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Auer Tageblatt ZWM Mnzetger für das Erzgebirge RMEÜkDl AO§t< DA EOtAA^G»lDD> t-isg-««», ««-»»>«« Nv—»a«»»»o« Ekühalteus st« oo»lli«d«v vet-natmachudL«« s«, Nar«« —I Boas« aas sa» DmiegeRcht, Da». p«mu«ck-»»at», «M iu»^g a». 1»«, Nr. ISS Dienstag, cken IS. Zull IS24 IS. Jahrgang Deutschland verlangt Loyalität Berlin, ^14. Juli. Aa». Präsidium de» AansaVun- deS tagte am 12. Juli tn Berlin jm Hotel Esplanade, um zu den Wirtschaftsvolttischen Tasesfragen Stellung zu nehmen. In der die.allgemeinen Kragen betreffen Zortfetzung -er kommunisten-verhaftungrn Berlin. ,14. Juli. Die am Sonnabend durch di« Abteilung la de» Berliner Polizeipräsidium« fortge setzten Verhaftungen von Kommunisten haben bi» -um Abend zur Festnahme von weiteren 2g Partetangehö- rigen geführt. Unter den Verhafteten befinden sich wie derum acht Beamte der russischen Handel«- vertretunig..die auf Grund richterlicher Haftbefehle bereit» in da» Untersuchung-geMngnt» eingeliefert sind. Dio Aktion gilt al» auch setzt noch nicht abgeschlossen. Der RetchSanwalt weilte dieser Tage wieder tn Berlin. Rohstoffe ist augenblicklich stark, weil unsere Rohstoffdecke zu gering ist. Wir müssen für etnm mäßigen Schutzzoll ein treten, der vom Roheisen Lis zum Ferttgfabrtkat svstematisch aufgebaut wird. Außerdem muß tn ihm der Schutz der menschlichen Arbeit berücksichtigt werden, die tn den Erzeug, nissen steckt. klar klMnmg »er lselamegiening im „übsenm". London 14. Juli. Der Berliner Vertreter.de» „Vbserver" berichtet seinem Blatte, Paß Pie deutsch« Re- Werung ihn um Veröffentlichung einer Erklärung.er sucht habe >in der sie betont, daß st« nach wie vor entschlossen sei, .diejenigen Bedingungen de» TaweSberichtes, Pie in ihrer Macht liegen. W erfüllen, ohne daß zu diesen Bedin gungen .etwa» htnzugefügt oder etwa» davon fort- genommen wird. ES sei nicht die Politik Deutschland», den TaweSbertcht durch neue und unvorhergesehene Forderungen im letz ten Augenblick zu sabotieren. Ebenso aber, wie Deutschland loyal entschlossen sei. die ihm auferlegten Bedingungen zu erfüllen, so erwarte e». Paß die Bedingungen, die der Be richt den anderen auferlegt habe, ebenso loyal gehandelt werden. Diese Bedingungen bestehen in der Räumung des Ruhsgrviste« und 'N de» W.«d<ihers„llun,i des Rh«i»landabkommen» Deutschland fordere nichts im Vorau», es verlange aber die Erfüllung Per im Bericht vorgesehenen Bedtngun- aen ^und je sicherer Deutschland auf.guten Willen rech nen könne,.um so größer werde die RetchStagSmehrheit für die Annahme deS Berichte» sein. Da» deutsche Volk sei entschlossen. Pie Lasten, die „da» Gutachten ihm auferlege und die noch über den Versailler Vertrag htnauSgehen, auf.sich zu nehmen, wenn e» endlich die Gewißheit erhalte, daß die Bedeutung und der Zweck eine» solchen Versuche» anerkannt würden. u Die Londoner Konferenz,.die am Mittwoch beginnt, und die über die Einzelheiten de». Inkrafttreten» de» DaweSbertchteS beschließen soll,, wird von Anfang -an unter keinem allzugünsttgen Zeichen stehen. Her engli sche Premierminister hat zwar durch seine Reise nach Part» und die dort mit Herriot getroffenen Verein barungen verhindert daß -aS schwache Kind der inter nationalen Verständigung schon vorzeitig von den Potw- cartsten erwürgt wurde. HerriotS stark bedrohte Stel lung D wieder etwas gefestigt, aber da» ist.nur erreicht worden, indem der demokratische und