fachminister, Ernührung»mini. ster Graf Kanttz. al« Fachminister, Justizminister Dr. Emminger al» Vertrauensmann der Bayrischen I Volk-Partei, dazu ein Vertrauensmann der Wirtschafts partei. Zu besetzen wären dann noch der Posten de» iReichsfinanzMtnistev», de» Reichspostminister», de» Mi- I Nisters für die besetzten Gebiet« und des Reich-Verkehr». Minister». Der Stand der Dinge Mittwoch früh. Berlin, 14» Jan. Der halbamtlichen Meldung, wo« I nach für heute die Betrauung Dr. Luthers mit der Ka- IbtnettSbildung erwartet werden darf, wissen die Blätter l wenig Erglänzende- htnzuzufügen. Die „Voss. Ztg." be« . IHauptes Dr. LutHer habe mit den Fraktionsführerin ge- Währung sei von niemand erfunden oder entdeckt worden, Istern am späten Abend ein« Verständigung erreicht, es und da» grüßte Verdienst gebühr» dyn Führern der I steh« nur «och di« Zustimmung der Fraktionen, nament- deutschen Wirtschaft, die die Notwendigkeit «Sännt hüt- I ltch her Deutschnationalen und de» Zentrum», au». Ms ten, für die Stabilisierung Opfer z» bringe«, Wem, IVertrauensleute der Fraktionen in» Kabinett werben —" . I Wallraf, Dr. Stresemann, Dr. Braun» und Graf Ler« Ichenfeld genannt. Al» außerparlamentarische Minister -kämen hinzu die bisherigen Minister Dr. Getzler und iSraf Kanttz sowie di« neuen Fachminister. 7/?/ LU- m WuU«« «m n« im» Kmei-Ilr« tk-mmeeSe Kußenpslltili. Der Washingtoner Berichterstatter der „Times Mir die Punkte auf, in denen die amerikanische Außenpolitik sich unter Kello a a und B or ah in Zukunft von der Außenpoli tik des StaatS?ekretärS Hugh«s unterscheiden werde. Hughes habe alle Verhandlungen mit Sowjetrußland Me lehnt, während Borah Vorschläge, einen amerikanischen Un tersuchungsausschuß nach Rußland zu entsenden, um die poli tischen und wtt!schaftlichen Zustände in Sowjetrußland zu studieren. In Washington spricht man sogar dcwon, daß Borah in einem derartigen Ausschuß den Vorsitz übernehmen werde. Borah habe ferner dem Präsidenten vorgeschlagen, eine internationale K o n f e r e n z einzuberufen, die zu- gleich die Abrüstungsfrage, die Frage der inter alliierten Schuldenund die Repara t t o n s f r a g e end- gültig regeln soll. Hughes habe demgegenüber die Auffassung vertreten, daß die Aorüstungsfrage, die Schuldenfrage und die Reparationsfrage völlig voneinander getrennt verhandelt werden müßten. Er sei der Ansicht, daß diese „in völlig iso lierten Zellen getrennt gehalten werden" müßten. Auch in der Frage des Völkerbundes und der Friedens sicherung haben größere grundsätzliche Meinungverschieden, heiten zwischen dem zurückgetretenen Staatssekre!. und dem führenden Außenpoltttker des Senats bestanden. Hughes ver- trat die Auffassung, daß Amerika nicht eine völlig wirkungslose Geste gegenüber der starken, namentlich von den Kirchen ge nährten Strömungen zugunsten deS Anschlusses Amerikas gi- den Völkerbund machen solle, und die Vereinigten Staaten unter zahlreichen Vorbehalten sich bereit erklären sollten, Mit glied des Haager Schiedsgerichtshofes zu werden. Borah steht auf dem Standpunkt, daß der Haager Schiedsge- richtshof nichts leisten könne, solange für alle bestimmten völ kerrechtlichen Begriffe, wie für den Angriffskrieg, für die Re gelung der U-Boote, der Luftschiffe und Giftgase keine bindende völkerrechtliche Regelung vorgenommen ist. Borah hat daher Coolidge vorgeschlagen, auf einer internationalen Konferenz das Völkerrecht zu kodifizieren .und, den. An griffskrieg in Bann tun zu lassen. Borah scheint die Absicht zu haben, an Stelle des Genfer Protokolls eine von allen Völ kern anzuerkennende AchtSerklärung gegen den Krieg zustande bringen zu wollen. vlesteüdrpsst MWt -leSsmaMeait« Berlin, 1». Ja«. Wie mttgetettt wird, Hat die Reichrpost ihre an Barmat und ander« Kredttsuche« ge- Nen Kttdtt. bum 1. Februar gesündigt. ES wird sich somit an diesem Tage -eigen, ob und welch» Ver luste da« Reich durch die Mtntstertättgkett Höfle» er leidet. Auch die Kredite an die Gesellest Mologa Auch dieR ^nt e nv^a n k hat ihr« sämtlichen Kredite zuM 16. Januar gekündigt, die aber mit der Schwindel- assttre Barmat und Genossen nicht« zu tun Haben. Die „Sicherheiten" für die Staatsbank fast wertlos. Berlin, 12. Han. In der Bavmat-Afsäre haben die Beauftragten und Sachverständigen der Staatsanwalt schaft am Sonnabend mit der Prüfung der