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Nr. ISS IS. Jahrgang Montag, llev 7. Juli IS24 M-rm »--mt-nAM Ni«,, m« tt-IIach-IM E „„m d«, -nA,chin ->»r,chl»«> -ntlt-mdm stem. der «atz stehen: hier wird nur eingelassen, wer von die Durchführung des Finanzbericht» vorschrift-mäßiger Geburt ist.und wer Vorschrift-Mäßige Mem «wer mA neMrL KörpeZ-ast Beziehungen besitzt, aber wehe dem neuen Staat, wenn wird an verantwortlichen Londoner Stellen er die Anschrift -urch die andere ersetzen wollte: hier Haltung kommentiert. Aber e» ist außer Aw R» Staatsgewalt ist. VtaaMvUle und Partetwtlle sind durchaus nicht immer tdenttM. Di« Minister iw Par- lamentartsch regierten Staate stellen nicht die .«erkür- veruna Mes reinen Beamtentum« dar. sie sind gewollt abhängig vom voltttschen Vertrauen de» Parlamente» und sollen auf Grund diese» Vertrauen«! regieren, der Beamte dagegen soll nicht regieren, sondern verwalten. Beides sind an sich gpnz verschiedene Funktionen, die in der Praxis des Staatslebens leider.noch oft durch» einander aeworfen werden. urü> es kann nicht geleugnet werden, daß im neuen Staat eine Politisierung Her höheren Beamtenschaft Ater und da mindestens in da« Stadium des Versuchs etngetreten ist. Wohin sollten wir aber bei unserer starken Partetdifferenzierung.und bet unseren nicht konsolidierten politischen Mehrheit»« Verhältnissen in der Praxis kommen, .wenn wir der» artigen Versuchen und Versuchungen nicht widerstehen könnten! Gewitz.soll über der Eingangspforte zum Der neue Staat unä clle höhere Beamtenschaft. BVN Dp. »Als. M. d. ». Mn deutscher Reichskanzler der Vorkriegszeit Kat etmnal den schönen Katz gesprochen: «In deM Streben der unteren Schichten emporzukoMmen, erkenn« ich das höchste ethische Gesetz der MnjchAett." Tatsächlich sind auch alle großen Fortschritte der Kultur Und Wirtschaft von diesem Bestreben getragen gewesen, und selbst dann, wenn dieser Drang nach oben in äußerlich unschönen Formen, selbst wenn er unter revolutionären Begleit erscheinungen sich geltend .machte, .verlor er nicht de», wegen seine sittliche Berechtigung, In der Revolution de» Jahre« 1S18 verkörpert sich dieser Drang zunächst nicht. Die Vorgänge de» Jahre» 1V18 waren überhaupt nicht derart, daß man die Bezeichnung Revolution in geschichtlichem Kinne aus sie anwenden könnte, son- t rrn sie waren die äußeren'Begleiterscheinungen des billigen Zusammenbruche« eine» durch unerhörte Opfer und Entbehrungen zermürbten Volke» und eine» Re» aierung»Mem». da« nicht mehr vom Glauben de« Vol ke» und vom Glauben an sich selbst.getragen war, .da» di» stärkste Feuerprobe der Geschichte, die «in verlorener Krieg bedeutet, nicht bestand- Aber doch stellte sich un mittelbar nach der Revolution in den unteren sozialen Schichten der Drang nach z>ben sehr bald und sehr nach haltig ein. Auch in der deutschen Beamtenschaft völl ig sich eine solche Entwicklung. Di« mangelhafte Be soldung Her Beamten in der Vorkriegszeit machte es verständlich, .daß die Bewegung zunächst einen stark ma teriellen Einschlag hatte.. Hand in Hand damit ging leider auch ein« st» starke Betonung.von Aeußerlichkeiten wie sie in der Tatsache zu erkennen ist. daß im glei chen Augenblick, in dem die Reich-Verfassung olle Titel abschaffte, auf -em Umweg der Amt», und Dienststellen bezeichnung sich eine wahr« Sturzwelle neuer Titel über di« deutsch« Beamtenschaft ergoß. Dies« unerfreu lichen Nebenerscheinungen dürfen jedoch den Blick da für nicht trüben, daß diese» Aufwärts-und Borwärt-- streben der unteren