frtedenSfreundliche Geist.HerriotS und Macdonalds durch einen starken Zu satz Poincareschen Giftes denaturalisiert worden ist. Bon dem Geist .pe» TaweSbertchtS, .von der wirtschaftlichen Einsicht und dem Willen zu friedlicher Verständigung entfernt sich! die französische Politik unter der neuen Regierung leider immer mehr. Da» zeigt sich in der Art wirtschaftlichen und natürlich List recht der militäri schen Räumung pes Ruhrgebiet» zu vermeiden und Pt« Etsenbahnrvaie wenigsten» in eingeschränkter Form auf« rocht-uerhalten sucht. Da» zeigt sich in dem Festhalten an der Reparattonskommisston al» entscheidende In stanz tn allen Fragen de» FrtedenSdertrage», trotzdem diese tn den letzten Jahren den Beweis ihrer Unfähigkeit. zu» Geschäftsordnung zu red«n hab»- Ties« Anordnun- de» Präsident«« hakt» zur Me. daA dteKommunMn in einen wüsten Lärm auMrachsn, ,1« d«n dje-«-. Wolfstein dinetnriesr S»vrvÄttere K,«n diesd Sa». «Wudst «P dis ««Wkdust» dem HWd»Äm dar« Kommunistisch« Skandalszinen Im prinßtschin Landtag. Berlin.14. Juli. Bet den Aussprachen über die Geschüft-ordnuna «ginge« die Kommuntsttn mit dem so zialistischen Präsidenten veinert nochmal« In» Gericht wog«n seiner Haltung In der bekannten Angelegenheit der Durchsuchung der kommunistischen Fraktion. Ma- mentlich geriet die Kommunistin Frau Wolfstein tn ein» heftig« Auseinandersetzung mit denk Präsidenten. ,Gi» Katt« u. a. auch ein« Beleidigung ausgesprochen, die sie wiederholen sollte, -a der Präsident st« nicht verstan- Segrenzte Getrei-eausfuhr erlaubt. Berlin. .14. Juli. Da» Reichsministerium Mr Er nährung und Landwirtschaft hat den ReichSkomntissar bet der ReichSgetretdestelle ermächtigt, auf.Antrag Von Fall zu Fall eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Ausfuhr von Getreide, Mehl und Abfallprodukten aus dem Getreide zu erteilen. Der Absatz dieser Erzeugnisse auf dem ZnlandSmarkte ist In den letzten Wochen so un endlich schwierig.geworden, daß im Interesse der stän dig wachsenden Notlage der Landwirtschaft» der Müh len und de» Handel» eine Absatzmöglichkeit durch die Ausfuhr geschaffen werden müßte. Bet der gewählten Art der AuSfuhrerletchterung ist /» möglich und auch beabsichtigt, das Maß der Ausfuhr zu begrenzen, wenn die Ausfuhr bedenklichen Umfang, .annehmen sollte, «für welche Befürchtung jedoch Hein Aiflaß vorliegt, da die Absatzmöglichkeiten für deutsche», Getreide und Mehl im Ausland sehr beschränkt sind. Di« Schutz,ollvorlag« wird ansrecht erhalten. Berlin ^14. Juli. Lu der Meldung eine» Montags- blatte« über die event. Zurückziehung, der Zollvorlage wird mitgeteilt. Paß der Reichskanzler sich am Sonn abend Über die Notwendigkeit der Zolkvorlage ausgespro chen And daß sich inzwischen an der Sache nicht» «je ¬ der Steuergesetze auf Pie ProdukttonSWhigkeit der deutz- sehen Wirtschaft.sowie die Kredit, und Diskontpolitik der RetchSbank, Pie neue ZoMorlage der ReichSregierung usw. Ta» Präsidium fäKte folgende Entschließung r Da» Präsidium de» HansabundeS protestiert gegen die gegenwärtige Handhabung der Steuergesetze und fordert?n vollem Bewußtsein der Verpflichtungen der Wirtschaft gegenüber dem Staaten sofortige durchgrei fende Herabsetzung her Steuerver-ug-zinsen, Abände rung der fetzt geltenden Grundlagen für die DvrauHah- lungen der Einkommen, und KvrperschaftSsteuer und Er mäßigung der den Kapitalverkehr belastende« Steuer. Da» Präsidium de» HansabundeS wendet sich^grit Ent schiedenheit