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Dienstag, ckea 20. Mal 1S24 Nr. »r IS. Jahrgang ^>ie ,, str von or, schwerste Schätzt- wären. In dem Programm HE es Zranzöflfthe Willkür. Landau (Pfalz), 19. Mat. Wegen Patzv«rgehenS und angeblich gegen die Sicherheit der BesatzungStrupp«« gerichteter Spionage, wurde di« in Ludwigshafen ver haftete Lehrerin Hermina Schmitt aus München vom Kriegsgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Mainz. 19. Mai. Wie „Echo de Rhin" meldet, sind die deutschen Begnadigungsgntrüge für die verurteilten Hauptschuldigen im Düsseldorfer Gchupopro-eß vom Präsidenten Mtllerand abgelebnt worden. rufe zwei Bewohner au» Schmitten und der Sohn deS Förster» herbeieilten, der au» seinem mit Schrot ge ladenem Gewehr zwei Schüsse auf .die Soldaten abgab. Während der eine Soldat auf.der Chaussee in das be setzte Gebiet flüchtet«, zog sich der Verwundete durch den Wald über die Grenze zurück. Gestern ersuchte der französisch« Delogierte von Königstein den Bürgermeister von Schmitten, ihm Aufklärung über den Vorfall zu Oben, andernfalls Schmitten besetzt werden würde. Der Bürgermeister gab den französische» Behörden ein kla res Bild über die Sachlage, wie sie nach! den ZeugenauS- saOn festgestellt ist.' Sin einwandfreier Beweis, datz sich der Vorfall auf unbesetztem Gebiet abgespielt hat, konn te dadurch beigebracht werden, patz Spuren d«S Sin- schlages deS Schrote» in Linen Baum- festgestelkt wer den konnten. Demgegenüber verbreiten französische Blätter die Nachricht, .daß sich der Vorgang im besetzten Gebiet abgespielt habe, und zwar sei eine auS zwei Sol daten bestehende Patrouille von sechs Deutschen, dar unter dem Sohn de» Förster», aus dem Hinterhalt über fallen worden. l Ein äoutsch»französtscher gwischsnfall. Et« -ranzof» auf Seutschem Vo-eo aagrjchossr«. Frankfurt, 17. Mai. lieber den Zwischenfall in Schmitten gibt da» dortige Bürgermeisteramt folgende Darstellung > Mm Donnerstag zwischen 7 und 8 Uhr erschienen an dem diesseits der Grenz» de» besetzten Ge biete» gelegenen Weiher von Schmitt»» zwei französisch« Soldaten um dort zu fischen. Sie führten dazu «ine Büchs« mit Sprengstoff mit sich. Der.Förster, der den Vorgang von seinem in der Nähe befindlichen Hau» be obachtete, .gab den beiden Soldaten zu verstehen, datz die» nicht statthaft s«t. Nach dieser Aufforderung.for derte der Förster, als Vie Soldaten nicht Folge leisteten, diese nunmehr »um sdhktigen verlassen de» Gebiete» auf. Hieraus zog her eine Soldat ein Messer au» der Lasch« und -iylg »»'s hM Fbrsier w-, Ms pissen Hisst», Neuer Konflikt mit Nußlanb. Wie dis Berliner Blätter melden, hat noch Sam» abend abend der in Berlin gübliebene erste Sekretär dm russischen Gesandtschaft im Auswärtigen Amt .ein« scharfe« Einspruch erhoben «gen die polizeiliche Durch« suchung der Privatwohmm« »ine» Mitglied« der ej> territorialen russischen Handelsvertretung. Diese Durch suchung Hatte bekanntlich zur Wiederverhaftung de» ge flüchteten Kommunisten Bvzenhardt geführt. Damit ist neben dem ersten »in zweiter Konflüt mit Sowtetruß- land Mchaffeu worden. Sine unerhörte Forderung. Laut einer TimeSnachrtcht auS Moskau will die Svwjetreqierung den deutsch-rufstschen Zwischenfall da zu benützen, um die freie Einfuhr kommunistischer