Beamtenschichten eine sittlich berech tigte und im Interesse der Allgemeinheit erfreuliche Er? schetnung war und ist. Die ganze Bewegung ist.ja noch keineswegs abgeschlossen, und e» ist zu hoffen, daß -te sich in ihrem weiteren Verlauf von den Schlacken be freien wird, .die ihr -Um Teil noch anhasten. . Da wird um so eher geschehen, .t« rückhaltloser von Pen zu ständigen Stellen die materiellen und ideellen Belange der Beteiligten gefördert werden. Bet dem berechtigten Bestreben auf.Förderung der unteren Beamtenschichten ist leider in den letzten Jahren di« Bedeutung der höheren Beamtenschaft für da» Staabs ganze nicht immer richtig Fingetzchätzt worden. .Viel leicht hängt da» mit dem Zug per Zett zusammen, .der Qualitätsarbeit im allgemeinen noch nicht wieder die hervorragend« Wertung zuteil werden zu lassen wie früher, vielleicht auch mit der anderen Erscheinung, Ha sede Massenbewegung Hie Etn-elpersünltchkeit zunächst einmal in den Hintergrund drängt. Jedenfalls mutz aber auch di« Höhere Beamtenschaft diejenige Beachtung und Wertung.verlangen, Pt« ihr um ihre« selbst und um de» Staate» willen zukontmt. Da» höhere Beamten tum in Deutschland ist.in der Zeit von 1918 bi» heute mancher harten Probe au-gesetzt gewesen. Mit dem Zu- sammenbruch der Monarchie sah e» sich -er - Notwen digkeit einer völlig neuen Einstellung M-gesetzt. Daß «ine solche Umstellung gerade bei charakterstarken Per sönlichkeiten keine einfach« Sach« ist. sollt« man nicht veraelsen.wenn sie in einzelnen FMen nicht voll oder nicht von heute zu morgen gelang. Man darf dabei auch nicht, wie da» häufig geschieht. Einstellung zum Staate mit Einstellung.zur Pavdetpolitik verwEeln. Derjenige der Mr au- Gründen persönlicher Opportu nität sein« politische Färb« — Gesinnung, kann man in diesem Falle nicht sagen — wechselt, .bleibt immer »ine erbärmliche Erscheinung im Gegensatz hu dem, .der an innerer Überzeugung »inen solchen Wandel vollzieht, wa- von der höheren Beamtenschaft verlangt werden muß ist Staat-gesinnung und nicht Parwigesjnnung. Beim Gros der höheren Beamtenschaft war diese Ge sinnung in den schwersten Zeiten, -te der Staat .durch? zumachen hatte, vorhanden, wäre sie nicht vorhanden gewesen,.so würden der staatlich« Mechanismus und.Or ganismus die ungeheuren Erschütterungen, .denen st au-gesetzt waren, nicht überstanden haben. Der neu« Staat mußden hüberen Beamten, soweit sie Funktionäre seine» willen» sind, perlangen, daß Fe sich In den Dienst dieses Staat-Willen» stellen. Der Staat Fann an der» antwortlich« Stelle niemand brauchen, d« ihn bet Aus' llvuna Fetner Amtspflichten verneint oder sabotiert. ese« selbstverständliche .Erfordernis de» '.staatlichen lbsterhaltuna-triebe» bedingt nicht di« ÜugehörigkeU «wer palitilchtn Ale ftweUta WArin der . Mzeiger Mr bas Erzgebirge zügltch des Völkerbunds und d«, jVaaa»-S»MEw richte» unterstützt. Immerhin muß beachtet werden, da» Macdonalds Haltung.im Falle Matteotti die Gefühle der italienisch«« Regierung Hark verletzt Hat. Lon-oo ist verstimmt. Die Exchangeagentur erfährt folgende-: Die Haltung de» französischen Presse hinsichtlich der Londoner Konferenz habe in amtlichen Londoner Kreisen erhebliche Ueberraschung her- porgerusen, ES wird darauf Angewiesen, daß die englische Regierung, soweit festgestellt werden kann, nicht» getan habe, was mit. irgend einer mit der französischen Regierung getroffe nen Vereinbarung im Widerspruch stünde. In bezug auf die ergangenen Einladungen zu der Konferenz wird bemerkt, dotz Frankreich ebenso