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Nr. 214 IS. Jahrgang Die Räumung der Dortmunder Zone M velnakW' 7p«, di« MV »w» pertt^im 'M auMmm- Neue Preissenkung Vorbereitet. Die Wirtuugen der lOprozentigo« Fracht, ermätzigung. verlia.1l. September. Ja den nächsten Tage» steht eine sehr bedeutende Aenderang im deutsche« Wirtschaftsleben bevor. Wie der »Tag" erfährt^ ist aus Veranlassung des Reichswirtschastsminlfters Hamm eine allgemeine Brrbillu gungöaktion eingeleitet worden, die sich aus alle Teile des deut- schm Wirtschaftslebens beziehen wird. Der Zweck ist, unsere Wirtschaft wieder mit dem Nosland wettbewerbsfähig zu machen. Der Grund dazu muh zunächst durch eine HerabsestUng der SisenbahnfrachtMe gelegt werden, worüber zwischen dm» Reichswirtschastsministerium und dem Reichsverkehrsminift— rium Verhandlungen schweben, die voraussichtlich in dm nächsten Tagm zum Abschloh kommen werdm. SS Sandelt sich nm eine Herabsetzung her Frachten um durchschnittlich 10 Prozent. Die nächste Folge wird sein, dah die Kohlenpretse in demselben Ausmah fallen. Sine Verbilligung der Frachten um 10 Prozent würde bei Steinkohle aus den Zentner etwa 8—1V Pfg-, bei Braunkohle etwa 5 Psg. ausmachen. .. - - -- —-—- Der Rückzugsbefehl Mzug du 8. französischen Division Snd, des Monats. Ellen 11. Sept. GeMtz eine«! Befehl de- komman dierenden General» d«S SS. Armeekorps soll di« dritte französische Division, .di« den Dortmunder Bezirk be« legt hat au» der BesatzungSzone Nerausgezogen wer- den. Da- 27. Infanterieregiment in Recklinghausen soll bis zum 27. September, abgezogen fein. Mr diese Trupp« kommen diejenigen Teile de» 18. Dragonsrregt- ments nach Recklinghausen. diel zurzeit in Dortmund liegen. > ' ! ,! ! ' ! Dio ZivildienststeÜen, die Regtebahn Usw. sollen kn Recklinghausener Bezirk bis zuM 20. Oktober voUtän- dig -bgebaut sein. Mährend der Abbau der Zollverwal tung-Vellen vom 1ö. September ab 'erfolgt« Militärisch« Räumung Oberhausen» di» 16. September. Oberhausen. 10. Sept, Seit dem gestrigen Tage be ginnen die französischen Truppen mit dem Abtransport von Material und Au-rüstung-gegenWnden.. Wie Per Kommandant der Besatzungstruppen der Stadtverwal tung mitteilt, .wird der Abzug, der Truppen sm 1L September beendet sein. Räumung d«» Häsin» von Karlsruhe am 80. Septemde». ... . Karttruhs 11. Sept'. Der französische lvauptkom- Mandant gwt heute früh bekannt, daß die Besetzung de» Haseng-biete» erst am SO, September aufgehoben ivtrd. Di» Nufhidnng der Zollämter. Zollämter an der deutsch-niederlAU- bischen Grenz« werden am 21. September aufgehoben. Di« Zollkontrolle an der deutsch-niederländischen Sven- S« im besetzten Gebiet wird gleichzeitig Wieder van Den deutschen Behörden übernommen. » Segln« öer tzaftentlassungea tm Ruhrgebiet. ZN der Frage der Haftentlassungen kn Ruhrgebiet erfahren wir. daß seit Mittwoch mittag- die «Entlas sungen in de» einzelnen Orten ln di« Weg« gelettckll worden sind. Im ganzen handelt Vs sich' wohkl unl etwa 300 Personen, die noch freigegeben werden müsse«. Im Laufe des Donnerstag werden auch in Landau S» der Pfalz, Gefangene freigelassen« l Wart-. 