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LMM Mzetger für das Erzgebirge -»««»»». «ot»«««»» 1» «MchtO viimMXOchi»^» »««I«« «»,«««»««1,4» Ho». ^M, Nr. 1S0 Freitag» ckeu 11. Zull 1S24 IS. Jahrgang Die pariser Kompromißkomö-ie. Milchen «blvsunMravvm Und VA MN 81. Okwb« besttmM. Di« Stfenbah»«rtr«vpen jjwd zufolge Nn- ordnuna.de» Krieg-Ministers KtS zu eineM Drittel M ergänzen. Eine Einigung auf Rosten Deutschlands. DK Pariser Befvrechurw stoischen dem franzMtzhen »nd dem englischen Mnisterpräsidenten hat zu einer SiniMNp -er Seiden Länder geführt,.di« nun mit einem gemeinsamen Programm in die Londoner Konferenz etn- treten werden. Dabei ist In der Hauptsache M acd o.- N^rld der Gehende und Herrtot der Empfan- ölend« gewesen. Der englische Ministerpräsident hat seinem französischen.Kollegen erhebliche Zugeständnisse gemacht und damit dürfte dessen erschütterte Stellung wieder gefestigt und ein schwere- Hindernis für die Bep- wirklich»»» de» Dawe-vlaue- au- dem Wege geräumt sein. Selbst -aS nationalistische »Echo che Pari-" mutz mgeben .Hatz Frankreich Erfolge erzielt hat.. Allen« ding» ist.Perttnax,noch 'bet weitem nicht befriedigt da er den ganzen Dawe-plan für schlecht hält, und er for muliert da- SroebniS der Zusammenkunft mit den Wor ten r Die Kette von Lheguer» ist.etwa» loser geworden, aber sie ist sticht gebrochen. Die für Herrtot sich! so bedrohlich anlassende Senatsdebatte über die auswär tige Politik dürfte also vorübergehen, .ohne datz e» Poin- care gelingt ^seinen verhaßten Nachfolger und Gegner u Fall zu bringen. La« ist aber so ziemlich auch da» einzig.Erfreuliche an den Ergebnissen der Pariser Aussprache. Denn was da» zwischen den beiden alliierten Staatsmännern an Tatsächlichem Verabredete anbelangt, so kann es für uns wenia Grund zur Befriedigung geben. Die Etnt- GMg zwischen Frankreich und England ist Meder ein mal, wie schon so oft, auf Kosten Deutschlands herge stellt worden? Die von Herrtot au» Furcht hör der na tionalistischen Opposition ausgenommen«» Forderungen der Poineareschen Politik sind von Maedonald leider in weitgehendem Matze erfüllt worden.. Der.englische Premierminister hat die grundlegende These seiner Po litik datz da» SachverständtVngutachten über den Rah men de» Versailler vertrage» htnau-geht. pretSgege- ben und infolgedessen auch die wesentlichsten Forderun gen Frankreich» anerkennen müssen. Deutschland z« den Beratungen in London nicht hin,«gezogen werde« soll, sondern datz man offenbar beabsichtigt, .IHM da« fertige Protokoll zur Unterschrift vorzulegen. Da mit wären wir glücklich wieder bet der DMatSpqlttA Poineareschen Muster» anaelangt. Die Alliierten ha ben zu befehlen und Deutschland zu gehorchen., E» ist merkwürdig, datz Herrtot und Maedonald nicht selbst etnsehen, .in wie schreiendem Gegensatz ein derartige- Verhalten zu Herr von ihnen so oft und so feierlich pro klamierten Grundsätzen steht.' Die ReichSr^ierung Mrd mit vollem Nachdruck darauf.htnzuwirken haben, datz Deutschland bet den Londoner Beratungen gleichf.alls zu Worte kommt. Der Text de- Pa riser Memorandums selbst gibt dazu eine gewisse Hand habe. ha in den Punkten 4 b und 4 f ou-drückltch von den .beteiligten" Regierungen