Pr» vaaandaliteratur in Deutschland zu erreichen. Die „Prawda" schreibt, datz okE diese Genugtuung.der Bot schafter nicht nach Berlin zurückkehren würde. Nie „Morninalvost" meldet au» Hallst Auf eine« hier einaelaufenen finnischen Dampfer wurden mehr«« Kisten bolschewistischer RevvAtionSaufruse an di« engli schen Arbeiter beschlagnahmt. Dem Premierminister wurde Kolbet Bericht erstattet. Die Meäerlage ia Hannover. Di« VoraMmmung in Hannover hat mit einer schweren Niederlage der deütschkhannoverschen Partei as« endet. Anstelle de» einen Drittels, da« erforderlich ge wesen wäre, um einen Volksentscheid zu. ermöglichen, bat sich nur ein Viertel der Wahlberechtigten in der Vvrabstimmung Mr «inen solchen Volksentscheid auSge- sprachen. Eine Abstimmung über die LoSlösuna der fünf Regierungsbezirke der Provinz Hannover auS Preu- tzen wird also nicht vattfinden. Die Zahl der Wähler, die für einen Volksentscheid eingetreten Lind, und von denen man daher annehmen mutz. daß sie gegebenenfalls in der entscheidenden Abstimmung für ein selbständiges Niedersachsen eingetreten wären, ist .um ein Drittel größer att die Zahl der Protestler, die Set der Retchs- taMvahl für die deutsch^hannoversche Partei gestimmt HULen. Diese Mehrstimmen stammen wohl au» allen Parteilapern.' Die Rechtsparteien, in erster Linie der Reichslandbund und die Deutschvölkischen, .haben aus durchsichtigen partettakttschen Gründen eine endgültige Stellungnahme vermieden. Unser den Sozialdemokraten waren welfische Neigungen keineswegs so selten wie von der Parteileitung behauptet wird. Sie fanden sich recht zahlreich unter denjenigen Arbeitern, .die infolge des An erbenrechte» von der Scholle verdrängt waren, .trotz ihrer Industrialisierung aber mit den Verwandten auf dem flachen Lande noch Gemeinschaft hatten. Der Haupt- zustrvm ist.sicherlich! au» den Kreisen de»Z.entrum» geflossen, da» ja schon seit WindhorstS Zeiten mit den Deutschüannoveranern vergattert war, und dem bi» -um Jähre 1909 deutschhannoversche Abgeordnete regelmä. tzig als Hospitanten beitraten. Der geringste Teil der Ja,Stimmen stammt au» demokratischen Kreisen. Schon vor dem Kriege waren allerdings zahlreiche Deutschs- Hannoveraner zu den Linkslibvralen übergegangen. Durch die Demokratisierung des Reiche» ist für diese der Grund zum Protest fortgefallen, der bei ihnen nicht -um geringsten Teil auf der Abneigung Legen daS re aktionäre Preutzen berMte. Die stärkste Zunahme zeigen di« deutschchannoVerschen Stimmen, in dem zu zwei Fünftel katholischen Osnabrück und in Hannover-Land. Dw Zunahme dort ist au» dem Eintreten de» nament lich in Avbetterkreisen überaus beliebten früheren Zen- trumSabgeordneten Pfarrer Dr. Maxen herzuleiten. Bei dieser Sachlage taucht die Frage auf, ob die jetzi gen deutsch.hannoveranischen Abgeordneten nicht ehren halber verpflichtet sind, ihr rein pvotestlerischeS Man- bat niederzulegen, nachdem das Volk sich dem Protest nicht angeschlossen hat. Di« DeUtsch-Hannoveraner haben versprochen, sich vor dem Ergebnis der Abstimmung zu beugen. Aller dings hatten st« sich bereits vor der Abstimmung eine Hintertür offen gelassen, als sie gegen angeblich« amt liche Beeinflussung durch preußische Regierungsstellen protestierten. Da» Ergebnis ist.aber so unanfechtbar klar, datz der