gegen alle Versuche, die Einheitlichkeit des deutschen Verkehrswesen» wieder aufzuheben, und for dert die ReichSregierung /ruf. unit allem Nachdruck all« dahingehenden Wünsche abzulehne«. Zur Fortführung Her durch die Prästdtalsitzung ein- «eleiteten Arbeiten wurden besondere Au»schüsst gebildet Und Weise, wie man jede Bindung^ in der Frage der den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung, zu tra gen und einen wirklichen FriedenSzustand herzustellen doch wahrlich in geradezu erschreckender Weise geliefert hat. Am stärksten aber tritt der Geist,Potncare» in der Erklärung HerriotS zutage, daß Frankreich! auch nach Inkrafttreten de» TaweSbertchtS vollständige Freiheit zu selbständigem Vorgehen gegen Deutschland habe, wenn eine böswillige Verfehlung Deutschland» gegen den Versailler Vertrag.oder den TaweSbertcht festgestellt lei und die Alliierten sich nicht über, die zu treffenden Maßnahmen einigen könnten. Damit ist per Sanktion^» Politik nicht nur eine kleine Htnterpforte, sondern ein großes Portal wett offengelassen, über da» man versucht wäre, die Worte zu schreiben: Laßt alle Hoffnung fahren. Unter diesen Umständen darf.Man sich an der Seine ! nicht wundern, wenn in Deutschland eine pessimistische! Stimmung mit Bezug /ruf Pen TaweSbertcht Platz greift und die Aussichten für die parlamentarische.Erledigung der damit in Zusammenhang stehenden Gesetze sich nicht gerade verbessern. Die Vorwürfe gegen Deutschland wegen angeblicher Verzögerung -er Gesetze aber sind so unberechtigt, daß sie kaum eine Widerlegung wert sind. Die betreffenden Gesetze können doch erst Parlamentarisch! erledigt werden, wenn sie Yon den Organisationsaus schüssen entworfen und von der Reparattonskommisston gebilligt sind. ES ist nicht deutsche Schuld, daß diese Vorarbeiten sich solange htngezpgen haben und erst einer der Gesetzentwürfe der Reparattonskommisston borge- «r» on - logt werden konnte. Die Haltung -er deutschen Regte-! aierung zum TaweSplan ist -urchauS loyal. Die Reichs- wirtschaftliche yanoyavung oer Vteurrgeseye. regierung beabsichtigt nicht, den Poinoaristen den sicher sehnsüchtig erwarteten Borwand zu liefern, um Deutschs land das Odium für da» Scheitern de» DaweSplaneS zuzuschieben. Die deutsche Regierung knüpft keine Be- . . . _ _ dingungen an die Annahme de» DaweSplaneS, .sie setzt den Aussprache wurden vor allem besprochen Pie ver- aber voraus, daß er auch von der Gegenseite unverän-' beerenden Wirkungen der gegenwärtigen Handhabung dert und in dem Geiste zur AuSführung-gebracht wird, in dem er abgefaßt worden ist. Der Geist -e» Dawesl- vlane» verlangt -daß Deutschland al» gleichberechtigter Faktor beim wirtschaftlichen und politischen Wiederauf bau Europa» behandelt wird und die ReichSregierung hat Recht daran getan, wenn sie die Alliierten auf di plomatischem Wegie auf die Gefahren htngewiesen hat. die entstehen müssen, wenn Deutschland wieder tn die Ralle de» Paria herabgedrückt wird. von Horsch« letzt«« visnch d«i H«rriot vor London. Part» 14. Juli. Der deutsche Botschafter v. Hoesch hatte heute mttiag mit Herriot vor dessen Abreise nach London eine fast etnstündtge Unterredung.. Der Bot schafter entwickelte nochmals den Standpunkt tn allen aktuellen Fragen. lWLB.) Amerika In London nur Beobacht«». London. .14. Juli. We Londoner „Time»" bringen gestern ein Neuhorker Telegramm der Presse-Association, wonach die Vollmachten für die nach London abgereiste