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eu Sonn- ttag», M oollständtt «una»frtst Einspruch ng nicht dingen. > lStttt. so pr«. SliSe /luer Tageblatt Mnzeiger für das Erzgebirgr Z^Z «eg,««»« Los«blatt Salhaltto- Sie amlllchr« Sekaootmachuoge« -es Natt» -er Sta-t UN- -es ^mttgertchtt Ms. possthes^l-n», HM »GB, m.ttt» Nr. 2S6 Zreitag» äen 14. November 1924 19. Jahrgang m" de". oren» Mk., S UHr r md ett ' Aue. arte« nerstr. tla«r-, r Deutschlands Sitz im Bölkerbundsrat sicher. Der Aufnakmeantrag rvirä erv-arlet. ste«, eMtttt «, «b» VchoG WR»N W Piu» dtt AlWl! schieben lassen würd«, würd« e» mit der ^Position an» sein. Die «ertrrter der OVPositdm inende« sich Ztt Schutz a» «ich. - ! ! i > ! ! i Sens, 12. »«ember. «ns Deutschland» Rundfrage, ob ihm ein ständiger Sitz du völkttbundttrat zugebilligt wird, siud von deu im WllerbuudSrat vertreteneu Staaten England, Frankreich Italien, Norwegen und Belgien bereits die Ank- woeteu eirrgetrosfeu, die sämtlich Im Grundsatz zustimmend lauten. Ebenso wird die Antwort der Tschechoslowakei zu. Kimuwud laute«, die du Laust dieser Woche adgeheu wird. Für die nächste Sitzung des vülkerbund-rats in Rom erwartet um«, datz schon der formelle «ufuahmeautrag des Deutsche» Reiches vorlkegeu wird. Zusammenkunft Salüwlns mit Herriot. General verraux über deutschlan-s Zrle-ensliebe London, 18. November. Zwischen den Regierungen von England und Frankreich ist au» Anlaß de» Regierungs wechsel» in England ein sehr herzlich gehaltener Glückwunsch austausch vorgenommen worden. Die Tuildhall-Rede Baldwin» findet heute in oer gesam ten Presst eine außerordentlich günstige Aufnahme. Während alle Blätter den außenpolitischen Teil nicht kritisch behandeln, sondern nur den Inhalt kurz zusammenfassen, wird überein- stimmend betont, daß dk Bedeutung der Rede darin zu suchen sei, daß die neue Regierung den Wunsch habe, für das englische Weltreich als eine diplomatische Einheit zu sprechen, die sich mit internen Beratungen vorher über eine einmütige Politik verständigt habe, da England wünsche, mit den Bereinigten Staaten zusammcnzuarbetten, was vor allem auch für die In- terventtonSmbgltchkeiten in China große .Bedeutung habe. -«Rott va«I an Baldwin. Part», 12. Rod. Herrtot hat dem französischen Bot. schafter in London telegraphiert r „Ich bitte Sie, Herrn Baldwin mitzuteilen, wie sehr ich den.freundschaftlichen Don zu schätzen weiß, mit dem er von meiner Haltung bet den Londoner Verhandlungen gesprochen hat. Ich danke dem Herrn Premierminister für die wertvolle Un terstützung, die er für die praktische Durchführung dieser Politik in Aussicht stellt. Sagen Sie Herrn Baldwin, datz er auf meine Mitwirkung für jede gemeinsame Po- Mische Aktion rechnen darf, d.ie auf der Ächtung vor Yen Vertrügen und Abmachungen beruht und den Wohlstand unserer betden Völker im Frieden sichern wird." Part», .12. Nov. General Verraux, der mit General d. Schönaich zusammen ein« VvrtragSretse durch Deutsch land gemacht hat, erklärt in einem Artikel der Zeitung „L'Oeuvre", datz er den Frieden jetzt nicht mehr für eine Utopie halte. Gr sei überzeugt davon, datz die Leut« in Deutschland, ,die den Frieden wollen, . den deutschen Kriegshetzern an Zahl hundertfach überlegen seien, genau im gleichen Verhältnis wie in Frankreich- Vas -rutsch» Eigentum in Kamerun unter