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Sonnabenä, clen s. November 1S2Z Nr. 2S1 Eia» laterKatlonale tzau-elskonferenz. London, 8. Nov. Nach etner Meldung au» Neuhort teilt der Präsident der Internationalen Handelskammer mit,, daß Vorbereitungen fstr eine Internationale Kon- seren« getroffen würden, an der Geschäftsleute von 40 verschiedenen Nationen tetlnchmen werden. Die Kon- sevenz werde Ende Dezember oder Anfang Januar in dea Bereinigten Staaten abgehalten werden, um die durch die Inkraftsetzung de- DaweSplane» aufgeworfe nen wichtigen Kragen zu prüfen. Sine Teilnahme her Negierungen an dieser Konferenz sei nicht beabsichtigt, oder e» werde wahrscheinlich ein Bericht ausgearbeitet werden, .der de» Alliierte« unterbreitet werben solle. Lssiläger sieglrrungrpragramm. ^Mitwirkung am Aufbau veutschlanüs/ Washington, S. November. Coolibge hat den Per- treteru der Preffe folgend« Richtlinien sür die Fortführung der auswärtigen Politik der Bereinigten Staaten nach dem Be- kauutmerde« der PräfideutfchaftSwahlergebnifse gegeben: 1. Festhalte« au der Idee der interuationaleu GchiedSge« richte; L Abrüstung; 8. Keine Streichung der alliierten Kriegsschuld«»; 4. Mitwirkung am Aufbau Deutschlands; b. Mitwirkung au europäischen Angelegenheiten, soweit lebens» wichsg« amerikanisch; Interessen im Spiele sind. Vai »ellftündtg, Wahlergebnis. Nenyerh 8. November. DaS vollständig- vNahlergeb» »iS N«gt nnmUehr vor. Ja dem Wahlkollegiun^ K«S am 1V. Januar den Präsidenten der Bereinigten Staaten wählen wdk sind die Stimme« wie folgt verteilt: Für Soolidge 38S, füg Davit IW, für Lasoktte 18 Stimme«. Hg- «ämlich h «W d«M Var neue englisedr Nadinett. London, 6. November« Das Kabinett ist wie folgt ge» bildet worden: Baldwin Premierminister, Aufti» Aham« berlain StaatSftkretür für Auswärtiges, Churchill, Gchaftkanzler, Curzon, Lorbpräsident des Geheimen Rate», Sir Worthingtoa Evans, Stagttsekretür für den Krieg, vrid« gemmr, Erster Lord der Admiralität, Str Samuel Hoarel, Staatssekretär sür di« Luftfahrt, Lord Birkenhead Staatssekre tär für Indien, Lord Acherq, Staatssekretär für die Kolonie», Sir Joynsoa Hicks Staatssekretär für Inneres, Sir Steel« Maitland Staatssekretär des ArbeiSminifteriumS, Sir Aoyd Greame Staatssekretär deS HaudelSamtS. « Moskau, ,.S. Nov. In einem Interview erklärte Rhkoff, er zweifle nicht daran, daß eS gelingen werde, unter der.neuen Negierung mit Ugland Beziehungen deS Friedens und der Mitarbeit aufrechtzuerhalten. G» sei auch notwendig, alle Anstrengungen zu machen, um zu einem günstigen Abschluß der in nächster Zukunft mit Frankreich beginnenden Verhandlungen zu gelangen. ten, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold für die republika nischen Parteien aktiv« Propaganda. Inzwischen droht den Reichstagswahlen eine Gefahr durch die radikale Ge neralstreikbewegung. , Mu» der russischen Botschaft erläßt Ruch Fischer, die steckbrieflich verfolgte .kvMmunisttsche Führerin, .An- wriftmge» an dis kvmmunistischen Betriebsräte für die Vorbereitung eine» allgemeinen Streik-M der ersten Dezemberwoche. Die letzten Beschlüsse der ^Berliner Eisenbahner geben bereit» zu denken. Auch der in mehreren Orten der «eiche» au-gebrochen« Buchdrucker* streik droht auf Berlin überzugveifen und Würste jn dm entscheidenden ragen dar Erscheinen der