Kreditlinien- lagen Barmats bet der Reich-Post begonnen. Die Unter suchung wird inehrere Tag« dauern. Inzwischen ist durch die Nachprüfung d« Effekten und Wechsel in der Staat» bank festgestellt, datz ein Teil der von BarMat gegebe- nen Sicherheiten bÄllig wertlos, «in anderer, und zwar säst >/, der Unterlagen als um.60 Prozent überwertet anzusehen ist. Im übrigen laufen bet der Gtaat-an- Wattschaft Moabit fast täglich neue Anzeigen von Lurch Barmat, KuttÄer und Genossen Geschädigten ei«. Die Berliner Polizei-Beamten fordern Abberafung de» Polizek-Prüfidenten. Berlin, 13. Jan. Sin« Beamtenversammlung de« Polizeipräsidium« befaßte sich mit Richter» Bezie hungen zum Barmatkvnzprn. In einer Reso lution an den Minister d«S Innern wurde die Forde rung aasgefpvxhen nach einer genauen Nachprüfung der Beschuldigungen gegen den Berliner Polizeipräsidenten, Richter im Interesse de» Ansehen» de» preußischen Be amtentum- und um Dispensierung de» Polizeipräsiden ten btt zum MschM ds DlszMtw^ ' - 25 Millionen Kaution für die Normal-. IM Barmatskandal waren btt Montag gegen SS Beschuldigte Strafverfahren eingelettet worden. Sg Be schuldigte befinden sich in Hast. Die Brüder Normal haben unter Angebot einer bisher unerhörten Kaution von 28 Millionen Goldmark einen Ketten Haste «rtlas- sungsantrag etnreichea lassen. > Gozialüemokratie und Sarmataffäre. Der sozialdemokratische Parteivorstand M sich A einer Sitzung am Montag tM Reichstag mtt de« An schuldigungen, die tM Zusammenhang mtt dem.FaP Bar mat erhoben werden, beschäftigt. GS wird darüber folgendes mttgeteiltr „Einzelne deutsche Parteigenossen lernten Juli»» BarMat Ende April 1919 anlätzlich einer Sitzung der Internationale in Amsterdam kennen. Den Parteigenossen, die mit ihm persönlich verkehrt haben, wurde nichts bekannt, was der geschäftlichen oder per sönlichen Ehre Barmat» abträglich gewesen wäre. Noch im Jahre '1922 traten führende Blätter der Deutschna tionalen, die Barmat att „Schieber" bezeichnet hatten, den Rüetzug an, als ihnen mtt Klag« gedroht wurde. Wo», die behauptete geschäftliche Verbindung zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschland« und BarMat angeht, stellt der Parteivorstand fest, daß eine Verbin dung zwischen der Partei und den Geschäften der Bar mat niemals bestanden hat, iw-besondere ist e« unwahr, datz die Partei jemals an Lebensmittelgeschäften teil gehabt oder gar au» ihnen Vorteil gezogen Hat. In der ^veffentlichkett sind ferner in diesem Zusammenhang ein« Anzahl bekannter Parteigenossen genannt worden. Der Parteivorstand hat sich mit diesen Borwürfen be faßt und festgestellt, datz in keinem Falle ein Bewett dafür erbracht ist, datz Parteigenossen ihren politischen Einfluß zur Erlangung persönlicher Vorteile benutzt ha ben. Der Parteivorstand stimmt mit der Fraktion darin überein, daß durch die gerichtliche und parlamentarische Untersuchung volle Klarheit über alle Korruption«»«- schuld tgungen geschaffen wmDe» Rutz." Vas rheinisch« Pressefest abgesagt Da» deutsche Pressefest «m Rhein, da» a» 17. Januar stattfinden sollte, ist bi» auf wettere« verschoben Worden, weil die Voraussetzungen, unter denen die Festlichkeiten tu Lu-sscht genommen worden waren, entfallen find. Gleichzeitig wird ein Schreiben de» Reichspräsidenten an die Veranstatter des Deutschen Pressefeste- am Rhein bekann,- gegeben in dem es heißt, er habe seinerzeit die Einladung zum auf Len Individualismus, auf die Letstuna de» eimel- Weven, in dem es heißt, er habe seinerzeit die Einladung zum nen anTomme. E« müsse anerkannt w!Nn, daß^der Uem^re?-?^ der Hoffnung, dieses in deutsche Unternehmer sich tatsächlich nicht leiten lass« ö» können unb auf befrei- , L*"*" dlufgab« im Dienst» der Allgemeinheit. ReichfMch^geE^^ ch«n Besuch bei« R.tchSPrltsidenten Evert M Dttse» Ve«ntwortuns»g«ftchl müss« «chatten bleiben, da. gewordew^L Mne^e^wgL»^ mwchen, und auch, al» Ebert dem Präsidium de» ««ich», mit wir nicht Mich ar In »in» bolschewistisch« Gefahr er unter diese» Umständm seine tag«« ttin«-W«chef«ch «achpch ostsntMid f«r«blieb., htteing«mG«. > >> lmache. stuhere Zusage rückgängig Mer Tagebla! LZM Mzeiger für öas Erzgebirge Rtt^nnn-, «amdwa stn-q-dim«. enthalt»«- »l« amtlich»« vekarmtmachoosra ^att» -tk Stabt UV- -t» stmttgerlchtt flo«. p stfih Donnerstag« äen IS. Januar 192S 2V. Jahrgang