dem Hammer. London, 12. Nov. Der Kplyntalsekretär hat Hin sichtlich per bevorstehenden Versteigerung de» früheren deutschen Eigentum!» in Kamerun entschieden: Da da» zu versteigernde Eigentum Ausdrücklich für den Verkauf an ehemalige feindliche Staatsangehörige -fretgegeben worden sei und die Versteigerung bereit» am 14. und IS« November vor sich gehen solle, so sei e» unmöglich, iM letzten Augenblick die nach sorgfältigen Erwägungen von dem früheren Kownialsekretstr aufgegebenen Einschrän kungen wieder einzuführen. Der Ertrag au» hem Per- kauf soll den Gesamtbetrag erhöhen, der gn die briti sche« Gläubiger, die gegen Deutschland Forderungen haben, Abgeführt werde. Der Kolonialsekretär spricht in seiner Erklärung die Hoffnung au», datz die englischen Firmen und Privatpersonen die Gelegenheit wahrnehmen und sich Pen gvützten Teil, wenn nicht de« gesamten Umfang dieser wertvollen Besitztümer sichern. , der neu» Kurs ia Euglan-. Die deutsch englischen Handelavertrageverha' dlungen. London, 12. Nov. Der „Daily Telegraph" meldet, datz bet den neuerdings in Berlin wieder ausgenommen ne» deutsch-englischen Handelsvertragsverhandlungen di« englischen Unterhändler sttt deM Amtsantritt der Kon servativen ein viel größeres Entgegenkommen auf deut scher Seite feststellen konnten, da Man sich offenbar, in Berlin dessen bewußt sei, -atz die neue englisch« Regio- rung entschlossen sei, Repressalien anzuwenden, wenn «S nicht möglich .sei, befriedigende Zugeständnisse von Deutschland zu erhalten. Als solche seien di« Beibehal tung der LSprozentigen MeparationSabgabr, vdte Ein stellung der Kreditgewährung und die Ausdehnung der Maßnahmen für den Schutz der englischen Industrie au- zusehen. ' London, 12. Nvv. In Downtngstreet wurde heut« die erste Sitzung de» Kabinett» Baldwin abgehalten. Sie dauerte 1»/« Stunden. Blättermeldungen zufolge würde in dieser Sitzung eine Vorbesprechung über die Politik die dem Parlament in der Dhronrede unterbreitet wer den soll, vorgenommen. > Vle Moskau»» Han-elsvertragsoerhan-lungen. Berlin, 12. November. Die deutsch-russischen Ver handlungen über einen Handelsvertrag, werden Nunmehr, nachdem die deutsche Abordnung nach Moskau abgeretst ist, in den nächsten Tagen dort beginnen. Es handelt sich dabe: über nicht um eine Erweiterung oder Revision des Rapallo- Vertrage», sondern einfach nur um eine Ausfüllung dieses von vornherein nur als Rahmenvertrag konstruierten Abkommens. Der Abschluß eines deutsch-russischen Handelsvertrages bereit» von Rathenau beabsichtigt und hat sich nur btShc ! war . . „ hat sich nur bisher in folge der unaufhörlichen Erschütterungen der innerdeutschen Lage immer wieder verzögert. Die Themen der Moskauer Verhandlungen werden die üblichen sein und sich auch auf die Frage der Niederlassung und der Konsularvertretung er- strecken. Neber das voraussichtliche Ergebnis der Verhand lungen enthält man sich an hiesigen unterrichteten Stellen aller Prophezeiungen. Man weist aber darauf hin, daß es voraussichtlich sehr schwer sein wird, die grundverschiedenen Wirtschaftssysteme Deutschland» und Rußlands, zwei Systenu, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen, auf irgendeine ge meinsame Grundlage zu bringen. Jedenfalls seien die Ver- Handlungen von einer so absoluten Neuartigkeit, wie sie bis her in der Wirtschaftsgeschichte