amerikanische Kommission ausdrücklich nur auf Beobacht' tung und nicht auf Mitwirkung an den Londoner Be schlüssen lauten. Die neue ileutjche Zollpolitik Auf der Mitgliederversammlung des Eisen- und Stahl« warenindustriebundeS tn Elberfeld machte der RetchStagSab- geordnete Dr. Schneider-Dresden folgende bemerkenswerte Ausführungen: Am ZO. Januar 1025 erhält Deutschland wie der die volle Verfügung über seinen Zolltarif und über den Abschluß von Handelsverträgen. Deshalb ist es jetzt die Auf. gäbe der deutschen Wirtschaft, in dieser Hinsicht vorzubcretten. Es werden schwierige handelspolitische Probleme tn der Zu- sunft cm unz herantreten. Der Sommer ISIS brachte uni> auch handelspolitisch eine neue Zett. An Stelle der Handels verträge traten die Kontingentierungen. Biele sahen darin dal System der zukünftigen Handelspolitik. E» ist aber an seinen Mängeln in sich selbst zusammcngefallen. Die alte Handelspolitik scheint unverändert zurückzukehren. Bi» zu dem genannten Zeitpunkt muß der Ausbau del neuen Zolltarife- beendet sein. Er ist da- wichtigste Instru ment für unsere Handelspolitik und die Grundlage für den Abschluß von Handelsverträgen, viel» Kreise sehen heute noch da» Heil tn den Einfuhrverboten. Diese sind aber für dan Abschluß von Handelsverträgen ein schwierige» Instru ment. Zollsätze dagegen sind bedeutend wirksamer. T» müssen demnach die Äu-suhrvertzpte mit der Zett gänzlich abgebaul ^Da» Schema de» neuen Zolltarif,» ist so aut wie fertig. . E» kann nun an di, Festsetzung der Zollsätze selbst -«rang»' gangen wird«,. DerLolltarts wird dem alten recht ähnuch Unser Zolltaris muß sein! Er ist in den Positionen sozialisierter und wahrschoin. träge abschUeßen zu lich werden die Zollsätze Wer sein, weil unsere Gestehungs kosten sich verteuert haben und das Geld eine Entwertung er. fahren hat. Außerdem kommt in Betracht, daß Deutschland wirtschaftlich eine starke Veränderung erfahren hat, daß Elsass- Lothringen, das Saargcbtct, Oberschlesien, Luxemburg nicht m«br zur deutschen Zollcinhett gehören. DaS wird sich Han- delspolittsch auüwtrken müssen. Nach Erledigung der Zollfraaen muß an die Arbeit zur Wtederaufrtchtung -ex Handelsverträge ge- schritten werden. Der Krieg hat die langfristigen Handel-ver. träge, aber auch die internationale Goldwährung zerstört. Es muß jetzt erst wieder langsam aufgebaut werden. Die Haupr- anfgabe der ReichSregierung ist die sorgfältige Vorbereitung un- die Kunst de» verhandeln», die der Industrie, der Regte, rung Material zu liefern. In der sich anschließenden Au-spracho wie» der Se- schäftSsührer de» Eisen- und Gtahlwarcntndustrtebnnde», Dr. MoebluS-Eröerseld, daran hin, daß die Einfuhrverbote für Rohstoffe noch bestehen, für die Fertigerzeugnisse aber arüge. hoben sind. Solange wir noch keine Handelsverträge unk> dnr hatte. Sie betvnte'daßst« sich nicht vor dem Um einen genügenden Zollschutz haben dürstenEI nah r n ci- tersuchungSMchterbeMd.und^ PMVenten Mn» botefür gewisse Fertigwaren zweckdienlich sein. «-««« brausst« Dar Präsident unterbrmd Er richtete weiterhin den Appell an die verbände, rege mitzu. »» »Ey ^^re., vir arbeit«!, damit der Regierung ein umfassende» Material zur darauf und machte st« darauf. aufrmrrsE,voFP» Verfügung gestellt werden kann. . Syndjku» Dr. vom-Vagen stellt, e» al« unmöglich hin, - ' Einfuhrverbote streng durchzusühren. ein Instrument sein, um Vandottver» zu können. Die Freihandelöbewegung sür