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-m., IS. Jahrgang Freitag, cien 2S. November 1S24 Nr. 277 Deullcklanäs Cbrung kür Or. Eckener iir Ld" dr. hste elnge- «omitee. NS t. »«SiM I»itt üNMMrmf >Lngsr dleol tkt bei ius. s - »». u«x«n. ttfinbeabra Schritte. Au- diesem Grunde frage er, ob die franzö sische Diemvkratie sich jetzt nicht entschließen könne, htn- stchtlichl der Mumung des RuhrgebteteS Wetter ztu ge ben al» bisher. Geivitz, die Murttung soll spätestens bi» zum 16. August erfolgen. Aber da« war stet» eine Maximalfrist. Frankreich hat bisher alle Bedingungen erfüllt, aber wenn eS au« freiem Entschluß Mer Hie formalen Bedingungen jetzt hinariSgehe, wenn eS etwa Bochum und Gelsenkirchen jetzt väumte, würde die Wir kung auf den GeisteÄMstand Europa» sehr wichtig sein. Ein solcher Schritt würde Millionen, die nur zö gernd an die Erfolge demokratischer Außenpolitik glau ben, davon überzeugen, daß tatsächlich in der Welt neue geistige Kräfte heranwüchsen, die mit edleren Mitteln alS denen brutaler Gewalt die DGkerschtckfale W lenken wüßten. Lite deutsche Demokratie habe Mut gezeigt, als sie den RetchStagSwahlkaMpf Mit der Reaktion aufnahm. Möge die französische Demokratie den Mut haben, da« anzuerkennen. l - er ben ttu. »lnlk. Immen: Voltt- s. Smv- moaernrr I» den »od«o la tSr ä« ervr»at- vledle»« :nd In.re- rlrdt «II« »r.Iell«- i«no» de« j>eo», dl« r Iclden- si« da eorpl«»- 0 «Irv, »i» ?<»»- «... wird durch Verhandlungen Über technische EriMlyelten nützlich gungefüllt. Fahrt, trotzdem st« im Zeichen der Reparationsleistung stand dennoch eine nationale Lat, für di« wir Erbauer und Führer von Herzen Tank und Anerkennung dav- b ringen. ! > ! ' ' > Dr. Eckener dankte dem Reichspräsidenten für die herzlichen BegrüßungSprvrte und für die dielen Beweise der Sympathie und Anerkennung die er von Lanz Tjeutschland erfahren habe. Er kam dann auf die ver schiedenen glücklichen Umstände M sprechen, welche da- tzu beigetragen haben, den Wert de« Luftschiffe»-beson« der« deutlich M machen und erklärte schließlich r Glück hatten wir auch darin, daß wir drüben in Amerika -ine Situation und eine Stinünung bvrfanden, welche au« unserer rein technischen Angelegenheit ein« politische Machte. Ich habe mir in Amerika erzählen lassen, Paß sich in den Bereinigten Staaten eine psychologische Stimmung herauSgebtldet Kat, welche zeigte, daß da« amerikanische Volk geneigt ist Ku einer Wiederannähe rung an unS und nur nach einem Anlaß suchte, um diesem.Gefühl Ausdruck M geben. TüS amerikanische Volk hat mjt einer gewissen Begeisterung die von unS hingestreckte Hand ergriffen und sich bereit erklärt, wie der gut Freund zu werden Mit den Deutschen. Am Schluß seiner Rede sprach Dir. Eckener die Hoffnung au», daß die guten Beziehungen zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Volke zu einer wirklichen Freundschaft beider Völker führen werden. steiieZtölMg «er pariser llerbanälungm. Pari«, 26. Nov. Lite deufsch-franAsischen Han delsvertrag-Verhandlungen, die gestern wieder ausgenom men worden sind, haben heute eine unvorhergesehene Unterbrechung erfahren. Wte bereit» angekündigt, soll ten die Sachverständigen der Schwerindustrie MM ersten Male in direkte Fühlung.miteinander treten, um über die künftige Gestaltung der beiderseitigen Tarife zsu be raten. Me anberaumte Sitzung mutzte jedoch im letzten Augenblick abgesagt werden, da die von der.deutschen Regierung ernannten Sachverständigen bisher jn Parts nicht etngetroffen sind. Sie haben ihr Fernbleiben Mm Teil Mit Krankheit, Mm Teil mit beruflicher Inanspruch