der Welt noch nicht vorgekom. men stiem i Hymans üb»» -as Lonüoner Abkommen. Brüssel, 12. Nov. IN der heutigen Nachmittags sitzung der Kammer hielt Minister de» Mentzern Hyman» eine längere Rede über da» Londoner Abkommen. Er sagte u. a., da» Londoner Abkommen regele die Repa rationsfrage. E» sei die natürlich« und logische -Folg« und die praktisch« Anwendung de» System», da» di« Sach verständigen der Reparation»st>mMtsston unterbreitet hätten. Wenn der Gachverständlgenplan, per von al len mit Erleichterung begrüßt worden sei, al» die ein zige praktisch« Lösung, die man Mt« finden können, nicht au-geführt worden wär«, so wär« die Entente zusammengebrochen. Frankreich und Belgien hätten sich, isoliert von der ganz«» Welt, Deutschland allein gegen überbefunden. Und wa» wär« au» den Micumverträgen geworden? Wie hätte man sie -verlängern können? Man hätte zur Gewalt greifen Müssen, wa» zu ernsten Verwicklungen geführt hätte. Zweifelst» sei d«r Repara- ttonsbetrag, den di« Alliierten erhalten sollen, gerinn g«r al» dje Illusionen, die man der öffentlichen Mei nung nach dem Waffenstillstand vorgesptegelt hab«, und dt« durch gewisse berühmt gewordene Erklärungen noch übertrieben worden seien. Aber dg» neu« System be reite der Unsicherheit ein Ende und schaffe.ein. positi ve» Regime Mt starre» politischen und finanziellen Ga rantien. V»» Kontinentalblock wir- vorbereitet. Berlin, 12. November. In den allernächsten Tagen ist, wie man au» zuverlässiger Quelle erfährt, die offizielle An- erkennung Rußlands durch Japan zu erwarten. Der Text der japanischen Veröffentlichung wird mit derjenigen Frankreichs identisch sein — wie überhaupt die ganze japanische Aktion in engem Einverständnis mit Frankreich unternommen wird, dem absichtlich der Vortritt eingeräumt worden ist. Man kann hierin aufs neue gut die Linien der neuen russischen Politik erkennen, die auf die Formierung eines europäisch asiatischen Kontinentalblockes von Paris bis Tokio unter Ausschaltung der antt-sowsttistischen angelsächsischen Groß? »ächte htnmbettet. Mussolinis üußerftes Mittel: -k» Vlktatur. Pari», 12. Novem. Mussolini hat gegenüber dem römischen Berichterstatter der „Ehtoago Tribüne" der Absicht Ausdruck gegeben, wenn nicht» andere» .übrig bleibe, zum äußersten Mittel, also zur Auslösung de» Parlamente» und zur Verkündung der Diktatur, zu grei sen. Obwohl nach der Auffassung der öffentlichen Mei nung in Italien dt« Ereignisse vom 4. RoveMber der faschistischen Regierung seit der Ermordung Matteottt» den schwersten Schlag versetzten, zeigt« Mussolini «in« umrschiUttrliP ttM «Htt haltt 2» WM- kobnbemMg Orr IiuWUeiudeiter. Berlin, 1L November, «u» de« mittel- mch «st» deutschen Industriegebieten liege« heute Meldungen vor »o» dem Eintritt der Gewerkschaften in «ine allgemeine Lohnbe wegung, um die Löhne btt spätesten» de« 80 November dm Teuerung auznpassen. In Berlin habe« gestern die Betritt«, rät« die Forderung nach Wiedereinführung der glritrade« Echnskaln einstimmig Die yordernngrn der Berliner werkpätttaarbelttr. Berlin, 18. November. Li« Berliner Werkstätten«- beiter haben für Mittwochabend fünf Proteftmrsanrnlungen gegen die Bettagung ihrer Lohnsoroerungvn emoerufen. Dl» Arbeiter der Post- und Telegraph ^«Verwaltung haben gest«n abend 1« vier Versammlungen Hk neuen Lohnfordernngcn auf