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!» Addi«)». 6 Anzetgra , davon -1 «nlndustU«, m Ziegelei- ng. le bete. f den Fel. f Anregung des Wirt- - unserer icht Ssfent- tag- bi« S ist und daß i zu 60 >en. >l..Abtlg. lbmann. ». H.. «- »ch. usplcürtk Pdiilpt'i. jli'l «WIM. i„j au» U" Ipirl re. de? A rtreut^',» kdeuki.« A gen unv 8 >i«!ingst F tuch jtl'l. E >u »o >ße rn, /luer Tageblatt Dienstag, äen 12. August 1S24 Ar. 1S7 IS. Jahrgang — . VI« p«ttN«Ui M» N»»et,»i, au» Hu» »» -u». »Srn»« n»r*ie»» « o»itpf»«>t»^ »«tlom—pttltzill« «» »»ltpftnnl», «nttlch» z»ll» « »»l-p-isat,». I »gramm», Tageblatt Aaeerzgeblrg». Enthaltend Alt amtlichen Bekanntmachungen Aes Kates Aer Ektaöt unö öes Amtsgerichts ^lur. p»M«ck-g»«tt»r Amt Leipzig Nr.ISS». MMZ Anzeiger für öas Erzgebirge Glänzender Verlauf der Derfaffungsfeiern im Reiche. Dier repftblikaniM» Gedauke marschiert! Die gewaltige Beteiligung qp den BerfassungSfeiern und ihr glänzender »erlauf Haven gezeigt» daß die deutsche Republik feste wurzeln in den Herzen des deut schen »olle» geschlagen hat. Der Uevermut der Staats- feind« von rechts und links hat auch die Lauesten aus gerüttelt und auch den Gleichgültigsten die Gefahren zum Bewußtsein gebracht, die dem deutschen Volke drohen, wenn die republikanische Staatsform dem vereinten An sturm ihrer Gegner von recht» und link» erliegen sollte. Sv haben denn am vergangenen Sonntag und Montag Millionen und Abermilltonen in allen Teiles des Rei che» sich zusammenaefunden und Zeugnis abgelegt für ihrs Treu« zum heutigen Staate. Sie Haben damit zum Ausdruck bringen wollen, wa» Reichspräsident. Ebert in seiner Ansprache an die Berliner Schutzpolizei in die Worte gekleidet hat: „Deutschland darf.nicht durch Phantasten und Fanatiker in Bürgerkrieg und Chaos ge- otzen werden." Als Schutzwall gegen die Umsturzbe- strebungen hat sich aus dem freien Antriebe des Volkes heraus da» Reichsbanner „Schwarz.Rot-GoId" gebildet, la» bei dieser Gelegenheit seine erste glänzend geglückt te Heerschau ^rbhielt. Wenn in all denen, die sich in diesen Tagen zu „Schwarz-Rot-Gold" bekannten, .die Ueberzeugung wack ist, daß da» Bekenntnis zur Republik auch die Pflicht in sich schließt, alle Kräfte für das Wohl der BolkKgesamthett etnzusetzen, dann brauchen wir un» um die Zukunft der deutschen Republik und der deutschen Nation nicht zu bangen. Di« Arier de» 11. August im R itzetng. Der Reichstag »und seine Wetter« Umgebung» beson ders da» Brandenburger Lor, waren schon eine Stunde vor Beginn der Feier von vielen Tausenden umsäumt. Auch der Reichstag.selbst, der Sitzungssaal und die Tri bünen. waren überfüllt. Punkt 12 Uhr erschien Reichs- Präsident Ebert in Begleitung de» preußischen Mini sterpräsidenten Braun, .de» ReichSverkehrSminister» und des Prof. Dr. Hugo Preutz. Nach einleitendem Thor- aesang nahm der Hamburger Senat-Präsident Dr. Pe tersen da» Wort zur Festrede, in der er u. a. ausführte r Der 11. August ist der Tag de» deutschen Volke». SS kann kein Zweifel darüber bestehen, daß der Leist der Verfassung von Weimar ein echte» Bekenntnis de» deutschen Volke» ist. Der Name Weimar wäre zu Un recht mit unserer Verfassung verbunden, wenn sie nicht einträte sür di« Freiheit geistiger Entwicklung de» Ein zelnen. Nicht Gleichmacherei erstrebt die Verfassung von Weimar, wohl aber da» gleiche Recht für Hetzen Volksgenossen. Wenn heute al» ShMbol der ersten Ein- bett-periode de» Deutschen Reiche» die schwarz.wettz-rote Fahne wetten Kreisen de» deutschen Volke» noch Heson- der» teuer ist. so mag