die Rede ist, während an anderen Stellet» von den interalliierten Regierungen gesprochen wird. S» Mrd aber niemand bestreiten kön nen. .datz auch Deutschland an der Durchführung de» Dawe-planeS „beteiligt" ist. Deutschland wird vielleicht umso eher auf einen ge wissen Erfolg .bet seinen Bemühungen, in London ge hört zu werden, rechnen können, da man in Pari« of fenbar die Rechnung ohne den amerikanischen Geldgeber gemacht Hat. Schon fetzt Mrd, .wenn auch in vorsichtiger Form, au- Washington gemeldet, datz die Vereinbarung über die Beteiligung eine» smet- rikanischen Vertreter» an der ReparationSkomMsfton für Amerika unannehmbar ist. Damit Mrd eine- de« wichtigsten Stücke au» Vem englisch-französischen Ab kommen herauSgLbrochen und die ganze Frage,von neuem aufaerollt. Man darf Wohl die Hoffnung auS- sprechen.datz die Londoner Konferenz, nachdem der von Potncare entfesselte Entrüstung-sturm in Frankreich sich gelegt hat. .unter Mitwirkung der Vertreter. Mmerika- noch manche Veränderung gn dem unerfreulichen Bilde bringen wird, da« in Pari- entworfen worden ist. Enttäuschung kn öerlln. Berlin, 10. Juli. In den Regierungskreis en herrscht die pariser Vereinbarungen für Amerika unannehmbar! London. ^10. Juli., MTB.). .Reuter berichtet au« Washington, .einige amertkantsche RegierungSvertretrr erklärten, wenn sie auch mit ihrem offiziellen Kommen tar zurückhalten, .bis vollständige Informationen vor- liegen, datz die Vereinbarungen zwischen Macdonald und Herrtot..durch die die Vereinigten StaatenMnewolle Stimme in der Reparatwn-komMsVoy in Zusammen hang Mt der Anwendung de» Dawe-berichte» erhalten würden., für den amerikanischen Standpunkt unannehm bar seien. Skan-alszenen in Ser franzöflschr« Kammer. Pari». .10. Juli. In der französischen Kammer kam e- gestern au» Anlatz der Au-st-rache Überdie klrnneftievorlage zu wüsten Szenen. Die Opposition veranstaltete lärmende Kundgebungen «egen Eatllau- und Malvh Die Vertreter der Mehrheit wurde« stän dig 4» ihren Darlegungen unterbrochen. Al« per Ge neral de St. Just cktne Geste machte,, al« ob er .auf Malvh ein Gewehr abdrückte, .kannte die Erregung deine Grenzen mehr? Der Sozialist Mantel stürzte, von SO Abgeordneten der äutzeren Linke« begleitet, aus. die Bänke der Opposition los. SS kgm zu einem regelrechten Handgemenge. Einem Abgeordneten wurde der Kragen abgerissen, ein anderer erhielt Schläge in- Gesicht und blutete au» der Nase.' Die Sitzung wurde sofort unter brochen. Bet Wiederaufnahme der Sitzung hielt der Kommunist Marth eine lange Rede, in der er verlangt», der Amneftie-Erlatz solle auf alle ohne Unterschied an- aewendet werden.' Redner ergab sich in heftigen An- Hasen gegen eine Reihe von Generalen, die er beschul digte. datz sie sich während de« Kriege« Greueltaten zu schulden haben kommen lassen. General Rollet prote stierte. ' «chlletzltch wurde beschlossen, die Sitzung auf morgen zu, vertagen. Atrine Mst-rrn-«« Da von England der Dawesplan nur sozusagen NW AUSführunMestimmung zum Versailler Vertrag aner kannt worden ist. ,erotbt sich die logisch« Folge, datz auch die Reparationskommisston künftighin darüber entschei den soll, ob Deutschland sich eine Verfehlung