mindesten» 8ö Prozent Zuschlag festgesetzt. Die städtischen Arbeiter überreichte« gestern dem Magistrat die Fordenmärn nach 80 Prozent Lohnerhöhung und Wiedereinführung de» Achtstundentage». Auch in der Berliner Industrie zeigt sich starke Gärung. Die Metallarbeiterbetriebträte agitieren für die Verweigerung jtter acht Stunden übersteigenden verar beit ah 30. November. » Berlin, 18. November. Die Lag« km Streik der Berliner Hochbahnangestellten hat sich im Laust de» gestrigen Lage» nicht geändert. Die Direttton steht Wetter auf dem Standpunkt, Verhandlungen mit den Streikenden nicht füh ren zu können^ va ein verbindlicher Schiedsspruch ergangen sei. Da» technische Personal der Hochbahn hat beschlossen, Etretkarbett nicht zu leisten. de» Elstsbahuerssrstß ka Gsftsrrstch b»»n-»1. wie«, 12. «ovrMttr. Der Eisenbahnerstretk ist been det. Der Zugverkehr wird «m Mitternacht wieder anfgeuo«- «en. , Wien, 12. November, Die Verhandlungen, btt zwischen der Organisation der Eisenbahner »ad de» PlMdemm D«. Günther gestern vormittag geführt worden stab, wurde« n» 7 Uhr lttend» beendet. Di» Vorschläge der Bnnbttstaatenmr- walwvg wurden von dem Vertreter der Organisation« Mzeptiert« dir In-uftrle un- -le prrlssenkungsaktlon. Berlin, 12. Nov. Aon maßgebend«» industrieller Seite wird stark bezweifelt, daß die Steuerermätztgun- gen der Retchsregterung dt« erhofft« Wirkung eine» Sen kung der Preise haben sollen. Eine nachhaltig« Senkung de» Preis« würde nach Ansicht per industriellen Kreis« nur dann erfolgen können, wenn e» gelingt, dte.Prv<t duktion zu'steigern und den Achtstundentag M beseiti gen. Ebenso würde eine allgemeine Erhöhung d«r Löhne, wie sie gegenwärtig von den Gewerkschaften an- gestrebt wird, zu einer Verteuerung der Preis« führen. Die Unternehmerschaft beabsichtigt, sofort nach de» Mah len einen neuen Schritt hei der Reichsregterung zu un- ternehmen, nm die Ratifikation de» Washingtoner Ab kommen» über den Achtstundentag zu verhindern, die von der Regierung Marx-Stresemänn in Aussicht ge pellt war. Politische Runäschrm. löprozentige Steigerung de« Reich,ttnnahnien. Berlin, 12. Nov. wie verlautet, find die Reichs einnahmen vom 1. bi» 10. November wieder um fast 15 Prozent höher al» iM ersten Drittel dH» Vormonat». Der Zwist in der sächsische» SMftldeuwkratie. Der Landesvorstand der SPD. tagte am Die«»tag in Dresden und beschloß Maßnahmen, die die Partei zu treff«, gedenkt, um die Folgerungen au» der LandtagSabsttmmung über die Auflösung de» Landtage» zu ziehen. E» wird in einer offiziellen Erklärung ein vollständiger Bruch mit den «§ rechtsstehenden sozialdemokratischen Abgeordneten bekannt ge- geben werden. Ferner erfahren wir, daß den Bezirttorga- nisattonen überlasten wird, den Ausschluß der 28 Mgeordne- ten bezw. die Abberufung von ihren parlamentarischen Posten durchzusühren. Wahttampsruhe am Bußtag und Totensonntag. Berlin, 18. November. Angesicht», der bevorstehenden Wahlen hat der Präsident de» deutsch-evangelischen Kirchen- aurschuste» «amen» der im Evangelischen Bund« vereinigten deutschen evangelischen Kirchen an die Vorsitzenden sämtlicher politischer Parteien ein Schreiben gerichtet, in dem die drin gend« Bitte ausgesprochen wird, daß der Ernst und die Stim mung de» Buß- und Bettag», sowie de» Totensonntag» nicht durch Wahlvepammkmgen gestört werde.