11. Sept. Offiziell wird in Pari» mitge- teilt r Gemäß Art. 7 AnhaUg'3 des Londoner Proto kolls wurden 51 Deutsche auS den Gefängnissen -t» Ruhrgebiet in Freiheit gesetzt. Darunter befinden Wh 36 Untersuchung-Häftlinge und IS Verurteilte« Di» Mmnefttematznahmen werden eifr^st fortgesetzt. demokratisihe Kuaügebung gegen üe« Vürgerblock. General von Deimling gegen dl« liri«g»h»tz«r. Frankfurt a. M.. .10. Sept. Än Frankfurt sprach gestern General v. Deimling in einer Versammlung di» von der Demokratischen Partei veranstaltet war. Der General wandte sich gegen die Kriegshetzer dis immer noch nicht begriffen haben oder begreifen wolle« datz die Wiederaufrichtung der Monarchie nicht nur den Krieg..sondern den Untergang de» Reiche» bedeuten wür den. Die ganz« Welt würde sich gegen un» zusammen- schlissen, die Rheinland« würden sofort vom Reich ge trennt werden. Deshalb hat jeder Deutsch« dm Pa» Herz auf dem rechten Fleck hat, di« sittliche Pflicht, .die Republik zu respektieren. Die Erstarrung in alten For men führe zum geistigen Rückstand und zum Tode. Kein Volk könne von der Tradition allein Leben. Der Ge neral fordert den Eintritt Deutschland» in den »Mer- bund. Deutschland hätte di« Einladung Macdonalds sofort annehmen müssen. M« konnten nur gewinne« wenn statt des Potneartlnu» Pa» Völkerrecht siegt. Statt dessen aber zerbrechen wir uns den Kopfüber dm Kriegsschuld««»«. Die Frag« der KrieMchuw,1p E uns hoch bedeutsam und umso bedauerliche» äst.«» sie zu einem Trinkgeld für die Deutschnatwnalen beravzu- würdigen. Die Rede gipfelt« in Vem Aufruf. ftw Pa» Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zu Wicken. K» wurde folgende Resolution angenommen, ««Mmnkma bekennt sich zur Fortführung einer Politik berBev- pändigung n ach autzen und zur Verteidigung And MN Ausbau der demokratischen deutschen Republik^ «U» diesem Grunde warnt di« B« ps vor d«r Schaffung «in«» s«lig» Klaffenzecklüftung in und di« bisherigen Verteidig, derreitzen würde. Sie ruft menschlich der deutsch»« «Kt «eichsregierung und Reichs Relchsreglemag unäsNSlkerbunä. _^5^Kühere ReichStagsprüftdent und fotztaldemokrn- tt^e AbgeordneteLS b e Hatto vor teiniger Lett! in einem AAa" Dr-^esemann den .sofortigen Eintritt Deutschland- ft, den BMerbund . befürwortet. »..Di« die Ansichten Dr. Stresemann» , wieder- gibt..hat darauf in einem Artikel geantwortet in dem überstürzten Vorgehen Deutschland« Und «iner Erledigung dieser Frage im Eiltempo warnt. Sie gibt zu ^>atz LöbeS Aufforderung berechttgt wäre, wenn Macdvnald der beherrschende gute Geist -e» Völkerbun- des wäre. Sie meint aber, da« per französische Mut- vervrüfident Herrtot in seiner Genfer Red« Bedtngun- gen gestellt Hütte, Pi« für Deutschland UnanmOnbar leien. > Diese Auslassungen de» volksparteilichen Organs haben im In- und Auslände ein« Beachtung gefunden diu vielleicht doch etwas übertrieben ist.' Tenn es scheint uns doch zweifelhaft ob die „Zeit" die Auffassung Iw- StresemannS richtig Wiedergtbt, oder ob eS-fich nicht viel mebr um eine RedakttonSarbeit handelt, die viel leicht auf Informationen älteren Datums zurückgeht und sich nicht mehr in allen Punkten mit den Auffassun- gen des