diesen Kreisen gesagt Werdenr Ta», wa» dieser Flagge Achtung und Lieb« verschafft hat, ist deutsche volkLleistung.gewesen, wir haben sie in unserer Handelsflagge geeint mit seneM ehrwürdigen Symbol der deutschen Gemeinschaft, mit den schwarz-rot- goldenen Farben, und haben pn» damit such Lu ihr bekannt. Wir wollen aber nicht, daß.sie zu Girier Parteiflagge werde. Wer die schwarz-rot-goldene Fahne mißachtet, mißachtet den nationalen Gedanken. Da» Vertrauen der Wett zu dem Geist« de» deutschen Volle» wird umso stärker sein, se Finhettltcher da» deutsche Volk sejne nationalen WillenSVtldungen hinter die re publikanische Staatsform stellt. ED gibt keinen anderen Wea ^u nationaler Freiheit und nationaler Kraft al ben durch die deutsch« Republik. Die deutsche Republik, geschaffen durch deutschen willen, deutschen Geist und deutsches Gemeinschaftsgefühl, möge ein Hort sein de» Frieden» und de» Rechtes! Die Ausführungen Vr. Petersen» wurden -nit leb haftem Beifall ausgenommen. — Neich»innenminister Dr. Jarre» erklärte im Namen de« Reichsregierung, daß die Verfassung ohne Rücksichtnahme mit allen Mit teln gegen seden versuch einer gesetzwidrigen oder gar gewaltsamen Aenderupg Keschützt werden soll. Sr er wähnte dann die Londoner Verhandlungen, bet denen sich da« Los Deutschland» entscheidet, und sprach unter lebhaftem Dank an die deutsch« D«l«Mtton den Wunsch au», daß e» ihrer ernsten, verantwortungsbewußten Ar beit gelingen möge, di« Ehr« de» deutschen Volke» und damit den Frieden der Wett zu sichern. Der Minister schloß mit einem Hoch auf da» in der Republik geeint« deutsche «oll. in da» die Festversammlun» heg-istert einstimmt,. Dem Reichspräsident-« wurden bei der Abfahrt vom Publikum lebhafte Huldigungen darge- bracht. Dl« Verfassung,feier de« Reichsbanner« Tchwarz-rot-gold in Berlin. Den Auftakt su den amtlichen BerfassunMeiern am Montag bildeten am Sonntag die Veranstaltungen de» Reichsbanner» Schwarz-rot-Gold. Die Feier fand im Großen Schauspielhaus statt. Für die Sozialdemo kraten sprach der Abg. Dittmann, für da» Zentrum Generalsekretär Dr. Fockel Und für die Demokraten Her Abg. Erkelenz. Darauf marschierten die einzelnen Kameradschaften des Reichsbanner» Mit ihren Fahnen, stürmisch begrüßt von dem zahlreichen Publikum, da» fortwährend in Hochrufe auf die Verfassung «.und die Republik einstimmte, nach -eM Mexanderplatz. Zu Stö rungen ist es nirgend» gekommen. In Gemeinschaft mit den Demokraten und dem Zentrum von Groß-Berlin veranstalteten die Sozialdemokraten am Nachmittags in zwölf großen Gartenlokalen in den verschiedenen Stadt teilen Berlin» große Bolksfeiern, in denen namhafte Führer der Parteien da» Wort ergriffen. Di« Feier im Rationaltheater zu Weimar. Weimar, 10. August. Zu der vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold heute veranstalteten Verfassung-feier in Weimar hatte sich dis Stadt reich geschmückt. Im Laufe der Nacht zum Sonntag strafen in 'Extrazügen Tausende von Teilnehmern de- Reichsbanner» Schwarz- Rot-Gold au» allen Teilen de» Reiche» mit ihren Ab ordnungen in Weimar ein. Die Hauptfeter fand im Nattonaltbeater statt, bei der Prof. Dr. Preuß über die Verfassuna sprach, General Deimling wandte sich sehr scharf.gegen die Kriegshetze der nationalistischen Ver bände und betonte da» deutsche Boll müsse wieder ar beiten und schaffen lernen, damit der Wiederaufbau vor sich gehen könne Der Generalinspektor de» öster reichischen Heere» Körner überbracht« die.Grüße Oester reich» ' ! II i Nach der Feier, die von Männerchören umrahmt