Bewegung der Boden entzogen ist. Wenn die Führer nicht die notwendige Folgerung au» der Niederlage ziehen, wird der gesunde Sinn der Bevölke rung den Svuk verscheuchen, der ein halbes Jahrhun dert lang da» Land nicht zur Ruhe kommen ließ. Denn an eine Wiederholung der Abstimmung W zunächst nicht zu denken. Ein neuer Antrqg müßte von einem Vier- tel der Wahlberechtigten, .d. H. von fast allen, die Ml diesmal in der Abstimmung mit „Ja" entschieden haben, beantragt werden. Dam kommt, datz.auf.Grund einer Notverordnung «ach dem Ermächtigungsgesetz eine er hebliche Kaution gestellt werden nmtz^ Vie bei einem negativen Ergebnis verfällt, .ein Risiko, daS auch die schwerreichen Lumberländer nicht werden auf Ich neh men wollen. Hu den normalen Bedingungen de» Arti kel» 18 der Verfassung ist aber ein MbsttmmungSantrag erst nach 10 Jahren wieder zulässig. Neue Gewaltmaßnahmen gegen Düsseldorf. Seschlagnahme wichtig« Gebäuäe. Düsseldorf, IS Mai. Bekanntlich hat sich 1>ie Stadtverwaltung geweigert, eine von den Franzosen neuan- grforderte Arttlleriekaserne zu erbauen, da das Reich nicht ge. wtllt war, die Kosten dieser Kaserne zu tragen. Der Stadt war aufgegeben worden, trotzdem am 17. Mat mit dem Bau zu beginnen, widrigenfalls die Spitzen der Stadtverwaltung und auch die Fraktionsmttglteder der Stadtvertreter verhaf. tet werden sollen. > Der Bau ist am 17. Mat nicht begonnen worden. Infolgedessen sind die Franzosen dazu übergegangen, zunächst eine Reihe wichtiger Gebäude zu beschlagnahmen. Es sind dies das neuerbaute Werf der Rhetnmetallwerke, die Reitbahn der Polizei in der Cäctlienallee, sämtliche seiner zeit für die Schupo errichteten Wohpungen, insgesamt 14b, der Konzertsqül des^ Zoologischen Gartens und verschiedene andere große Säle. — Dis Franzosen haben in den letzten Tagen eine größere Reihe neu ausgehobener Rekruten nach Düsseldorf gebracht. Vie auffällige Häufung Zlugunfälle kn Eger. Nm Flugzeuge französische« Ursprung» find verunglückt. Die zahlreichen Flugunfälle, die auf dem Egerer Flug, platze vorgekommen sind, veranlassen die „Egerer Zeitung", von der Üchechoslowaktschen Regierung Aufklärung über die Ursachen zu fordern. DaS Blatt vermutet, daß entweder im Zusammenhangs mit der bekannten Benztnaffäre, die sich vor einiger Zett in den militärischen Kreisen der tschechoslowa kischen Republik ereignete, unbrauchbarer Brennstoff zur Verwendung gekommen ist,.ober aber, daß >sS sich um minder wertige« Flugmaterial handelt, das den Tschechen von ihren französischen Verbündeten geliefert werden ist. DaS Blatt hebt ausdrücklich hervor, daß nur mit Flugzeugen fran zösischen Ursprungs Unfälle vorgekommen seien, während dir deutschen Fabrikate keine Unfälle zu verzeichnen hätten. Englands Handel unterstützt -le deutsche EmWoasbauk. Der Rotterdams« ^Courant" meldet au» London» Der beratende Ausschuß per britischen HanveMmme« schlug der Regierung in einem Memorandum vor, all» Maßnahme« zu ergjveisen. UM die im SHertengutachtM» Lawes vorgesehene deutsche Emissionsbank zu unter stützen, - fortdauernder örlefrvechsel polncarr—Macdoaald. - Der ständige Schriftwechsel, der weiterhin »wischen Poineare und Maodonald andauett, scheint in links stehenden französischen Kreisen, die Befürchtung erregt zu Hatzen, datz Potnear» die ihm noch