Reichskabinett- deckt. Denn eS ist doch'.nicht zu verkennen, datz die Beurteilung.der Stellungnahme Herriots zu dem Eintritt Deutschlands in Pen Völker bund. .wie sie in der ,Leit" zum Ausdruck kommt auf einer übertriebenen mißtrauischen Auslegung der Worte des französischen Ministerpräsidenten beruht» die kei neswegs allgemein geteilt wird. Wie sich beispielsweise au» einer Reutermeldung ergibt, wird in zweifellos gut unterrichtete« englischen Kreisen t» Genf ganz im Ge gensatz dazu angenommen, patz Frankreich keinen Ein wand dagegen erheben werde, wenn Deutschland einen ständigen Sitz kn BMerbundsrat erhalte. Deutschland soll« keineswegs ein« neu« Unterzeichnung pes Per- sailler Vertrages und eine neUe Anerkennung der Kriegsschuld Deutschland» zugemutet werden. Die Mel dung der offiziösen englischen Agentur schließt mit per Feststellung, patz der Zeitpunkt für Deutschlands Ein tritt in den Völkerbund nunmehr von Mm selbst.abihänge Dies« englische StKnMe kann unserer Auffassung nach nicht unbeachtet gelassen werden. ES Lst.selbstver ständlich. patz Deutschland sich nicht tzum Eintritt »in den Völkerbund drängen dars denn h» hat mit dieser Institution bisher manchs Wechte Erfahrungen ^ge kracht. Aber es ist ebenso selbstberWndlich^datz Deutsch land nicht auf dis Dauer seinen Eintritt in den Völker bund aus einer Notzen Verärgerung heraus verweigern darf, wenn es dazu von denjenigen Mächten, auf Pie wir unS i» unserer internationalen Politik vor ullem stützen müssen. Insbesondere von England in M dringen der Weise eingelade« wird. GS kann dem nüchternen Beobachter der internationalen Lags doch nicht entgehen datz der BMerbund sich -mehr Und Mehr durchzusetzirri beginnt, und datz Deutschland deshalb ihn mehr als eine Einrichtung ' von zweifelhafter Dauer dvn zweifelhaftem Wert beiseite liegen lassen kann. Wir können un» nicht auf eine Stufe!Mi!t Amerika' und Rutz- land stellen, penn Amerika ist hin Erdteil für sich und steht in der Fülle seiner politische« und wirtschaftlichen Macht da. Rußland aber lehnt den Völkerbund um der bolschewistischen Grundsätze willen ab, mit /denen.wir nicht» gemeinsam haben können und wollen. Sehr beachtenswert scheint ün» auch nm» ^etn er probter Freund Deutschland», -er amerikanische Gene- ral Allen über den Völkerbund Eesagt bat. Allen, der in seinem Baterlande in aufopfernder. Weise Pi« Samm lungen für die notleidenden deutschen Kinder, gefördert und in seinem Rheinlandtagebuch die Machenschaften der Franzosen im besetzten Gebiet MU erfreulicher M- erfchrockenheit und Rücksichtslosigkeit gegeißelt hat Alt Deutschland dringend zum Eintritt in den BMerbund und zwar im gegenwärtigen Augenblick. Er meint daß Deutfchland auch In der vberfchl-stWen Frag» gan- ander« Ergebnisse erzielt Mte. .wenn -'damals Vs- rsit» Mitglied dck BMerbund,» gkveftn wäre. Denn w«m - eckt Mil am TIM der verhandlunaen^tz« dann sei,» nicht mehr Objekts sonder« Subjekt der Wett- pNEdann kE -s-Pik ti« La^.Mftftin Schick- fal mitzubtstimmen. Wle« fürchtet ^.datz ^jn» -für Deutschland so günstig« KonsftMwn M vielleicht lo bald nicht Wiede» biettN Werd«. Äes« Ausführungen sch«in«n un» doch sehr der