bürgerlichen Zeitungen unmöglich Adnr»vs»t,aKrvek- - MSds» s» Earl-einge- «Mandlun-m sind »Zneui aufgenom- Seortiflscherweis, pW man ausftanzöst- » vnwttss» tzwtt ^0. Yann« «lrung der Vraas« tztz kommen, denn mit gen km» ' tschafts- der Aus* Md dw Vkr soziattsilsche Zeaktionsmehrheit gegen -le Auflösung -es sächsischen Landtags. Am Mittwoch hat in Dresden eine Sitzung der Fraktion». Mehrheit der sozialdemokratischen Lanbtagsfraktion ftattgefun» den, in der beschlossen wurde, am Sonnabend gegen die Aus lösung de- sächsischen Landtage- zu stimmen. Wenn diese Frakttonsmehrheit noch über ihre ursprüng liche Stärke von Lb Mann verfügt, würben die. Anträge auf Auflösung de« Landtage« nicht angenommen werden. die putsihgerüchte in Hapern. Frankfurt a. M, S. November. Ganz Unterfranken ist von Gerüchten von einem kommenden Monarchiftenputsch erfüllt. Jedermann ist überzeugt, daß die nächsten Wochen die köaiasproklamation bringen werden. Die Beruhigungs kundgebungen der Staatsregierung werden mit Ironie ent- gegengenommen. Die Abteilung« b»S Reichsbanner- Schwarz. Rot-Gold schließ« sich daher um so fester zusammen. Auch die Nationalisten sind dort, wie in ganz Bayern, Gegner des Kronprinz« Rupprecht. Die Bayrische Regierung nimmt unter der Ueberschrist „Politische Bruuneuorrgiftung" gegen die Putschgerüchte Stellung. Keine Regierung und kein verantwortlicher Mini- fter denke« daran, von der Verfassung abzugehen. Nach wie vor wird feder versuch die Verfassung auf gesetzmäßigem oder gar gewaltsamem Weae zu ändern, entschieden abgelehnt. Elnr wahlrr-r Strefemarms. Dessau, si. Nov. Auf Einladung der Deutsche» Volk-Partei sprach heute Reich-außenminister Hr. Shrese- mann in dea beiden grüßten Sälen dxr Stadt über die politische Lage. In seinen auf den Gedankengängen seiner Frankfurter Rede aufgebauten Ausführungen wandte er sich besonders Legen die Kritik, die von de mokratischer Seite an seiner Politik geübt wird. GS gebe kein« demokratische und keine konservative auswär tige Politik, sondern e- könne sür jeden Minister,de- Meutzeren nur eine Außenpolitik geben, Pie hie Leben-- interessen de» deutschen VplkeS wahre, indem sie sicht weder von der Illusion einer Macht- und Revanchepoli tik noch pvn der Illusion etner allgemeinen Völkerbe- glückung-polttik letten lasse. Ansihelnra- en-lofa Mllktürschnüffelel. Zu den amtlichen Veröffentlichungen über .die Tä tigkeit der internationalen Milttärhontrollbammtssion in der letzte» Zett erfahren wir, datz nunmehr seit hem im Wptembtt erfolgte» Bigin« der Generaltnfpektio» Llle Truppenteil« »nd Formationen der Reichswehr wind«, steus et»« Kontwllbefuch der Kommissionen «halte« haben. Trotzdem an und für sich damit die General- inspektion per Reichswehr beendet fei« müßte, geht di» Kontrvlltättgkett der Kommissionen wett«, wie die be reit« erfolgte Ankündigung neu« Besuche Set schon kon trollierten Truppenteilen zeigt. Bet der der General- Infektion dorangegangenen letzten Kontrolle Md ein zelne Truppenteil« bi» zu «lfmal von den Kommission-- offtzteren aufgesucht worden. Manchmal au» angeblich neuen Anlässen, vielfach aber auch nur, um bereit- er örterte Fragen immer wieder zuu-Sprach« zu bringen. G« scheint, al» ob sich diese Vorgänge auch stet her jSe- nevalinspektwn wiederhole« sollen, sodatz garnicht -b-u- sehen ist, wenn