war, sprachen mehrer« der genannten Redner pom Bal kon de» Nationaltheater» an da» viele Tausende zäh lende Publikum, unter dem sich mehrere tausend Bun- de-mitalieder de- Reichsbanner» Schwarz-Rot-Gold auf. gestellt hatten. Schauspieler Alliger trug Hierauf da» Freiligrathsche Gedicht Gchwarz.Rot-Gold vor, das von der Menge in feierlicher Stille angehört wurde. Nach dem Absingen vaterländischer Lieder begann der Ab marsch in Gliedern zu acht Mann, der etwa 1H, Stunde dauerte. Am Nachmittag und Abend fanden Festlich keiten in etwa 10 Gartenlokalen und im Volkchau» statt. Di« versassungeseier in Chemnitz. Chemnitz stand gestern im Zeichen der Verfassung-« feier. Da» Programm der republikanischen Parteien und Verbände vollzog.sich.in bester Weise bei befriedi gendem Wetter und unter starker Teilnahme der Be völkerung, Im Mittelpunkt stand ein großer Jestzup mit zahlreichen Festwagen, zwischen denen die.repu blikanischen Parteigruppen marschierten, hinter dem Festwagen der Republik die Garde de» Reichsbanner» Gchwarz-Rot-Gold. Auf dem Marktplatz sprachen Meh rere Reichstag», und Landtagsabgeordnete. Am Abend fand großer Fackelzug und Feuerwerk statt, der Schloß teich war märchenhaft illuminiert. v'rsastungeseier in Leipzig. Die Leipziger Behörden veranstalteten unter An wesenheit zahlreicher Gäste am Montag in der Aula der Universität eine VerfassunaSfeter Reich»gertcht»rat Dv. Baumgarten sprach in längeren Ausführungen über da» Wesen do» demokratischen Staate» und die ReichSber- fasftma. Er kennzeichnete den demokratischen Staat al ben Ueberwinder de» absolutistischen und ObrtgkeitSstaa- te-, in dem die Regierung nach den Bedürfnissen eine einzelnen zugeschnftten > während die Untertanen von der Teilnahme an dep Staat-geschäften fern gehalten worden seien. Da» Spiegelbild de» Geiste», nach dem im Staate regiert werden solle, sei die Verfassung, .un serer demokratisch.soztalen di« von Weimar. Von deut schem Geiste beseelt« Männer hätten zunächst durch die se- Werk Deutschland au» dem Thav» der Revolution gerettet. Draußen auf dem Augustu-platz hatte sich bet herrlichem Sommerwetter eine zahlreich« Menge ein gesunden, di« bet den Klängen der Reich-imhrkavelle den Gedenktag der Republik feiert«. Di« stet«» «us de« vompl tz in M-gd»»m« Magdeburg, 10. August. Der Bezirk Magdeburg, der Gründung-ort de» Reichsbanner» Schwarz.Not.Gold, hatte heut« seine Anhänger zu einer Verfassungsfeter auf dem Domplatze zusammenberuftn. Die Aesgmtzahl der Teilnehmer wird auf SO 000 geschätzt. An der Feier nahmen auch Vertreter de» Oberpräsidtum». dep Regie rung und der städtischen Körperschaften teil. Auf.Vor ¬ schlag de» Gauvorstandes, der die BegrüßungSanstgrache hielt, wurde folgende» Telegramm an den Reichspräsi denten gesandtr „30000 auf dem Domplatz zu Magde burg versammelte Kriegsteilnehmer grüßen den Reichs präsidenten, geloben unerschütterliche Treue und erklä ren sich bereit, die Republik mit allen Mitteln zu schüt zen. Reichsbanner Schwarz.Rot-Gold." Halle, 10. Slug. Der heutige Haupttag per Ver- fasfungSfeier de» Reichsbanners Schwarz.RoPGvld ver lies, bei prächtigem Wetter ohne den geringsten Zwischen fall. Ein große» Wecken leitete den Tag ein. In Son- Verzügen trafen au» dem Bezirk und Anhalt viele Lau sende von Teilnehmern ein. die sich mittag» dem -gro ßen Umzug, der insgesamt etwa 80 000 Teilnehmer mit 126 Fahnen und zahlreiche Mustllorp» zäWte, anfügten. Di« Veranstaltungen in Hannover. Hannover, 11. August. Die VerfassungSfeier der republikanischen Parteien und