al» Gastgüber betrachtet werde «te England and daß die Einladungen im Ramen beider Länder erfolg» sind, während e» unrichtig ist, daß die englisch« Regierung den Wunsch habe, die ReparckionSkommisiion auSzuschaUen. Dio Aufregung, die in der französischen Oeffentlichfttr mgltschen Vorschläge» entstanden ist, da» Urteil irchführung deS Finanzbericht» nicht der Repko, " "" " zu überweisen, .... nur mit Zurück haltung kommentiert. Aber e» ist außer Zweifel, daß dadurch ernste Schwierigkeiten entstanden sind, die da» Zustandekom men der Londoner Konfexenz unter Umständen gefährden können. Die Angelegenheit greift in der Tat an die Wurzel des ganzen Problem», da» mit der Durchführung des Finanz berichtes verbunden ist, und sie rollt die entscheidende Fra« über da» Verhältnis de» Finanzberichte» zum Versailler Dik tat auf, di« bereits seit mehreren Tage» immer deutlicher in den Vordergrund trat. Nrur franzkstjcha Not- an -Es v-rbün-stsn. Am französischen Auswärtigen Am» fand «« Sonn abend «ine äußerst wichtige Besprechung statte an der außer Ministerpräsident Herriot dis Minister: Für Krieg und Finanzen, weiter der französisch« Delegierte »«! der Reparativn-kommislion. da-Miglted de» Egpertenka, mit«» Parlentter tetlgenommen habrn. S» wurde der Grundriß einer französischen Not- an die «evbündeten festgesetzt, in welcher die franhüftßh« Negierung Ihren Standpunkt au-etnandersetzt. Diese Note soll noch Wa der Londoner Konferenz an di» verbündeten Regier«* «en übermittelt werden.' Der genau» Wortlaut dieftr Not« soll Montag festgesetzt werden. Heber die Besprechung wurde folgendes Kommuni ques au»aegeben: .Die Teilnehmer an der-Konferenz haben sich über die allgemeinen GmndMe geetntgt. dis in der Not« »um Au-druck kommen solle«, die den französischen Standpunkt zu der Frage der London« - Konferenz au-einandersetzt» und die den alliierten Mächten vor der Londoner «onf-r-nh Mi-geteilt werden wird. Der Tert dieser Mitteilung wird am kommenden Montag ferttggestellt werden." Ueber den Inhalt der Not« verlautet, daß svllgende Punkt« behandelt werden soll«»: Bestimmung der Maßnahmen, -t« Deutschland -r- ariffen haben mutz, damit Von der Durchführnna Ge« Dawe-planeS gesprochen werden kann; Festsetzung des Datum«, an dem di« wirtschaftliche Besetzung aushören soll; Klärung-er Frag«, wann «in« Verfehlung porlieM, bst der festgestellt werden müßte« WM« Sanktionen «- ariffen werden sollens Erörterung -»er GaranWk. Nach der Besprechung empfing Herriot die Vertre ter der französischen Presse. Er erklärte ihnen, .er.vt- daure außerordentlich die falsche Auslegung, die die Presse -em Memorandum der englischen Regierung,ge- aeben habe.eine Auslegung, durch die di« Uneinigkeit zwischen Part- und London nicht etwa beigelegt^ son dern im Gegenteil verstärkt worden sei. . Er «klärte weiterhin, Frankreich halte am Versailler Vertrag fest, an dem e» nicht rütteln lasse. Da» Ruhrgebiet werde nicht geräumt werde«,, be vor die in dem Sachverständigengutachten Vorge sehenen Garantien erreicht seien. Die französisch« Regierung werde weiterhin Rn- Poli tik der Entente mit England verfolg-», zugleich letzsch ihr« vollkommen« Handlung-ft-ih-tt zu wahre» suche». Der Korrespondent der Expreß-Kvrr-sPondeNH- Fan» diesen Srklärunoen Herriot» nach zuvsr mattonen noch hinzufüg»n..daß -te fta: rung glicht daran denkt, .unter den augenvl«» hältnisfen den Plan de« Londoner Konftrenh lassen oder st- zu verschieben. Vpttmtsmus äs, sttmSbMra Hanä-lskä««-» Sn der GmwrakdessanWlluns -»* f-anh»l1§H-n Hauovl-kammer 