diese nun «Mich ihr Ende erreichen soll. Dazu kommt die Kontrolle der LabrNen, Jir di« den fremden Offizieren kein RyhMen gegeben ist, aus den si» sich Zu beschrLn«rn Hütten, svdatz den Einfällen d« KemMtssiv«» voMmame» freier Wielrau« HAvÜ-rt ist. der vrrhoftete General kn Lille. Berlin, S. Nov. Der „Tag- meldet au» Part«: Herr von Rtntelen hat sich heute als Vertreter der Me- sigen deutschen Botschaft nach Lille zum Besuch des General» von Rathustu» begeben, ist aber noch nicht wieder zurückgekehrt, so datz weitere Einzelheiten Mer de« ganzen Stand der Affäre zur Stunde noch ntchü Mitgeteilt werde» könne«. Der deutsche Friilassnng,antrag. Berlin, 8. Nov. Wie Mtgetetft wird, ist der deut sch« Botschafter in Part» gestern beauftragt worden, Pie Freilassung de» verhaftete« Generals von Rachusiu» zu verlange«. , !'!>>>,, Zwei weiter« Berhaftnngen. Pli« Berliner Presse berichtete am Donnerstag über zwei weitere Verhaftungen von Deutschen, die au» Mn- latz de» Mllerheiligentage» nach Elsatz-Lvthringen ge- kommen waren. Einzelheiten fehl«. Auch hie Namen der beiden Verhafteten find noch unbekannt. Als Grund für die Verhaftungen wird angegeben, die beiden Deut- schen hätten versucht, Nekruten, die einen Umzug durch! di« Stratzen machten, ein« französische Fahne -u «nt* reißen, Mn sie al» Trophäe nach Deutschland zu brin ge«. lieber die Unwahrscheinlichkeit dieser Behauptung braucht kein Wort Wetter verloren zu werden. fluer Tageblatt LLM Anzeiger für -as Erzgebirge rageblau ftueerzgebiroe. Enthalten- -l» amtlichen Sekanntmachoagen -8» Nate» -8» Gta-t UN- -88 Amt8gzrlcht8 All», PsftHs-Gsvw» swu Dipst8 Jahrgang VI» MtftMstdt »««ei'-««- Ott Mit Bon unftrm WtittNM ttlKnOßlNV. Dis deutsche DArgatWn, di« dis Aufgabe hat, Pi» deutjch-sraAzüsischtz» HAPp-rtzveVr-aK-step- Handlung«» zu Mmn, trofft» und dft BsrhaNdlU msn worden, Vs, scher Sette is»v zu -in«« Klärung kft diesem Lag« findet di» Pan uns durch sten Versailltztz ihr Ende, «brr nicht yranftsich attsln drängt, s auch di« übrig,n Staaten, mit dsnrn wir nvchz, Regeluna.umerer handesspotttischmi Beziehung« men müssen, haben -8 sehr eilig. MN Reich-Wirt Ministerium und in dsn zuMnptgsn Ressorts d« würtigen Amte» hei Negierung ist kaum in der vag«, so stiel. Delegattonen auszurüsten und zusamMen-ufftllsn, Wie jetzt gewünscht werden. Man ist aus deutsche» Dstt» edensowentg in st« Lgge, jetzt überall endgültige sondern Ä» kann sich iM m» gangsverträg« handeln, di« l Januar «tnsn vsrtragsloftn Z diese« Dräiwsn nach Hande» ergibt sich mit all,, »outltchi überall d«r Wunsch Md wir euwpätschen WtrtschaftSchao^ au» dem IStrtschaftSchao» der Welt herau-zuwmmen. Dis aUiisrtsn und assozi ierten Mächte habsn stütz durch di« «r «nd Nach kriegszeit zweifellos große Wirtschaft! BortsU« der* schäften «innen. Eins Reitz« don^jnl ustrten hat «nt« Ausschaltung Deutschland» Pi« rkw unter pch verteilt, aber schließlich hat sich doch gszetgt, datz «in« Ausschaltung unh lMußts Nisd,Hauung dsr dsWsche» Wirtschaft der großen WeltwtrtschaMnaschin« ftSfl Schäden zugefügt hat, di« jetzt, da man langsam Meder ansängt, vernünftig zu denken, unbedingt »chartert wer* de» müssen. Man hat ttn Versailler Vertrag Para- gvaphen, nicht» al» Paragraphen formuliert »nd hat geglaubt, daß man durch tzieft Paragraphen d«r Ge walt die Wirtschaft in