Verbände )n Hannover nahm einen überaus eindrucksvollen Verlauf. In der Frühe des Sonntag» fanden auf zwei Friedhöfen Ge dächtnisfeiern für di« Toten de» Weltkriege» statt. Am Nachmittag erfolgt« dann der große Umzug unter Füh rung peS Republikanischen Reichsbunde» und de» Reichs banners Schwarz-Rot-Gold. Stundenlang währte der Vorbeimarsch .in den Straßen der inneren Stadt. Zahl reiche Vereine Mit ihren Bannern, alle mit schwarz rotgoldenen Wimpeln geschmückt, nahmen daran teil. Der Republikanische Reichsbund hatte auch ein« Abtei lung in den Uniformen der Lützowschen Freischaren mit schwarzrotgoldenen Kokarden gestellt. Eine Rttterge- statt zü Pferde trug die schwarzrotgoldene Sturmfahne. Geyern gingen im Staatstheater die offiziellen /Feiern Unter Parker Beteiligung vonstatten. Vie Feier in vad«n. Karlsruhe, 11. August. AM heutigen 11. August der in Baden al» allgemeiner Feiertag, gilt, fand im »roßen Festsaal« eine von Tausenden besuchte verfqs- sUnMeier statt, die ssch zu einer eindrucksvollen Kund- aebung für die deutsche Republik spaltete. Nach einem von de» Polizeikapell« gespielten Marsch begrüßte der Staatspräsident Dr. Köhler di« gewaltige Versamm lung. Zn seiner Rede betonte er, daß man mit berech tigtem Stolz auf die Weimarer Verfassung.blicken könne. Dis Rede klano^tn dem TveUb«kenntni» de» chadischen Bolle» zur Republik au». versassungrseier in München München, 10. August. Zur Verfassung-feier haben hier nur die Reich»- und die städtischen Gebäude, sowie ganz vereinzelt Prtvathäuser geflaggt. Vormittags fand in der Hall« 1 de» AuMellungSparke» eine von den republikanisch gesinnten Verbänden veranstaltete Feier statt.die von tausenden^ zumeist organisierten Arbeitern besucht war und mit musikalischen und Gesangsvorträ- aen begangen wurde. An ihrem Mittelpunkte stand eine Rede de» Abgeordneten Auer. Di« deutsch« Delegation in London am verfafs«ng»tag wie au» London gemeldet wird, fand in den Räu men der deutschen DeleWtivn am Montag eine Ber- fassungSfeier statt, an der unter Führung des Reichs kanzler» Dr. Marx.sämtliche Mitglieder der deutschen Delegation, da» Hilfspersonal und die Mitglieder der deutschen Kolonie London» tetlnehmen. Reichskanzler Dr. Marx.hielt eine Ansprache. Die deutsch« Botschaft hißte am BerfassungKtag die deutsche ReichSflagg«. Beim Reichspräsidenten ist am Montag, folgende» Telegramm de» Reichskanzler» etngegangenr Anläßlich de- VerfassUncvttage» übersendet Ihnen, Herr Retch»- präsident, di« deutsche Delegation in London ehrerbie tigen Gruß. Möge da» Werk de» Wiederaufbau«» un sere» Vaterlande» und der ZusamMenfalsung^unser«» Volle» in allen Schichten und Stämmen zu neuer Kraft entfaltung. für welche di« Reich-Verfassung Iren Grund stein bildet«, In den kommenden Jahren zu unserer al ler Befriedigung fortschreiten. Di« außenpolitischen Bo- dtngungen hierfür zu schaffen, ist di« schwere Aufgabe, die der deutschen Delegation Miegt. St« widmet sich dieser im Bewußtsein der damit verbundenen Verant wortung und mit dem Ziel«, .eine Lösung zu finden, di« Eurvpa d«n Frieden und dem deutschen Volke di« Freiheit guvährleistet. Reichskanzler Marx. De» Rttch-prüfident en v». Marr Berlin, 1^. August. Der Reich-Präsident hat da» Telegramm dr- Reichskanzler» wie folgt beantwortet! ,Äch erwidere Ihren Gruß mit dem herzlichen Wunsch, daß Ihre und Ihrer Mitarbeiter verantwortungsvoll« Arbeit zu -in« Lösung führen möge, die uns«»« schw»r- «vrüfttn vatttlande Fr«th«tt und Hoffnung, aus fried lich» Entfaltung Hin« Kräfte gibt. U-h-rall. Wo Ww