1» KAln hat d-r V ss-t in eine» Red« u. a. «klärt, er hab» stch wt seines «uftnthalö» in Paris h-i v-N LßruWnstM wird Mr eingelassen, wer ein vorschriftsmäßige- Partei- mitgliedSbuch vovzetgt i Die ausschlaggebende Legitima tion für den höheren Beamten Muß sein« berufliche Tüch tigkeit bleiben. Jede andere Methode würde «in poli tisch«» Strebertum widerlichster Art züchten und die Leistungsfähigkeit de« höheren Beamtentum» vernichten. Mit dem Erfordernis der beruflichen Tüchtigkeit steht e» nicht im Widerspruch, -atz in den Kreis der .höheren Beamtenschaft auch Kräfte eintreten, -i« ihre Qualifi kation außerhalb de« Nahmen« der zünftigen Beamten- laufbahn erworben haben oder au« der Schicht der un teren Beamten aUfsteigens iM Gegenteil r «ine solch« Blutaufsrischung wird dem Stand der höheren Beamten und dem Staat-Wohl nur förderlich sein; aber daSMöne Wort» frei« Bahn dem Tüchtigen! darf.in der Praxi« nicht umgtbogen werden in ein« Versperrung, des We- ae« der Tüchtigen durch-ie Mittelmäßigkeit. Der bösartige Leläzug gegen Herriot. Der diplomatische Mitarbeiter de» „Daily Herold" äußert sich sehr scharf.über da» Gebell, welche« ein Teil der Pariser Presse, «»gestachelt von gewissen hohen Bo omten de» Quai d'Orsay «egen Macdonald angeschla gen hat, .weil er sich erlaubt habe, ganz unabhängig von de« Einladung.-»en alliierten Regierungen ein Re sümee seine« Politik zu senden. Da» ganze Geschrei sei «in Teil de» bösartigen Feldzug«» gegen Herriot und verfälsche den Tatbestand MöbstenS. wahr sei allerdings, -atz die britische Negierung seh« dafür sei, -atz -le Kontrolle über die Ausführungen de» DaweSplane» nicht der ReparationSkommtssion über tragen werden könne und datz da» französische Bestehen darauf da« Vertrauen der englischen und amerikanischen Kapitalisten sofort zerstören würde. Der Mitarbeiter schließt mit der Warnung, wenn Frankreich auf Mer Fortsetzung -er Potneareßchen Po litik bestehe, .hat e» weder von Amerika noch von Eng land irgendwelche weitere Hilft zu erwarten. Fs müsse dann die Reparationen selbst Rntreiben, wenn e» . da könne uno zugleich seine Schulden voll bezahlen, oder sich als bankerott erklären. Ponsonbh, .der den französischen Botschafter an Stelle de- abwesenden Macdonald empfing, .drückt« ihm sein lebhafte- Erstaunen über die Pariser Aufregung au». Die „Times" können versichern, -ie Aufregung habe sich schon etwa- gelegt und «S herrsche eine bessere Atmosphäre. Da- Memorandum Über die britisch« Auf fassung. -essen Inhalt die Franzosen so erregte, sei auch dem Berliner Botschafter gesandt, aber der Bey- liner Regierung nicht mftgeteitt worden. .Va st« noch ketne Einladung erhalten hab«. Der Zwischenfall ver stärkt die hiesige Kritik an Macdonald» diplomatischen Methoden und seiner Verschlossenheit gegenüber -er Nation. Ein halbamtlicher versuch, ihn als - einen Sturm im Wasserglas Hinzuvellen, kann die Tatsache nicht beseitigen, daß sich noch vor der Konferenz Fine scharf« englisch-französische Differenz in einem vitalen Italien ,u, »ngÜsch.ftan,Isisch'N Spannen-, Die ftanzüsisch»engltsch« Spannung wird in Nom lebhaft verfolgt. Mussolini batte am SrettaL»in« lan ge Vestrechung mit dem für London bestimmten Vertre ter. obwohl der Inhalt de« vrsprechungen unbekannt ist. -ürfft er kaum seinen 1998 in London präzisierten Standpunkt geändert haben, wonach di- Reparationen nicht von den alliiert»« Schulden trennbar seien. Sach- M L»richt nicht» dagegen, -aß «takten dte in de, eng- ttsthen Einladung -nth^-enen Vorschläge Vejünder» bm