die Bahnen lenken könnt«, die man sich au-gedacht hatte. Dies« Hoffnungen hasten sich aber al» falsch erwiesen, und ein» d«r treffendsten Bei spiele dafür bteten jene Bestimmungen über bi« zoll, freie Einfuhr der elsaß^othrtngischen Kontingent« nach Deutschland. Herr Slemenceau und sein« Berater glaub ten in Versailles, patz «8 nur ein«» gewissen vebergang». zeit bedürfe, .dann würde sich Pa» WirtschgfWleb«« Elsaß* Lothringens von selbst umstellen können. Diese Berech nungen waren salsch, da die natürlichen Wirtschaftskräfte und die natürlichen Wirtschaftsbeziehungen falsch Ein geschätzt waren. Ma« glaubt sich jetzt Hamit helfen z« müssen, daß man eine rein Mechanisch« VÜsung erstrebt, indem man eine Verlängerung der Kontingent« über den 10. Januar hinaus fordert. Mit diesen bequemen, allzu bequemen Methoden kann jedoch da» große. Pro blem der deutsch-französischen Handel-beziehnngen nicht gelüst werden. Bet dem ersten Zusammentritt der Dele gationen ist von beiden Setten die Parole her Gegew- seittgkett zum Ausdruck gebracht worden und nur Zent«, diesem Zeichen dürste auch ein Interessenausgleich durch einen Zollausgleich .Möglich sein. In etner Reihe fran zösischer Zeitungen wird Mit dem, Zollkrieg. Ledrohü. falls die jetzt schwebenden Verhandlungen nicht Zu etner Einigung führen würden. Wir sind mit allen Kräften bemüht, zu etner solchen Einigung zu gelangen, aber wir lassen uns andererseits auch nicht durch Drohungen etnschüchtern, zumal unsere Stellung in handelspoli tischer Hinsicht gegenüber Frankreich keineswegs! ^mgün. sttg ist- Frankreich war in den letzten Jahren immer am Werke, die deutsche Einfuhr abzudrvssel«, »nd wmor man jetzt den Wert der deutschen Einfuhr berechnet, sft ist er keineswegs so, datz wir auf jeden Fall Zmd M»te» Prct-gabe größter wirtschaftliche» Interesse« mit FrmK- - - Srrlla lm Zeichen -es Wahlkampfes. Berlin, S. Nov. Seit gestern flattern in Berlin die ersten Flugblätter auf den Straßen. Bei allen Par teien sind di« Geldmittel von der lKten-Wohl her or^ schöpft. Die persönliche Wahlpropaganda ist deshalb in Prct-gabe größter wirtschaftliche Interesse« Wit Fra«8- de« Vordergrund getreten. Die in den eiryelnen Par-! reich zu einer Einigung kommen Müssen. ,w»«» Wir teie« organisierte« Verbände werde« al- Stoßtrupp- gleichwohl bestrebt sind, da- Ziel der Einigung zn er- vvrgeschtckt. Di« Stahlhelm-Verbände, der Jungdeutsche reichen, so deshalb, .weil et» Handelsvertrag »nd MU, Orden und ander« Organisationen machen für die rech* abkstmmen privat« deutsch-fra«Mische Wirtschaftskrise* men erleichtern würden. Vor wenigen Tage« ging durch die Presse di« Nachricht wer Verhandlungen -um Zweck der Schaffung eine» deutsch-französischen Sttchl-KarteM. Diese Verhandlungen sind zwar sowohl von französi scher al» von deutscher Sette dementiert worden, aber e» kann Seinem Zweifel unterliegen, datz auch solche Ver handlungen in irgendeiner Form eine» Tage» kstMmen werden. Sie dürsten sich freilich nicht nur anf Deutsch land und Frankreich erstrecken, sondern auch Belgien »Atz England werden aller Voraussicht nach in dea Krei» stie- ser Verhandlungen au» politischen «nd au» wirtschaft* ltche» Gründen «inbezogen werden müssen. Handelsver trag-Verhandlungen mit Belgien und England .stchen gleichfalls bevor, va» Belgien arllangt, si Pn» mmw