gegen den DaweSplan habe zuschulden kommen lassen.. Damit Mrd diesem Instrument der französischen Politik eine neue wichtige Roll« übertragen. Allerdings verschie ben sich die Mehrheit-Verhältnisse in der Reparation», kommtssion ein wenig durch den Eintritt de» amerika nischen Mitgliedes, da» die Interessen der amerikani schen DarlehnSgeber wahrnehmen soll^. Bisher hatte Frankreich den entscheidenden Einfluß, in der Repara- ttvnSkommissivn. da die Stimmen Frankreich» und Bel gien» infolge der ausschlaggebenden Gewalt der fran zösischen PrästdialstimMe immer da» Uebevgewicht über dieienigen England« und Italien« hatten. Lurch die hinzukommende amerikanisch« Stimme würde also da- Gleichgewicht in der Reparation-kommtsston etntgerma- für uN» keine erfreulichen Aussichten^da dieMttMeder der Reparationskommisston sich .bisher immer al» wüv- dig« Vertreter de» Poineareschen «eiste» gezeigt haben Und Herrtot hier bisher keinen Personenwechsel vorgp- no-mmen hat. La« grüßte Befremden aber und den schärfsten Pvotest.Deutschland» mutz der Punkt 4 de« Ab, kommen« Hervorrufen, wonach die ReparatiMSkommts- sion. und zwar ohne amerikanischen Beobachter, festzu stellen hat. wann der Lawe-bertcht von Deutschland zur Durchführung.gebracht worden ist. Damit-ist Mlen Schikanen gegenüber Deutschland Tür und Lor geöffnet. Rach den Verabredungen von Eheauer« sollte »in be stimmter Tevmin festgesetzt werden, an dem Dmtschland den DaweSplan in Kraft zu letzen hatte und ein damit zusammenhängender Dermin. an dem di« wirtschaftlich« und finanzielle Einheit Deutschland« Mederhergestellt werden mützt». E» war allo etwa so gedacht, .datz 14 Tage.nachdem Deutschland leinen Verpflichtungen nach dem DaweSplan nachgekommen war. auch Frankreich.und »«Wien di« wirtschaftliche Räumung de» besetzten Gebiet» vornehmen mützten. An dem Pariser Abkommen fehlt iede feste Binduna zwischen diesen beiden Terminen und damit die Garantie für Deutschland, .datz auch Frankreich und Belgten ihre Verpflichtungen prompt «fülle» werden. über die Pariser Beschlüsse ein« lebhafte Enttäuschung vor. weil die deutschen Wünsche bezüglich der Hinzu ziehung zur Konferenz mit keinem Worte Erwähnung finden .obwohl die Alliierten zuvor erklärten, datz ohne deutsche Mitarbeit auf der Konferenz. Deutschland über den Frtedensvertrag.Hinau-gehende Verpflichtungen nicht zugemutet werden könnten, 'Mit allem Nachdruck müsse erklärt werden, datz von deutscher Seite niemals «in zweite- Versailler Diktat unterschrieben werden würden Von deutscher Sette wird man sich auf.jeden Fall Mt aller.Kraft dagegen wehren, datz ohne Deutsch lands Hinzuziehung »beschlossen wird, Me die deutsche Finanz, und Wirtschaft-Hoheit wtedervergestellt werden soll. Besondere» Interesse gewinnt dl« Pariser Abma chung .dadurch!, datz die drei Gesetzentwürfe, .die die Grundlage de» ganzen Gutachten- bilden, .fetzt ihrer Vollendung entgegenschretten und der Zeitpunkt heran- naht, an dem Deutschland seine selbstverständlichen For tzen wiederhergestellt. Trotzdem eröffnet diese Lösung Äderungen durchzusetzen hat, .