nahme entschuldigst. i Fortsetzung der Verhandlungen. Pari«, 26. Nov. Ltie Verhandlungen Mer den Han delsvertrag sind trotze des Zwischenfalles heute nachmit tag fortgesetzt worden. Der HandelSmtnister Rahnaldy, der übrigens heute vormittag von Herviot empfangen wurde, um ihm Bericht M erstatten, hat sich, schließlich auf Wunsch der deutschen Delegation bereit erklärt, zu nächst die.Fragen der Maschinenindustrie zu besprechen. Außerdem sollen in der heutigen NachmittagSsitzung eini ge allgemeine Fragen, betreffend die juristischen Klau- fein deS Vertrages, besprochen werden. Vk. Eckener beim Nekchsprüsi-enten. Berlin, 25. Nov. Zu Ehren de« Führer» de» Z. U. jS, Br« Eckener, fand heute beim Reichspräsidenten »in Frühstück statt, an welchem außer Dr. Eckener u. a. die RetchSmintster Dr. Geßler, Nr. Luther, Dr. Etrese- vtann, Hamm und Graf Kanitz, der preußische Staats- Minister Dr. von Richter, General von Seeckt, der würjt- teMbergtsche Gesandte Nr. Boßler, Herr .Krupp von Noblen und Halbach, Pwf. gUnckeösÄiessau, SchifMau- Jngenteur Flettner« sowie eine Reih« führende« Ver treter der Industrie, der Gewerkschaften, der FtnanzjweT der Wissenschaft und her Presse tetlnahMen. , Während der Tafel hielt der Reichspräsident eine Ansprache, fn der er u. a. auSfüHrte r ES W mtr>etne lebhafte Freude, Ihnen, Herr Dir. Eckener, und Ihren Mitarbeitern nach Ihrer.glücklich und erfolgreM voll endeten Fahrt und Ihrer Rückkehr in die Heimat den berzilichen WillkoMmengrutz de« Deutschen Reiche» Wer M entbieten. Mist diesem Gruß gebe ich zugleich Hem bewundernden Lanke heS gesamten deutschen Volkes an Sie und die anderen kühnen Luftfahrer für iJyre große Leistung herzlichsten Ausdruck. Wir alle sehen in diesem Werk und in dieser Fahrt einen AuSdruck de«, technischen Könnens Deutschlands, des trotz allem ungebrochenen deutschen Willen» zur Selbstbehauptung und de« stolzen Vertrauen« unserer Nation in sich und ihre Zukunft. So war der Bau diese« Schiffe« und seine glückhafte Nathuflvs wieder kn Zrekhekt. Pari«, 26. Nov. HavaS verbreitet folgend« offi zielle Nachricht auS Lille r Auf.Veranlassung de« Kriegs Minister«, General Rollet, hat der Präsident der Re publik, Toumergue, den vorn Kriegsgericht in Lille M 1 Jahr Gefängnis verurteilten General von Nathustu« begnadigt. Tor General hat da« Untersuchungsgefäng nis heute morgen um 6 Uhr verlassen. Nach einer HavaHmeldung au» Lille .ist General von Nathustu« .nach "Forbach gbgeretst, > * Pari«, !26. Nov. Wie die Agentur HavaS au« Sill« berichtet, ist der Befehl Mr Freilassung de» General« von Nathustu« gestern abend »M 8 UW Lei der Präfektur etngetroffen. Nie Präfektur hat sofort Vorkehrungen ge troffen, daß die Nachricht sich in der Stadt nicht ver breite, Hat aber unverzüglich den General iM.Unter* suchungSgefLngni« von seiner Begnadigung in Kenntni setzen lassen. Der General erklärte daraus folgende« r „Ich bin ^sehr glücklich, daß die franMische Regierung dies« Entscheidung getwffen hat. Ich werd« nunMeWe baldigst mein« Familie Wiedersehen. Wa« Man jetzt ge tan hat, ist gerecht, denn ich bin unschuldig." Saarbrücken, 26. Nov. General von Nathustu« stst heute abend in Saarbrücken etngetroffen und reist mor gen früh um 6 Uhr nach Kassel weiter. Sin «erfahren gegen Nathustu« beim Reichsgericht. Berlin, 26. November. Der „Bost. Ztg." zufolge ist gleich nach Bekanntwerden der Verhaftung de» General» von Nathustu» in Forbach am Allerscelentage auf Grund de» RetchSgesehes vom 18, Dezember 1919 beim Reichsgericht ein Verfahren gegen den General anhängig gemacht