WachtunEwckt Mberftür- »uns ist L«wiß nicht am Platz», di« Polittk^er Mrpatz- tsn Gelegenheiten. PU wir ln^r Vergang«Meit so oft und MU so veckängni»vNlttMrkE auchletzt «och fortzusetzen. Mär* über «b«nfNA» nicht G-nf 11. Setzt. -ine» national« Un -ereintgunü f^ den VM«^ tzmck. di» WftM» «ni»? RsM «E WwntintB stattfand, .sprach ReichStagSabgeordneter Dr. Breitschsid« Er befürwortete den Beitritt Deutschlands zum Völker bund. wobei Deutschland ein« seiner politischen Bedeu tung entsprechende Stellung, sinnehmen müsse. Eine Erneuerung der Unterschrift unter den Versailler Ver trag dürfe man do« Deutschland nicht verlangen. Brom« ting erklärte, die Frage der Stellung Deutschland- Le- genüber dem BMerbund sei außerordentlich ernst und wichtig. Er hoffe, datz die 6. PMerbundsversamm-» lung nicht ausetnandergehen werde, ohUe eine Auffor derung un Deutschland zuM Beitritt gerichtet zu haben. Frankreich erwartet Reichstagsneuwahleu. Köln. 11. Sept. Der Pressevertreter per ^Kölui- ! schen Bvlk^eitung" batte Gelegenheit mit einem , der nächsten Mtarbeiter Herrtot- Über die französische Auf fassung zur Kriegsschuldfrage ausführlich M spreche«. Au- den Ausführungen de- Franzosen geht hervor, daß franMischerseits alle Hinweise auf Dokumente und ge schichtlichen Tatsachen immer wieder mit den bekannten Einwänden abgelehnt werden. Sollte Deutschland.so heißt es in den Aeutzerungen weiter, tatsächlich^zur Notifizierung her Kriegsschuld Ve» Reichskanzler- liber- aehen, dann solle man sich in Deutschland darüber klar werden, dgtz unter Umständen Frankreich _alle- daran setze» werde, die Kriegsschuldfrage vor daS^ Haager Schiedsgericht W bringen und dessen Entscheidung stehe von vornherein fest. Dann aber würde die Angelegen heit für Deutschland ein« Wichst ungünstige Wendung nehmen. ' ' - ' I , ' Auf Pie Frage nach der Auffassung Aber die Regie rungsumbildung in Deutschland wurde darauf, hinge- Wiesen, datz e» letzt für die gesamte europäisch« Lage höchst günstig sein ivürde. wenn die Veutschh Regierung da» Parlament schon setzt auslöfen wollte. Mit einer ReichStagSauslvsung und Neuwahlen wird in Part» be stimmt gerechnet. Die Rechts und Link»-Parteten de» Reichstage» und namentlich die Kommunisten würden bei den Neuwahlen sehr viel Einbuße erleiden. Ws--», 20 Gol-mllllonen bezahlt. Die Londoner Za-lnngen. Berlin, 11. September. Die nach dem Londoner Pa« heut, fälliae zweite Rat, der Reparationszahlung«, von 80 Millionen «oldnmrk ist im Laufe des heutigen TageS an de« «geMeu Pir Reparationszahlungen abgesiihrt worden. dl» am»rlkaallch«a danklsr» «ab -l» Kuh». iwasliinawn. v. Sept. H«utt wird Vem „UniMrsal Service- von bestunttrrtchtewr ^lt« «u» Gmf.Mmck- d«t di« amerikanischen Bankier» hätten Frankreich und Belgien darüber unterrichtet, patz die Ruhrväunmna un erläßliche Bedingung.für die Ausgabe der Deutschland- EheftiWa^ MEMänner E« nicht um Haavesbreitt von ihrem Standpunkt ad. Vörde 11. «ept. wie veckauttt,w»rdenbi, Zoll- LÄ'.'LL'»«: W KSr dm noch etwa 80 Mann beträgt Poitzen wirb !unh«kaWt. > > i' ' > /luer Tageblatt Mzeiger für öas Erzgebirge «Ah-U». na... ...m.» ... 9onnabenä» äen l3. September Z924