verbleibend« Amts zeit dazu h-nutzen könnte, di» frawMsch» Politik st» wichtige« Fragen festzulegen. Durch offiziell» Infor mation da» "D»iw Telegraph" wird Pies« Pariser Be sorgnis beruhigt mit dem Hinweis daß .Maedanald schon dafür sargen werd«, datz di» folgend» Paris« Na- aierung nicht den weg versperrt finden würde. In die sem Zusammenhang Mrd angedeutet« datz.Potnoaro auch bei f ein«» letzten diplomatischen Schritten durchaus an seiner alten Politik festhielt, tzotznd«-» MnftchtM d« MumunaSfrag« von Ruhr und Mein. Körperverletzung NUüägKÜUNÜ ... 2näuM«IIenv«reMigung. In Berlin fand eine öffentliche Kundgebung de, deut- Berlin, 19. Mai.' Der „Vorwärts" erklärt, daß heute im ReichSratSsitzunMaal im Laufe de» Tage» ein» Besprechung von Vertretern de- Innenministerium» und der Minder ftattgekunden habe. Die Besprechung habe der Anwendung de» zivilen Ausnahmezustandes tu be- zW auf die von den „Rechtsradikalen" in der letzten Zeit veranstalteten Regimentsfeiern usto. gegolten. Sin« parlaminterisch« Anfrage weg-u der Unruh« in Hall«. Die Vorgänge in Halle anläßlich der Wiederouh- richtunü des MvltkedenstnalS hat di« fchtakdemoftmtischo LandtaMraktion zum Gegenstand einer großen Anfrage gemacht, in der es heißt r „Warum hat da- Staat-Ministerium die Versamm lungen unter fteeiem Himmel in Halle cm» 11. Mi ge nehmigt, während alle entsprechenden Veranstaltungen -er Arbeiterschaft am 1. Mai ausnahmslos Verbote« WWdmMdrs ' ! ! > l! l I Was gedenkt da» Staat-ministerium zu tun, am für dts Zukunft zu garantieren, datz in Preußen wie bisher di« öffentliche Ordnung gegen alle Propagandi sten de» Bürgerkrieges unbedingt stchergestellt wird? Ist da» StaatSmtnisterstw bereit, Pi« GUvähr da für zu übernehmen, patz bet der Handhabung d« poli zeilichen BesUgntsse nicht wieder, wie st» diesem LUK, verschiedene BevöllemooStetle mit verschiedenem Maß zerneFen werde«? . > < ! >. i ! i ' > > Lauüstieäensbruchsverfahren gegen zwei kommunistische Keichstagsabgeoränete. Unter de» in Fürstenwalde bet Berlin festgenom menen Kommunisten befinden sich auch zwei kommuni stisch« Reichstags« bavordnete. SS soll gegen sie ein Verfahren wegen LandfrtedenSbruchS ring«leitet werden wenn da» Parlament fein« Zustimmung »dazu erklärt. Ferner wird gegen 7ü weiter« dort keygenommen« Kom munisten ein Verfahren wegen LandsrtedenSbvuchS, fer ner wegen Aufreizung zu Gewalttaten, 5 usw. eröffnet werden. De» weiteren wird berichteti Di« Polizei hat auch- ein kommunistische» Programm beschlagnahmen können au» dem hervorgeht, datz ohne scharfe» Eingreifen der ; schm Jndusttiellenvoretntgung statt, die sich -ekanntltch vom Behörden ernste Zusammenstöße unausbleiblich gewesen! Retchsverband der Industrie abgespaltot hat, wetl st« von de« wären. In dem Programm heitzt e» wörtlich, datz di« Annahme deck Sachverständigengutachten» schwerst» Schätzt- kommunistischen Teilnehmer gegen dw Masthistenbanden guagsn v«r deutschen Ätelschast befürchtet. mit allen Mitteln vorgehen.' Nur durch den Einsatz d«r Der Einvrruser, Fabrikbesitzer MöllerBerlin, eröffnet« starken Pokizeikräfte war eß möglich, dis gevÄnten kom- die Versammlung, und öetpnte. daß di« Zndustrstllemer'tni. mvnistllchen liUstg in fein', Mist pqrtrlpnmisch eingestellt sei. Ulö ihr« Anzeiger für das Erzgebirge