worden. Srkelem foräert beschleunigte KubrrLumimg. In «irrer demokratischen Verfarmnlung in der Schön hauser Vorstadt sprach sich der eben au« seinem Wahl- kreiSi vorübergehend Hier anwesende Abgeordnete Erike- len« Aber die außenpolitische Lage und die Verhältnisse tM Ouhrgebiet au«. Hinsichtlich ,de« . Falle» MachustuS warf er die Frage auf, ob jetzt nicht die Zett gekommen sei, Pie ganze Angelegenheit der sogenannten „Krieg«. Verbrecher" zu bereinigen. Wenn Europa zum Fritten tvMmen wolle, müsse dieser Stachel beseitigt werden. ESI sei unerträglich, daß «in Mann, wie der demo kratische Mbgeoirdnet« Külz, in Abwesen heit »uM Tode verurteilt worden sei, so daß er, fall» er sich in französischem Gebiet sehen ließe, kurz- frtsttg «ine Vollstreckung de« Todesurteil» zu erwarten habe. E« fei erfreulich, daß Herriot zunächst durch di« Freilassung de»> Generals! von Mthustu« verhindere, daß wegen diese« Falle» zwanzig Deutschnattonale MHr gewählt Warden. > Der Redner erkannte an, daß Frankreich die Lon doner Abmachungen in voller Korrektheit eingchalten habe. G> habe die Methode Potncare» aufgegeben, mit juristischen Finessen alle Abmachungen kleinlich zu intev- pvetieten. Wey M bedürfe Mch noch Mhr posttwer Vie 5ck>l<«la!ürage Sri 7. vqemder. Von Prof. Dr. von Schulze^Saevernttz, Freiburg t. v«. Bor fleben Jahren war da» deutsche voll vor die Schicksalsfrage gestellt, ob es in nüchterner Realpolitik au» dem Kriege das Möglich^ herausholen wollte, den so viel ver lästerten Frieden ohne Sieger und Besiegte, der ein moralt- scher Sieg Deutschlands gewesen wäre. Heute steht da» deut- sche Volk vor der ähnlichen Schicksalsfrage, ob e» kühle» Kopfes die Dinge so nehmen will, wte sie find, um au» der Niederlage das Mögliche herauszuholen, einen mühsamen und langwierigen Wiederaufbau unter schwerer Arbeit, zahlreichen Entbehrungen und möglichster Erfüllung der un» auferlmten Lasten. Auch dieser Weg könnte mit der Wendung de» Wüt» gewissen- zu einem moralischen Siege Deutschland» führen. Damals hat die Vaterlandspartet und hinter ihr, vielen gut gläubigen Mitläufern unbewußt, Junkertum und Schwer industrie, den einzig möglichen Ausweg verhindert und Deutschland auf jene abschüssige Bahn geführt, welche in de» Katastrophe enden mutzte. Die Vaterlandspartet nennt sich heute Deutschnational« BolkSpartet; ein anderer Name — die- selbe Sache. Unter den Führern sind e» vielfach noch diese!- Len Männer, welche uns heute wie damals al» Retter aNge- priesen werden. Der Steg der Rechten würde einem Ltrvttz das StaatSruder anvertrauen. Als Vorstand der Deutschen Vaterlandspartet erklärte Tirpttz am 12. Oktober 1917: „Gegen englische FriedenLfühler müssen wir -art sein- und a-n 1b. Dezember 1917: „In den Lockungen zum vorzeitigen Frieden liegt für uns die allerschwerste Gefahr" und noch im Januar 1918: „Amerikas militärische Hilfe ist und bleibt ein Phantom", dies zu einer Zett, da Amerika monatlich ein- bi» zweimalhunderttausend wohlausgerüsteter Kämpfer auf den Kriegsschauplatz sandte, ohne daß die deutschen Unterseeboot« es verhindern konnten. Wollen wir Männern, die so irren konnten, uns abermals anvertrauen? Dies ist die Schicksals frage die nicht mit einem faulen Sowohl al« auch zu beant- worden ist, sondern ein scharfe» Entweder — Oder bedeut«. Wohin geht der Weg. den die Rechte un» führen will? Offenkundig zurück zur Monarchie, aber nicht zur rein parla mentarischen Monarchie nach englischem Muster, welche etnr Abart der Republik ist. Die Hohenaollern, unbelehrbar wie die StuartS und die Bourbonen, würden sich mit bloßer