über die di« Experten stch in. ihrem Bericht au«aHvroch«n haben. Diese Forde rungen hängen samt und sonder» Mt dem besetzten Ge biet. seiner Befrei»na.von der Knut« der brutalen Ge wallter Wiedergabe seiner Bewohner in kulturwürdig« Zustände zusammen.' Die Besprechungen zwischen den englischen und französischen Premierministern haben über all« diese Fragen alle» ander« al».Klarheit ge bracht. Dio schwere Gefahr, .datz hie« Deutschland« In teresse MfS nachteiligste beeinträchtigt werden, .ist nicht M verkennen. Ist da» Ruhrgebiet nicht vollkommen frei zur Verfügung der deutschen Regierung gestellt, so kann «in« Ausführung de» Sachverständigengutachten« für Dmtschland einfach nicht in Fra« kommen. vl, »,utfchch,n Exp,rt,ns,f,tz, erneut verlangt. Pari», 10. Juli. Auf Grund der Ergebnisse der Pariser Ministerbesprechung sind die Botschaften Frank reich» und Großbritannien» in Berlin beauftragt wor den .unverzüglich Ihr« Demarche im Auswärtigen AM ... „ . fortzusetzen in Sachen einer beschleunigten Vorlegung der letzte M -er MMtärkontrolle. Dem deutschen Botschafter ist die Antwort der Botschaf terkonferenz auf die deutsche Note in der Milttärkontrollfrage übermittelt worden. Sie nimmt mit Befriedigung zur Kenntnis, datz die deutsche Regierung sich mit der geforderten allgemeinen Revision einverstanden erklärt. Bet aller Rück sicht auf die Nvtwendtgkeit möglichster Beschleunigung der Montrolloperationen wünscht jedoch di« Konferenz, sich auf den 80. September als Schlußtermin der Kontrolle nicht festzu legen. Die Kontrolloperatto.nen werden am SO. Juli be ginnen. Ministerialrat Schneider freigesprochen. Der Prozeß ggeen Ministerialrat Schneider wegen, der gefälschten Regiesranken endete mit einem in allen Punkten völligen Freispruch für Schneider. Im überfüllten Saale herrschte bet der kurzen Verkündung durch den hohen englischen Gerichtshof atemlos, Stille. Der englische Legalassessor Gatehouse, der den Frei spruch mtttetlte, beglückwünschte am Schlüße in vornehmer Weise Schneider und seinen Verteidiger, den Schweizer Bartholomä, aufs herzlichste. Völkische Helden. Die „Münchner Allgemeine Zeitung" meldet, daß in Würzburg, im Anschluß an die kürzlich abge- haltens RetchS-Frauentagung der Deutschen demokratischen Partei, drei Teilnehmerinnen, die am vergangenen Sonn abend einen Ausflug in die Umgebung der Stadt machten, bei welcher Gelegenheit sie da» schwarz-rot-goldene Abzeichen trugen, von mehreren pfälzischen Studenten überfallen und mit einer Bttriollösung Überschüttet worden seien. Die Da- men hätten schwere Aetzwunden davon getragen, ihre Kleider feien von der Säure zerfressen gewesen. Di« Täter seien entflohen. Hitler« Hoäwerrat. Der Führer der bayrischen Deutsch- nationalen Dr. Hilpert gab im GleschäftSordnungSauSschuß de« Layertschen Landtage» folgende Erklärung ab: Hitler» Unternchmen vom 8. November war zweifellos Hochverrat. ' de« jetzigen Staates sei kein Hochverrat gewesen, sondern sei geschehen in der Ausübung de» höchsten Rechte« de« Volkes sein Schicksal Et zu bestimmen. Wer^ d« d«ty«, a<!^ M, »« VE«-- sWLm-ÄÄ k- «-«- Ä LU- L E d» Staat. Da» nenne man eben Hochverrat. ^DV» My de Pari»" mevwt i Di, na« HM Rubw MW«m1>t. vorüv ttn«ßnun» St r«di«, und dem U,tg»n befstzten. Eebiet Whendenfran- zugesagt hat. Ein, Aufhebung d«r llmfatzstmw, »ü