antt- quartsch-verbrämter Ehrenstellung nicht begnügen. Da» deutsche Volk, fügsam wte eS ist, würde ihnm den Weg »u, Selbstherrschaft ebnen. Durch den Zufall der Geburt könnte ein Dummkopf, schlimmer, ein Phantast, in die Lage komm«,, die Geschicke des Vaterland» entscheidend zu beeinflußen. Den- ken wir an einen Wilhelm den Zweiten, welcher da» Ab schiedsgesuch eine» Minister» mit Selbstmorddrohung Leant- wortet, desselben Bülow, welchen er drei Jahre später al» „Luder" fortjagt, oder der die Folgen eines Kriege» mir Frankreich, Rußland und England al» berechnet erklärt. Würden tm Falle einer Wiederherstellung der Monarchie die Wittelsbacher sich den Hohenzollern abermals fügen, deren Ansehen so viel verloren hat? Wo bliebe Deutsch-Oesterreich, wenn nicht bet den WtttelSbachern? Die Wiederherstellung der Monarchie würde die Matnltnte erneuern und Deutsch land in Nord und Süd spalten, wozu Ludendorff» Anwürfe gegen den Kronprinz, dann König von Bayern da» Vorspiel bilden. Wie zur Zett BtSmarckS die deutschen Republikaner da» preutztsche KöntgStum al» Mittel zu Deutschland in ben Kauf nehmen mutzten, so mutz heute der Monarchist, welcher da» Vaterland über die StaatSform stellt, die Republik wollen, als die einzige mögliche Form der deutschen Einheit. Letzthin, die monarchische Institution ist in der Wüt tm Absterben begriffen. Rings um uns herum fallen die Mo narchien — um den Republiken Platz zu machen. Wird in hundert Jahren die Monarchie ins AltertumSkabinett gebracht sein, so Metzt dies in Deutschland eine neue Repolu- tton in stch als das Mittel, die Monarchie wieder aLzu- schaffen. Der Bürgerkrieg, der die Wiedereinführung, ww die Wtederabschaffung der Monarchie begleiten würde, würde das Wirtschaftsleben schweren Erschütterungen au-se-en und in erster Linie unser Güdwesen neuen Inflationen Preisgeben. Der Weg, den die Rechte un» führen will, führt aber auch zu allgemeinen Lebensmittel- und Jndu- strtezöllen, zur allgemeinen Teuerung. Ti» drHr dem verarmten Volke eine neue PretSwelle. Die Wcchlen sollen eine zöllnerische Mehrheit schaffe« — f'a nebenbei, da da» deutsche Bo«, deutlich vor diese Frage gestellt, eine Verteuerung der notwendigen Lebensbedürfnisse mit großer Mehrheit ablehnen würde. Aber den Drahtziehern ist e» doch wohl der Hauptzweck dieser unnötigen Wahlen, die un» von Junkern und Schwertndustriellen aufaezwungen wurden, bem deutschen Michel unvermerkt den Brotkorb höher zu hängen. Er ist meine feste Ueberzeugung, daß die Einfüh rung der LebenSmittelzklle die Klassengegensätze in Deutsch- land so verschärfen und die Lebenshaltung der breiten Mas sen so verschlechtern würde —- dieser Masten, die schon heute kaum auf dem EWenzminimum sich befinden — daß damit eine neue Revolution aufgestaut würde — eine Revolution, tiefgreifender als die erste. Letzthin führt der Weg, den die Rechte un» an« in die Eng« einer Machtpolttik mit unzulänglichen Di« großen Ziele de» Jmvertali»mu», str die früher begeistern konnte, find fortgeschwommen: Zweiten Ueberseepolttik, Naumann- Mitteleurop Mer Tageblatt ULM Anzeiger für -as Erzgebirge «etvaMm, «agedla« Enthalten- -l« amtlich«« Sekanntmachong«« -«« Natt« -t* Sta-1 aaö -«s flmtsg«rtchts fiae. p-stflh'«'«»"»' k«< Eewst« m. ,es« Nru« Eol-f«n-ung nach V«utschlan-. Rotterdam- 28^November. Die Morutng Post" meldet MA Neuyork de» Abgang eine» zunlten Gold trau»- Porte» «ach Deutschland. Dor Tran»port sei bei Lloyds mit Zweiten Ueberseepolttik, Naumann- Mitteleurop» Iß MtLtomu Doll« verstchert morden. >onaltsttsche» Deutschland würde lediglich den Ratio